Warum genau identifizieren, welche Art es ist?

[Hilfe2014]

Hallo zusammen,

ich bin sehr traurig - mein Onkel (wie mein Vater) hat Lungenkrebs. Ich habe einige Fragen, vielleicht könnt ihr mir mit Euren Erfahrungen helfen.

Mein Onkel ist 65 und hat ein Adenokarzinom, so steht es im Bericht, aber
es ist nur nicht klar welche Art. Er raucht schon 46 Jahre (leider)....und er hat über 10 kg abgenommen.

Verdacht ist das es bösartig ist - jedoch nicht 100% sicher weil die entnomme Lungenprobe (unter Narkose gemacht, weil es sehr tief sitzt in der Nähe vom Herzen, Tumor Linke Seite 8*5 cm gross) Krebsknopsken enthält, aber genau konnten sie es nicht sagen. Es hat nicht gestreut, die Knochen und Organe sind in Ordnung - noch.

Es soll eine Punkt-Biopsie gemeinsam mit der Radiologie gemacht werden (mit Kontrastmittel). Das Problem ist, dass die Nieren nicht gut funktionieren (Dialyse - Grad III).

Der Arzt war sehr direkt und ehrlich, er meinte es ist sehr Riskant, aber die Untersuchung muss gemacht werden, um genau zu sagen welche Art es ist, da sonst mit der Therapie nicht bekonnen werden kann.

Sie würden wohl Kontrastmittel spritzen und die Gefahr ist, dass die Nieren direkt versagen würden. Auch auf die Frage, was mit den Nieren passiert wenn wir mit der Chemo beginnen, kam die Antwort, sie müssen damit rechnen eine Niere zu verlieren.

Der Termin ist am Donnerstag - mein Onkel ist verzweifelt und hat Angst vor dieser Untersuchtung... Er überlegt es nicht zu tun....

Ich kenne mich nicht aus... und weiß nicht was ich machen würde...

Ich weiß nicht was ich sagen soll......sollen wir vielleicht zu einer anderen Klinik?

Danke für Eure Meinungen bzw. Informationen vorab.

[Irmgard60]

Hallo Hielfe,

Dein Onkel wird nicht drum rum kommen, diese Untersuchung zu machen, da dann erst wirklich die richtige Therapie für ihn ausgearbeitet werden kann.

Wünsche deinem Onkel alles Gute, finde toll, dass du ihm beistehst,

[Ricö]

das der krebs noch nicht gestreut hat, ist sehr gut... was ich nicht versteh ist das er ein Kontrastmittel bekommen soll?! wenn ich zb ein CT machen, bekomme ich kein Kontrastmittel, da meine nieren auch nicht mehr so gut sind... ich weis ja nicht wo ihr in Behandlung seid, aber eine Zweit Meinung würde ich IMMER einholen.. wo kommt ihr her ?

lg

[dagehtnochwas]

Hallo Hilfe2014,
Zunächst mal herzlich Willkommen zu diesem trüben Anlass.
Ich verstehe eigentlich deine Frage nicht. Wenn man schon weiß, dass es ein Adeno ist, was will man dann noch biopsieren? Es hat ja schon eine Gewebeentnahme stattgefunden, was noch?

Meines Wissens nach benötigt man schon Tumormaterial um festzustellen, um welchen Tumortyp es sich handelt. Dabei wird dann auch gleich festgestellt, wie stark die Tumorzellen differenziert sind und auf welche Tumormarker das Gewebe reagiert. Damit kann festgestellt werden, ob es sich um einen Primärtumor handelt oder eher um eine Metastase.
Weiterhin können spezielle Mutationen untersucht werden, um festzustellen, ob ein zielgerichtete Therapie erfolgsaussichten hat. Diese Untersuchung kann m. W. Nach aber nicht durch jede Pathologie geleistet werden - Köln kann das aber zum Beispiel.

Zu einem Kontrastmittel kann ich nur sagen, dass tumoröses Gewebe sich wohl besser abhebt als ohne KM. Sicherlich wird der Arzt aber nutzen und Gefährdung abwägen.

Wann euch der Rat des Arztes zu heikel ist, dann holt schnellstens eine zweite Meinung ein. Wird dein Onkel in einem spezialisierten Lungentumorzentrum behandelt?
Wenn nicht würde ich das dringend anraten.

Viel Glück noch auf eurem Weg.

Dagehtnochwas

[Hilfe2014]

Hallo zusammen,
vielen dank für die Antworten, ich versuche es zusammenzufassen.

Wir sind aktuell an der Uniklinik D´dorf. Die Ärtze sind sehr nett und erklären es auch...

Material wurde aus der Lungenspiegelung entnommen, man kann wohl nicht sagen, welche Art von Krebs es ist. Es sitzt wohl sehr tief.

Kontrastmittel soll gespritzt werden um direkt (von außen) eine Punktbiopsie durchzuführen bzw. nicht irgendwo in die Lunge sticht, sondern gezielter.
Der Stich in die Lunge ist riskant (Embolie, Blutung, Lunge könnte zusammenklappen) - durch die Nieren gibt es ein zusätzliches Risiko (Nierenversagen, er hat sehr hohe Kreatinwerte, müsste mit der Dialyse beginnen..).


Es ist keine leichte Entscheidung für meinen Onkel. Ich kann ihm die Entscheidung nicht abnehmen. Es kann alles gutgehen, kann aber auch direkt das Ende sein....

Ich empfinde es wie als eine Einbahnstrasse

Es tut mir Leid, dass zu sagen, aber ich finde es quälent diese Untersuchungen. Das Risiko abzuwägen und ob es dann gut geht?! Ich verstehe auch, dass man nicht einfach mit den Medikamenten loslegen kann (irgendein Medikament)....

Ich weiß nicht weiter....ich muss respektieren.... welche Entscheidung er trifft.

[Hilfe2014]

Hallo zusammen,

ich wollte Euch was fragen und hoffe, dass ihr mit mir Eure Erfahrungen austauscht.

Mein Onkel hatte heute seinen Termin, um die weiteren Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen. (Hatte eine Lungenspieglung, wo sie Krebsknospen entdeckt haben, da aber der Tumor zu tief und auch noch zu nah am Herzen liegt, wurde uns Nahe gelegt, eine Biopsie durchzuführen). Was auch gemacht wurde dann lag er in der Intensiv (Pneumothorax). Es geht im besser.

Heute war in der Uni Klinik Düsseldorf und was war die Probe ist wohl verloren gegangen (

Er kam direkt zum Chirugie, die ihm nachgelegt haben bevor es weiter wächst erstmal rausnehmen. Bösartig ist es und warum Zeit verlieren. Das Risiko wäre zu gross - es wächst wohl sehr stark, wenn wir wieder alle Untersuchungen machen dauert es zu lange.

Ähhh bis Montag soll er sich für ein OP Termin melden.

Ich weiß irgendwie nicht, sollen wir eine zweite Meinung holen.. doch keine Zeit verlieren. Eigentlich muss er zur dialyse, weil die Nieren nicht funktionieren.

[dagehtnochwas]

Hallo Hilfe2014,
Das klingt aber schon sehr abenteuelich und spricht nicht unbedingt für die Klinik. Die Uniklinik Düsseldorf ist kein zertifiziertes Lungenkrebszentrum. Du kannst unter der Adresse www.onkoscout.de ein spezialisiertes Zentrum in deiner Nähe suchen, sagen wir mal Köln. Da würde ich mal nachfragen, wie schnell ein Termin möglich ist. Auf eine Woche kommt es auch nicht an, obwohl der Tumor schon recht groß ist.
Wenn aber erstmal ein Lungenlappen raus ist, dann ist das nicht rückgängig zu machen und das könnte auch mit einer schlechten Lebensqualität verbunden sein. Man muss den körperlichen Gesamtstatus bei der Therapieentscheidung berücksichtigen und da sollte ein Zentrum besser abwägen können.

Macht der Klinik noch mal Druck, dass sie nach der Probe suchen, so etwas kann nicht sein.

Du hast in deinem ersten Beitrag bereits von einem Adenokarzinom gesprochen, eine weitere Typisierung gibt es eigentlich nicht. Das reicht auf jeden Fall, um auch eine entsprechende Chemo rauszusuchen. Wie ich bereits sagte, kann eine spezielle Tumormaterialuntersuchung klären, ob eine zielgerichtete Therapie eingesetzt werden. Bin miraber nicht sicher, ob das überhaupt in der first line Therapie gemacht wird.

Lieben Gruß, dagehtnochwas