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  #1  
Alt 21.10.2005, 16:23
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Ylva Ylva ist offline
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Standard wie unterstuetzen?

Hallo ihr,

habe viele beitaege gelesen,viele saetze,worte in denen ich mich wiederfinden konnte - nein ich bin nicht betroffen.
meine mutter hat vor ca. einem jahr die diagnose brustkrebs (8cm) bekommen, dass volle programm,chemo,op nicht brusterhaltend und bestrahlung. jetzt die tage die nachsorgeuntersuchung.
ich habe angst.ich habe so angst vor dem ergebniss,wenn es negativ ausfaellt befuerchte ich,dass meine mutter keinen anderen ausweg als suizid weiss.

meine mutter ist seitdem ein anderer mensch.es ist ihr nicht zu verdenken aber ich weiss zum einen nicht wie ich mit ihr umgehen soll und zum anderen nicht wie ich ihr wenigstens ein bisschen helfen kann.
sie ist total hoffnungslos,desintressiert,unmotiviert.sie weint,wenn sie denkt das es keiner merkt und nachts läuft sie durchs haus weil sie wegen alpträumen nicht schlafen kann.
sie ikann nicht mehr arbeiten gehen,ist erst 45.
ich bin gerade ausgezogen,wollte versuchen auf eigenen beinen zu stehen,versuchen zu leben,und dann das.ich habe ein schlechtes gewissen nicht zuhause zu wohnen aber aus beruflichen gruenden geht das leider nicht.
ich möchte sie afbauen,motivatieren weiter zu machen - wisst ihr wie?
Was hat euch geholfen?
Sie war immer so lebensfroh,so natürlich so leicht zu begeisternm,dass ist alles weg,sie rastet sehr schnell aus und bricht wegen kleinigkeiten in traenen aus.

Liebe grüße#ylva
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  #2  
Alt 21.10.2005, 16:56
Magdalena Baumeister
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Standard AW: wie unterstuetzen?

Hallo Ylva,

ich kann Dich gut verstehen! Endlich konntest Du auf eigenen Beinen stehen und nun hast Du ein schlechtes Gewissen Deiner Mutter gegenüber, aber das brauchst Du nicht zu haben, denn irgendwann müssen Kinder ja auf eigenen Beinen stehen und ihr eigenes Leben führen und Deiner Mutter fällt es mit ihrer Erkrankung natürlich schwer, dies zu akzeptieren.
Ist denn Deine Mutter ganz alleine? Hat sie keinen Mann oder Partner mehr?
Ich denke, Deine Mutter sollte sich unbedingt professionelle Hilfe durch einen Psychotherapeuten suchen, daß sie lernt, mit der Erkrankung umzugehen, denn auch mit der Krebs-Erkrankung hat das Leben noch sehr viele schöne Zeiten parat. Auf keinen Falll darf sie sich in der Krankheit verlieren und sich total aufgeben. Es gibt auch Selbsthilfegruppen, denen sie sich anschließen könnte oder auch hier im KK sich mit anderen Betroffenen austauschen, denn wir sind alle in der gleichen Situation, wie Deine Mutter und finden das Leben trotz allem sehr schön und lebenswert, sag ihr das doch mal!
Jede von uns hat mal ihren psychischen Durchhänger, aber der darf nicht überhand nehmen und unser ganzes weiteres Leben bestimmen, dann läuft nämlich einiges aus dem Ruder!

Ich hoffe, daß Du ihr klarmachen kannst, daß sie mit dieser Krankheit nicht die einzige auf der Welt ist, klar hat man Schiss vor jeder Nachuntersuchung, aber selbst, wenn wieder was gefunden wird, auch dann gibt es Therapien und Behandlungsmaßnahmen, daß man nicht gleich kopflos die Flinte ins Korn
werfen muß. Es sind so viele Frauen mit Rezidiven und Metastasen hier, die alle der Krankheit die Stirn bieten und das Leben trotzdem geniessen.

Sie alle haben meine uneingeschränkte Hochachtung!!!!!

Wünsche Dir und vor allem Deiner Mutter, daß sie lernen kann, mit der Krankheit umzugehen und dem Leben die schönen Seiten abzugewinnen.

Alles Liebe und Gute für Euch beide und herzliche Grüße
von Leni
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  #3  
Alt 21.10.2005, 17:14
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: wie unterstuetzen?

Hallo Ylva,
ich möchte mich im wesentlichen dem anschliessen was Leni bereits ausgeführt hat. Du bist noch jung und kannst und darfst dein Leben nicht nach der Erkrankung deiner Mutter ausrichten. Du hast den ersten Schritt in die Selbstständigkeit getan und du mußt auch versuchen weiter deinen Weg zu gehen. Das heißt ja nicht, dass du an der Situation keinen Anteil nimmst. Aber du kannst ihr am besten helfen, in dem du deinen Weg gehst und sie daran teilhaben läßt, indem du ihr viel erzählst von dem was du machst. So merkt sie am ehesten, dass das Leben weitergeht und sie mittendrin ist. Gleichzeitig kannst du ihr natürlich zuhören und sie auf ihrem Weg begleiten, auch ganz praktisch z. B. zu Arztterminen.
Ich kann gut nachvollziehen, dass deine Mutter große Angst hat, aber diese Angst scheint sie zu beherrschen und damit sie aus der Situation wieder herauskommt, sollte sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Ich hab meine Diagnose vor knapp 3 Jahren mit 41 Jahren bekommen, auch Ablatio, Chemo usw. Aber mir geht es wieder gut und ich bin sogar vor kurzem mit meinem Mann ins Ausland gezogen.
Ist vielleicht ein blöder Sprüch, aber 'das Leben geht weiter' und es ist schön. Und sie ist noch mittendrin. Schlechte Phasen haben wir alle mal, aber wir wollen nicht zulassen, dass sie unser Leben beherrschen, denn sonst leidet doch die Lebensqualität.
Und selbst wenn bei der Nachsorge etwas gefunden wird, darf sie nicht den Kopf in den Sand stecken. Es gibt viele Möglichkeiten auch das in den Griff zu bekommen. Wir Leni schon schreibt, hier sind viele Frauen, die zum wiederholten Male Rezidive oder Metastasen haben und immer wieder dem Krebs ein Schnippchen schlagen und das Leben geniessen.

Ich wünsche euch, dass deine Mutter einen Weg findet, die Erkrankung in ihr Leben zu integrieren ohne sich von ihr beherrschen zu lassen, denn dann findet sie auch sicher ihre Lebensfreude wieder.

Viel Glück für euch beide.
Liebe Grüsse
__________________
Birgit64

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  #4  
Alt 21.10.2005, 18:06
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: wie unterstuetzen?

Danke,das ihr mir mut macht.es tut gut das zu lesen,zu lesen das man verstanden wird und das man einfach mal das aufschreiben kann was einem durch den kopf geht.auch ich leide drunter,dass ich mit niemandem drüber reden kann.

mein vater unterstützt meine mutter so gut es kann,wie wir alle,aber sie macht es uns nicht leicht.
selbsthilfegrppe adressen hab ich ihr gegeben,will sie nichtm,psychologien - will sie nicht. sie lehnt das kategorisch ab und das ist was mir noch mehr angst macht.
warum ist sie so mutlos? So schlecht sieht es für sie doch nicht aus? Es verlief doch alles wie es verlaufen sollte.
Gut,sie hat sich vor ein paar wochen den fuss gebrochen,was ihr schwer zugesetzt hat,da sie immer lange spaziergaenge mit unserem hund gemacht hat aber deshalb wieder alle hoffnung verlieren? Sie hat das nicht verdient,wer hat das schon,aber warum gibt sie (sich) so leicht auf?
Warum lehnt sie jede hilfe von aussen ab?

Jeder der Frauen hier im Forum hat meine volle bewunderung - ich habe einiges gelesen und bin jedesmal aufs neue über die kraft und den mut von betroffenen erstaunt. warum kann meine mutter nicht kaempfen?´
Irghendwie bin ich auch sauer,indem sie sich aufgibt,gibt sie doch auch uns ein stüclk weit auf?Oder denke ich zu egoistisch?
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  #5  
Alt 21.10.2005, 18:45
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: wie unterstuetzen?

Hallo Ylva,

du denkst überhaupt micht egoistisch! Du bist verzweifelt und hilflos.

Wenn deine Mutter z.Zt. nicht an einer SHG teilnehmen will oder eine Psychiater/Psychologen besuchen will, kannst du eigentlich gar nichts in dieser Richtung machen, du kannst nur abwarten. Gib ihr Zeit und ihren eigenen Rhythmus. Das dich das Verhalten deiner Mutter teilw. wütend macht, kann ich auch gut verstehen. Nur, deine Ansichten sind nicht die Ansichten deiner Mutter. Sie ist die Betroffene und nur sie kann aus ihrer selbstgewählten Isolation raus kommen. Ihr als Angehörige könnte ihr nur neue Wege aufzeigen und eure Hilfe anbieten, aber machen muss sie das letztendlich selber. Auch wir, die wir mittlerweile unseren Krebs akzeptiert haben und gelernt haben, mit ihm so gut wie möglich zu leben, haben unsere Zeit dafür gebraucht. Das geht eben nich von heute auf morgen.

Bitte gebt ihr Ruhe und Zeit, dass sie erstmal mit dem neuen Lebensweg klar kommt. Das sie sich innerlich von ihrem alten Leben verabschieden kann und ihren neuen Weg findet. Wenn sie einen guten, einfühlsamen Arzt hat, sprich mal mit ihm. Vielleicht kann er sie eine wenig beeinflussen, etwas mehr für sich zu machen. Besorg ihr positive Bücher, die ihr aufzeigen, dass das Leben für sie nicht trostlos oder zu Ende ist. Sobald sie anfängt, sich wieder für das Leben ausserhalb ihrer Krankheit zu interessieren, hat sie den ersten Schritt in eine neues Leben getan.

Ich wünsche euch viel Glück dabei und wenn du Fragen hast, hier im Forum bekommst du bestimmt immer Hilfe!

Liebe Grüsse
Rubbelmaus
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  #6  
Alt 21.10.2005, 18:57
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Ylva Ylva ist offline
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eure beitraege koennen wirklich mut machen - danke!

Ja vielleicht muss ich akzeptieren,dass sie noch zeit braucht,nein nicht vielleicht,ich muss es einfach akzeptieren.es ist ihr leben,es ist ihre krankheuit.
aber es tut so weh,sie weinen zu sehen,es tut so weh zu merken das sie nicht mehr die alte ist und nie wieder sein wird,es tut so weh ironische und zynische sprueche zu hoeren die sie ueber sich und das leben macht.
und dann kommen fortschritte,denn jetzt war sie bsp. im scbhwimmbad das erstemal seit der brustammputation - aber ich fürchte mich vor den rückschlaegen und vor ihren reaktionen dann! Sie kann damit nicht umgehen,sie war immer ein arbeitsmensch,plötzlich kann sie nicht mehr arbeiten gehen.
ichb weiss einfach nicht wie ich mit ihr umgehen soll,wenn sie wieder so ist werde ich wütend und schreie sie an,ich bereue es immer hinterher.
und wenn ich in meiner wohung bin,hasse ich mich weil ich sie hier "alleine" lasse. mein bvater weiss nicht wie er sich verhalkten soll,er tut sein bestes,mein bruder kapselt sich ab.meine mama kommt zu mir und weint sich aus,einerseits freut mich das ich ihr vertrauen habe usw, aber es belastet mich so enorm,dass ich manchmal nicht mehr weiter weiss.ich habe angst,fühl mich überfordert.will ihr aber zuhören.,
manchmal bin ich einfach traurig,dass alle denken ich sei so stark und kaeme damit klar. wie gerne wuerde ich mich mal bei jemandem anlehnen und einfach nur weinen und reden...
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  #7  
Alt 21.10.2005, 19:04
birte birte ist offline
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Hallo liebe Ylva,

versuch doch mal mit Deiner Mutter gemeinsam dieses KK Forum zu besuchen, vielleicht hilft es etwas, wenn sie auch mal hier alles liest.
Ich bin Angehörige und mir hat dieses Forum in vielen Sachen sehr viel gebracht und geholfen.

Ich wünsch Euch viel Kraft und Mut!
__________________
Alles Liebe und Gute
Birte

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  #8  
Alt 21.10.2005, 19:05
Magdalena Baumeister
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Hallo Ylva,

nein, nicht Du denkst zu egoistisch, sondern Deine Mutter und sie versinkt in Selbstmitleid. Entschuldige, daß ich das so direkt ausspreche, aber mir kommt
es schon so vor, weil sie sich gar nicht helfen lassen will. Ich weiß ja nun nicht, wie die Ehe Deiner Eltern bisher bestellt war oder ist, möglicherweise ist da "der Hund begraben", wie man so sagt. Vielleicht hat sie sich durch Deinen
Vater noch mehr Beistand und Hilfe versprochen und ist enttäuscht, weil er vielleicht nicht ganz so reagiert hat, wie sie erhofft hatte, aber Männer reagieren halt auf eine so gravierende Erkrankung auch unterschiedlich, weil sie damit schlicht und einfach überfordert sind. Was ich damit sagen will, ist, daß viele Männer in der Zeit der Erkrankung ihren Frauen zwar liebevoll zur
Seite stehen, aber mit Abschluß der Behandlungen auch das Thema Brustkrebs abschließen, weil sie der Meinung sind, die Frau ist ja wieder gesund und damit wird alles, was damit zu tun hat, "ad acta" gelegt und sie wollen darüber auch nicht mehr reden, sie wollen vergessen!!! Ich kenne mittlerweile viele Frauen, die das bestätigen können und möglicherweise ist das auch das Problem, welches Deine Mutter beschäftigt, frag sie einfach mal danach und besprecht es zusammen mit Deinem Vater. Denn für eine Frau ist die Erkrankung zwar nach den Therapien vorbei, aber deshalb noch lange nicht abgeschlossen, das wird es nie sein. Vielleicht solltet Ihr in der Familie die Probleme, die Deine Mutter hat, alle zusammen besprechen, mit Vater!!!
Nur, wenn Deine Mutter natürlich in allem so abblockt und auch mit Euch nicht darüber reden will, dann hat sie ein ganz massives psychisches Problem, das sie alleine, ohne professionelle Hilfe, auf Dauer nicht bewältigen kann.

Liebe Ylva, vielleicht kannst Du Dir diese Beiträge hier ausdrucken und ihr mitnehmen, daß sie selbst lesen kann, daß sie mit der Erkrankung nicht alleine ist und wir alle um jeden Tag, den wir erleben dürfen, dankbar sind und uns an jedem neuen Tag trotz Krankheit erfreuen!!!

Ich hoffe, daß ihr das vielleicht die Augen öffnen könnte und sie so wieder Lebensmut schöpfen könnte!

Alles Liebe und viel Glück für Euch alle und Deiner Mutter weiterhin nur gute Tage wünscht Euch von Herzen

Leni
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  #9  
Alt 21.10.2005, 23:16
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Ylva Ylva ist offline
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einerseits tut es sehr gut hier zu schreiben anderrerseits macht mich das auch sehr fertig,breche staendig in traenen aus und frage micbh warum.
ich will denjenigen hassen,der fuer all das verantwortlich ist,was mama erlebt,was wir erleben,was kaputt gegangen ist. aber wie kann man jemand nicht existierenden hassen? Der krebs ist einfach da,es macht ihm nichts aus ob man ihn hasst oder nicht.
ich habe ständig angst,bin sauer auf mich wenn ich lache,weil ich es mama gegenueber nicht fair finde.

manchmal denke ich auch,dass sie im selbstmitleid versinkt,aber andererseits hat sie doch auch ein recht dazu oder?
Zuerst hatte sie GBS (eine schwere nervenerkrankung) sie hatte diese hintersich gebracht und das obwohl die chancen nicht gut standen,sie hatte wieder neuen lébensmzut und dann die diagnose Krebs.

ich weiss das sie damit nicht umgehen kann und keinen lebensmut mehr hat,ich weiss das sie sich sorgen macht was aus uns wird.
wie kann ich ihr bloss helfen?
Und wie kann ich mir helfen? Ich habe das gefuehl kaputt zu gehen,mehr und mehr zu fallebn,tiefer zu fallen.
ich habe niemanden bei dem ich mich ausweinen kann. ich konnte mit meiner mama ueber alles redenm,kann es immer noch,aber ich kann ihr ja schlecht meine aengste ihr bezüglich anvertrauen. meine sogenannten freunde vermeiden dieses thema gekonnt.

ich arbeite im krankenhaus und sehe jeden tag menschen die an krebs leiden,erlebe positives und negatives,aber ich habe das gefuehl die arbeit erdrueckt mich.ich sehe soviele paralellen.

ylva
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  #10  
Alt 22.10.2005, 00:23
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Hallo Ylva,

du schreibst du kannst deiner Mama schlecht deine Ängste in Bezug auf ihre Person, die Erkrankung und die Art wie sie damit umgeht mitteilen. Wieso nicht? Vielleicht ist es gerade das, was von Nöten ist, nämlich dass ihr alle mal mit ihr, entschuldige den Ausdruck 'Tacheles' redet. Sicherlich bringt die Erkrankung eine neue Art von Sensibilität und Empfindlichkeit mit sich, aber persönlich halte ich gar nichts davon, jemanden in Watte zu packen. Deine Mutter hat innerhalb von kurzer Zeit 2 schwere Erkrankungen durchgestanden und kann mit Recht stolz auf sich sein, dass sie diesen Kraftakt geschafft hat. Da wird sie doch ein Beinbruch nicht umhauen, selbst wenn er ein paar Einschränkungen mit sich bringt. Wenn sie für sich alle Hilfsangebote ablehnt, wird es vielleicht Zeit, dass ihr mal jemand 'den Kopf wäscht' bevor sie sich völlig aufgibt.
Hat sie all die kräftezehrenden Therapien gemacht um sich jetzt vor dem Leben zu verstecken?
Ist deine Mutter zur Reha gewesen? Auch dort können ihr Wege aufgezeigt werden, wie sie die Erkrankung besser bewältigen kann um wieder Spaß am Leben zu gewinnen. Aber man kann auch nur jemandem helfen, der sich auch helfen lassen will.
Liebe Grüße
__________________
Birgit64

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  #11  
Alt 22.10.2005, 09:47
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Ylva Ylva ist offline
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hallo,

danke fuer eure kraft und mutmachenden antworten.
mir ist einiges klarer geworden und ich denke ich werde versuchen meiner mutter auch meine gefuehle ánzuvertrauen.und meine aengste. ich hoffe nur,dass ich sie damit nicht zu arg runterziehe.aber es sind ja nicht nur aengste.ich HABE hoffnung,was ich ihr aber auch schon oft gesagt habe.
leider glaubt sie nicht so recht dran,vielleicht schaffe ich es ja doch das sie zu einer SG geht.

Leider muss ich jetzt fuenf tage weg,arbeiten. Es wird wieder schwer werden,im krankenhaus,aber dennoch ist es ein beruf der mir spass macht!

ich wünsche euch alles erdenklich gute,viel kraft und mut!

Ylva
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  #12  
Alt 22.10.2005, 10:39
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo Claudia40,

danke für deinen mutmachenden und aufklärenden beitrag.
Ich werde,wie gesagt alles dran setzen,dass sie mal zu einem Psychologen geht. ADS hat sie strikt abgelehnt.
Sie hat extreme Gefuehlsschwankungen ist oft sehr gereizt.
Ich weiss manchmal einfach nicht wie ich mit ihr umgehen soll.
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  #13  
Alt 22.10.2005, 11:17
Magdalena Baumeister
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Hallo Ylva,

Du schreibst, daß Deine Mutter sehr starken Gefühlsschwankungen ausgesetzt ist und auch oft sehr gereizt sei. Das hat mich nun etwas aufhorchen lassen!!! Sind bei ihr in der letzten Zeit die Schilddrüsenwerte
bei der Blutuntersuchung kontrolliert worden, ob die alle im Normbereich
sind??? Das war nämlich bei mir vor einiger Zeit heuer auch der Fall und bei der Blutuntersuchung stellte sich heraus, daß sich bei mir ein "Herr Hashimoto"
(Morbus Hashimoto, da zersetzt sich die Schilddrüse - aus welchem Grund auch immer???) eingestellt hatte und eben solch starke Gereiztheit auslöst, wie mir der Arzt sagte, denn ich war wie ein superschnelles Auto - sofort von
0 auf 100 !!!! Mußte von meinen Schilddrüsentabletten dann die 1 1/2-fache Menge nehmen und jetzt geht's mir wieder besser!!! Das könnte durchaus eine zusätzliche Erkrankung bei deiner Mutter sein, aber nichtsdestotrotz sollte sie zu einem Nervenarzt gehen, denn da sie vorher ja auch an einer
Nervenerkrankung gelitten hat, war sie doch mit Sicherheit auch in einer
Behandlung oder nicht? Dann kennt sie doch den Arzt, warum sucht sie ihn dann nicht auf?
Man muß hier natürlich alle möglichen Erkrankungen in Erwägung ziehen, die bei ihr mit reinspielen könnten.

Aber, mein liebes Mädel, laß Dir um Gottes Willen kein schlechtes Gewissen einreden, nur, weil Du ab und an noch lachen kannst. Du solltest möglichst viel mit jungen und gesunden Leuten zusammentreffen und möglichst viel Spaß haben, denn Du hast Dein ganzes Leben noch vor Dir und Niemand hat das Recht, daß er Dir deswegen Vorwürfe machen dürfte, auch nicht Deine Mutter. Dein Leben ist schon durch Deinen Beruf ernst und für einen jungen Menschen schwer genug, deshalb solltest Du zu Hause als Ausgleich das nötige Gleichgewicht erhalten, welches Dir aber leider durch deine Mutter nicht gegeben ist. Sieht sie denn nicht, wie schwer sie es Euch allen in der
Familie macht??? So blind kann doch eine Mutter eigentlich nicht sein!!!!!

Liebe Ylva, wein Dich ruhig hier aus und schreib Dir weiterhin Deinen Kummer und Deine Sorgen von der Seele, denn Jeder braucht Menschen, die ihn verstehen, auch Du, nicht nur Deine Mutter!!! Ich kann Deine Ängste jedenfalls besser verstehen, als die Deiner Mutter, weil sie sich allen gutgemeinten Ratschlägen von Euch wie ein kleines bockiges Kind widersetzt
und alle Hilfsangebote strikt ablehnt. Ihr könnt doch nichts dafür, daß sie an Krebs erkrankt ist!!! Jeder von uns muß sein Schicksal so annehmen, wie es ihm beschieden ist, aber man kann in unterschiedlicher Weise gegen eine ernste Erkrankung ankämpfen und seinem Leben einen neuen Sinn geben.

So, jetzt habe ich wieder einen ganzen Roman geschrieben, aber ich habe es für Dich gern gemacht, mein Mädchen, und denk dran, Du sollst auch weiterhin mit guten Freunden ausgehen und Spaß in Deinem jungen Leben haben, das ist ok!!!!!!

Wünsche Dir alles Liebe und Gute und daß Deine Mutter endlich einsichtiger werden würde.

Ganz besonders liebe Grüße und laß Dich ganz fest umarmen von
Leni
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  #14  
Alt 22.10.2005, 11:23
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo Leni,
danke für deine antwort,ich möchte dir auch noch schnell antworten obwohl ich eigentlich gleich zum spätdienst muss
Die Nervenerkrankung war ja neurologisch,also das GBS Syndrom,da schlafen die Nerven ein und man ist gelähmt. Das war dann geheilt und meine Mama wieder vollständig fit trotz schwerer diagnose und schlechten heilungschancen,und dann kam der krebs (8 cm gross,chemo,ablatio,bestrahlung)
Seitdem ist meine mama einfach unausgeglichen.es ist nur leider immer so,wenn es bergauf geht,kommt der naechste tiefschlag und alles trifft mama,dass ist einfach unfair

mit meinen freunden kann ich ueber krebs nicht reden,sie vermeiden es total.

es ist ja auch nicht so das meine mutter mir ein schlechtes gtewissen einreden will,mweil ich spass habe oder weil ich ausgezogen bin,dass tut sie nicht,ganz im gegenteil. aber ich habe das schlechte gewissen,weil ich nicht bei ihr bin und weil ich nicht weiss wieviel zeit ich noch mit ihr habe!
Ich fuehl mich total zerissen!

Liebe gruesse
ylva
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  #15  
Alt 22.10.2005, 12:54
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Hallo Ylva,

bitte frage nicht w a r u m gerade deine Mutter BK bekommen hat. Es gibt keine Antwort darauf. Niemanden kann man dafür verantwortlich machen, auch keine höhere Macht. Es gibt kein Recht auf Gesundheit, es ist ein Geschenk gesund zu sein.

Viele liebe Grüsse
Rubbelmaus
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