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  #1  
Alt 30.07.2012, 10:54
Andeinerseite Andeinerseite ist offline
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Standard Ich bin neu

Hallo,

ich heiße Marina, bin 37 Jahre alt, und ich habe den Weg zu Euch gesucht und gefunden, da meine Mama aufgrund von Brustkrebs mit Lungenmetastasen am 25.07.2012 nach nur 12 Wochen für immer eingeschlafen ist.

Wir tragen am 06.08.2012 meine geliebter Mutter zu Grabe.

Ich hoffe hier Hilfe bei meiner Trauerverarbeitung zu finden.

Danke
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  #2  
Alt 30.07.2012, 19:10
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Hallo Marina,
ich möchte Dir nur sagen, dass es mir wegen deiner Mutter leid tut.

Es ist alles so schnell gegangen, sie war wohl schon sehr krank, als es entdeckt wurde.

Hilfe bei der Trauerbewältigung.........
ja, das ist etwas schwierig, jeder Mensch ist anders.

Ich selber kämpfe immer noch sehr mit meiner eigenen Trauer(um meine jüngere Schwester), ob ich jemanden trösten könnte, das weiss ich nicht.
Aber Anteil nehmen,
sagen dass ich weiss wie weh es tut,
das kann ich.

Hier hast Du die Möglichkeit, von Deiner Mutter zu erzählen, und von Dir.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #3  
Alt 30.07.2012, 20:31
Andeinerseite Andeinerseite ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Hallo Monika,

vielen Dank für Deine lieben Worte.
Nein, meine Trauer werde ich wohl nie bewältigen können und da kann mir auch niemand helfen.
Es wird nur mit der Zeit erträglicher. Davon bin ich aber noch weit weit entfernt.

Ich erhoffe mir einfach vielleicht Antworten auf offene Fragen zu bekommen oder eben einfach Anteilnahme und das Wissen nicht alleine mit meinem Schmerz zu sein. Hier gibt es so viele Menschen, die ebenso fühlen wie ich. Das hilft.

Ich merke ja auch jetzt schon im Freundes- und Bekanntenkreis, wenn ich von meiner Mama erzähle, wer einen solchen Schmerz bereits erfahren hat und wer nicht.

Mein Papa ist bereits seit 7 Jahren tot. Darmkrebs. Bei ihm waren es 7 Wochen. Es war zur selben Zeit. Mein Vater ging am 18.08.2005. Meine Mama jetzt am 25.07.2012. Beide im Alter von 73 Jahren und beide 2 Monate vor ihrem 74 Geburtstag.

Ich werde hier noch alles aufschreiben was mich beschäftigt oder Angst macht. Zur Zeit kann ich das alles noch gar nicht glauben.

Das mit Deiner jüngeren Schwester tut mir auch sehr sehr leid. Es ist so schlimm einen geliebten Menschen zu verlieren.
__________________
Gruss, Andeinerseite

Meine geliebte Mama, ich vermisse Dich so
19.09.1938 - 25.07.2012
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  #4  
Alt 30.07.2012, 22:53
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Hallo Marina,
auch von meiner Seite ein liebes Drücken für Dich.
Worte können selten so gesagt werden, dass sie Balsam für die Seele sind, wenn man eigentlich von Trauer und Schmerz zerrissen wird.
Alles was man sagen könnte, wurde schon gesagt
Ein stilles Verstehen und aufrichtige Anteilnahme wirst du hier sicher finden.
Ich habe an diese Krankheit noch niemanden verloren, aber wir kämpfen dagegen. Ich denke, auch der Weg ist schon ein Stück Trauer, nur wagen wir nicht, zu Ende zu denken, denn das heisst aufgeben.
Deine Mama hat sicher auch kämpfen wollen, aber jemanden gehen zu lassen, der nicht mehr die Kraft hat ist menschlich gross. Gehen lassen heisst ja nicht, nicht mehr existent... gehen lassen kann auch heissen, bewusst an die schönen Dinge denken, die man erlebt hat und den Tag trotz Trauer und Schmerz mit einem Lächeln zu beginnen.

LG Rika
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  #5  
Alt 31.07.2012, 23:29
Benutzerbild von AnnaSue
AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Hallo Marina!

Ich umarme Dich mal still unbekannterweise, und sage Dir, wie sehr leid mir der Tod Deiner Mutter tut!

Meine Mama hat am 08.07.12 ihre letzte Reise angetreten, uns blieben nicht einmal 11 Wochen...

Ich kann mir also vorstellen, wie es jetzt in Dir aussehen muss..

Es tut mir soo leid!

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen ganz viel Kraft, und ganz liebe Menschen an Deiner Seite!

Stiller Gruß,
AnnaSue
__________________
Mama, ich hab' Dich lieb.
Für immer und immer...
08.10.1951 - 08.07.2012



Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012

Geändert von AnnaSue (31.07.2012 um 23:29 Uhr) Grund: Tippfehler entfernt
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  #6  
Alt 01.08.2012, 00:44
nicole35 nicole35 ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

hallo marina,ich kann dich nur allzu gut verstehen am 20.07.12ging mein mann(lungenkrebs mit leber,knochen,hirnmetas.)ins licht,die beisetzung ist am freitag,ich habe angst davor,der schmerz ist unerträglich und ich glaube durchzu drehen,aber ich habe in den letzten 2 jahren so stark werden müssen,das ich hoffe auch da durch zu kommen,anders hätte er es nicht gewollt,also,liebe marina,sei stark,diese krankheit hat unser leben bestimmt und tut es noch,aber sie darf uns nicht besiegen,das habe ich mir zum ziel gesetzt.

traurige und mitfühlende grüsse...nicole
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  #7  
Alt 02.08.2012, 11:14
Andeinerseite Andeinerseite ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Hallo, vielen Dank für Eure lieben Worte.

Ich fühle mich derzeit wie gelähmt. Ich habe heute geträumt von ihr und ich habe im Traum zu ihre gesagt: Wie soll ich bloß leben ohne Dich? Sie hat dann nur zur Seite geschaut. Geredet hat sie nicht mit mir.
Sie fehlt mir so.

Ich habe immer mal wieder zu meiner Mutter gesagt, auch als es ihr noch gut ging: Mama, wenn du mal gehst, dann komm zu mir und sage mir bitte, dass es dir gut geht. Sie hat es mir versprochen.

In der Nacht als sie starb konnte ich nicht schlafen. Ich bin dann irgendwann eingeschlafen. Ich habe sie im Schlaf gesehen. Ich habe sie gesehen. Ich stand in dem Krankenzimmer und schaute zu meiner Mutter. Sie hat geschlafen. Im Traum wußte ich nicht, was das zu bedeuten hat, habe es nicht verstanden.
In der realen Welt klingelte meine Handy und riss mich aus dem Traum. Ich sah die Nummer des Krankenhauses. Es war der Arzt der mir sagte, dass er mir leider mitteilen muss, das meine Mutter eingeschlafen ist.
Obwohl man immer denkt man bereitet sich vor. Man kann sich nicht vorbereiten. Der Boden wurde mir unter den Füßen weggerissen.

Ich habe geträumt von Dir Mama... ich habe geträumt von Dir.
Ich bin so traurig

Am Abend bevor sie einschlief haben wir noch, wie jeden Abend, telefoniert. Beim ersten Mal, gegen 22:08, habe ich sie nicht erreicht. Denn, obwohl sie schon so unendlich schwach war, ging sie noch immer an ihr Handy, hat es immer geschafft. Ich habe mir große Sorgen gemacht.

Um 22:20 habe ich es noch einmal versucht. Sie ging ran. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir Sorgen gemacht habe. Sie meinte: Marina, mach Dir doch keine Sorgen. Du bist wie ich. Es läuft sich schon alles zurecht...

Wir haben 5 Minuten gesprochen und ich habe ihr noch gesagt wie sehr ich sie liebe und sie mich.

Hätte ich gewusst, dass sie in der Nacht geht, wäre ich noch viel länger bei ihr geblieben. Ich war jeden Tag da. Ich habe Ihr an dem Tag vor ihrem Tod in die Augen gesehen und ich sah da etwas, was ich nicht sehen wollte. Es waren die Augen einer Sterbenden und ich wollte es nicht sehen!!! Im Nachhinein waren alle Anzeichen da, dass es nicht mehr so lange dauern kann.

Ich war nicht bei Ihr als sie starb und das tut mir so leid. Es tut mir so unendlich leid.

Am Sonntag waren meine Mann und ich noch mit meinem Sohn da. Da hatte man den Eindruck sie hat nochmal alle ihre Kräfte zusammengerafft. Sie hat klar und deutlich gesprochen und zu meinem Mann gesagt, das er gut auf uns aufpassen soll.

Am Montag hat sie kaum noch gesprochen. Genauso wie am Dienstag.
Am Montag meinte sie zu mir, sie habe Angst. "Mama, es ist sehr gut, dass du mir das sagst. Wovor hast Du Angst?"
"Ich habe Angst zu ersticken". Sie bekam sehr, sehr schlecht Luft, erhielt Morphium, Sauerstoff und Inhalation bei Bedarf.
Ich habe sie versucht zu beruhigen, dass sie Medikamente dagegen bekommt. Was hätte ich denn auch anderes sagen sollen? Ich hätte sie NOCH mehr beruhigen sollen. Ich hätte ihr noch mehr sagen sollen, das sie keine Angst zu haben braucht.

Am Mittwoch gegen 0:30 war die Krankenschwester noch bei ihr. Sie fragte meine Mutter, ob sie noch etwas benötige. Meine Mutter verneinte, lächelte und legte den Kopf zum schlafen zur Seite.
Da die Krankenschwester fand, dass meine Mutter anders aussah, ging sie bereits nach 45 Min. wieder nach ihr sehen. Sie wollte meiner Mutter das Kopfteil runter stellen. Dabei bemerkte sie, dass sie verstorben ist.
Um 1:20 klingelte mein Handy.

Der Arzt bestätigte mir nach dem Eintreffen, dass sie an der Lungenentzündung, deshalb kam sie ins Krankenhaus wo sie ingesamt 17 Tage war, verstorben wäre. Das Herz hätte im Schlafen aufgehört zu schlagen.

Ich habe trotzdem so dolle Angst, das sie erstickt sein könnte. Das wäre furchtbar, weil sie als Kleinkind schon ein furchtbares Erlebnis hatte und beinahe an einem Knopf in ihrer Luftröhre erstickt wäre. Deswegen dachte sie immer sie müsse ersticken bis ins hohe Alter, wenn nur etwas falsch im Hals war.
Ich bete dafür, das sie wirklich eingeschlafen ist.

Die Ärzte hatten mir in der Woche davor geraten einen Platz im einem Hospiz zu suchen. Ich habe mir Hospize angesehen und sie hatte einen Platz. Ich musste es ihr erzählen. Ich musste ihr doch die Wahrheit sagen, was nach dem Krankenhausaufenthalt kommt. Es tat mir so unendlich weh und tut es auch heute noch, das sie nie wieder zu sich nach Hause kommen durfte oder zu mir.

An dem Tag bevor sie starb sagte sie noch zu mir: Jetzt kann ich nie wieder dein Haus betreten...

Wenn ich ihr erzählte, dass sie in ein Hospiz kommt, fragte ich sie ob sie wüßte was das ist. Sie meinte: Da komme ich hin um zu sterben.
Ich kann ihr doch nicht erzählen, dass sie in eine Rehaeinrichtung oder sowas kommt. Es tut mir so leid, dass ich ihr nichts schönes erzählen konnte.

Am Montag ist die Beisetzung. ich weiß nicht wie ich das durchstehen soll.

Ich war stark in den letzten Wochen, aber ich weiß gerade heute nicht wo die Stärke hin ist.

Meine Brüder werden u.a. den Sarg mit raustragen zu dem Lied Unheilig: An deiner Seite.

Ich werde den Beginn ihres Leidensweges auch noch aufschreiben.
Mein Herz ist so schwer
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Gruss, Andeinerseite

Meine geliebte Mama, ich vermisse Dich so
19.09.1938 - 25.07.2012
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  #8  
Alt 02.08.2012, 13:57
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Hallo Marina!

Danke, dass Du uns Eure Geschichte aufgeschrieben hast. Mir sind die Tränchen nur so glaufen..vieles davon kommt mir einfach so grauenhaft vertraut vor.

Leider gibt es nichts, was ich Dir zum Trost schreiben kann..
Ich wünsche Dir viel Kraft!

Stille Umarmung,
AnnaSue

P.S. Vielleicht eines noch: Ein Mituser hier hat neulich einer anderen Angehörigen geschrieben: "Im Himmel gibt es keine Tränen mehr"...Deiner Mama geht es jetzt gut, sie hat keine Schmerzen mehr, und schon gar nicht muss sie sich vor dem Ersticken fürchten. Und zwar EGAL, wo sie jetzt ist.. Sie ist IMMER bei Dir!
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Mama, ich hab' Dich lieb.
Für immer und immer...
08.10.1951 - 08.07.2012



Meine Mama: Diagnose EK 30.04.2012 - zu den Sternen gereist am 08.07.2012
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  #9  
Alt 04.08.2012, 08:46
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Mirilena Mirilena ist offline
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Liebe Marina,

es tut mir so leid, dass auch du dich viel zu früh von deiner geliebten Mama verabschieden musst. Oft fühlt es sich an, als sei man in einem Alptraum gefangen und man glaubt, man müsse nur endlich aufwachen und dann sei wieder alles wie zuvor. Leider ist das nicht der Fall, doch deine Seele wird jetzt nur scheibchenweise die Realität verarbeiten können, weil der Verlust deiner Mama so schwer wiegt und die Trauer um sie dich ansonsten mitzureißen droht.

Ich schließe mich AnneSue an und möchte mich bedanken, dass du uns eure Geschichte erzählt hast. Als Außenstehende kann ich dir versichern, dass du dir keine Vorwürfe machen solltest. Du hast alles richtig gemacht, warst immer für deine Mama da und an ihrer Seite und das wird ihr viel Kraft gegeben haben in dieser so schweren Zeit der Krankheit. Liebe Marina, wir alle hier werden immer meinen, zu wenig getan zu haben, nicht oft genug und lange genug am Bett verweilt zu haben, zu wenig Zeit gehabt zu haben... Und dennoch, wir waren da und haben die die Hand gehalten und versucht, ein wenig Zuversicht zu verbreiten und wenn das auch nicht mehr möglich war, dann waren wir einfach da. Es mag dir jetzt im nachhinein wenig erscheinen, doch glaube mir, es ist unendlich viel.
Dass deine Mama ihre letzte Reise dann allein angetreten hat, muss dich auch nicht bekümmern. Wahrscheinlich hatte sie es für sich so entschieden und sie ist dir ja auch erschienen, um sich still von dir zu verabschieden, so wie sie es dir versprochen hatte. Vielleicht wäre ihr der Abschied mit dir an ihrer Seite sehr viel schwerer gefallen und deshalb ist sie in deiner Abwesenheit gegangen.

Ich finde es wunderschön, dass deine Mama dir diese Zeichen gegeben hat. Ich denke, sie möchte dir tatsächlich damit mitteilen, dass für sie alles in Ordnung ist. Sie konnte ihre Reise friedlich antreten und hat nun und für alle Zeit nie wieder Schmerzen und auch keine Ängste mehr. Alles ist gut. Ich weiß, dass dich das nur wenig trösten kann, weil du "zurück geblieben bist", du bist hier ohne sie und kannst dir ein Leben ohne deine Mama nicht vorstellen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich dir nur sagen, der Schmerz, den du jetzt empfindest wird sich ändern. Anfangs ist er allüberwältigend und droht, dich mit sich zu reißen wie eine Flutwelle. Du hast das Gefühl, dass du nie wieder aus diesen Fluten auftauchen wirst. Doch du wirst das schaffen. Die Trauer wird dich zwar von nun an begleiten, aber auch sie ändert sich. Es mag seltsam klingen, aber ich beispielsweise habe mich mit dem Schmerz und der Trauer arrangiert. Zunächst einmal habe ich sie zugelassen... Und wie oft habe ich geweint, geschluchzt und geschrien. Manchmal hatte ich dazu auch keine Kraft mehr. Dann fühlte ich mich einfach nur leer. Und dann habe ich gelernt, mich mit der Trauer und dem Schmerz an einen Tisch zu setzen und sozusagen mit ihnen einen Kaffee zu trinken... Da sie mich ja eh begleiten, dachte ich, es sei ganz gut, ihnen mal ins Gesicht zu schauen. Und siehe da, sie verloren ein wenig von ihrer Willkür... Mittlerweile kann ich ganz gut damit leben. Letztlich vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Papa denke, doch wenn ich es jetzt tue, dann huscht mir dabei meist ein Lächeln übers Gesicht, weil ich ihn lachend vor mir sehe oder mir fallen einfach schöne Erinnerungen ein... Ich denke, du weißt, was ich meine? Der Weg dahin ist nicht unbedingt einfach, oft steinig und brüchig und niemand kann dir sagen, wie lang er ist. Ich wünsche dir die Kraft, diesen Weg zu gehen und vor allem, deinen eignen Weg zu finden...

Besonders für die Abschiedsfeier am 06.08. wünsche ich dir ganz viel Kraft, doch vielleicht tut es dir auch gut, gemeinsam mit deiner Familie und vielen anderen Menschen ganz bewusst um deine Mama zu trauern... Und AnneSue hat recht, deine Mutter ist dennoch immer "an deiner Seite"

Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #10  
Alt 09.08.2012, 09:46
Andeinerseite Andeinerseite ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Vielen Dank AnnaSue und vielen Dank Mirilena für Eure Worte.

Am Montag haben wir nun unsere Mama zu Grabe getragen. Es kam mir vor, als würde erneut eine Welt über mir zusammenbrechen. Ich kann es noch nicht glauben und will es noch nicht wahr haben, das meine Mama nicht mehr da ist.

Ich möchte sie anrufen und sie um Rat fragen, ihr erzählen, das ihr Enkel gestern in die Schule gekommen ist ich möchte einfach, das sie wieder da ist.

Sie war in der Zeit ihrer Krankheit sehr häufig bei mir. Ich schaffe es noch nicht das noch von ihr gemachte Bett abzuziehen und zu waschen. Am Kopfkissen sind noch Haare von ihr und das Bettzeug riecht nach ihr.

Die Wohnung muss aufgelöst werden. Ich habe zwar noch 2 Brüder die helfen, jedoch ist es schwer zu ertragen solche Dinge noch tun zu müssen. Ihre Sachen einzupacken und wegzubringen und und und.

Nach ihrem Tod war ich schon einmal bei ihr, wegen Post usw. Es ist seltsam: Bei meinem Papa dachte ich immer, er ist da. Bei meiner Mama stehe ich in den Räumen und ... sie sind leer. Sie einfach leer. Ich weiß nicht warum die Gefühle so unterschiedlich sind. Das Gefühl sie komme gleich vom einkaufen zurück ist da, jedoch fühle ich sie nicht. Ich fühle sie einfach nicht bei ihr zu Hause und das tut weh. Sie ist weg, weg und kommt nie mehr wieder. Warum fühle ich sie bloß nicht?

Wenn sie da war, egal wo, bei mir bei sich: Die Räume waren warm und es war angenehm. Sie waren gefüllt von Mama. Jetzt ist da nichts.

Es ist unfassbar.
__________________
Gruss, Andeinerseite

Meine geliebte Mama, ich vermisse Dich so
19.09.1938 - 25.07.2012
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  #11  
Alt 09.08.2012, 10:05
Susanne52 Susanne52 ist offline
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Standard AW: Ich bin neu

Liebe Marina,
es tut mir so leid mit Deiner Mutti. Ich habe gerade Deine Geschichte gelesen und die Tränen laufen......
Als meine Mutter vor 16 Jahren Brustkrebs hatte,habe ich niemals im entferntesten daran gedacht, das sie einmal gehen könnte.
Ich glaube man will vieles nicht wahrhaben.
Ich bin seit einigen Monaten leider auch LK-Patient, wurde auch mit einer verschleppten Lungenentzündung ins KH eingeliefert und dan wurde dieser Tumor festgestellt, der GsD operiert werden konnte und noch nicht gestreut hatte. Ich sage mir auch immer, ich hatte einen Tumor und alles was böse ist fliegt raus.
Du wirst auch die Beisetzung einigermaßen hinter dich bringen. Denk daran, Deine Mama ist immer bei Dir.
Fühl Dich ganz dolle gedrückt
Liebe Grüße Susanne
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