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  #1  
Alt 26.04.2014, 00:04
DD_Angehöriger DD_Angehöriger ist offline
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Registriert seit: 25.04.2014
Beiträge: 8
Standard Darmkrebs mit 27!

Liebe Forengemeinde,

seit einer Woche lese ich bei euch fleissig mit, weil kurz vor Ostern bei einem Familienmitglied von mir ein Dickdarmtumor diagnostiziert worden ist.

Die Leber und die Lunge sind frei; bei der OP sind der "abfallende" Bereich mit samt einiger umliegenden Organe sowie 3 Lymphknoten entfernt worden. Diese Lymphknoten sind augenscheinlich nicht vom Tumor befallen, dennoch konnte man einen Verknotung erkennen! Der Tumor ist so gross wie eine Tomate, die Darmwand ist bereits durchwachsen.

Der pathologische Befund ist noch nicht da, erfahrungsgemäss schätzt der Arzt den Tumor nach TNM auf T3N1(M-); der Arzt soll den gesamten Tumor entfernt haben.

Betreffend der anschliessenden Behandlung könnte eine Chemotherapie angesetzt werden, je nachdem, ob das umliegende Gewebe bereits angegriffen worden ist.

Wir wissen natürlich noch nicht, ob dieser Tumor durch HNPCCC verursacht worden ist. Mütterlicherseits gibt es niemanden, der je an Krebs erkrankt ist. Väterlicherseits die Oma mit Gebärmutterhalskrebs.

Nun stellt sich uns die Frage: Ob eine anschliessende Chemotherapie sinnvoll ist oder nicht!? Die Ärzte sind sich da (nachdem was ich gelesen habe) nicht wirklich einig. Gibt es Betroffene, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben (T3N1(M-))?

Schließlich noch eine letzte Frage zum Onkologen: Wir kommen aus dem Südwesten Deutschlands; gibt es dort empfehlenswerte onkologische Praxen bzw. Praxen, die man unbedingt vermeiden sollte?

Es gibt natürlich ein gewisses Dilemma bei der Verordnung einer Chemo: Diese Medikamente sind wahnsinnig teuer, sodass eine (halb)jährliche Behandlung natürlich gewissen Interessen verbunden sind.

Dieser Krebs trifft nicht mich selbst, sondern eine enges Familienmitglied, was es natürlich noch schwieriger für mich bzw. dem Rest der Familie macht, da wir nur "tatenlos" zuschauen können und nichts wirklich unternehmen können.

Vielen Dank für eure Unterstützung und euren Input!

DD_Angehöriger.
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  #2  
Alt 26.04.2014, 09:54
Safra Safra ist offline
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Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Darmkrebs mit 27!

Hallo,
bei so einem großen Tumor wundert es mich, dass über Chemo nachgedacht wird. Zitat aus der Seite der Felix-Burda- Stiftung: "Der Therapieerfolg im Stadium III hängt maßgeblich davon ab, wie gut und erfahren die Klinik ist, in der Sie behandelt werden. Auch in diesem Stadium wird selbstverständlich als erstes eine Operation durchgeführt, bei der die Qualität des Chirurgen entscheidend ist für den weiteren Verlauf der Krankheit. Im Falle von Dickdarmkrebs ist zusätzlich eine Chemotherapie notwendig, bei Mastdarmkrebs eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie. Insgesamt kann die Behandlung bis zu einem Jahr dauern." Natürlich liegt die Entscheidung letztlich beim Patienten selbst, er muss auch dahinter stehen.
Viele Grüße!
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  #3  
Alt 26.04.2014, 10:31
PantaRei PantaRei ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 470
Standard AW: Darmkrebs mit 27!

Hallo DD_Angehöriger,

willkommen hier - auch wenn es kein schöner Anlass ist.

Das was Du schreibst ist an ein paar Stellen nicht ganz klar.

Einerseits schreibst Du:
"Bereich mit samt einiger umliegenden Organe sowie 3 Lymphknoten entfernt worden. Diese Lymphknoten sind augenscheinlich nicht vom Tumor befallen"
andererseits aber "N1" in der Tumorformel. N steht für Node = Knoten = Lymphknoten. Das ist ein Widerspruch. Denn N1 bedeutet, dass Lymphknoten befallen sind.

Auch ist es - soweit ich weiß - sonderbar, dass bei der Operation nur 3 Lymphknoten entnommen werden. Ich kenne es so, dass es eher mehr als 10 sind. Vielleicht waren 3 Lymphknoten befallen??

In diesem Fall - also wenn N1 stimmt - und bei einem 27-Jährigen sollte eigentlich nicht überlegt werden von den Ärzten. Dann ist eine Chemo eigentlich der Weg laut Leitlinien.

Der Südwesten Deutschlands ist groß, aber es gibt in Freiburg (Diakoniekrankenhaus) und auch in Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe sehr gute Krankenhäuser - soweit ich weiß.

Viele Grüße

PantaRei
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  #4  
Alt 27.04.2014, 03:19
DD_Angehöriger DD_Angehöriger ist offline
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Registriert seit: 25.04.2014
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs mit 27!

Hallo ihr beiden,

zuerst einmal herzlichen Dank für eure rasche Rückmeldung.

Der Befund ist noch nicht da, diese Einschätzung kommt "lediglich" vom behandelnden Arzt.

Lohnt es sich also eher für eine Chemo in ein Krankenhaus zu gehen? oder würde eine onkologische Praxis ebenfalls empfehlenswert?
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  #5  
Alt 27.04.2014, 11:34
PantaRei PantaRei ist offline
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Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 470
Standard AW: Darmkrebs mit 27!

Guten Tag,

meiner Ansicht nach sollte man für eine Chemo in eine Praxis gehen. Das ist wahrscheinlich in der Regel deutlich persönlicher und menschlicher.

Ich selbst stand vor der Entscheidung und habe mir zwar die Chemo-Ambulanz im Krankenhaus angeschaut; und auch zwei Onkologiepraxen (eine neue recht kleine bei uns in der Stadt und eine große in Mannheim).

Entschieden habe ich mich dann aus verschiedenen Gründen für eine der Onkologiepraxen und gegen die Ambulanz. Die sah mir zu sehr nach Krankenhaus aus. Die Onkologiepraxis kannte ich schon und habe den freundlichen Umgang dort sehr geschätzt und mir wohl gefühlt.

Gerade bei einem jungen Menschen ist die Chemo bei Darmkrebs auch nicht so heftigt von den Nebenwirkungen her (zumindest kann man das hoffen) - sodass eine Praxis auch kein Risiko darstellt.

Gruss

Matthias
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  #6  
Alt 28.04.2014, 22:11
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Registriert seit: 03.03.2011
Beiträge: 110
Standard AW: Darmkrebs mit 27!

Ich hatte Darmkrebs mit 29 und ebenfalls einen T3-Tumor. Da bei mir keine Lymphknoten befallen waren (N0) wurde es mir mehr oder weniger freigestellt, ob ich eine adjuvante Chemo anschließen wollte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt viel recherchiert, mir auch Leitlinien anderer Länder angeschaut. In den USA beispielsweise ist (oder war es damals) üblich, in meinem Stadium eine Chemo anzuschließen. Auch die europäischen Leitlinein sprachen in meinem Fall eindeutig für Chemo (aufgrund der hohen Aggressivität der Zellen). Außerdem hatten die Ergebnisse der MOSAIC-Studie mich zusätzlich überzeugt, die Chemotherapie durchzuführen.

So wie der Fall Deines Familienangehörigen klingt, bin ich der gleichen Meinung wie Safira und PantaRei. Es scheint mir eindeutig ein Fall für eine Chemotherapie zu sein: Der Tumor war sehr groß, er hat die Darmwand durchwachsen (durchbrochen?), es gibt (möglicherweise) befallene Lymphknoten, und es sind "benachbarte Organe" entfernt worden (welche Organe und warum?). Ich denke, es ist sogar Eile angesagt.

Meine Chemo habe ich in einer Praxis/Tagesklinik gemacht und es war die richtige Entscheidung für mich. Denn man fühlt sich nicht gerade blendend nach den Sitzungen und mir war es lieber, danach zu Hause auf dem eigenen Sofa ausruhen zu können (für Notfälle hatte ich die Handynummern aller drei Ärzte aus der Gemeinschaftspraxis - zum Glück nie gebraucht). Wenn man alleine wohnt, ist es aber vermutlich besser, wenn man stationär untergebracht ist und sich das Krankenpflegepersonal darum kümmert, dass man irgendetwas isst und trinkt (was ich ohne Druck vermutlich tagelang nicht getan hätte) und überhaupt im Notfall da ist und helfen kann.
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