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  #1  
Alt 22.02.2013, 16:47
Nati1955 Nati1955 ist offline
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Registriert seit: 22.02.2013
Beiträge: 8
Standard Angst um meinen Lebensgefährten

Hallo an Euch alle!

Nachdem ich mit grossem Interesse und auch manchen Tränen im Auge das Forum durchforstet hab, ist es nun an der Zeit mir auch mal alles von der Seele zu reden!

Seit 7 Jahren führe ich mit meinem Lebensgefährten, den ich über alles liebe eine Fernbeziehung (er in Schleswig-Holstein... ich in Hannover)
Letztes Jahr musste er eine schwere Herzop, bei der man ihm 3 Bypässe gelegt hat, hinter sich bringen. Nun bekam er letztes Jahr auch noch 5 Tage vor Heiligabend die Diagnose "Speiseröhrenkrebs". Dabei ist er erst 51 Jahre!!
Ich habe mir sofort ein Bahnticket besorgt und bin Heiligabend bis 2. Weihnachtstag zu ihm gefahren. An den Feiertagen war das Thema Krebs tabu.. wir haben alle nicht darüber geredet. Er wohnt bei seiner Mutter, die selbst nicht so gut mit der Diagnose umgehen kann!
Mittlerweile reden wir natürlich über diese Krankheit, da er schon die 2. Chemo hinter sich hat und noch 2 davon vor sich. Nach der Chemo soll ein paar Wochen später der gesamte Magen entfernt werden, doch die OP soll sehr sehr riskant wegen seines Herzens sein!!
Leider kann ich wegen meines Nebenjobs (ich arbeite 6 Tage in der Woche in einem bekannten Einkaufscenter) momentan nicht Urlaub nehmen. Im Hauptjob, wo ich halbtags arbeite schon.
Mein Schatz hat für die Chemo einen Pord gesetzt bekommen. Nun habe ich Angst, dass er die Operation aufgrund seiner Herzop nicht schafft. Bin am überlegen mir von beiden Stellen dann (es wird so im Mai sein) Urlaub zu nehmen und den Tag während der OP im KH zu verbringen, damit er weiss, dass jemand bei ihm ist, und auf ihn wartet.
Auch habe ich selber grosse Probleme mit seiner schweren Krankheit und bin zuhaus nur am weinen. Ich würde mich sehr gerne einer Selbsthilfegruppe anschliessen, aber finde keine passende in Hannover.

Ich versuche ihn immer wieder am Telefon aufzumuntern, aber wenn man selber so am Boden ist, wie ich, fällt das schwer.

Ich habe so wahnsinnige Angst, ihn zu verlieren!!!!!!!!!!!

Es tat mal gut, sich einiges von der Seele zu schreiben und hoffe, es kann mir jemand einen Rat geben, was ich machen und wie ich mich verhalten kann.

Liebe Grüsse Renate
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  #2  
Alt 22.02.2013, 17:28
zoemichelle zoemichelle ist offline
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Beiträge: 199
Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum. Schön das es dir Hilft deine Sorgen hier nieder zu schreiben.

Ich habe keine Ahnung von Speiseröhrenkrebs und auch nicht von Herzerkrankungen, aber ich weiß das es für schwer kranke Menschen eigentlich immer sehr wichtig und schön ist geliebte Menschen um sich herum zu haben.
Daher würde ich alles daran setzen um Urlaub zu bekommen und meinem Schatz zur Seite zu stehen. Vielleicht kannst du ja mit deinen Chefs sprechen und offen sein denn in solch extrem Situationen gibt es doch oft Verständnis und man kann Lösungen finden wie unbezahlten Urlaub oder nacharbeiten etc.

Ich wünsche für deinen Partner einen guten Weg mit der Krankheit zu leben und dir dass du viel Zeit mit ihm verbringen und ihn unterstützen kannst!

Liebe Grüße
Yvonne
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  #3  
Alt 22.02.2013, 18:16
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.792
Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Liebe Renate,

weisst du wie das Staging, das ist so eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben, deines Freundes ist???
Das ist sehr wichtig zur Orientierung.

Was das Weinen angeht, da kann ich dir auch nicht helfen. Das gehört einfach zu so einem Schock und auch zu der Verarbeitung dazu, das kennen wir alle hier.
Such dir Jemanden zum Reden, Freunde, Familie oder es gibt Selbsthilfegruppen für Krebs-Patienten und Angehörige oder auch einen Psychologen.

Bekommt dein Schatz wirklich den Magen raus oder die Speiseröhre mit Magenhochzug??

Es ist immer gut, wenn man in so einer Situation liebe Menschen um sich hat. An dem OP-Tag selbst kannst du ja nicht viel machen, aber wenn er hinterher einige Zeit auf Intensiv liegt und hilfebedürftig ist, wäre es sicher gut wenn du bei ihm sein könntest.
Und das mit dem Herz - ich denke, wenn die Ärzte das nicht verantworten könnten, würden sie ihn wohl nicht operieren oder??


LG Monika
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  #4  
Alt 22.02.2013, 20:09
Nati1955 Nati1955 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Liebe Zoemichele,

ich weiss nur von ihm, dass der Tumor kategorie 2 ist!
Der Arzt meinte gestern wohl er müsste raus.. ohne wenn und aber!

Selbsthilfegruppen suche ich ja momentan.. ich hoffe ich werde fündig!

Vielen herzlichen Dank für die liebe Aufnahme bei Euch!

Es ist wirklich nicht einfach zu schreiben, was einem auf dem Herzen liegt, aber es tut gut!

Liebe Grüsse Renate
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  #5  
Alt 24.02.2013, 21:22
Nati1955 Nati1955 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Liebe Monika,

vielen herzlichen Dank für Deine lieben Worte!

Nein das Staging weiss ich nicht, und mein Lebensgefährte auch nicht. Habe ihn aber danach gefragt.
Heut ist wieder so ein besch.... Tag, wo ich nur am weinen bin.
Ich komme mit seiner Krankheit nicht klar, und würde ihm doch so gern alles abnehmen!!
Morgen hat er seine 3. Chemo... in 14 Tagen dann die letzte. 9 Tage später kommt seine kleine Tochter ihn in den Ferien besuchen über Ostern. Dann werd ich ihn auch nicht sehen, weil ich der Meinung bin, dass die 2 ohne mich dann sein sollen, und ihre Zeit zusammen geniessen sollen. Danach wird wohl ein paar Wochen später die OP sein, wo er seinen gesamten Magen entfernt bekommt.
Am Telefon ist er zu mir irgendwie gemein und grantig. Ich schiebe es auf seine Krankheit, ist er doch der Hauptbetroffene!!!
Er weiss nicht, wie es mir geht... und ich selber weiss keinen andren Ausweg mehr, als mir psychologische Hilfe zu suchen, weil ich auch nicht mehr kann.
Meine Angst um ihn wächst, dabei wollte ich doch so stark sein
Die Angst, dass sein Herz die strapaziöse OP nicht aushält bringt mich um.

Am 20.3. muss er zur Magenspiegelung und CT, und ich bete, dass die Chemo angeschlagen hat!!!

Mit vielen Tränen grüsse ich Dich lieb
Renate
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  #6  
Alt 24.02.2013, 22:04
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.792
Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Liebe Renate,

ich kann deine Angst und deine Tränen soo gut verstehen, kenne ich alles von mir selbst.
Dass du deinen Freund kaum sehen kannst, verschlimmert die Sache. Aber immer DABEI zu sein, das ich auch nicht so ganz einfach.

Mach dich wegen der OP nicht so verrückt. Wenn die Ärzte keine Hoffnung sehen würden, dass er das trotz des Herzens schafft, würden sie das wohl eher nicht vorschlagen.
Habt ihr schon mal überlegt, eine 2. Meinung einzuholen?? Das machen hier ganz viele und wenn schon mal 2 Fachärzte das Gleiche sagen, ist man schon etwas beruhigter.

Und was mir immer ein bisschen hilft, das sind Informationen, so viele wie möglich.
Wichtig ist daher das Staging.
Weisst du, ob dein Freund irgendwo Metastasen hat?
Oder beschränkt sich der Tumor überwiegend auf den Magen?? Wird auch ein Stück der Speiseröhre rausgenommen??
Viele Fragen, aber nur so können wir so ein bisschen herausfinden, worum es bei ihm geht.

Ob er demnächst die Zeit nur mit seiner Tochter allein verbringen soll und will, das würde ich ihn einfach mal fragen. Eigentlich gehörst du als Freundin ja auch dazu, er kann ja trotzdem mal mit seiner Tochter alleine sein.

Und Renate, wenn du mal überhaupt nicht mehr kannst und noch keine Termine beim Psychologen hast, dann nutz die Telefonseelsorge.
Dafür sind die da, haben entsprechende Ausbildungen und die haben mir schon sehr gut getan.

Alles Liebe
Monika
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  #7  
Alt 25.02.2013, 16:15
Nati1955 Nati1955 ist offline
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Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Hallo Monika,

vielen Dank für Deine Antwort!!!

Als im Dezember das CT und die Endoskopie gemacht wurde, hat er keine Metastasen gehabt. Es wird gesagt, der Tumor liegt lokal. Genau dort wo die Speiseröhre aufhört und der Magen anfängt. Am Mageneingang.
Ich hoffe nun wirklich inständig, dass sich nichts in der Zwischenzeit zur Chemo hin weiter gebildet hat.

Was seine kleine Tochter betrifft, sie wird erst 9 Jahre: die Kleine lebt in Rheinland-Pfalz und er hat sie fast ein Jahr nicht gesehen, mich dagegen so oft wie es ging. Ich denke mal da muss ich als Erwachsene mal zurückstecken können, auch wenn ich mich noch so sehr nach ihm sehne.
Ich fahre ja dann ein paar Tage eh die OP stattfindet hin und bleibe auch bis er aufwacht dort. Ausserdem weiss ich nicht, wo ich dann bei ihm schlafen sollte, weil seine Mutter ja dort auch wohnt. Da wir ja eh jeden Tag telefonieren, wird es nicht so schlimm werden, denke ich.

So ich habe für Mittwoch vormittag 11 Uhr einen Termin bei meinem neuen Hausarzt, der mir sehr kompetent erscheint. Die Praxis bietet auch eine psychosomatische Hilfe an, und ich denke er wird mir helfen können.
Am Wochenende hab ich fast nur geweint, und ich merke ja selber wie schlecht es mir schon geht. Um meinem Lebensgefährten wirklich dann beistehen zu können, muss ich schnell was unternehmen.
Es ist komisch, meine tiefe Traurigkeit hat sich erst in den letzten 2 Wochen bemerkbar gemacht. Vorher war ich die Starke.. verstehe ich nicht, dass das jetzt erst alles kommt.
Leider weiss ich immer noch nicht die Daten, die ihr braucht.. die Berichte liegen ja bei den Ärzten, und er hat sie mit Sicherheit nicht notiert.

Einen schönen Abend wünscht mit lieben Grüssen
Renate
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  #8  
Alt 27.02.2013, 13:06
teufelchen1966 teufelchen1966 ist offline
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Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

hallo nati

ich denke deinem partner hilft es auf alle fälle wenn du bei ihm bist,meiner hatte sich gefreut.du und wenn das mit dem urlaub nich geht meine "auch wenns mir am anfang schwer viel" ärztin hatte mich krankgeschrieben wegen schwerer pysische belastung,damals viel es mir schwer heute bin ich froh das ich das gemacht hatte wer weis was noch kommt und du deinen urlaub brauchst.

lg brigitta
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  #9  
Alt 27.02.2013, 19:37
Nati1955 Nati1955 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Angst um meinen Lebensgefährten

Liebes Teufelchen,

Dir herzlichen Dank für Deine Nachricht.

Ja ein paar Tage bevor die OP ist fahre ich vorher zu ihm... momentan gehts nicht. So müssen wir uns auf Telefon beschränken!!
Die Chemo schlägt an.. die Tumorwerte sind weniger geworden. Was freut mich das......... es gibt wieder ein bissi HOffnung!
Naja mein Hausarzt, der total lieb ist, weiss Bescheid, und ich denke mal, wenn ich dann zu ihm komm und ihn frag wegen Krankschreibung, dann macht er das bestimmt.
Jetzt hat er mir was für die Nerven aufgeschrieben... ich hoffe das hilft. Ist aber alles auf pflanzlicher Basis.

Ich hoffe, es geht Dir soweit gut?!!

Viele liebe Grüsse Renate
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