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  #16  
Alt 09.11.2006, 12:20
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Hallo, Rudolf!
Danke für deine schnelle Info! Dann ist das wohl nicht das richtige für meine Muttsch, da sie ja dort keine Beschwerden hat. Ich dachte, es wäre etwas für das Allgemeinbefinden, eben auf pflanzlicher Basis, da sie ja schon genug "richtige" Tabletten nimmt. Aber trotzdem Danke!
Ich hoffe es geht dir gut, Tschüß, Nerie!
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  #17  
Alt 10.11.2006, 11:00
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Liebe Nerie
Liebe Resala

Ihr beide habt auf verschiedene Weise kurz zum Eigenschaftswort „gläubig“ Aussagen gemacht.
Im Krebs-Kompass wird viel über Medikamente, Behandlungsmethoden und Verhaltensweisen geschrieben. Gegenseitig versuchen wir uns zu stärken, für uns selber Kraft aus den Erfahrungen anderer betroffener Menschen zu schöpfen. Wir brauchen diese Kommunikation und sind Menschen, indem wir uns austauschen.
Glaube und Gläubigkeit sind selten ein Thema. Darum spüre ich wohl auch manchmal Hemmungen, darüber zu schreiben.
Doch lasst mich ein paar Worte dazu sagen:
Ich scheue mich, mich selber als speziell gläubig zu bezeichnen. Ich würde eher sagen, ich versuche, wie das andere Menschen auch tun, mich mit den essentiellen Gedanken und Gefühlen eines Menschen auseinanderzusetzen.
Und, Nerie, wenn Du sagst, ihr seid nicht gläubig, so möchte ich antworten, es gibt in meinem Leben wenig Beispiele von Menschen die wirklich nicht gläubig sind. Es ist eher eine Frage des Standortes und der Ansprüche an sich selber, vermischt mit unserem modernen Denken der Qualifizierung und Quantifizierung von Eigenschaften, die zu einer solchen Selbsteinschätzung führen. Ich glaube sehr wohl, dass Du Dir sehr viele Gedanken zum Leben machst, Deine Gefühle durchforstest und auf diese Weise Deinen Weg gehst. Glaube ist ja immer zuerst ein Suchen nach Antworten auf die Lebensfragen. Früher oder später entdecken viele Menschen, dass dieser Weg zu Gott führt. Kurz gesagt: Glaube ist nicht erst im Erreichen eines Zieles fassbar, Glaube ist der Aufbruch zu diesem Ziel.
Und noch was: Bewahre mich vor „Gläubigen“, die alle Antworten kennen. Glaube ist schlussendlich auch die Anerkennung nicht beantwortbarer Fragen.
Warum schreibe ich solche Sachen überhaupt? In den letzten Monaten erlebte ich auch diese Achterbahn der Gefühle, suchte nach vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten und bin heute an einem Punkt angelangt, wo ich sehr starkes Vertrauen in meine Beziehung zu Gott setze. Ich spreche mit ihm, setze mich mit dem Leben, dem Sterben und dem Tod auseinander und spüre, dass er mir zuhört und mich ernst nimmt.
Ich empfinde mein Verhalten als aktiven Akt. Ich bin wirklich der festen Überzeugung, dass Gott in meinem Körper wirkt. So weicht die Angst vor Medikamenten, die eventuell nicht wirken könnten, vor dem Absetzen von Medikamenten, welches das Wachstum der Metastasen beschleunigen könnte.
Nur darf man meine Aussage nicht falsch verstehen. Ich sage nicht, dass Gott meinen Körper auf jeden Fall heilt. In der Mehrzahl der Fälle müssen wir wohl sterben. Was will ich mir anmassen, Gottes Ratschluss in Frage zu stellen.
Was er in jedem Fall tut, er heilt meine Seele.

Ich bin dankbar, dass ich mich Euch gegenüber äussern darf.

Liebe Grüsse
Urs
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  #18  
Alt 10.11.2006, 14:52
peti peti ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Lieber Urs,

vielen Dank für Deinen Beitrag.
Aus Deinen Worten hört man heraus, daß Du mit Dir und der Welt im Reinen bist.
Du fragst nicht, oder nicht mehr nach dem "warum ich??"
Ich bin sicher daß Dir der Glaube diese Gelassenheit und Sicherheit gibt.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute.
Grüße von
Peti
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  #19  
Alt 11.11.2006, 13:56
Resala Resala ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Liebe Nerie

Das Extopra wird von Herrn Bourquin in La Neuveville hergestellt. Er schreibt das es 100% natürlich ist und auschschliesslich aus Pflanzen hergestellt wird.
Es sei besonders wirksam bei fehlerhaften Blutkreislauf, Schmerzen beim Gehen, Kribbeln in Händen und Füssen aber es ist auch für die Blutreinigung.

Er schreibt auch: Weil es die Oxydation der Stoffe und die Detoxication des ganzen Organismus aufschlägt, bringt dieses natürliche Medikament dazu eine gewisse Verbesserung des allgemeinen Zustandes dank seiner Blutreinigungswirkung, vor allem in Geriatrie (Altersheilkunde).
Ich kann Dir ja mal die e-mail Adresse bekannt geben, so kannst Du Dir vielleicht noch Informationen einholen die Du gerne möchtest.

pharmaciefridez@ovan.ch

Wie gesagt, meine Mutter nimmt dieses Medikament seit sie mit der Behandlung mit Nexavar begonnen hat, ob sie deshalb die Behandlung mit Nexavar so gut verträgt, kann ich Dir nicht sagen. Man kann es ja mal versuchen, es gibt noch andere Produkte die rein natürlich sind, die man mit dem Nexavar kombinieren kann.

Eine Bekannte von meiner Cousine erkrankte an Nebennierenkrebs und die Aerzte wollten sie mit einer Chemo behandeln, doch die Frau lehnte dies ab, da die Chemo mehr Schaden anrichte.
Sie nimmt seit zwei Jahren Extopra und der Tumor wurde nicht grösser, er ist gleich geblieben. Ob das die Wirkung des Extopra ist? Auf jeden Fall hab ich Extopra für meine Mutter bestellt und sie nimmt dies jetzt und es geht ihr soweit gut.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr für Euch/Deine Mutter das richtige findet.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiter helfen.
Liebe Grüsse Resala
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  #20  
Alt 11.11.2006, 14:21
Resala Resala ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Lieber Urs

Ich finde es sehr wichtig über den Glauben an Gott zu sprechen, ich bin auch nicht diejenige die jeden Sonntag zur Kirche rennt, doch mir gibt es eine innere Zufriedenheit mit Gott über meine Gedanken und Aengste zu sprechen. Es gibt mir immer wieder Kraft die Dinge zu überwältigen.
Ich denke es gibt viele Menschen die im Zwiegespräch mit Gott sind, doch nur traut man sich nicht mit anderen Menschen offen darüber zu sprechen. Es liegt wohl an unserer Gesellschaft?!
Es gibt immer wieder medizinische Wunder auf dieser Welt, die uns aber kein Arzt erklären kann, deshalb darf man die Hoffnung nie aufgeben.
Meine Mutter bedankt sich für jeden Tag, den sie hier sein darf, denn wir müssen alle einmal gehen und natürlich hoffen wir alle, so lange wie möglich hier sein zu dürfen.

Lieber Urs ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute und viel Kraft.
Resala
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  #21  
Alt 12.11.2006, 14:11
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Donnerstag , 09.November 2006
www.medmix.at

MEDMIX 11/2006: EU-Zulassung für Sorafenib (Nexavar®)

Der innovative Multi-Kinase-Inhibitor Sorafenib (Nexavar®) mit seinem dualen Wirkprinzip der Antiproliferation und Antiangiogenese gibt Anlass zur Hoffnung bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (mRCC). Der Tumor gilt im fortgeschrittenen Stadium als unheilbar und die bisherigen Standardtherapien zeigen kaum Nutzen. Seit über zehn Jahren steht nun mit Sorafenib eine neue Behandlungsoption des mRCC zur Verfügung, was nach der EU-Zulassung der EMEA im Rahmen des Nexavar® Launch Events am 14.10.2006 im Wiener Uniqa-Tower gefeiert wurde. Wie die Vortragenden Dr. Dimitris Voliotis, Global Clinical Development, Therapeutic Area Oncology von Bayer HealthCare, Tim Eisen der University of Cambridge und Priv.-Doz. Dr. D. Strumberg, Medizinische Klinik III, Marienhospital Herne Ruhr-Universität Bochum, zeigten, blockiert das orale Sorafenib mehrere Kinase-Klassen bzw. Signalkaskaden: Serin/Threonin-Kinasen wie Raf (Raf/MEK/ERK-Kaskade) werden ebenso gehemmt wie einige Rezeptor-Tyrosinkinasen zu denen VEGFR-2, VEGFR-3, PDGFR-b, Flt-3, c-Kit und RET zählen, die für die Tumorprogression und Angiogenese verantwortlich sind.

Erfolgversprechende Studienergebnisse
Phase-II Studien zu Sorafenib bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom zeigten bereits ein progressionsfreies Überleben von 24 Wochen im Gegensatz zu 6 Wochen unter Placebo. Besonders der Einsatz von Sorafenib als First-Line Therapie hatte positive Effekte: Bei 75% der Patienten waren positive klinische Effekte feststellbar und das progressionfreie Überleben lag sogar bei 40 Wochen.
Die Phase-III Studie TARGET (Treatment Approaches in Renal Cancer Global Evaluation Trial) an 903 Patienten mit klarzelligem Nierenzellkarzinom und fehlgeschlagener vorangegangener systemischer Therapie ergab bei 84% der mit Sorafenib Behandelten (vs. 55% unter Placebo) – unabhängig von Alter und vorangegangener Zytokintherapie – einen klinischen Nutzen. Bei 74% (vs. 53% unter Placebo) konnte eine Krankheitsstabilisierung erreicht werden. Des Weiteren verdoppelte sich das progressionsfreie Intervall von 12 Wochen unter Placebo auf 24 Wochen unter Sorafenib und das Gesamtüberleben zeigte eine 39%ige Verbesserung. Zusätzlich konnte Sorafenib auch signifikant die Inzidenz von ZNS-Metastasen bei mRCC reduzieren.
Auch das Crossover von Patienten aus der initialen Placebogruppe zur Gruppe mit Sorafenib ließ deutlich positive Effekte auf die Lebensqualität und das progressionsfreie Überleben erkennen. Das Gesamtüberleben verbesserte sich nach dem Gruppenwechsel um 30%.
Bessere Verträglichkeit
Insgesamt ist die Verträglichkeit von selektiven »targeted therapies«-Wirkstoffen besser als von herkömmlichen Zytostatika, dementsprechend gering sind auch die Nebenwirkungen von Sorafenib. Am häufigsten treten das Hand-Fuß-Syndrom, Diarrhoe und Hypertonie auf, welche allerdings gut therapierbar sind.
Die bei zytostatischen Therapien häufigen Nebenwirkungen Fatigue oder Haarausfall mit schwerer Beeinträchtungung der Lebensqualität sind unter Sorafenib deutlich seltener und meist sehr schwach ausgeprägt.


Sorafenib bei hepatozellulärem Karzinom
Der besonders aggressive Tumor der Leber wird meist in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert und hat bei Inoperabilität eine schlechte Prognose. An der Tumorentstehung sind meist eine Dysregulation der Raf/ MEK/ ERK-Signalkaskade und eine gesteigerte VEGFR-Expression entscheidend beteiligt, die durch den Multi-Kinase-Inhibitor Sorafenib gehemmt werden. Grundlage der derzeit laufenden Phase-III Studien sind Phase-II Ergebnisse, die ein gutes Ansprechen und eine Krankheitsstabilisierung über mindestens vier Monate bei 43,1% der Patienten zeigten. Das Gesamtüberleben war mit 9,2 Monaten deutlich verlängert. Besonders jene Patienten mit hepatozellulären Karzinom (HCC) mit hoher Aktivität der Raf-1-Kinase erlebten eine signifikante Verlängerung der progressionsfreien Zeit.

Sorafenib bei Malignem Melanom
Sprechen Patienten mit Malignem Melanom nicht auf eine konventionelle Chemotherapie an, könnte Sorafenib eine aussichtsreiche Therapieoption sein. Bei 60% von im Rahmen einer Studie entnommenen Biopsien konnten RAF-Mutationen nachgewiesen werden, was vermuten lässt, dass Sorafenib bei etwa zwei Drittel der Melanom-Patienten wirksam sein könnte. Studienergebnisse zur Kombinationstherapie von Sorafenib mit Carboplatin/ Paclitaxel zeigten bei 26% der Patienten mit Malignem Melanom partielle Remissionen und bei 58% eine Krankheitsstabilisierung, das mittlere progressionsfreie Überleben betrug 8,8 Monate.

Sorafenib bei NSCLC
Vorläufige Daten von Monotherapie-Studien zu Sorafenib beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) sind vielversprechend: Bei 59% der ausschließlich mit Sorafenib therapierten Patienten, die 1 bis 2 vorhergehende Therapieregime erhalten hatten, stabilisierte sich die Krankheit und bei 29% verkleinerte sich die Tumormasse. Das mittlere progressionsfreie Überleben lag bei 11,9 Wochen, das mittlere Gesamtüberleben bei 29,3 Wochen. Auch Kombinationen wurde untersucht: Eine Phase-I Studie zur Kombination von Sorafenib mit Gefitinib zeigte bei 63% der untersuchten Patienten eine Kranheitsstabilisierung und ein mittleres progressionsfreie Überleben von 18 Wochen. Eine Phase-III Studie zu Sorafenib/Carboplatin/Placlitaxel wird derzeit durchgeführt.
www.nexavar.com
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #22  
Alt 13.11.2006, 01:08
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Lieber Urs,
über Deinen Beitrag vom 25.10. habe ich mich gefreut, genauso über den vom 10.11.
Du hast Recht: in erster Linie sind wir Menschen, nur in zweiter Linie Patienten.
Sicher ist es wichtig, auch körperlich wieder gesund zu werden, aber wichtiger scheint mir das Gesundwerden und Wachsen als Mensch.
Und Du hast Recht: hier im KK geht es allermeistens um Arzneimittel und die Therapie des Körpers. Es geht zudem oft um den Krebs als Feind, um Gegnerschaft, Ablehnung. Es wird vergessen, daß es doch Zellen des eigenen Körpers sind, die aus einem wohlgeordneten Leben ausgebrochen sind. Da stelle ich mir sehr wohl die Frage: Was habe ich als Mensch, als Seele zu diesem Ausbrechen beigetragen? Welche Ereignisse oder Belastungen von außen haben mich möglicherweise psychisch mehr belastet, als ich vertragen konnte?

Als ich vor nunmehr 5 Jahren erstmals bei einem anthroposophischen Arzt war, zitierte er einen anderen Arzt: „Der Mensch wird durch die Mistel immer geheilt, auch wenn der Körper stirbt.“ Spontan äußerte ich: „Das ist mir zu wenig!“ Er lachte verstehend und stimmte zu.
Ob der zitierte Arzt nun recht hat oder nicht, mir ist es seit langem wichtig, als Mensch gesund und heil zu werden, was immer das sein mag.

Sicher ist es schwer, über Glaubensdinge zu sprechen oder zu schreiben. So ging es mir auch jahrzehntelang. Ich wußte überhaupt nicht, ob ich irgendwas „glaubte“. Inzwischen habe ich eine Position gefunden. Diese hat nichts mit Formen, Formalitäten oder Formalismen zu tun. Es ist ein stilles Wissen. Ich bin schon gefragt worden: bist du gläubig? Ich weiß es nicht. Ich verstehe die Frage nicht. Nein, ich bin nicht gläubig, denn ich hänge keinem Dogma an. Ja, ich bin gläubig, denn ich weiß mich als Teil der großartigen göttlichen Schöpfung. Es ist dieses Wissen, das bei mir auch Angst vor Krebs oder Sterben nicht entstehen läßt.

Heute genau vor 6 Jahren war meine Operation. Weder vor der Operation noch vor dem evtl. Tod, falls etwas schief gehen sollte, hatte ich Angst. Ich sagte mir, entweder wache ich in dieser Welt wieder auf, oder in jener wunderbaren anderen Welt, in der es keine Zahnschmerzen gibt. So schlief ich denn in der vorausgehenden Nacht wie in jeder anderen Nacht auch, tief und ohne Schlafmittel.
Ich gab aber der hiesigen Welt eindeutig den Vorzug gab, denn ich wußte und weiß, daß ich noch viel zu lernen habe, und auch lernen will. Ich möchte „Reif werden zum Tode“ (Buchtitel von Elisabeth Kübler-Ross.)

Die Kirche mag für diesen Weg manchmal hilfreich sein, oft genug stört sie ihn. Zu groß ist oft der Anspruch der Kirche, zu schwach das Vertrauen auf die eigentliche christliche Botschaft. Schade.

Lieber Urs, obwohl ich Deinen Weg so gut verstehe: ich bewundere Dich auch. Viel zu selten schreibt jemand ähnliches.
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #23  
Alt 13.11.2006, 10:39
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Liebe Peti
Liebe Resala

Ich danke Euch für Eure Worte und wünsche Euch von guten Gedanken erfüllte Tage. Ich werde diese Woche nun mit meiner Chemotherapie anfangen und mal schauen, wie sich die Sache anlässt. Ich melde mich dann bald wieder. Mein Körper konnte sich in den vergangenen Wochen gut erholen. Also packen wir's an.

Lieber Rudolf

Ich denke, wir verstehen uns gegenseitig gut und dafür bin ich dankbar. Ich möchte Deine Worte gerne so stehen und sie auf die vielen Leserinnen und Leser wirken lassen.
Gerne werde ich mich wieder melden.

Ich freue mich am heutigen Tag und wünsche Euch allen, dass ihr Euch am Anblick der spätherbstlichen Farbenpracht erfreut.

Wie sagte doch Hermann Hesse in seinem Stufengedicht (und diese Aussage empfinde ich als äusserst postitiv):

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
4.5.1941

Herzliche Grüsse
Urs
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  #24  
Alt 21.11.2006, 11:27
Manfred06 Manfred06 ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Lieber Urs, gerade habe ich deinen Bericht und deinen Therapievorschlag gelesen, da ich zufällig etwas in der Materie drin stecke und nichts von dem ganzen Hype um Nexavar und Sutent halte, sonder mich an Studienergebnisse halte hier mein Rat, damit du evt. doch noch mal auf die Beine kommst.

Ich bin auch kein Fatalist:
Xeloda/Capecitabine ist kompletter Schwachsinn,
Gemcizabine/Gemzar ist nicht ohne allerdings alleine zu schwach, und schon gar nichts nach einer Multikinase-Inhibitor therapie (Sutent oder Nexavar)

bei Dir hat man leider die großen Chancen der Firstline-Immuntherapie von vornherein nicht genutzt und Dir 3 Jahre genommen. Schlimm genug, aber in dem Medialen Therapiechaos derzeit nicht verwunderlich.

Wenn du jetzt noch ein paar jahre mit guter Lebensqualität haben willst musst du dich von deinem Arzt verabschieden.
Immuntherapie ist nicht mehr möglich, nach Sorafenib und Sutent-Progress hilft normalerweise nichts mehr. Durch den Aufhebung der VEGF-Hemmung handelt es sich normal nur noch um Monate.
Einzige Möglichkeit: Geh zu Dr. Staehler nach München-Klinnikum Großhadern und lass Dir Temsirolimus geben. Hiermit hast du noch Chancen. Wenn Diese Chance nicht mehr existiert musst du unbedingt RAD001/Everolimus nehmen. Beide sind nicht zugelassen. Temsirolimus könntest du bekommen. Wichtig Erst Temsirolimus nehmen, wenn das nicht mehr möglich ist Everolimus (oder Rad 001). Das wirkt auch in deinem Stadium noch, aber möglich ist das ganze nur in einer Studie an der Klinikum rechts d. isar/ München bei Prof. Gschwend oder Prof. Treiber

Aber bitte nicht umgekehrt vorgehen, sonst verschenkst du wieder unnötig Monate
LG
Manfred
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  #25  
Alt 21.11.2006, 11:46
Manfred06 Manfred06 ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Liebe Babs,
was heißt das jetzt ins deutsche übersetzt beim Nierenzellkarzinom:
ohne Therapie mit einer noch wirkenden Vortherapie: 55% der patienten waren stabil (vemutlich median 3Monate)
mit Sorafenib/Nexavar mit einer noch wirkenden Vortherapie: 74% der patienten waren stabil (vemutlich median 3Monate)

also 19% mehr stabile verläufe als wenn man gar nicht therapiert hätte,

was hier fehlt ist das Ansprechen von 2% gegenüber keiner Therapie
und der statistisch nicht abgesicherte Überlebensvorteil vo 3 Monaten gegenüber Nichttherapie

Alles andere sind statistische Spielereien, Nur das Überleben ist eine valide Größe.
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  #26  
Alt 21.11.2006, 13:28
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Lieber Manfred

Ich kenne Dich und Deinen Background nicht näher.
So werde ich in aller Ruhe Deine Nachricht mal überdenken und diskutieren.
Ich hatte mal den Ratschlag gelesen, man soll die Äpfel nicht mit der Schale essen, denn da seien die bösen Viren drin, die die Krebskrankheit förderten!
Seit diesem Zeitpunkt halte ich von Extrempositionen nicht mehr viel.
Du meinst es sicherlich ehrlich. Aber eine solche Hammermethode, die mein ärztliches Umfeld disqualifiziert ist wohl etwas weit gegriffen. Ich arbeite mit Ärzten verschiedener Disziplinen und verschiedener Weltanschauungen.
Eine Bitte wäre im Raum, wenn Du Dich so dezidiert äusserst: Woher kommen Deine Kenntnisse ?

Ich grüsse Dich.

Urs
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  #27  
Alt 22.11.2006, 23:57
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Hallo!
Ich bin nach dem Googeln etwas verwirrt: Everolimus ist ein Immunsuppressivum - insbesondere bei Transplantationen.
Nun geht man ja davon aus, dass Krebs dann entsteht, wenn das eigene Immunsystem Krebszellen nicht erkennt und bekämpft.
Was soll es da bringen, ein Immunsuppressivum zu nehmen? Dann öffne ich ja dem Krebs Tür und Tor???

orgelbass
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  #28  
Alt 23.11.2006, 11:11
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Hallo zusammen,
hier ist eine Fundstelle zu Temsirolimus:

http://www.krebsgesellschaft.de/news...92,detail.html

Es wird eine Studie zitiert, in der Temsirolimus mit Interferon verglichen wird. Dabei schneidet Temsirolimus hinsichtlich der Überlebensdauer deutlich besser ab.
Man beachte aber, daß mit Interferon alleine verglichen wurde, nicht mit der IMT!

In einer 2. Studie wird Sunitinib mit Interferon verglichen. Auch dieses wird mit Interferon verglichen und ergibt eine etwa doppelt so hohe Überlebenszeit.

In beiden Fällen resultiert eine durchschnittliche Überlebenszeit von 10 - 12 Monaten.

Nichts zu lesen ist leider über Nebenwirkungen und Lebensqualität. Man kann also nicht erkennen, ob es ein lohnendes Überleben ist.

Warum müssen solche Berichte immer nur technisch sein? Ist die Medizin wirklich nur ein Reparaturbetrieb für Symptome?

Gruß
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #29  
Alt 23.11.2006, 21:32
Werner_Schmitter Werner_Schmitter ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Salü Resala, Salü Urs

Danke Euch und Danke auch allen anderen zu Euren wertvollen und motivierenden Gedanken. Ich erlebe ähnliches. Heute 52, und seit Beginn 2005 mit Nieren-Ca "versehen" wird mir immer klarer, dass hinter all diesen Unwägbarkeiten, diesem Chaos und all der Unbegreifbarkeit eine übergeordnete,schöpferische Macht steht, die weiser ist und gütiger, als ich es mir erdenken kann. Je länger ich lebe und erlebe, je mehr ich weiss und vergessen habe, desto klarer wird mir, dass letztlich nur Loslassen und eine stille Demut wirklich befreit und Sicherheit gibt. Und manchmal bin ich sogar fähig, dies auch zu leben... manchmal. :

Herzlich

Werner
__________________________________________________
Der beste Tag ist Heute
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  #30  
Alt 28.12.2006, 13:16
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: Leben nach Nexavar (Sorafenib)

Hallo alle zusammen!
Ich wollte mal nachfragen, wie es nach Nexavar "so läuft" (sorry, klingt doof, mir fällt aber nichts besseres ein).
Während der Schulzeit kann ich ja von Mamas Nierenkrebs etwas abschalten. Wenn ich in den Ferien daheim bin, fällt mir das etwas schwerer. Nexavar hat zwar bislang die weitere Progression verhindert, derzeit hat sie aber Probleme, weil Minimetas in der Bauchdecke ständig zu massiver, schmerzhafter Wassereinlagerung führen. Die Organfunktionen sind insgesamt ziemlich gut.
Dennoch mache ich mir allmählich Gedanken, wie es denn nach Nexavar weiter gehen soll.
Der Glaube hilft - zweifelsohne. Dennoch bin ich nicht so weit, alles dem Herrn zu überlassen.


Seid lieb gegrüßt!


orgelbass
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