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  #1  
Alt 25.07.2010, 23:14
Mampi Mampi ist offline
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Registriert seit: 19.06.2010
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Standard AW: Meine Verlobte wurde mir gestohlen...

Zitat:
Zitat von Conny44
Ich glaube nicht, dass Sprachlos sich nicht traut, glücklich zu sein ohne schlechts Gewissen. Wenn man eine so große Liebe verliert, hat man sich selbst verloren. Man fühlt sich leer und ausgelaugt. Nichts macht mehr Freude. Und das kann halt leider Jahre dauern, bei manchem hört es nie auf. Dass man sich Gedanken über die Zukunft macht, ist doch völlig normal, erst Recht in so einem jungen Alter. Das tut mit Sicherheit jeder. Und die Unvorstellbarkeit, jemals einen anderen lieben zu können, kommt da automatisch hinzu. Was habe ich - und ich tue es noch heute - auf der Straße Männer beobachtet, habe jeden mit meinem Mann verglichen, um dann doch festzustellen, dass keiner dem gerecht werden würde. Man sieht halt alles mit anderen Augen. Es ist nicht mehr die gleiche Sonne, die gleichen Blumen oder die gleiche Natur. Man kann sich mit einer inneren Leere nicht daran erfreuen, so wie früher.
Hallo Conny und vor allem Hallo Sprachlos (falls Du den Weg wieder hierher findest)

ich wollte mit meiner laienhaften Ausführung wirklich niemandem auf die Füße steigen - es waren meine Gedanken zu seinem Beitrag. Ich habe nicht meinen Partner an Krebs verloren, sondern beide Elternteile und weiß, dass Trauer sich nicht an Zeit messen läßt oder dass diese nach einem lausigen Jahr "vorbei" wäre.

Mir hat eben der Gedanken über die Jahre hinweggeholfen, dass ich glücklich sein darf - trotz, dass sie mein Leben nicht mehr miterleben dürfen, genauso wenig ihre Enkel, die sie nicht kennenlernen durften. Und - ich hatte und habe manchmal durchaus sowas wie ein schleches Gewissen, dass ich mein Leben so genossen habe.

Ich war nie in psychologischer Betreuung - aber für manche ist das der Weg, der einem manches leichter machen könnte. Verständnis und Hilfe fand ich nur bei solchen, die ähnliches erlebt haben und nachvollziehen können.

Streiten wir uns nicht darüber, wer schlimmeres erlebt hat. Jeder, der einen geliebten Menschen verloren hat, weiß, was tiefe Trauer bedeutet. Jeder hat nur einen anderen Weg, das zu überstehen.

Liebe Grüße
Mampi
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  #2  
Alt 25.07.2010, 23:18
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Meine Verlobte wurde mir gestohlen...

Zitat:
Zitat von Mampi Beitrag anzeigen
ich wollte mit meiner laienhaften Ausführung wirklich niemandem auf die Füße steigen - es waren meine Gedanken zu seinem Beitrag. Ich habe nicht meinen Partner an Krebs verloren, sondern beide Elternteile und weiß, dass Trauer sich nicht an Zeit messen läßt oder dass diese nach einem lausigen Jahr "vorbei" wäre.

Streiten wir uns nicht darüber, wer schlimmeres erlebt hat. Jeder, der einen geliebten Menschen verloren hat, weiß, was tiefe Trauer bedeutet. Jeder hat nur einen anderen Weg, das zu überstehen.

Liebe Grüße
Mampi
Hallo Mampi,

hiiiilfe, auch du hast mich falsch verstanden, sorry.
Ich meinte nicht DICH in Bezug auf den Elternteil, sondern mich (siehe Signatur), weil das leider bei mir in Folge der Fall war. Es war also nur auf MICH und MEINE Erfahrungen gemünzt, nicht darauf, wer es schlechter hat.
Hoffe, alles geklärt.
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #3  
Alt 25.07.2010, 23:26
Mampi Mampi ist offline
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Beiträge: 36
Standard AW: Meine Verlobte wurde mir gestohlen...

@conny44

Neenee, hab Dich schon verstanden oder eher: ich verstehe, was Du meinst - no Panic

Das mit dem "Streiten" hab ich auf den Beitrag von "der Weg" gemünzt.

@der Weg
Das, was hier wohl alle Sprachlos vermitteln wollen ist einzig und allein das Gefühl, dass er mit seinen Sorgen nicht alleine da steht und dass es Menschen gibt, die ihm aus bestem Gewissen helfen wollen. Dazu gehört auch, dass er weiß, das andere auch ihre "Erlebnisse" gemacht haben. Das hat keinesfalls was mit "Probleme diskutieren" zu tun.

LG
Mampi
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