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  #1  
Alt 09.02.2009, 09:23
Benutzerbild von annika1977
annika1977 annika1977 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo Kimmy,

das muß Dir nicht leid tun, das ich zu Tränen gerührt bin.

Meine Vorredner haben es ja auch schon angesprochen: Erkundigt Euch wegen einer Haushaltshilfe bei der Krankenkasse.
Das kannst Du doch nicht alleine bewältigen.Du brauchst auch momente der ruhe um Kraft zu schöpfen. So viel Verantwortung auf Deinen jungen Schultern, das ist nicht richtig.
Schön ist, das deine Eltern deine Unterstützung sehen und anerkennen. Und Sie sind bestimmt wahnsinnig stolz auf Dich.

Zum Thema Freunde muß ich Dir leider sagen, so hart es auch klingt. Auf diese Freunde kannst Du gut verzichten, die genervt sind wenn es Dir schlecht geht.
Viele, wenn nicht so gar alle in diesem Forum mußten diese Erfahrung machen, dass viele "Freunde" plötzlich nicht mehr da sind, weil es Ihnen zu Schwierig und umständlich ist mit so einer Situation umzugehen und weil es viel einfacher ist es wie die 3 Affen zu mache ( nicht hören, nicht sehen, nichts sagen)

Ich wünsche Dir, das es jemanden gibt der Dir in dieser schweren Zeit real beisteht und Dich versteht und Dir halt gibt.
Virtuell kannst Du auf uns zählen.

Ich umarme Dich
__________________
Prinz Tulpe 19.01.2001 - 12.07.2009

Für immer in meinem Herzen.
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  #2  
Alt 09.02.2009, 14:11
Benutzerbild von Mama79
Mama79 Mama79 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimberly,

naja, das ich von Deiner Geschichte tief berührt bin, brauche ich wohl nicht extra zu schreiben-
Meine Mama war beim ersten Mal Krebs 40 und ich 18, ein wenig älter als Du, aber die Scheiß Krankheit frisst die Verwandschaft und die, die einem am nächsten stehen auf...
Du bist eine ganz starke Persönlichkeit, aber Du sollst Deine Gefühle auch zulassen, denn seine Mama so zu sehen ist wohl mit das schlimmste. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
Und das mit Deinem Pflegepferd- ich hatte bis vor 2 Jahren ein eigenes Pferd, welches ich wegen Zeitmangel verkaufen musste, ich sehne mich im Moment ( meine Mama ist wieder krank) so sehr nach den unbekümmerten Tagen im Stall, so sehr, das ich bald wieder hin fahren werde und eine Reitsunde nehmen werde. Ich denke in Deiner neuen Umgebung findest Du bestimmt einen schönen Reitstall, wo viele liebe Pferde nur auf eine schöne Stunde mit Dir warten. Und Du wirst verdammt viel Kraft aus Deiner " Freizeit" mit nach Hause nehmen. Nicht umsonst: Das Glück dieser Erde , liegt auf dem Rücken der Pferde.

Fühl Dich von einer Mitkämpferi gedrückt
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  #3  
Alt 09.02.2009, 17:01
Benutzerbild von mariakal
mariakal mariakal ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimberly,
bei Deine Zeilen kommen mir Traenen und ich habe keine Worte.....

Du bist wirklich ein sehr tapaferes und starkes Maedchen und auch ich waere stolz auf so eine Tochter.

Wie schon von anderen erwaehnt vergiss Dich nicht bei all diesem Kummer und den Sorgen und lebe auch Dein Leben.

Ich schicke Dir ein grosses Kraftpacket und ganz fest...

Wuensche Deiner Mama alles alles Gute und Dir und Deinem Papa viel Kraft.

Alles Liebe Aus Griechenland
Maria
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  #4  
Alt 09.02.2009, 18:02
biene67 biene67 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo Kimmy!

Ich bin den Tränen nahe und kann wie auch alle, hier nur sagen "Hut ab für deine Kraft!".
Es ist der Wahnsinn wie stark du bist.
Ich selbst bin 42 Jahre und habe eine Tochter in deinen Alter.
Meine Mutter bekam letztes Jahr Darmkrebs und seit dem Tag ist nichts mehr so wie es ist.
Auch sie hatte noch so viel vor und ich weiß nicht, ob sie diese Kraft jemals wieder bekommt.

Irgendwie fehlen mir zu allen die Worte.

Ich wünsche dir viel, viel Kraft und werde stehts an dich denken.

Alles Liebe Sabine
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  #5  
Alt 09.02.2009, 19:05
Benutzerbild von 19kimmy94
19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.


Hallo ihr lieben..
heute war wieder ein Tag *genervt guck*
In der Schule waren alle schrecklich gelaunt, und haben alle irgendwie nur angemeckert. Die Lehrer hatten heute Spaß daran, uns zu beleidigen etc. Gaaaaaaaaaanz toll.
Dann war ich so genervt, und mies gelaunt, dass ich wieder einen meiner Migräne-anfälle hatte- na toll. Schlimmer gehts ja kaum. Dann soll ich jetzt auch noch zu sämtlichen Ärzten, weil ich mitlerweile jeden tag Kopfschmerzen habe, und das nicht mehr normal ist. Naja, demnach schluck' ich viele tabletten, was auch nicht gut ist. Nunja. Zu mama:

Sie wird von Tag zu Tag schwächer... Immer müder und sie schläft sehr viel. Ist schon ziemlich krass. Ja, sie so zu sehen ist nicht schön... Ich bete ja immernoch, dass das alles wieder gut wird, und ein kleines Wunder geschieht. Auch wenn es unwarscheinlich ist..

Mhh. Ich finds doof, dass sie sich jetzt auch noch Sorgen um mich macht.
Hoffentlich hört der ganze Albtraum bald auf.



Ich kann nur immer wieder staunen, wie viele tolle Personen hier sind
Nein, meinen "freunden" bin ich nicht sauer. Ich versteh' sie ja, ich hätte mir die situation auch nicht vorstellen können.
Nunja. Irgendwie hast du ja recht, Annika, ich weiß auch nicht, habe schon drüber nachgedacht, wie das so geht im Moment.

@maria :
Dankesehr
Aus Griechenland?

@mama79
Ja, Pferde sind schon eine rieeeesige Stütze


So ihr lieben, ich gehe nu mit Mama "Alles was zählt" gucken
Bis nachher
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Ich kämpfe für dich. Ich werde es immer tun. Wir schaffen das. Ich liebe dich mami.
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  #6  
Alt 09.02.2009, 20:31
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19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo papatütü...

Naja, der Tag ist für mich ja gleich zuende, werde wohl gleich schlafen gehen habe morgen einen laaaaaaangen Schultag vor mir


Stimmt, das lenkt sie sicher ein bisschen ab Gute Idee.. Danke !

Liebste Grüße
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  #7  
Alt 09.02.2009, 23:30
Benutzerbild von Jyrina
Jyrina Jyrina ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

hallo kimberly,
hier schreibt eine mama, deren tpochter ähnliches mit ihrem papa erlebt hat wie du heute mit deiner mama.
meine tochter war 17 als ihr papa das erste mal an krebs erkrankte und auch da waren die lebenserwartungen gering. ich kann dich sehr gut verstehen, aus den gesprächen mit meinem kind (leider erst sehr viel später) weiss ich wie sie gelitten hat. Sie wollte doch abitur machen und nun das, alles brach rings um sie herum zusammen, der papa nicht mehr derselbe, die mama litt und überhaupt.........leider hat auch meine tochter keine gleichaltrigen (oder vielmehr wenige) freunde gefunden die mit der situation fertig werden konnten. dem himmel sei dank, dass unser kind ältere freunde im sport gefunden hat und 2 lehrer die sie ins vertrauen gezogen hat. diese menschen haben ihr geholfen mit sich, den gefühlen und dem schmerz fertig zu werden. ich war ihr keine grosse hilfe, ich wollte sie nicht belasten, also auch ihre jugend nicht gefärden und sie konnte es nicht ertragen mich leiden zu sehen.
heute wissen wir das, nachdem unser papa ein 2. mal an krebs erkrankte und und am 16.01.2008 verstorben ist, haben wir es gemeinsam geschafft.
was ich dir sagen will, such dir jemanden wo du deine sorgen abladen kannst, und auch mal weinen darft.
das mit den pferden finde ich ganz toll, du brauchst auch ein stückchen leben.
du bist ein tolles mädchen, deine mama kann stolz auf dich sein, aber denke auch ein bisschen an deinen papa.
liebe grüsse gerda
__________________
Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben,
sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Mein Schatz geb. 08.07.1954 seit 16.01.2008 im Regenbogenland
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  #8  
Alt 10.02.2009, 07:56
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo Kimmy.....
wünsche dir einen guten Start in den Tag ,und das die Lehrer heute nicht ganz so "doof" zu euch sind........

Pass auf dich auf.....
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #9  
Alt 10.02.2009, 09:57
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mariakal mariakal ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Hallo Kimberly,
ja ich lebe in Griechenland, aber das Internet ist bringt ja Menschen aus aller Welt zusammen.

Ich hoffe auch, dass Du einen besseren Tag hast als der gestrige und nimm nicht so viele Tabletten, das tut wirklich nicht gut und erst recht in Deinem jungen Alter.

Versuche lieber etwas abzuschalten, ergreife jede Gelegenheit dafuer.

Ich wuensche Dir alles liebe
Maria
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  #10  
Alt 15.02.2009, 11:42
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Biene 37 Biene 37 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Liebe Kimberly,
heute am Sonntag morgen habe ich Deine und die Geschichte deiner mami
gelesen.Oh mein Gott was Du hier erzählt kommt mir so vor als würde meine am Freitag gewordene 14 jährige Nichte ihre Geschichte erzählen.
Du bist so tapfer und großes Mädchen , lass dich einfach mal feste drücken.
Ich wünsche Dir ,deinem Vati und deiner geliebten Mum für die kommende Zeit ganz viel Kraft.
Viele liebe Grüße Biene
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  #11  
Alt 15.02.2009, 20:00
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19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.


Guckguck ihr lieben!

Mir gehts schonwieder besser. Ich darf morgen wieder aufs Pferd.
Ich hab irgendwie Angst heute Schlafen zu gehen, weil Mama morgen wieder ins KH muss
hmm.

Ganz komisches Gefühl


@ papatütü..:
Vielen Dank ! Ich werd mal mit meinem Vater reden Er fühlt sich dann warscheinlich an seinem Ego gekratzt, dass er zu schwach wäre, den Haushalt mit mir hinzukriegen Aber das wird bestimmt Nochmals Danke

Liebste Grüße,
Kimberly
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  #12  
Alt 15.02.2009, 21:34
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

hallo kimberley

na dann hat das ausruhen, der heiße tee und die schoki ja was gebracht...
...und bestimmt macht das pferd den rest

weshalb soll deine mom denn morgen ins kh?
zur chemo? ,,,dann wäre es ja auch besser, weil die dort ja imm er alle möglichen medis vorrätig haben um ihr dabei alles zu geben, was es ihr leichter macht.
ich saß mit meiner frau nach der ersten chemo nachts in der notaufnahme rum, weil sie gar nicht mehr aus dem übergeben raußkam...mußte erst lange warten (glaub mal nicht, daß wir schnell drankamen)....und dann wollten sie uns ein medi geben, das man kindern bei normaler überlkeit gibt...ein witz...
aber die kannten mich noch nicht ....

ich erzähl das bloß, weil ich denke, manchmal ist es besser, man ist vor ort, wo alle medis da sind...und leute die sich damit auskennen (die in der notaufnahme waren eher auf herzinfarkte und so eingerichtet- bei der 2.chemo hab ich vorher soviel wind gemacht daß wir alles aber auch alles was man einwerfen kann mit nach hause bekommen haben )

liebe grüße und viel spaß beim pferd
mahanuala
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once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes

turned skyward
for there you have been
and there you want to return

leonardo da vinci
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  #13  
Alt 16.02.2009, 19:49
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19kimmy94 19kimmy94 ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.


Hallihallo !
Es gibt schreckliche "neuigkeiten"... Mama hat sich die letzten Tage tierisch gequält, sie hat schreckliche unvorstellbare Schmerzen gehabt. Sie hat wieder total viel abgenommen, und .. keine ahnung. Heute kam wieder alles auf mich eingeprasselt. Papa und ich haben heute in der Küche geredet. Ich kam kaum zu Wort, und als ich zu Wort kam, konnte ich nichts mehr sagen, weil ich einen dicken Kloß im Hals hatte.
Er hat mir gesagt, dass Mama nicht mehr kann, und sie so schwach ist, dass wir froh sein können, wenn sie überhaupt noch mal nach Hause kommt.
Was ich auch heute erst erfahren habe, ist dass sie einen Tag vor Heiligabend aufgegeben hatte. An dem Abend kam eine frau von einem Hospiz vorbei, und bot ihr da im Krankenhaus an, dass sie sofort dorthin könne.

Sie findet, dass so ein Hospiz nichts für sie ist, weil sie da sozusagen aufs sterben wartet.
Alleine dieser Satz, der so nebensächlich aus Papa's mund kam, hat mich völlig fertig gemacht.
Und dann das:
Wenn die Ärzte Mama wieder einigermaßen fit bekommen, ist das ein Wunder. Das musst du dir auch klar machen.

Ok.
Er hat dann noch viel davon erzählt, unter anderem auch, wenn sie jetzt noch 2 monate hätte oder so, wäre das auch nicht viel Zeit- etc.

Ich weiß nicht damit umzugehen, dass sie stirbt. Das kann ich einfach nicht.
Was mache ich denn dann?
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  #14  
Alt 16.02.2009, 20:01
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Desi Desi ist offline
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Standard AW: meine Mami & ich. Unsre Geschichte.

Ach Kimmy, ich nehme dich mal ganz fest in den Arm. Es tut mir so unendlich leid das zu lesen. Ich hoffe das sie deine Mum wieder ein bisschen aufpäppeln können. Das wichtigste ist das sie keine Schmerzen hat.
Du bist ein sehr tapferes Mädchen Kimmy!
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #15  
Alt 09.03.2009, 20:50
edith19 edith19 ist offline
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Zitat von 19kimmy94 Beitrag anzeigen
Zuerst mal. Hallo ! Ich bin Kimberly, und 14 Jahre alt. Meine mama ist schwer an Krebs erkrankt. Hier mal meine Geschichte. Vielleicht interressiert es ja jemanden , ich freue mich immer über antworten.

Es begann alles vor ca. 1 ¼ Jahren. Ich weiß es noch genau, denn diesen Moment werde ich wohl nie vergessen. Zu dem Zeitpunkt war ich 13 Jahre alt. Mein Papa ging aus unserem Wohnzimmer raus. Er sah fertig aus. Dann hat Mama zu mir gesagt, wir müssen mal kurz reden. Dann fing sie an: „ Ich muss dir sagen, dass ich grade beim Arzt war. Der hat einen kleinen Tumor entdeckt. Ich muss ins Krankenhaus, da operieren sie mich, und dann ist der Tumor weg. Alles wird dann wieder normal.“ .. Es war nie die Rede von Krebs. Naja gut. Vielleicht hat sie gedacht, ich würde wissen, was gemeint ist. Aber da war ich in meinem Kopf noch auf dem Level „heile familie, alles ist super“. Doch das war es nicht.
Ich hab einfach gedacht, es ist nach einer Woche gegessen.
Dann.. an diesem einen Tag kam ich ganz normal und fröhlich von der Schule nach Hause. Kurz nach mir kam mein Vater dann auch nach Hause. Ich war dabei mir ein paar Cornflakes zu machen, als ich auf einmal das Wort „Krebs“ hörte. Mit einmal drehte ich mich um, schaute Mama nur an. Erst da habe ich verstanden, was überhaupt los ist.
Ich hab dann alles stehen und liegen gelassen und bin in mein Zimemr gerannt, wo ich erstmal nachgedacht habe. Ich hatte ein Pflegepferd, das mir da erstmal kraft gegeben hat, genauso wie die Besitzer der Pferde, sie waren wie eine oma und ein Opa für mich.
Nunja. So kam sie nach Münster in eine Spezial-Klinik. Ungefähr 2 Autostunden von unserem damaligen Wohnort entfernt. Wir haben sie oft besucht. Und ich dachte wieder, alles würde gut sein. Doch wieder war es nicht so.
Kurze Zeit später erreichte mich die Nachricht, dass der Krebs wieder gekommen sei. Wieder eine Nachricht, die mich zu Tränen brachte und mich verzweifeln ließ. Durch die Zeit, die Mama in Münster war, habe ich gelernt den Haushalt zu führen. Mein Papa ging weiter Arbeiten. Klar, er musste das Geld reinbringen. Somit habe ich , wenn ich von der Schule kam, den haushalt gemacht, und abends was für uns gekocht, weil ich nicht wollte, dass Papa sich nach der Arbeit noch an den Herd stellen muss.
Nunja. Da kam sie dann nicht nach Münster ins krankenhaus, sondern in Aurich. Wo wir damals gewohnt haben. Ich bin jeden morgen mit dem rad zur Schule gefahren, um die nach der Schule besuchen zu können. Kaum war sie aus dem Krankenhaus entlassen, kam noch eine Cheopsbotschaft. Wir zogen um. 400 km von meinen Freunden, meinem ganzen Halt, meinem Pflegepferd weg. Ich konnte nicht mehr.
Es war schwer, mit der Situation in eine völlig unbekannte umgebung zu kommen. Niemanden zu haben, dem man sich anvertrauen kann.
Wie man sieht, habe ich es ja doch geschafft. Der Umzug ist jetzt ein bisschen mehr als ein halbes jahr her. Bei dem Umzug war Mama Chefin. Sie durfte sich da nicht bewegen aufgrund der Narbe an der Leiste. .. sie hat dann alles dirigiert,...
...Es ist so viel passiert in der Zeit .. es ist schwer das alles zu erzählen..aber ja irgendwie auch befreiend. Und dann hieß es :“Hallo Neuanfang“.. Wir alle gingen davon aus, dass jetzt Schluss wäre. Wir einen richtigen Neuanfang machen könnten. Auch weil ich als „kleineres Kind“ ziehmlich anstrengend war. Wir wollten unser „altes Leben“ vergessen. Und dann ca 2 Monate nach unserem Umzug kam wieder die schreckensnachricht, die mich immernoch so geschockt und betrübt hat wie bei der ersten nachricht. Er war wieder da. Mein größter Feind. Das , was ich am meisten hasse. Was mich so furchtbar ausgelaugt und schwach gemacht hat. Der Krebs. Mama war wieder erkrankt. Alles wieder von vorne. Okay, dachten wir. Wir schaffen das auch nochmal. Doch innerlich waren wir einfach nur fertig. Ich für meinen Teil wollte nicht mehr. Einfach nur aufgeben.Sie kam in Flensburg in die Klinik. Man ging da von einem Tumor im Bauchraum aus. Wiegesagt von EINEM. Als Papa an einem Abend vom Krankenhaus nach Hause kam, war ich wie gewohnt dabei das abendessen zu machen. Ich hatte mir was leckeres ausgedacht, was Papa unendlich gern isst. Als ich dann fragte, wie es mama ginge, sagte er: „ Ja, darüber müssen wir nach dem Essen mal reden.“ Ups. Ich spürte da einen dicken Kloß im Hals, mein Herz schlug wie verrückt. Und hunger hatte ich auch nicht mehr. So hab ich ihm zuliebe ( weil er sich sonst sorgen macht) ein paar bissen in mich reingezwengt, und dann wollte ich es auch wissen. Was war das, worüber er mit mir reden wollte?
„So kleine, du weißt ja dass sie die OP hatte. Naja. Ihr geht es ganz gut. Aber die Ärzte waren geschockt. Der ganz Bauchraum ist übersäht mit kleinen inoperabelen Tumoren. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass mama nie wieder die alte sein wird.“... Er hatte tränen in den Augen. Ich habe Papa noch nie so gesehen. Er versuchte mir schonend beizubringen, dass Mama nicht so lang leben wird, wie andere menschen. Sie wird immer Krank sein. Und dann das: „ Also, kommen wir zum Punkt. Entweder, die Chemo wirkt, und wir Glück haben, hindert die Chemo für eine Zeit das Wachstum der Tumore. Wirkt sie nicht, werden uns die Ärzte nurnoch sagen können, wie lange sie zu Leben hat.“ .. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ein tritt ins Herz. Ein so gedankenleeren Kopf hatte ich noch nie. Es war schlimm. Ich habe geweint. So wie noch nie zuvor. Papa war überrascht, weil er mich noch nie hat weinen sehen, ich weine wenn überhaupt in meinen Zimmer, oder ich verstecke es.
Ich habe gezittert am ganzen Körper. Mir wurde das erste mal, seit dem 1. Tag an dem ich wusste, dass Mama totkrank ist. Dass sie wirklich mit dem tot ringt. Ein schlimmer gedanke.
Seit dem Tag an, tue ich alles was ich kann. Ich koche,putze,alles was anfällt. Nebenher natürlich noch die Schule ( ich bin auf einem Gymnasium) ..
Es waren schreckliche Momente im Krankenhaus. Zu sehen wie sie da liegt. Hilfslos, schwach. Schon beim sprechen , kam sie außer Atem, es strengte sie zu sehr an.
Ich werde diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf kriegen. Und immer wieder sagt sie mir , wie stolz sie ist. Ihre ganze Kraft hat sie zusammengenommen, um mir zu sagen, dass ich die Beste uns stärkste Tochter der Welt bin. Sie ist so stolz auf mich. Ich werde diese worte nicht vergessen Niemals.
Jetzt ist sie zuhause. Muss bald wieder hin, zur Chemo. Sie kann sich nicht gut bewegen, schläft viel. Ich versuche so viel wie möglich , dass sie ein Lebenswertes Leben zuhause hat. Doch ich denke, das ist einfach kein leben mehr für sie, da sie nurnoch liegen kann, und total schwach ist. Ihren größten traum wird sie nie erfüllt kriegen. Eine Kreuzreise mit der Aida nach ägypten.. Ich habe alles versucht, dass wir es schaffen, sie dorthin zu kriegen. Wie auch immer. Irgendwie hätte wir das gechafft,... und wenn ich sie mit einem Krankenbett durch die Wüste schiebe, ist mir das auch egal. Für sie würde ichalles tun.
Ich merke, wie sehr ich mich verädndert habe, und dass ich zunehmend trauriger werde. Alle sagen immer: Klar, ich versteh dich. Ich kann mir das vorstellen.
Achja? .. Nichts kann man sich vorstellen. Mir wird gesagt, dass ich in diesem 1 jahr gelernt habe, erwachsen zu sein. Meine Kindheit ist vorbei. Für immer. Ich habe mir geschworen, dass ich mich immer um Mama kümmern werde. Auch , wenn ich nicht mehr kann.
Und die Hoffnung schon fast aufgegeben habe. Ich werde kämpfen. Bis ans ende ihres lebens. Und meines.

Ja. das wars. Ich werd sicherlich jeden Tag ein bisschen was schreiben, was ich so erlebt habe, an dem Tag...
Mit Liebsten Grüßen...
Kimberly
Liebe Kimberly!
Du bist ein wunderbarer Mensch!
Du kannst es. Ich bewundere Dich.

Alles liebe
Edith
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