Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.12.2013, 11:28
Ink Ink ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2013
Beiträge: 6
Standard Angst?! ich denke, das triffts!

Hallöchen Allerseits!

Ich möchte mich mal eben kurz vorstellen.
Mein Name ist Mary, bin 29 Jahre alt und Mutter einer 7 jährigen herzallerliebsten Tochter.
Momentan finde ich den Boden unter meinen Füßen leider nicht mehr.

Bei meiner Mum, wurde vor ungefähr 2 Wochen ein kleinzelliges Bronchialkarzinom sprich Lungenkrebs diagnostiziert, wie´s scheinbar meistens der Fall ist, leider schon mit Metastasen auf der Leber.

Ihr dürfte es im Moment eigentlich garnicht so schlecht gehen, zumindest macht sie so den Eindruck auf mich.
Sie hat bereits die ersten 3 Tage Chemo hinter sich. Nebenwirkungen sind für sie erträglich, weil sie davon noch nicht viele hat. Umso besser :-).
Ich wünsche ihr das es so bleibt.

Leider spricht sie nicht, oder nicht wirklich mit mir über diese Diagnose.
Sie war immer schon jemand, der seine Probleme sein ganzes Leben lang mit sich herumgeschleppt hat, weil sie dachte, sie kann sie alleine lösen. Ich hab ihr klar gesagt, das ich für sie da bin. Das hab ich auch Wort- wörtlich gemeint, ich hab mich zwischen den Diagnosen bereits erkundigt was sie denn hat, war dann zur Diagnosestellung bereit sie aufzufangen. Das wollte sie dann nicht, da sie nur kurz vorbei kam, mir die endgültige Diagnose mitteilte und dann eigentlich wieder nachhause fuhr.
So ist es mittlerweile mit allem. Sie möchte nicht, das ich sie während der Chemo im KH besuchen komme, ok, mach ich nicht, ihr zu liebe.
Auf nachfragen wie es ihr geht, antwortet sie immer mit "GUT". Auf nachfragen wie es nun weitergeht, redet sie ständig von Blutwerten oder ihrem Kalium Haushalt.

Da ich sie nicht überfordern will, frag ich auch nur einmal nach, und bohre nicht. Sie hat ihren Lebensgefährten, der ihr Gott sei Dank sehr gut tut. Ich hoffe das sie nicht alles in sich reinfrisst und wenigstens ihm erlaubt, noch ein stückweit an ihrem Leben teilhaben zu können.
Ich bin wirklich voller Hoffnung, bzw. versuche es zu sein.
Aber jeden Tag am Abend, bin ich dann so fix&fertig, das meinem Lebensgefährten nichts anderes über bleibt, mich zu halten, wenn ich mich wiedermal in den Schlaf weine.
Meiner Tochter hab ich eine schwierige Phase unterstellt, so wie diese Phasen von Kindern eben sind.
Das war ein Irrtum, gemeint bin wohl ich selbst.

Ich habe schreckliche Angst um meine Mum, keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll da ich nicht weiss, wie ich sie unterstützen kann, außer ihre Wünsche zu akzeptieren.
Dazu kommt die Angst aus reiner paranoider Haltung, die Angst jeden Moment selbst an Krebs zu erkranken.

Derzeit lieg ich mit ...vermutlich Angina im Bett, würd am liebsten die nächsten 2 Jahre die Decke übern Kopf ziehen.

Ich liebe meine Mum, sie ist meine Freundin zugleich, ich versuche ihren Wünschen und Bedürfnissen nachzukommen, obwohl das für mich heisst, an meinen Emotionen zu ertrinken.

Momentan bin ich am Verzweifeln.
Ich fürchte, das es erst der Anfang ist.

LG

Geändert von Ink (13.12.2013 um 22:21 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.12.2013, 12:21
Ink Ink ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo liebe M10!

Ich bin zutiefst dankbar, das du mir hier auf diesem Wege geantwortet hast.

Danke.

Zuspruch tut gut, jetzt weiß ich, das ich so weitermachen werde, da wie du mir ja offen gelegt hast, es wahrscheinlich wirklich der einzige Weg ist, um für sie da zu sein.

War noch nie ein sehr geduldiger Mensch. Das ist wohl eine Eigenschaft, bei der ich gerade am WC war, als es darum ging die Menge verteilt zu bekommen .

Danke
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 11.12.2013, 13:35
hermannJohann hermannJohann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo Ink,
es ist gerade mal 14 Tage her. Das ist nicht viel Zeit. Deine Mutter braucht Zeit. Es gab Zeiten, in denen meine Frau nicht über ihre Krankheit reden wollte, dann wiederum wollte sie das.
mit besten Grüßem
Hermann
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.12.2013, 20:24
Ink Ink ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo Hermann

Auch dir möchte ich für deine Antwort danken.
Ich weiß das ich nicht sehr geübt bin im Geduldig sein.
Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann ist es im unklaren zu sein.
Ich hätte Soviele Fragen im Bezug auf die Diagnose selbst.
Aber da nur sie beim Gespräch war und oder bei den Behandlungen dabei war, gibt's niemanden der mir sonst etwas sagen könnte.
Für mich sind solche Informationen Arg wichtig. Mit Informationen kann ich mich vorbereiten, meine Gedanken lenken, mich an etwas versuchen zu klammern.
So? Wenn ich nichts weiß, kann ich womöglich nicht stark genug für sie sein, wenn sie mich wirklich braucht.
Dürfen mir Ärzte etwas sagen? Ne, oder?

Ich gebe ihr die Zeit, natürlich, ich will sie auf keinen Fàll Drängen.
Oder sie zu irgendetwas bewegen, was ihr vl zur Zeit nicht gut tut.

Ich empfinde es sehr erleichternd das ich mich hier etwas auslassen darf und ich nochdazu Antworten bekomm.

Vielen Dank
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 11.12.2013, 20:34
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 54
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo Ink,

Ich fühle mich 2, 5 Jahre zurückversetzt und kann nichts anderes tun, als dir n riesen Energiepaket zu schicken.
Pass bitte bloss auf dich auf, die Doppelkomponete, wenn du Fürsorge an zwei Fronten übernimmst (Kind UND Mutter) saugt so dermaßen Energie. So war es bei mir(meine Kinder wRen in der schweren Zeut meine Rettung, nur Rücckzug und Decke über den Kopf geht mit den Mäusen halt nicht). Und in dieser Sitaution fällt der Fels in der Brandung weg, denn meist sind es ja die eigenen Mütter, die einen unterstützen, wenn man es "brennt"

Die Angst, selber erkrankt zu sein, wenn es zwickt, kenne ich leider nur zu gut, die hab ich seit fast 5 Jahren (mit Krebsdiagnose meines Vaters beginnend) und massiv seit dem Tod meiner Ma.
Rational völlig klar, dass n zwicken irgendwo ein zwicken irgendwo ist. Emotionak:Panikattacken vom Feinsten. Beim Arzt fast bis zum Zusammenklappen.
Vorsorge beim Gyn und Haustarzt stehen drigend an.......ich schaffe es einfach nicht.
Pass auf Dich auf!!!&
Lg
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 11.12.2013, 21:03
hermannJohann hermannJohann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo Ink,
ich kenne einige dieser Gefühle Die Angst war, dass meine Frau an der Krankheit bald stirbt. Die große Hoffnung war, dass eine Heilung möglich ist.. Die kleine Hoffnung war, dass sie noch ein paar Jahre mit guter Lebensqualität hat. Die Ärzte konnte da nicht wirklich weiter helfen.
mit besten Grüßen
Hermann

Geändert von hermannJohann (12.12.2013 um 08:22 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 11.12.2013, 22:02
OpaTochter OpaTochter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.02.2012
Beiträge: 255
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo Ink,
Auch ich bin den Weg schon gegangen. Bei mir ist es mein Pa und mein Sohn ist jetzt erst sieben.
Meine Eltern sind uns Kindern gegenüber sehr offen mit der Krankheit umgegangen. Wir durften alle Krankenberichte CT MRT, Blutwerte und was auch immer sehen und auch bei den Arztgesprächen dabei sein. Es war für meine Eltern sicher nicht immer einfach, aber immer noch besser als Geheimnisse zu haben. Außerdem kommt ja auch irgendwann das Problem Pflege, Patientenverfügung, etc. Auch auf die Kinder zu. Da kann Deine Mutter Dich nicht ewig beschützen.
Wie Du hier schon öfters gelesen hast und auch schon selbst befürchtest kommt auf Dich eine kräftezehrende Zeit zu.
Man lernt auf grausamste Weise Schlimmer geht immer und Es wird nicht immer alles wieder gut.
Ich wünsche Euch alles alles Liebe und ganz viel Kraft und Unterstützung.
__________________
Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 11.12.2013, 23:25
lucie79 lucie79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2012
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 78
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallo Ink, mir kommt das leider auch sehr bekannt vor :-( Meine Mutter bekam die gleiche Diagnose zusätzlich noch mit Lymphknotenmetastasen. Sie konnte/wollte nach der Disgnose 2 Wochen gar nicht mit mir sprechen, mein Vater hat es mir gesagt und sie brauchte erstmal Zeit. Und dann ganz langsam könnte sie darüber reden. Es ist glaub ich grad für Mütter schwer, sie haben sich immer gekümmert wenn ein Familienmitglied krank war und dann fühlen sie sich so hilflos, die Zukunft ist begrenzt. Ich kann Dich so gut verstehen, mich hat das damals sehr weh getan. Ich hab immer auf dem nach Weg nach Hause Rotz und Wasser geheult, dafür hab ich versucht wenn ich bei Ihr war stark zu sein weil ich wusste wie sehr Ihr das weh tut wenn es mir dann auch noch schlecht geht! Liebe Grüße Lucie
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 12.12.2013, 08:18
Ink Ink ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hällöchen ihr lieben :-)

Danke für eure Antworten!

Hermann, du sprichst mir aus der Seele.
Genauso trägt es sich momentan zu.
Ich hoffe so sehr, gleichzeitig fühl ich mich so überrannt von meiner Angst.
Das ist Kräftezerrend! Wie schafft man das? Sich nicht mit Haut und Haar von der Angst in Besitz nehmen zu lassen? *ratlos*

Sonnenschein danke für das riesige Energiepaket :-)
Ich werde es mir einteilen ;-).
Hätt ich nicht meine Tochter, würd ich wohl nicht mehr aus dem Bett wollen. Stimmt schon, meine Tochter ist ungewusst eine viel größere Stütze für mich als sie mit ihren 7 Jahren nur erahnen kann.
Und ja, meine Mutter war genauso ein Rettungsanker für mich, wenn mal der Hut brannte. Ob es in Dingen war, die tatsächlich zu erledigen waren, oder eine Emotionale Stütze .. Sie war Hmm... Einfach meine Mom. Auch schwierig, mit dieser Situation umzugehen. Sie nicht mehr mit dem eigenen Haushalt belasten und oder mit dem emotionalen Kram.. Gerade jetzt .

Mir geht es in Punkte panikattacken mittlerweile auch so.
Die sind über mich gerollt ... Wie ein Kilometer länger Zug. Alles was geht, ohne Rücksicht. Auch das kommt erschwerend noch dazu.
Ich war bis jetzt schon beim Lungenarzt.
Internist kommt noch, Hautarzt und Frauenarzt.
Begib dich doch auch zum Arzt. Auch wenn es schwer ist und man Angst vor dem hat, was dabei rauskommen könnte (!!!!) nicht MUSS.
Aber es wäre wichtig. :-)

Auch danke OpasTochter!
Danke für die viele Kraft. Auch ich wünsche euch nur das Beste, für dich u deinen Sohn, ganz viel Energie.


Liebe Lucie. Danke für deine Worte. Genauso geht es mir auch.
Ich versuche ebenso Stark zu sein. Damit meine Mum sich nicht auch noch um mich Sorgen muss.


Mir wird hier das Herz schwer, so leid tut es mir, das ein Jeder von euch diese Erfahrungen machen musste.
Danke das ihr mich an euren Gedanken habt teilnehmen lassen.
Bin gestern das erste mal, seit 2 Wochen nicht unter Tränen eingeschlafen.
Es tat so gut mit euch darüber zu sprechen bzw schreiben.

Lg
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 12.12.2013, 20:36
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.07.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 54
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 12.12.2013, 22:19
a_nna a_nna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.12.2013
Beiträge: 14
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Deine Mutter hat Angst vor Übersorge und Bevormundung.

Das hat einen Grund in Eurem Rollenverhältnis: Du bist ihre Tochter und sie hat Dich (früher) versorgt, erzogen und sich um Dich gekümmert. Diese Rolle möchte sie nicht umkehren. Liebe ist, das zu akzeptieren.

Zitat:
Auf nachfragen wie es nun weitergeht, redet sie ständig von Blutwerten oder ihrem Kalium Haushalt.
was erwartest Du denn ernsthaft ? Das ist ganz normal und entspricht den Gepflogenheiten während der Chemotherapie. Onkologen sind auf Ruhe und Konzentration bedacht. Keiner gibt eine Prognose. Deine Mutter lässt sich auf die Behandlung ein. Das ist ein gutes Zeichen. Kaliumwerte sind wichtig, um die Wirksamkeit der Chemo zu erhalten. Sie beschäftigt sich damit.

Krebs ist kein Spaziergang. Man sieht die Zellen nicht. Die Blutwerte, sprich Tumormarker, werden sie weiterhin begleiten. Hinzu kommt noch der Ernährungszustand, der durch die Chemo irgendwann angegriffen wird. Das ist doch alles mehr als als ok, sich "lapidar" mit Blutwerten zu beschäftigen. Das ist doch das Einzige was sie wirklich realistisch tun kann und es auch tut.

Zitat:
Mir scheint, entweder realisiert sie nicht, was diese Krankheit bedeutet, oder sie will mit mir tatsächlich nicht darüber sprechen und gibt sich deshalb als unwissend aus.
sorry, bei allem Respekt - ich hoffe, Du machst ihr keine Vorwürfe. Sie ist die Betroffene, nicht Du. Sie sitzt in der Chemo, nicht Du. Wenn, stirbt sie, nicht Du.

Du kannst ihr folgendermaßen helfen. Du lässt Dir den Therapieplan geben. Klärst mit ihr, ob eine Sozialberatung notwendig ist zur Klärung der Formalitäten mit der Krankenversicherung, Apotheke usw. - das entlastet ungemein. Besonderes Augenmerk solltest Du auf eine frühe Ernährungsberatung legen. Die prüfen den Ernährungsstatus regelmässig und geben Hinweise, wie die Chemo durch Ernährung unterstützt werden kann.

Gib ihr das Gefühl, teilzuhaben und das Gefühl, dass sie autonom (selbst bestimmt bleibt) aber nicht allein ist. Beobachte im Hintergrund aber nimm Dich bitte zurück und respektiere IHREN Weg. Dazu kann auch gehören, dass sie sich frei entscheidet, die Chemo irgendwann abzubrechen, wenn Nebenwirkungen stärker als die entlastende Wirkung sind.

Mit jedem Stück an Unsicherheit, Angst und Druck von aussen nimmst Du ihr Kraft. Bitte halte ein. Wenn es Dir hilft, sprich im Hintergrund mit der Krankenhausseelsorge. Das sind Menschen, die solche Situationen und Auswege gut kennen. Konzentriere Dich auf eine noch kommende gemeinsame, wahrscheinlich intensive, Zeit und Erfahrung aber schraube Deine Erwartungen zu Gunsten ihrer Erwartungen vollkommen zurück.
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 12.12.2013, 23:15
Viki Viki ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2007
Ort: Süddeutschland
Beiträge: 174
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Liebe Ink,

ich habe meine Mutter auf ihrem Weg von der Diagnose bis zu ihrem Tod 4 1/2 Jahre später mit Hochs und Tiefs, fast durchgehende Chemo... und, und, und... begleitet. Ich war bei keinem einzigen Arztbesuch und keiner Chemo dabei. Ihr wurde ihre Gesundheit und schlussendlich ihr Leben genommen, aber ihre Selbstbestimmtheit, ihre Würde und ihre Stärke hat sie behalten. Erst ganz am Ende ihres Lebens hat sie von mir jede Unterstützung voller Dankbarkeit angenommen. Da hat sie sie dann auch wirklich gebraucht.

Ansonsten schließe ich mich jedem Wort von a_nna an.

Dich hat die Diagnose natürlich auch komplett aus der Bahn geworfen, wenn natürlich auch auf ganz andere Weise. Deshalb benötigst du sicher auch eine ganz andere Art von Hilfe als deine Mutter. Es ist für dich natürlich extrem schwer ihre Entscheidung, dich momentan nicht miteinzubeziehen, zu akzeptieren. Aber versuche dich in ihre Lage zu versetzen. Sie hat keine Kraft für eine weitere Baustelle. Sie weiß sicher, wie sehr du leidest und will dir das ersparen. Wenn sie mit dir darüber sprechen würde, müsste sie doch auch befürchten, dass du zusammenbrichst. Welche Mutter will das, hält das aus? Sie muss doch jetzt erstmal selbst die Situation verkraften und all ihre Kraft in die Therapie stecken.

Bei mir war es so, dass meine Mutter und ich unabhängig voneinander in die Situation hineingewachsen sind. Nach einigen Wochen konnten wir fast emtionslos, was ganz wichtig war, über anstehende Entscheidungen, wie die richtige Therapiewahl, Patientenverfügung usw. sprechen. Wie a_nna schon schrieb, die größte Hilfe ist den ganzen Formalkram abzunehmen.

Liebe Ink, ich verstehe dich gut, aber du solltest die Entscheidung deiner Mutter wirklich akzeptieren, sie muss den für sie richtigen Weg ganz allein finden. a_nna hat dafür die perfekten Worte gefunden.

Liebe Grüße
Viki
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 13.12.2013, 09:08
kleine-fee kleine-fee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2012
Ort: Erfurt
Beiträge: 171
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Liebe Ink,

bei mir waren am Anfang die gleichen Gefühle wie bei Dir. Wir hatten den gleichen Arzt , deshalb durfte ich dann mit in das Zimmer wo man es uns gesagt hat. Meine Ma war sehr gefasst und mir nahm es voll die Füße weg und sie mußten mich erst mal wieder aufpäppeln. Ich muß sagen das erste mal hat es 4 Wochen gedauert bis ich mich einigermaßen gefasst habe.

Nun immer wenn etwas neues hinzu kam brauchte es seine Zeit bis ich auch damit umgehen konnte, aber ich hab es dann auch so hingenommen und war einfach nur da für sie.

Ich hab mich leider erst sehr spät hier angemeldet, eigendlich erst ein zwei Wochen vor ihrem Tod. Hätte ich gewust wieviel Beistand man hier hat und alles was einem bewegt hier rauslassen kann, hätte ich schon viel früher auch Beistand für mich gehabt, da ich niemanden hatte mit dem ich über meine Gefühle und Sorgen reden konnte.

Ich denke es wird auch Dir helfen in vielerlei Hinsicht. Ich hoffe sehr Du findest auch für Dich den Weg immer wieder zu Stärke und aber auch Mut zurückzufinden.

Viel Kraft für Dich
__________________

Meine Mama wurde nur 65 Jahre jung.
Sie starb am 15.03.2012 aber in meinem Herzen ist sie bei mir

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 13.12.2013, 16:10
Ink Ink ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallöchen :-)

Danke A_nna ;-)

Ich denke, ich hab diesen Beitrag etwas unverständlich geschrieben. Emotional an diesem Tag sehr überrumpelt. Also liebe A_nna sei doch so nett und geh nicht so hart mit mir ins Gericht.

Auf die Frage, ob ich ihr Vorwürfe machen würde, ist mir dann gekommen, das ich alles etwas besser formulieren hätte sollen.

Ich hab diesen Beitrag eben verfasst, weil ich meine Mum liebe. Aus purer Angst gemischt mit Ratlosigkeit und Unwissen. Wenn ich´s besser wüsste, müsste ich hier nicht um Rat bitten ;-).


Danke Viki und auch der kleinen Fee :-)

Ich mach mir nur sorgen, das sie, wie sie es in der Vergangenheit auch getan hat, wieder alles in sich reinfrisst. Den damals ist sie, als sie das gemacht hat, kläglich gescheitert. Folgen waren Burnout und Anti-Depressiver, ein Lebenlang.

Ich dräng mich ihr nicht auf. Keines Falls. Ich war bzw bin eben Ratlos, wie man dann in so einer Situation richtig handelt. Oder auch nicht handelt.
Wobei ich zu dem Entschluss gekommen bin, wenn es um richtig oder falsch geht, ziemlich schwierig ist. Da einfach sehr viele Emotionen im Spiel sind.
Ich will nur das beste für meine Mum, also wird ich auch versuchen nur das Beste zu geben.


Danke an euch nochmal
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:05 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55