Wie kann ich meiner Ma helfen ..??

[Micha74]

Hallo Ihr alle,

meine ma ( 58 J ) leidet an einem Nicht-Kleinzelligen-Karzinom ( bekannt seit März diesen Jahres )...nach anfänglich guter Chemotherapie..ist er nun nach einer Therapiepause wieder gewachsen..und schlimmer noch...sie hat 3 metastasen in/auf der leber.

sie wird nun seit ein paar tagen mit dem neuen medikament TARCEVA behandelt...wie ich im internet raus lesen konnte..ist zwar eine verbesserung der lebensqualität und eine lebensverlängerung um ein paar monate möglich...aber nicht wirklich eine heilung.

körperlich geht es ihr nicht schlecht...auch die blut und leber werte sind in ordnung...aber...ihr seele leidet..die angst vor dem nahen tod zerfleischt sie seelisch...sie ist fast nur am weinen...versucht zwar stark zu sein wenn wir da sind ( meine geschwister und ich )..aber es funktioniert nicht...muss es auch nicht !!!!

zu sehen wie meine mutter leidet....so sehr verzweifelt ist.... bringt mich fast um....die frau die mich mein ganzes leben begleitet hat..vor allem beschützt und behütet hat.....die einzige wirkliche konstante in meinem leben..unserem leben.......leidet..und wir können nichts machen.....habe ihr vorgeschlagen sich einer selbsthilfegruppe anzuschliessen..oder sich mal mit anderen betroffenen zu treffen..um sich auszutauschen oder ähnliches...lehnt sie ab..sie meint..sie könne das noch nicht.

ich weiß nicht weiter..nicht nur die angst um sie ist es...auch zu sehen wie sie leidet.....

meine frage nun wäre..wie begegne ich ihr am besten ?...hat jemand vielleicht ähnlich erfahrungen gemacht ?.....gibt es einen weg diese seelischen schmerzen etwas zu lindern ?...habe auch schon nach büchern geschaut...bin mir aber bei keinem sicher ob es das richtige ist oder nicht...möchte nichts falsch machen..und vorallem nichts verschlimmern.

ich danke euch im voraus für eure antworten...und wünsche jedem einzelnen viel viel kraft !!!

grüße

micha

[lea2000]

Hallo mischa

Auch bei meiner Mama(52) wurde im April diesen Jahres ein nicht kleinzelliges Bronchialcarzinom festgestellt mit Hirnmetastasen.
Nach langer Chemo und Bestrahlung stellten die Ärzte in Nebennieren und Lyphen Metastasen fest.
Ausserdem haben sich drei kleine neue Rundherde in der Lunge gebildet.
Meine Mama hat letztendlich nun erfahren das es keine Heilung mehr gibt und man nur ihr Leben verlängern kann.
Klar,sie hatte auch grosse Angst und hat sich gefragt,ob sie ende des Jahres noch lebt,aber mittlerweile haben wir zusammen (mein Papa,mein Mann und ich ) es geschafft alles ein wenig vom seelischen Zustand zu entschärfen und alles so positiv zu nehmen oder zu sehn wie es nur geht.
Klar,wissen wir nicht wie es tief in ihr aussieht,aber ich bin davon überzeugt,das wenn man sich als Angehöriger runter schraubt,das man dann für denjenigen die Kraft aufbringen kann um es gemeinsam zu schaffen.
Versucht für eure Mama alles zu tun was in eurer Macht steht um das sie es schön hat.
Alleine wenn sie merkt,das ihr da seid,wird sie die Hoffnung vielleicht nicht aufgeben und versuchen mit euch zu kämpfen.
Ich drück euch ganz die Daumen und wünsch euch viel Kraft!
Liebe Grüsse Lea

[mario1]

Hallo Micha!


Ich kann sehr gut die "Verzweiflung" aus deinen Zeilen lesen und ich kann sie auch nachempfinden!
Meine Mama ist vor fast 3 Monaten im alter von 48 Jahren, von uns gegangen!
Zuvor hatten wir einen ca. 2 Jahre langen Kampf hinter uns gebracht! Es war sicher nicht sehr leicht für mich und meine Geschwister diese Zeit, aber wir haben echt alles was in unserer Macht stand getan! Ich habe immer besonders darauf geachtet, dass ich meine Mutter Zeichen gebe, dass sie über alles mit mir sprechen kann, ob das dann derjenige annimmt oder nicht, sei seine sache!
So wie lea schon gesagt hat, versucht immer was schönes zu erleben! Ich weis das es in deiner Situation sicher nicht leicht sein wird, da die Angst und der Schmerz einfach zu gross sind! Ich bin in die Situation hineingewachsen! Aber wenn dann wieder ein Tiefschlag kam, war ich auch wieder im "tiefen Loch", das hat dann ein paar Tage gedauert um dann wieder mit neuem Mut und Kraft an die veränderte Situation ran zu gehen! Es gibt leider kein Geheimrezept, wie du dich deiner Mutter gegeüber verhalten sollst! Aber du kennst sie und wirst, da bin ich mir sicher, das richtige für sie und für euch alle tun! Sei einfach für sie da!

Ich wünsche dir und euch allen, für die nächste Zeit sehr viel Kraft!
Gemeinsam ist man stark!
Mario

[Micha74]

...ich danke euch für eure lieben antworten.....wir werden das bestemöglichste machen um ihr den seelischen druck zu nehmen oder ihn wenigstens zu lindern.

es macht mich traurig auch eure lebensgeschichte zu lesen..da ich genau nachfühlen kann wie es wohl in euch aussieht.

und trotzdem geht es mir nichtmehr ganz so schlecht wenn ich hier bin...da ich mich nichtmehr ganz so alleine fühle.....dasnke euch...und danke für dieses tolle forum !

wünsche euch allen das allerbeste

micha

[adelfi]

Hallo Micha!

Auch ich kann nachempfinden wie es dir im Moment geht.
Habe im Jahr 2000 meine Mutter am Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren.
Sie hat nie über Schmerzen oder sonstiges geklagt,deswegen wurde ihre Krankheit erst sehr spät entdeckt und sie starb ein halbes Jahr nach der Diagnose im Hospitz.
Jetzt geht es meiner großen Schwester sehr schlecht,vor zweieinhalb Jahren fand sie ein kleines muttermal zwischen ihren Fußzehen-Hautkrebs.
Lymphknoten in der Leiste und im Bein wurden entfernt!Ein Jahr später waren die Metastasen in der Leber,der rechte Leberlappen wurde entfernt.Dann ein Tumor im Hirn,den Sie durch Gammaknife entfernen ließ.Vor kurzen die Diagnose Knochenmetastasen und die komplette Leber ist wieder befallen,kurz darauf Metastasen noch im Bauchfell und Lunge.
Sie war bis Freitag in der Uniklinik,jetzt sind ihre Blut- und Leberwerte so schlecht das keine Behandlung mehr möglich ist!Gestern kam das Pflegebett zu ihr,sie bekommt auch künstliche Ernährung und macht sich immernoch mehr Sorgen um uns alle,die wir sie so lieben.Sie ist erst 28Jahre und neben meinem Vater, der seit sieben Jahren ein Pflegefall wegen eines Schlaganfalls ist, die einzige in meiner Famlie die ich noch habe!
Du und deine Familie müsst jetzt ganz tapfer sein und für deine Mama da sein! Verliert selbst nich den Mut!Es ist schwer-ich weiß!
Ich wünsche Dir viel Kraft und nur das Beste!
Adelfi

[mario1]

Hallo Micha!


Auch mir hat es immer sehr gut getan hierher zu kommen, mir das ganze einfach von der Seele zu schreiben und dann zu sehen und zu lesen, das ich nicht alleine bin! Hab hier echt sehr liebe Menschen kennen gelernt, die immer für uns da waren! Aber auch meine Schwester hat ihr bestes getan, immer wenn es mir schlecht ging, hat sie mich aufgefangen und dann wenn sie "erwischt" hat, war ich da für sie um sie zu trösten!
Wie ist das bei dir? Helfen dir deine Geschwister? Redet ihr gemeinsam darüber? Wie alt sind deine Geschwister und du?
Habt ihr euch schon "Hilfe" von aussen geholt? Wir hatten unterstützung von der Hospizbewegung und ich muss sagen das uns das sehr gut getan hat!
Bei uns haben die auch eine Psychologische betreuung!

So nun wünsch ich dir noch einen schönen Tag!
Ganz liebe grüsse
Mario