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  #1  
Alt 07.11.2008, 15:01
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Standard Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo,

ich weiß nicht womit ich anfangen soll.
Mit unserer Trauer?
Mit unserer Verzweiflung?
Mit unserer Hilflosigkeit?
Mit unserer Lähmung?
Alles begann im April diesen Jahres.
Wir bekamen die alles vernichtende Nachricht dass meine Mama Krebs hat.
Angefangen hat es mit Brustkrebs, dann kamen die Metastasen. Es folgte der Magenkrebs und den dazugehörigen Metastasen.
Sie hat egkämpft und nie die Hoffnung verloren. Die Ärzte haben uns immer Mut gemacht, dass es zwar keine Heilung geben werde, aber ihr Jahre bleiben können.
Wir haben alles geschafft, haben zusammengehalten und sind enger aneinandergerückt als je zuvor, damit Mama kämpfen kann.
Mein Papa, mein Bruder und ich waren immer bei ihr, damit sie nie alleine sein muss, damit immer jemand bei ihr ist, wenn sie etwas braucht, einfach weil wir sie über alles lieben und es selber für uns wollten.
Keiner von uns wollte sie gehen lassen und sie hätte uns nie alleine lassen wollen.
Und dennoch wurden wir am 18.10.2008 für immer von ihr getrennt.
Ihr Wille war stark und ihr Überlebenswille ungebrochen, doch hat ihr Körper den Kampf verloren.
Ich dachte ich könnte schon darüber schreiben und reden, aber ich habe mich geirrt. Es geht noch nicht ohne in Tränen auszubrechen, daher mache ich hier erst einmal Schluss für heute.

Liebe Grüße
Susi
__________________
In Erinnerung an unsere geliebte und starke Frau und Mama
*28.02.1958 +18.10.2008
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  #2  
Alt 07.11.2008, 15:14
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Liebe Susi,

es tut mir sehr, sehr leid, dass du deine Mama verloren hast. Es ist nicht einfach, damit klar zu kommen.

Meine Mama ist Anfang des Jahres von uns gegangen. Das Begreifen dauert seine Zeit. Die Trauerarbeit ist nicht einfach. Man hat Höhen und Tiefen. Manchmal kann man mit Freude über früher reden und mal mit vielen Tränen.

Am Anfang habe ich es verdrängt, aber dann überkam es mich gewaltig. Wenn dir nach weinen ist, dann wein.

Ich nimm dich aus der Ferne in den Arm

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #3  
Alt 07.11.2008, 18:16
Benutzerbild von Leuchtfeuer
Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Liebe Susi,

auch von mir erst mal ein ganz herzliches Beileid .

Mein Vater ist im Juli gestorben... ich weiß genau, wie sich das anfühlt, wie es Dir geht. Es tut einfach nur ganz fürchterlich weh. Man versteht nicht, die Gedanken fahren Achterbahn. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Es ist in Ordnung zu weinen. ...ich habe vorhin auch grad mal wieder losgeschluchzt - weil ein Brief kam, der noch an meinen Papa addressiert war... es braucht viel Zeit. Nimm sie Dir!

Ganz liebe Grüße ...und: Du bist hier nicht allein, hier sind ganz viele Menschen, die Dir Trost geben können - beim Lesen und beim Schreiben.
Leuchtfeuer
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  #4  
Alt 07.11.2008, 21:33
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Liebe Susi,
Auch von mir mein aufrichtiges Beileit zu deinem schwerem Verlust.....

Weine die Tränen ,die nun geweint werden müssen.....
Unterdrücke es nicht.

Ich selber habe meine Papa im Juni verloren,oder soll ich sagen,er ist vorausgegangen,dorthin wo wir uns eines Tages wiedersehen werden?

Ich wünsche dir die Kraft ,die du auch nun weiterhin brauchen wirst.
Es ist ein guter und auch richtiger Schritt,hier im Forum zu schreiben,hier sind immer Menschen,die dich auffangen werden,denn wir alle hier haben den Tod eines geliebten Menschen zu betrauern und wissen wie du dich jetzt fühlst.....

Fühl dich umarmt
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #5  
Alt 08.11.2008, 11:16
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Liebe Susi

Mein aufrichtiges Beleid...es tut mir leid, das auch du einen lieben Menschen durch diesen Mistkerl Krebs verlieren musstest...den einzigen Trost, den auch ich dir geben bzw. vermitteln kann, ist, das es der richtige Weg ist, hier im Forum zu schreiben. Hier lernt man sooo viele liebe Menschen kennen, die das gleiche Schicksal teilen..man fühlt sich mit seinem Leid nicht so alleine.
Ich kann es wirklich aus eigener Erfahrung bestätigen, auch ich hab am 14.10 meinen Vater durch diese schei* Krankheit verloren....glaub mir, ich weiß, wie du dich fühlst und was du im Moment durchmachst. Man kann oder will es einfach nicht begreifen, das ein geliebter Mensch für immer gegangen ist...Ich denke, so etwas braucht Zeit, und wir müssen uns diese Zeit geben.
Auch bei uns ging alles ziemlich schnell, Diagnose im Januar und im Oktober verstorben...er hat gerade mal 9 Monate mit dieser Krankheit gelebt...Man muss diese Zeit, bzw. den ganzen Krankheitsverlauf erstmal verarbeiten, also so geht es mir zumindest...Man weiß überhaupt nicht, wo einem der Kopf steht, man fragt sich, ob das alles nur ein Traum ist, da alles sooo schnell ging.

Den einzigen Trost, den ich mir selber gebe, bzw. an dem ich versuche mich aufzubauen ist:
Mein Vater wurde von seinem Leid erlöst....es tat wirklich weh ihn so da liegen zu sehn, man möchte gerne helfen, doch man kann nicht helfen, muss zuschaun, wie ein geliebter Mensch immer schwächer wird. Auch bei uns war es das gleiche wie bei euch, wir wußten das seine Krankheit nicht mehr heilbar ist, doch auch wir hatten den Wunsch bzw. die Hoffnung, das er noch ein paar schöne Jahre mit der Krankheit leben darf. Eine Zeitlang sah es auch danach aus, auch er hat gekämpft und alles ganz tapfer über sich ergehen lassen mit der Hoffnung die Krankheit in den Griff zu bekommen. Selbst am Schluss hatten wir noch sehr viel Hoffnung auch die Ärzte gaben uns diese...von Sterben war wirklich nie die Rede gewesen...Doch plötzlich wurde die Krankheit stärker, es ging alles total schnell und er verlor den Kampf....
für uns alle natürlich unbegreiflich...doch ich sage mir immer wieder, für ihn war es wahrscheinlich das Beste, auch wenn es für uns total schmerzhaft ist, aber er hat nun seine verdiente Ruhe und Frieden.

Glaube mir Susi, da wo deine Mutter und auch mein Vater jetzt ist, dort geht es ihnen bestimmt gut. Sie müssen dort keine Schmerzen mehr ertragen und können in Frieden weiterleben. In unseren Herzen leben sie weiter und sie sind bestimmt immer ganz fest in unserer Nähe.

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft für die kommende Zeit und denk immer daran du bist nicht alleine, wenn dir danach ist, dann schreib ruhig hier in dem Forum, du wirst sehn es sind hier lauter liebe Menschen, die dich auffangen.
Lass dich ganz dolle drücken

LG
Dani

Trauer kann man nicht sehen,
nicht hören, kann sie nur fühlen.
Sie ist ein Nebel, ohne Umrisse.
Man möchte diesen Nebel packen
und fortschieben, aber die Hand
fasst ins Leere.
__________________
_____________________________________________
Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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  #6  
Alt 09.11.2008, 18:38
Manu81 Manu81 ist offline
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Registriert seit: 09.11.2008
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Liebe Susi,

zunächst mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter.
Ich weiß wie du dich gerade fühlst. Meine Mutter ist am 23. September für immer eingeschlafen.
Meine Mutter ist vor drei Jahren an Darmkrebs erkannt. Man konnte operieren und danach gings weiter mit Chemotherapien, da kurz nach der OP Metastasen auf der Leber festgestellt wurden. So folgte eine Chemotherapie nach der anderen, ein ständiges auf und ab. Hoffnung und bangen....
Wir (mein Vater, meine Schwester und ich) haben gemeinsam mit meiner Mutter gekämpft und gehofft bis zum Schluß. Doch leider haben wir den Kampf verloren.
Meine Mutter ist schließlich ganz friedlich bei uns zu Hause für immer eingeschlafen.
Auch wir waren ständig um meine Mutter herum, haben immer alles so organisiert, dass jemand bei ihr war. Und das war auch gut so und wichtig für uns alle. Wir konnten uns so auch von ihr verabschieden. Meine Mutter war eine so starke Frau. Sie hat mit uns immer offen über den Tod gesprochen und hast versucht uns die Angst zu nehmen. Ich denke sie hat gespürt, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt. Sie hat immer gesagt, im Himmel ist es schön.... und sie hat keine Angst vor dem Tod.
Momentan halte ich mich daran fest, dass es für meine Mutter eine Erlösung war, denn es war kein Leben mehr für sie. Sie ist nun von all den Schmerzen, Ängsten usw. befreit und da wo sie jetzt ist geht es ihr besser.
Natürlich ist es nun bei uns im Haus leer und sie fehlt überall. Meine Mutter war irgendwie der Mittelpunkt in der Familie. Sie fehlt einfach jeden Tag und überall...

Ich denke, das Begreifen und Verarbeiten braucht Zeit, das geht einfach nicht von heute auf morgen. Die Zeit muss man sich auch geben.
Manchmal denke ich auch, die Stärke, die meine Mutter hatte, hat sie mir da gelassen um mit all dem fertig zu werden...

Jetzt kommen mir auch schon wieder die Tränen...
Siehst du, du bist nicht alleine...

Ganz liebe Grüße
Manu
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  #7  
Alt 21.11.2008, 09:39
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Registriert seit: 17.04.2008
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Guten morgen,

schneit es bei Euch auch so doll wie hier in Hamburg?
Die Flocken fangen an liegen zu bleiben, zumindest auf den Autos und den Wiesen.
Seid Ihr auch so empflindlich geworden? Mein Papa ist krank und ich habe wahnsinnige Angst und mache mir große Sorgen. Er hat seit gestern in den frühen Morgenstunden Magenschmerzen mit Krämpfen, Durchfall und Fieber. Bin gestern so schnell wie möglich zu ihm gefahren, weil ich ihn nicht alleine lassen wollte. Bin dann gegen sieben nach Hause gefahren als er ins Bett gegangen ist. aber die Sorgen haben mich nicht in Ruhe gelassen. Bin dann noch einmal um halbzehn mit Tee zu ihm gefahren um zu sehen wie es ihm geht. Keine Besserung. Heute morgen war ich vor der Arbeit auch noch einmal da, aber da war es im Haus noch alles dunkel (hat bei meinem Papa nichts zu sagen), wollte deswegen nicht reingehen. Habe gehofft er schläft und ich wollte ihn nicht wecken. Jetzt frag ich mich wann ich ihn anrufen kann. Weiß nicht was ich machen soll. Würde am liebsten zu ihm fahren, kann ich aber nicht, muss arbeiten. Hoffentlich sind die Schmerzen nicht mehr so stark wie gestern.

Habe große Angst und zeitweise male ich mir das Schlimmste aus. Kennt Ihr das auch? Ist das normal oder reagiere ich da überempfindlich?

@Ronnya: Ich verstehe Dich überhaupt nicht falsch. Ich verstehe Dich ganz richtig. Mir kamen auch schon die Gedanken, wie es wohl gewesen wäre, wenn es nur zwei Monate eher gewesen wäre. Konnte ich nicht. Hätte nicht gepasst. Es wäre zu viel Leben drumherum gewesen. Am liebsten hätte ich sie gar nicht gehen lassen. Am liebsten hätte ich sie immer noch bei mir, gesund, stark, mutig und liebevoll. So wie sie ist. Es ist egal wann ein geliebter Mensch stirbt, die Trauer ist gleich. Aber die dunkle Jahreszeit macht es vielleicht ein bisschen erträglicher. Wenn die Natur sich zum Winterschlaf zurückzieht, die Tiere Ihre Höhlen aufsuchen und das Leben langsamer, besinnlicher und ruhiger von Statten geht. Wenn man mehr beisammen sitzt und enger aneinanderrückt. Dann kommt es einem nicht so Widersprüchlich vor.

Im Moment kann ich meine früheren Beiträge noch nicht durchlesen. Später mal ja, bestimmt. Aber jetzt, ich weiß das in den Beiträgen von Hoffnung und alles nicht so schlimm, geschrieben habe. Von Selbstvorwürfen an mich, von Verzweiflung und vor allem von Unwissenheit zu Anfangs. Kann mich noch nicht überwinden, mir diese Gefühle wieder ins Gedächtnis zu rufen. Später mal.
Jetzt arbeiten wir uns ganz langsam auf Montag zu und das wir sie auf ihrem allerletzten und für uns schmerzvollsten weg begleiten werden.

Danke Ronnya, dass Du mich durch diese Zeit begleitest.

@Manu: Ja, dann ist es ja doch ein bisschen normal, dass die Ältesten die Aufgaben übernehmen.
Mama hatte auch immer alles im Blick und alle Termine im Kopf. Und die, die sie sich nicht merken konnte stehen im Kalender in der Küche. Tut weh ihre Handschrift zu sehen und gleichzeitig beruhigt es auch. Denn selbst jetzt hat sie noch ein bisschen die Organisation in unserer Familie. Ab nächstes Jahr schreibe ich den Kalender, dann wird alles ein bisschen anders. Aber ist auch nicht schlimm, denn ihre Handschrift werden wir immer sehen, denn seit 2003 hat sie die Kalender aufgehoben, weil sie die Bilder so schön findet und sie stehen in der Küche in der Essecke auf der Bank und dort werden sie auch bleiben.
Jeden Tag brennt zuhause eine Kerze für Mama. Am Mittwoch hat Papa die letzte Rose aus dem Garten abgeschnitten. Mamas Rosen. Die blüht jetzt in einer Vase für sie. Es ist immer eine Kerze und eine Rose, die auf dem Tisch stehen, denn Mama hat Kerzen und Rosen geliebt. Es hilft uns.
Auch neben dem Grabstein will Papa ein Rosenbäumchen pflanzen.

Danke für die Kraft, die Du mir immer sendest.

@Birgit: Danke das Du bei mir vorbeischaust und so liebe und tröstende Worte da lässt. Ja, wir haben sie aus Liebe gehen lassen, denn so hat sie uns erzogen, nicht zum Egoismus, der es gewesen wäre, hätten wir uns an sie geklammert. Was das Begreifen angeht, da hast Du wohl recht, begreifen vielleicht nie, aber annehmen, irgendwann.
Ich bleibe wie ich bin und gebe das weiter was Mama aus mir gemacht hat. Als kleines Kind bin ich immer schon hinter ihr hergelaufen und ihre Fussspuren getreten. Damals kamen sie mir so groß vor und ich musste immer hüpfen um dort hineinzukommen und sie hat sich immer umgedreht und gesagt, "Irgendwann brauchst Du nicht mehr hüpfen." Wenn ich daran denken schießen mir gleich wieder die Tränen in die Augen und ich sehe sie vor mir wie sie mich anlächelt mit all ihrer Liebe. Sie war so fantastisch.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen dass Du dem Unausweichlichem noch ganz lange ausweichen kannst.

Heute ist Freitag. Es ist ein bisschen heller als gestern und ein leichter weißer Film legt sich über die Stadt. Es ist klar, jetzt kommt der Winter. Die Menschen haben Tüten in der Hand und jeder geht ein Schritt langsamer. Es zeiht sich ein Geruch von Zimt, Orangen, Vanille und Glühwein durch die Straßen. Selbst der größte Muffelkopf hat plötzlich ein Lächeln im Gesicht, wenn er die leuchtenden Kinderaugen sieht, die sich von außen die Nasen an den Scheiben plattdrücken oder ihre Eltern am Arm durch die Spielzeuge zieht mit den rotglühenden Wangen und einem erwartungsvollen Blick in den Augen. Wenn man sich auf der Straße nicht kennt und dennoch anlächelt steht fest es kommt die Weihnachtszeit. Eine schöne Zeit, die ich immer geliebt habe und dieses Jahr fürchte.

Danke an alle
Susi
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*28.02.1958 +18.10.2008
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  #8  
Alt 21.11.2008, 10:02
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Zitat:
Seid Ihr auch so empflindlich geworden? Mein Papa ist krank und ich habe wahnsinnige Angst und mache mir große Sorgen. Er hat seit gestern in den frühen Morgenstunden Magenschmerzen mit Krämpfen, Durchfall und Fieber. Bin gestern so schnell wie möglich zu ihm gefahren, weil ich ihn nicht alleine lassen wollte. Bin dann gegen sieben nach Hause gefahren als er ins Bett gegangen ist. aber die Sorgen haben mich nicht in Ruhe gelassen. Bin dann noch einmal um halbzehn mit Tee zu ihm gefahren um zu sehen wie es ihm geht. Keine Besserung. Heute morgen war ich vor der Arbeit auch noch einmal da, aber da war es im Haus noch alles dunkel (hat bei meinem Papa nichts zu sagen), wollte deswegen nicht reingehen. Habe gehofft er schläft und ich wollte ihn nicht wecken. Jetzt frag ich mich wann ich ihn anrufen kann. Weiß nicht was ich machen soll. Würde am liebsten zu ihm fahren, kann ich aber nicht, muss arbeiten. Hoffentlich sind die Schmerzen nicht mehr so stark wie gestern.

Habe große Angst und zeitweise male ich mir das Schlimmste aus. Kennt Ihr das auch? Ist das normal oder reagiere ich da überempfindlich?
Liebe Susi,

ja,ich kenne das Gefühl….als ich krank wurde habe ich so sehr an meine Kindern geklammert…..hatte das Gefühl alles festhalten zu müssen. Angst zu das liebste zu verlieren was ich habe.



Wenn ein Kind krank wurde ich ganz hellhörig….habe sie Aufgeklärt über die Krebsvorsorge….und drei meiner Großen Kinder (20, 24,29,31)haben auch schon ein Darmspiegelung gemacht(wegen Blut im Stuhl)

Ich sage mir immer…..alles was mich betrifft kann ich erfassen, und versuchen auf meinen Weg zu verarbeiten….“Aber bitte nicht meine Kinder“

An meine kleine Leonie 10 Jahre….hänge ich sehr….sie ist mein Lebensmotor….ihre frisches Kinderwesen , ihr lachen…erinnert mich daran wieder nach vorne zu schauen….mit einem Lächeln im Gesicht…..und im „Jetzt zu leben.“

Es fällt mir an manchen Tagen schwer…..wenn ich dann mal kurz daran denke…..wie lange darf ich meine Kinder noch umarmen, und an ihren Haaren schnuppern
Ich bin so dankbar so tolle Kinder zu haben
"Tiefer kann man nicht Lieben"

Jetzt laufen meine Tränen ….liebe Susi….
Ja, diese Überempfindlichkeit nennt sich Liebe und Fürsorge.

Sei lieb umarmt

Deine Birgit
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  #9  
Alt 21.11.2008, 13:27
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hab gerade mit Papa telefoniert.
Es geht ihm noch nicht wirklich besser und nun liegt mein Bruder mit dem gleichen Syntomen im Bett.
Und ich sitze auf der Arbeit und kann nicht bei ihnen sein. Werde nachher einkaufen, was die Ärztin gesagt hat und dann werde ich mich das ganze Wochenende um die Beiden kümmern, damit sie am Montag wieder auf dem Damm sind. Der Gang wird auch ohne Schmerzen schwer genug werden.

Lieben Gruß
Susi
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*28.02.1958 +18.10.2008
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  #10  
Alt 21.11.2008, 14:34
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robert54 robert54 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

meine liebe susi,
ich leide so mit dir und freue mich, dass die andere susanne bei dir ist.

du hast dir eine geschichte von mir gewünscht und ein lied. also erst die geschichte......
meine grosse besucht mich im krankenhaus. die, mit der man so herrlich reden und streiten kann, sportkletterin und unglaublich taff und stark. wir reden über dies und jenes...sie sinkt nach 10 minuten immer tiefer in ihren stuhl, kann bald den hals nicht mehr bewegen und hat dolle schmerzen. die schwestern schieben ein bett neben meins, die stationsärztin gibt ihr ne spritze...dann lagen wir zwei stunden seite an seite. das war noch ein lustiger krankenbesuch.
die beschwerden haben noch einen monat angehalten und plötzlich waren sie weg. erst meinem bruder hat sie von ihren ängsten erzählt.

und nun das lied http://de.youtube.com/watch?v=W_fRXa...eature=related

denke an dich

robert
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  #11  
Alt 21.11.2008, 18:05
Tina31 Tina31 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo meine liebe Susi..........

erstmal mein herzliches beileid
ich kann deine gefühle zum tode deiner mutter voll und ganz verstehen.
ich drücke dich aus der entfernung mal ganz dolle

ich wünsche dir und deiner familie das der schmerz über euren verlust weniger wird..........aber in eurem herzen wird sie ewig leben.


liebe grüsse tina
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  #12  
Alt 26.11.2008, 09:49
Tochter1980 Tochter1980 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Danke Robert,

trinke meinen KaLaMaExMi und höre mir das Lied an. Lass mich zumindest auf der Arbeit ein bisschen hängen.
Danke für das Lied. Es ist mal wieder wunderschön.


Susi
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  #13  
Alt 26.11.2008, 11:25
ladymarzahn ladymarzahn ist offline
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Unglücklich AW: Wie lange dauert das Begreifen?


Hallo an alle hier.
Auch ich habe in 4monaten meine oma und meine mom verloren...
Bei meiner mom wurde 2007 brustkrebs festgestellt,darauf folgten 3chemos und eine op wegen lungenwasser,die sie dann verklebt hatten.am 31.10.08 kam sie dann ins kkh wo sie leider am 2.11.08 von uns gegangen ist.
das begreifen dauert ewig denke ich mein papa ist auch jetzt alleine im haus ,da wir alle 3 mädels schon nicht mehr zuhause wohnten.
meinen kindern musste ich es schonend beibringen,es war auch die lieblingsoma von ihnen.
auch meine mutter hatte zum schluss metastasen in der leber,die hat dann aufgehört zu arbeiten haben die ärzte gesagt und hatte immer etwas mehr morphium bekomm um die schmerzen zu ertragen.
ich hoffe ganz doll das sie mitbekomm hat das wir bei ihr
waren.

oma
1.09.17-29.06.08

mom
11.3.59-2.11.08
http://de.youtube.com/watch?v=ugVP0xgfhcA
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  #14  
Alt 26.11.2008, 18:14
Ronnya Ronnya ist offline
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Beiträge: 986
Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

Hallo Susi....
du hast den Tag der Beerdigung so schön beschrieben,wie man einen solchen schrecklichen, verzweifelten und schmerzerfüllten Tag nur beschreiben kann....

Ich war auch irgendwie erleichtert einen Platz zu haben an dem ich meinen Papa dann besuchen konnte.....
Der Friedhof hat eine völlig neue Bedeutung für mich,obwohl mein weiser 10-jähriger Sohn immer sagt:
Schaut nicht auf das Grab hinunter ,sondern schaut in den Himmel,da ist der Opa.....

Ja auch ich wünsche mir die Zeit zurück,in der ich ein Kind war,geborgen und festgehalten durch die Liebe meiner Eltern.....Ich möchte manchmal einfach nur wieder das Kind sein,und weiß doch genau,das ich "groß" geworden bin....
Papas Tod hat mir das schmerzhaft vor Augen geführt.
Durch den Tod eines Elternteils stirbt auch immer ein Stück Kind in einem.
Ich fühl mich jetzt manchmal so viel älter ,als ich wirklich bin.....

Ich finde es toll,das du den Weg in dieses Forum gefunden hast.
Und danke für deine lieben Zeilen in meinem Thread...
Hat mir ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert.......

Regina
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  #15  
Alt 27.11.2008, 09:15
Benutzerbild von robert54
robert54 robert54 ist offline
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Standard AW: Wie lange dauert das Begreifen?

hallo susi,
ein lied und paar bilder für dich............vergiss den KaLaMaExMi nicht


http://www.youtube.com/watch?v=LzjFPb-4NpE
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