Angst :-((

[floh01]

Hallo ,
muß es mal schreiben.......ich werd sonst verrückt !
Meine Mutter hat nach 17 Monaten mit Brustkrebs im Pflegeheim ein neues Stadium erreicht......Schmerzen ohne Ende , angeschwollener Arm auf der Brustkrebsseite , total geschwollenes Auge .
Kann kaum essen bzw. bekommts nicht runter , die Sprache setzt aus ( fallen die Wörter nicht mehr ein ) .
Sie merkt alles und weint und weint.........
Wie lange kann solche Quälerei gehen ?
Fahre gleich wieder zu ihr und habe einfach nur noch Angst !
Wir raten alles um es ihr recht zu machen und verzweifeln........Ich weiß nicht ob ich es schaffe für sie bis zum Ende dazusein .
Ich wünsche mir für meine Mutter das es endlich aufhört , es ist unmenschlich !
Mich gruselts......

[Frau M.]

Ach, Floh...

Erst einmal nehme ich dich ganz fest in den Arm. Ich habe vor 2 Tagen meine Schwester verloren und ich kann dir nachempfinden, wie hilflos du dir vor kommst. Das Leiden eines geliebten Mensches zu sehen, daneben zu stehen, nichts tun zu können, macht einen total wahnsinnig. Man betet darum, das der Kranke seinen Frieden findet und das ist eigentlich auch makaber, weil man sich eigentlich nicht trennen will. Diese Zerrissenheit macht irre....Versuche irgendwie, deine Akkus wieder aufzuladen, damit du in den schweren Stunden deiner Mutter das Gefühl geben kannst, nicht alleine zu sein und vor allem, das sie weiß, sie kann "gehen", ohne Angst davor, dich alleine zu lassen.....

Ich drück´dich ganz fest und wünsche dir viel Kraft...Ich drück´dich

Grüße Kirsten

[HeikeHH]

Liebe floh,

es tut mir so leid, dass du diese schwere Zeit hast. Für deine Mutter dasein und ihr die Hand halten, ist im Moment sehr viel und alles was du tun kannst. Bekommt sie denn ausreichend Schmerzmittel?
Ich weiß wie das war, als mein Opa gestorben ist. Ich war wie du verzweifelt und wäre am liebsten weit weggelaufen, wollte aber doch auch da sein, ihn nicht alleine lassen.
Diese Zeit ist so schwer und es gibt fast keinen Trost. Aber auch ich drücke dich ganz fest und will in Gedanken bei dir sein!!! Nachher fahre ich ans Krankenbett meines Vaters und werde auch einfach seine Hand halten, weil das alles ist, was wir Angehörigen tun können - und doch ist es viel.
Kopf hoch und viel Mut, Heike

[Kalamitykarin]

Hallo Floh!
Hallo Kerstin!
Ich drücke Euch beide ganz fest. Ich weiß leider auch, wovon Ihr redet, denn ich habe 2001 meinen geliebten Papa und meinen Onkel durch Krebs verloren. Aber Floh, ich kann Dir sagen, dass der da oben, (obwohl man ja manchmal dran zweifelt) ein Einsehen haben wird und Deine Mutter keine Schmerzen mehr leiden muß. Bekommt sie denn kein Morphium gegen ihre Schmerzen? Ich kann auch verstehen, dass Du momentan keine Kraft mehr hast, aber Deine Mutter braucht Dich jetzt und für Dich wird es später immer wichtig sein, zu ihr gestanden zu haben. Mein Vater hat leider bis zum letzten Atemzug seine Krankheit verleugnet und darauf bestanden, dass es ihm ausgezeichnet gehe. Das hat uns die Chance genommen, uns richtig von ihm zu verabschieden, obwohl er in unseren Armen gestorben ist. Ich vermisse ihn immer noch unendlich, aber die Trauer wird weniger, und an ihre Stelle treten die wunderbaren Erinnerungen, die man zusammen hatte.

Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und meine Gedanken sind bei Euch!

Liebe Grüße, Karin

[floh01]

Erst mal Danke für die Antworten.....ich weiß und lese auch immer wieder wie schwer ihr es alle habt !
Es tut einfach nur weh......
Sind jeden Tag bei meiner Mutter und es geht immer ein Stück weiter .
Gestern konnte sie nur noch ja oder nein flüstern....den Rest versteht man nicht mehr . Arme und Beine total angeschwollen , sie bekommt aber Schmerzmittel soviel sie braucht . ( Ich hoffe es doch !)
Ich hoffe für sie das es nicht mehr so lange dauert ....... und es im Schlaf passiert .... sie hat solche Angst trotz Beruhigungsmittel .

Eine sehr traurige floh

[floh01]

Hallo ,
meine Mutter hat es nun geschafft.............
am Sontag auf Montag um viertel vor eins , sie hat so lange gekämpft !
Abgesprochen war das ihre Freundin bei ihr bleibt wenn es soweit ist.....und dann als es soweit war hatte sie keine Zeit :-(
Wir hatten Angst....aber Mama hatte einen sehr guten Schmerztherapeuten der nachmittags da war . Er hatte sich unendlich Zeit genommen und mir und meinem Vater alles erklärt wie es ablaufen wird .
Meine Mutter sollte auch nicht allein sein und so sind wir bei ihr geblieben .
Und es war gut so !
Der Arzt meinte aber auch sie kämpft und kämpft und wartet auf etwas....ich sagte das ihre Freundin bei ihr sein wollte und nicht kommt .
Mein Vater ist dann kurz nach Hause und in der Zeit habe ich mit meiner Mutter geredet......es war zwar alles gesagt als sie noch wach war , aber ich habe ihr gesagt das sie nicht mehr kämpfen muß und die Schmerzen bald vorbei sind . Der Arzt meinte sie wäre schon auf dem Weg und weit weg .
Wir haben sie gehalten und ich habe ihr gesagt das ich bleibe und sie gehen soll.......da hat sie aufgehört zu atmen .
Es war schlimm für uns , aber auch Erleichterung das sie sich nicht mehr so quälen muß !
Ich bin sehr traurig , es ist irgendwie noch so unwirklich......
gisi

[Bornsi]

Hallo Floh,
ich weiss gar nicht was ich dir zum Trost schreiben soll.Mir steht das ganze mit meiner Mutter noch bevor.Aber ich finde es tröstlich,dass es in diesem Forum so viele Betroffene und Mitfühlende gibt.Ganz viel Kraft und Liebe in der Familie das wünsche ich dir.
Manu