Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 05.11.2005, 19:46
Krabbe Krabbe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2005
Ort: NRW
Beiträge: 74
Unglücklich Angst vor der Zukunft

Liebe Forumgemeinschaft,

auch ich schreibe heute zum ersten mal. Bei meinem Mann (60 Jahre) wurde im Mai 2005 BSDK diagnostiziert. In Juni wurde er im St. Joseph-Hospital in Bochum (Pankreaszentrum) operiert, aber da der Tumor bereits wichtige Gefäße ummauert hat und auch schon Lymphknotenmetastasen vorhanden waren, konnte der Tumor nich mehr komplett entfernt werden. Aufgrund vieler Vorerkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Parkinson, Depressionen und einer Angsterkrankung) haben wir uns zu einer palliativen Therapie entschlossen. Anfangs konte ich die Konsequenzen, die diese Entscheidung hatte, noch ganz gut verdrängen, aber das wird jetzt leider immer schwerer. Die Tumormarker steigen stark an und zu dem ist Bauchhöhlenwasser aufgetreten. Bisher hat Matthes keine Schmerzen, aber ich habe große Angst vor der Verschlechterung, denn aufgrund seiner psychischen Situation ist der Umgang mit ihm sehr schwer.
Leider ist diese Woche auch noch sein Bruder an einem Herzinfarkt gestorben, was ihn und auch uns sehr mitgenommen hat. Vielleicht hat sich dadurch meine Angst auch vergrößert, dass ich endlich im Internet nach Menschen gesucht habe, die in der gleichen Situation sind. Ich habe viel im Forum gelesen und finde die gegenseitige Unterstützung unglaublich schön.
Ich wünsche allen viel Kraft.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 05.11.2005, 20:04
Katharina Katharina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 950
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Hallo Krabbe,
was soll ich Dir schreiben. Zur Zeit ist alles sooo traurig hier.
Ich will Dir dennoch Antworten, damit Du hier nicht so ins leere läuft.
Deine Angst kann ich nachvollziehen. Was hatte ich für schlaflose, durchheulte Nächte als die Diagnose meiner Ma kam. "Doch nicht ausgerechnet dieser sch... Krebs. Den schlimmsten den man sich aussuchen kann". Auch die Verzweiflung und die Angst muss ihren Platz haben. Sie darf einen nur nicht auffressen, denn dafür ist keine Zeit mehr.
Ich hatte noch 15 Monate mit meiner Ma, die wir so gut wie möglich genutzt haben, auch wenn meine Ma 3.500 km von mir weg gewohnt hat.
Während ihrer Therapien war sie immer bei mir und hat viel von den Enkeln mitbekommen. Das Leben muss nun irgendwann mal ein Ende haben. Wir haben aber das "Glück" und von unseren Lieben verabschieden zu dürfen, zu sagen was gesagt werden muss. Das wichtigste ist, das Matthes keine Schmerzen leiden soll. Meine Ma war zum Schluss auch sehr depressiv, ich konnte das verstehen. ES IST WIRKLICH EIN EHLENDER MIST-TUMOR!
Was ich Dr sagen will: Du bist hier nicht allein. Wir werden Dich unterstützen wo es nur geht, oder Dir einfach nur da sein, wenn Dich alles mal wieder umhaut.
Ich wünsche Matthes eine lange schmerzfreie Zeit und Euch beiden viel Zeit und Kraft zum reden.
LG
__________________
Katharina
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 07.11.2005, 19:02
Muggel Muggel ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 6
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Hallo Krabbe

Nur Mut , die Hoffnung bleibt immer .
Meine Mutter hat BSDK und nicht mehr viel Zeit . Aber die Zeit die uns noch bleibt werden wir mit Ihr verbringen , und sie bis ans Ende begleiten .Ich habe große Angst davor aber ich werde es schaffen .Ihr wunsch ist es Zuhause zu sterben und den werden wir Ihr erfüllen. Auch du wirst das schaffen, du wirst es sehen.

Ich wünsche dir viel Kraft
Alles Gute Muggel
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 07.11.2005, 19:53
Krabbe Krabbe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2005
Ort: NRW
Beiträge: 74
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Hallo Katharina, hallo Muggel,

vielen Dank für eure Antworten. Ich war wohl hauptsächlich so fertig, da auch noch der Bruder von Matthes mit 57 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben ist.
Matthes ist schon sehr lange krank. Bereits vor 13 Jahren hatte er einen Herzinfarkt und vor 3 Jahren einen Schlaganfall, der hauptsächlich Auswirkung auf das Sehen und das Kurzzeitgedächtnis hatte. Danach ist er jedoch psychisch erkrankt und hat auch eine beginnende Demenzerkrankung. Dieses führt dazu, dass wir kaum über seine Krebserkrankung reden können. Ich weiß, dass er große Angst hat, aber er kann es nicht ausdrücken. Dazu kommt, dass seine Mutter (82 Jahre, wir wohnen in einem Haus) jetzt nach dem Tod ihres einen Sohnes sehr schwer angeschlagen ist, so dass ich auch mit ihr nicht mehr reden kann. Sie kann es natürlich kaum ertragen, auch noch ihren zweiten Sohn zu verlieren. Meine Familie wohnt weit entfernt, so dass sie mich nur wenig unterstützen kann.
Ich habe eigentlich keine Angst vor dem Loslassen, denn wir haben mit jeder Erkrankung ein Stück unseres Lebens verloren, so dass die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Ich versuche mich damit zu trösten, dass Matthes vielleicht einiges erspart bleibt. Er ist die ersten zwei Monate nach dem Krankenhausaufenthalt überhaupt nicht rausgegangen. Erst im Oktober konnte ich ihn überreden, mal ein Eis essen zu gehen, was wir dann auch jeden Tag gemacht haben. Es tat mir so leid, dass er so viel Zeit verloren hat, wenn er es auch brauchte.

Es ist schön, dass man sich gegenseitig Mut machen kann und ich hoffe, ich kann es irgendwann zurückgegen.

Vielen Dank und liebe Grüße


Krabbe
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:30 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55