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  #1  
Alt 03.12.2004, 20:23
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Sehr geehrter Dr. Gronau.

Ich weiß gar nicht, ob diese Frage hier reinpasst.
Mein Vater hat ein kleinzelliges Bronchialcarcinom. Am 13.12. - 15.12. erhält er seinen letzten von vier Chemozyklen. Sein Allgemeinzustand ist sehr gut. Er hat seit der ersten Chemo 83 kg wieder 96 kg. Nun äußert er gelegentlich den Wunsch, dass er so gerne mal ein Glass Bier trinken würde. Vor der Diagnose hat er sehr selten Alkohol getrunken. -> ich gehe davon aus, dass er durch die Chemo solche Lustattacken hat... Nun die Frage, darf er ein Glass Bier trinken? Natürlich werde ich den Arzt fragen, nur das dauert bis zum 13.12. Vielleicht können Sie mir schon vorab eine Antwort geben, ob es überhaupt möglich ist, ob er darf oder nicht erfahre ich ja dann von seinem Arzt.

lieben Gruss
Angelika

Danke
  #2  
Alt 04.12.2004, 12:24
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Liebe Angelika,

bin zwar nicht der Doctor, aber wir haben diese Frage mit unserem Onkologen schon geklärt. Uns hat man gesagt, dass nichts dagegen spricht. Ist aber wie bei jedem "normalen" Menschen auch, hängt auch davon ab, was dein Mann sonst für Medikamente nimmt. Nimmt er sonst nichts, ist zwischen den Zyklen alles erlaubt, was ihm bekommt.

Also, er soll es sich schmecken lassen!!!!!! Lieben Gruß von Monika
  #3  
Alt 05.12.2004, 22:57
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Sehr geehrter Herr Dr. Gronau,

Bei mir (54 Jahre, nie geraucht, aber stark rauchender Vater sowie an Arbeitsstellen Passivraucher) wurde nach CT Thorax mit KM diagnostiziert: "Nachweis multipler pleuraständiger Lungenrundherde unklarer Dignität; Verlaufskontrolle in 3 (bis max 6) Monaten empfohlen. Allerdings habe ich schon seit Monaten zunehmende Atemprobleme beim Laufen/Treppensteigen und Radfahren, Stechen und Druckgefühl in der Brust. Ich benutze wegen chronisch rezidivierender Bronchitis seit ca. 3 - 4 Jahren Junik-Spray, allerdings soll die Lungenfunktionsprüfung im September so gut ausgefallen sein, daß ich das Junik nicht mehr bräuchte, aber meine Beschwerden wurden immer stärker. Ich schob es allerdings auf mein Gewicht (82 kg bei knapp 1,60, habe jetzt allerdings durch Ernährungsumstellung schon 3 kg abgenommen).
Anfang November bekam ich einen Infekt mit 38,5 Grad Temperatur, mein Hausarzt schickte mich wegen starkem andauernden Husten (trotz Junik) und Atemproblemen zur Nothilfe ins Krankenhaus.Dort wollte man mich wegen eines neu aufgetretenen kompletten Rechtsschenkelblocks in Verbindung mit meinen Symptomen gleich dabehalten.Ich war 9 Tage in der Klinik (Klinikum Großhadern, München), eine Herzerkrankung wurde trotz RSB zu meiner Erleichterung ausgeschlossen, aber im vorläufigen Arztbericht fand ich o.g. Diagnose (sowie Zwerchfellhochstand rechts und Nachweis von leichten subpleuralen fibrotischen Veränderungen bds.). Keiner erklärte mir, was dies bedeutet. Man sagte nur, daß mein Lungengerüst sich verändert hätte. Ich sollte abnehmen und wenn die Beschwerden nach Weihnachten nicht besser seien, sollte ich wieder kommen, damit man eine Lungenspiegelung und eine kleine Herzkatheteruntersuchung macht.
Im Internet (Portal Lungenfachklinik Gauting)fand ich zu Lungenrundherden den Hinweis: ca. 60 % gutartig, 40 % bösartige Erkrankungen, sowie "Lungenrundherde müssen so lange als bösartig betrachtet werden, bis das Gegenteil bewiesen ist".

Ich bin natürlich jetzt total verunsichert, habe mich aber wieder einigermaßen beruhigt und klammere mich an die 60 %. Mein Hausarzt wiegelte nur ab und ich frage mich, ob eine Verlaufskontrolle erst in 3 Monaten ausreicht, da ich keine unnötige Zeit verstreichen lassen möchte, falls doch eine bösartige Erkrankung dahinter steckt.
Ist es außerdem möglich, daß durch einen fieberhaften Infekt Rundherde entstehen, die nach Ausheilung des Infekts wieder verschwunden sind? Ich habe jetzt ca. 14 Tage Antibiotika genommen (wegen akuter Sinusitis). Ausserdem möchte ich noch erwähnen, daß ich wegen einer Schlafapnoe ein nCPAP-Gerät benuzte.

Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen und bedanke mich im voraus für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen
Ingrid54
  #4  
Alt 06.12.2004, 10:50
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Hallo Angelika,


ich bin kein Arzt aber Betroffener. Mir wurde der oberer rechte Lungenlappen nach einem Bronchialkarzinom entfernt.
Am 4 Tag auf der Intensivstation nach dem OP bekam ich zum Abendbrot ein Bier.

Ich denke ein Bier kann auch bei einer Chemo nicht schaden, also gib ihm eins.


Viele Grüße und gute Besserung an Deinen Vater


Jürgen
  #5  
Alt 26.09.2005, 14:46
tania tania ist offline
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Frage AW: Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Ist der Lungenkrebs eine Zufallsdiagnose ?
Wenn er früh erkannt wird - wie lang ist die Überlebenszeit? Will fragen : hat man eine bessere Lebensqualität, wenn man es nicht allzu früh weiß - und sich so evtl. unschöne Behandlungen erspart?
Gibt es Heilungschancen in der Schulmedizin? Wie reell ist die Chance auf eine Lungentransplantation (bei gegebenen Bedingungen/Alter unter 40 Jahre)?
Gibt es Frühsymptome (wie z.B. Rückenschmerzen im BWS-Bereich, Bronchitis etc.)
  #6  
Alt 28.09.2005, 18:42
Dr. Thomas Gronau Dr. Thomas Gronau ist offline
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Standard AW: Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Liebe tanja,

je früher man den Krebs entdeckt, um so größer die Heilungschancen; das gilt allgemein für jeden Krebs.
Immer wichtig ist eine genaue Diagnose, ob überhaupt etwas Bösartiges vorliegt, wenn ja was für ein Lungenkrebs, welches Stadium, welche Symptome etc. Danach richtet sich in der Onkologie dann die optmale Vorgehensweise. Das gehört natürlich in die Hand eines erfahrenen Onkologen. Eine Lungentransplantation ist eigentlich nur sehr selten indiziert, da besonders das Bronchial-Karzinom sehr früh metastasiert, d.h. dass relativ früh der ganze Körper von Krebsherden infiltriert sein kann, so daß das Transplantat sofort ebenfalls schnell wieder befallen würde.
Falls Sie einen Verdacht haben, gehen Sie frühzeitg zum Arzt und lassen Sie sich untersuchen. In den meisten Fällen haben die Symptome ganz andere Gründe als Krebs. Und wenn doch, dann ist es um so besser je früher er erkannt wird.
Also, haben Sie Mut und gehen Sie zum Arzt!

Alles Gute!

Thomas Gronau
  #7  
Alt 27.01.2006, 10:49
cinderella cinderella ist offline
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Standard AW: Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Sehr geehrter Herr Dr. Gronau,
ich wende mich heute mit einigen Fragen an Sie, weil mir die Ärzte eigentlich gar keine rechte Auskunft geben, ich höre immer wieder etwas anderes....

Ich bin weiblich, 39 Jahre alt, Raucherin.
Am 11.11.2005 bekam ich nachts plötzlich starke Schmerzen im Oberschenkel.
Es wurde festgestellt, dass ich einen Tumor dort habe, welcher, war noch unklar, und dass sich in meiner Lunge eine unklare Raumforderung befand.
In der Uni Klinik Münster wurde eine Biopsie des Knochens gemacht und eine Bronchoskopie mit BAL.

Ergebnis: Metastase eines Adenokarzinoms im Knochen, Bronchoskopie o. Befund.
(Allerdings stellte sich später heraus, dass ich einen Pilz in der Lunge habe, Candida Albicans).
Nun sagten die Ärzte, der Primärtumor wäre unbekannt, wir müssten uns auf die Suche begeben....
Also viele Untersuchungen, keine weiteren Befunde.

Nun gehen alle stark davon aus, dass der Primärtumor doch in der Lunge sitzt. Er ist ca. 2, 5 cm groß, befindert sich im sechsten Segment des linken Unterlappens mehr medial. Außerdem wurde durch ein CT ein solitäres mediastinales Lymphom im aortopulmomalen Fenster mit einem Durchmesser von 1,6 cm gefunden. Die rechte Lunge ist ohne Auffälligkeiten.

Ich habe bis jetzt mit keinem Onkologen sprechen können, weil niemand einen Termin frei hat! Heute beginnt die Bestrahlung meines Knochens, auch das habe ich allein arrangiert, die Ärzte lassen mich einfach hängen....Am 07.02.06 habe ich einen Termin in der Lungenklinik Hemer. Auch das musste ich selbst arrangieren, denn es muss doch etwas getan werden, oder?

Nun meine Fragen:
Ich habe viel viel gelesen, und weiß, dass die Prognosen nicht gut sind.
Aber ich fühle mich sooooo gesund, ich habe, bis auf die Knochenbeschwerden nach der Biopsie, keinerlei Beschwerden! Mein Blutbild ist okay, auch sonst fühle ich mich fit.
Ich lese immer wieder im Internet, dass in meinem Stadium (müsste dann ja T1N2M1 sein, oder), eine kurative Heilung ausgeschlossen ist. Warum kann man da denn nicht mehr operieren? Mein Tumor scheint doch noch recht klein zu sein?! Kann man den Lymphknoten nicht bestrahlen? Ich weiß, dass ein Adenokarzinom nicht immer gut auf eine Bestrahlung anspricht, aber die Ärzte haben mir versprochen, dass das mit meinem Bein 100%ig weggehen wird. Wieso versprechen die mir so etwas? Der Tumor in meinem Bein ist etwa 2cm groß, das umliegende Gewebe jedoch mit angegriffen, insgesamt ca. 7 cm. Der Knochen ist jedoch kaum angegriffen, es besteht kaum Frakturgefahr.

Wieso gibt es für mich keine Chance mehr auf Heilung? Angenommen, der Knochen spricht auf die Bestrahlung an, kann man denn dann nicht den Tumor aus der Lunge operativ entfernen und den Lymphknoten auch oder bestrahlen?

Natürlich weiß ich, dass damit keine Garantie gegeben ist, dass nicht doch noch irgendwo eine Metastase ist, aber es wäre doch zumindest einen Versuch wert, oder?

Wie kann es denn sein, dass ich in ein paar Monaten tot sein soll, wenn ich mich heute wie ein Fisch im Wasser fühle?
Schreitet die Erkrankung soooo schnell voran????
Ich habe große Angst, denn es ist heute so unvorstellbar für mich, dass ich mich in ein paar Wochen totkrank fühle. Ich weiß, dass ich es bin, aber ich fühle mich doch sooooo gesund?

Fragen über Fragen....
Sehen Sie wirklich keine Chance mehr für mich, in ein paar Jahren noch zu leben, vielleicht sogar wirklich irgendwann als geheilt zu gelten?

Ich würde mich riesig freuen, wenn ich eine Antwort von Ihnen bekäme, denn, wie gesagt, ich kämpfe hier momentan allein, ohne einen Onkologen an meiner Seite, ohne jemanden, der mir meine Fragen beantwortet.....

Herzlichen Dank im Voraus
Petra
  #8  
Alt 30.01.2006, 17:40
Dr. Thomas Gronau Dr. Thomas Gronau ist offline
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Standard AW: Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Betreff Frage von Cinderella (Petra):
wurde telefonisch im bilateralen Austausch beantwortet nach Kontakt über thomas.gronau@krebs-kompass.de

gez. T. Gronau
  #9  
Alt 11.02.2006, 19:41
Dr. Thomas Gronau Dr. Thomas Gronau ist offline
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Standard Kurzinfo über Lungenkrebs

Heute abend mal eine kurze Beschreibung, um was es sich eigentlich beim Bronchialkarzinom handelt:

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist in Deutschland nach dem Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung beim Mann. Auch Frauen erkranken zunehmend. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 60 Jahren.

Risikofaktoren sind vor allem Zigarettenrauch und berufliche Staubbelastung (z.B. Asbeststaub). Häufig wird Lungenkrebs zufällig bei einer aus anderem Grund durchgeführten Röntgenaufnahme des Brustkorbs entdeckt. Beschwerden wie anhaltender Husten und Atemnot sind Frühsymptome; blutiger Auswurf oder Gewichtsverlust treten bei fortschreitender Erkrankung auf.

Es werden zwei Arten von Lungenkrebs unterschieden: Das kleinzellige Karzinom (ca. 25% der Fälle) und das nicht-kleinzellige Karzinom. Kleinzellige Karzinome sind oft schwerer zu behandeln als die nicht-kleinzelligen, da sie frühzeitig Absiedelungen (Metastasen) in anderen Organen, vor allem in der Leber und im Gehirn, bilden. Die Therapie besteht bei dieser Tumorart vorrangig aus einer Chemotherapie, die meist zu einer deutlichen Verkleinerung des Tumors führt. Aufgrund der hohen Rückfallrate (Rezidivrate) sind die Heilungschancen jedoch gering. Die durchschnittliche Überlebensdauer von Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs liegt nach der Entdeckung ihres Tumors durchschnittlich zwischen vier und zwölf Monaten.

Nicht-kleinzellige Karzinome wachsen vornehmlich örtlich, ohne Metastasen zu bilden. Die operative Entfernung der Krebsgeschwulst ist daher das vorrangige Ziel der Therapie, aber nur bei 20% der Patienten möglich. Im Anschluss an die Operation oder bei nicht operablen Tumoren wird eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt. Zwischen 20 und 50% der Betroffenen leben nach der Therapie noch länger als fünf Jahre.


Gruß
Thomas Gronau
www.dr-thomas-gronau.de
  #10  
Alt 11.02.2006, 21:28
Massimo Massimo ist offline
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Beiträge: 75
Standard AW: Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Hallo Herr Dr. Gronau,wir hatten vor ca.3 Wochen miteinander telefoniert!Es ging um meinen freund Claudio 39 jahre aus brasilien,der einen Pancoasttumor auf der linken Seite hat!Leider ist er noch nicht operabel,aber er ist jetzt zum Stillstand,Gott sei Dank gekommen!Ich wollte sie dringend noch etwas wichtiges fragen!Er hat 3Zyklen chemos erhalten und auch die bestrahlung mit gleichzeitiger chemo (cisplatin)Nun meine frage zu Ihnen.Ich habe hier im forum von der chemo Etoposid gehört,die schon einigen Betroffenen mit einem Pancoasttumor geholfen haben.Da mein freund jetzt 2 wochen Pause hat und dann wieder die chemo cisplatin und gemzar bekommt,stimmt das denn, was wir von unserer Onkologin gesagt bekommen haben,das Etoposid nur bei "kleinzelligen" tumoren gegeben wird und nicht bei "nicht kleinzelligen"?Ich dachte das ich da schon von anderen Pancoastbetroffenen das gegenteil gehört habe!Wir sind jetzt ziemlich verunsichert und bitten sie daher um eine baldmögliche Antwort.Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen,Gerdi u. Claudio
  #11  
Alt 29.03.2006, 15:56
Kobold2205 Kobold2205 ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Kurzinfo über Lungenkrebs

Zitat:
Zitat von Dr. Thomas Gronau
Heute abend mal eine kurze Beschreibung, um was es sich eigentlich beim Bronchialkarzinom handelt:

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist in Deutschland nach dem Prostatakrebs die zweithäufigste Krebserkrankung beim Mann. Auch Frauen erkranken zunehmend. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 60 Jahren.

Risikofaktoren sind vor allem Zigarettenrauch und berufliche Staubbelastung (z.B. Asbeststaub). Häufig wird Lungenkrebs zufällig bei einer aus anderem Grund durchgeführten Röntgenaufnahme des Brustkorbs entdeckt. Beschwerden wie anhaltender Husten und Atemnot sind Frühsymptome; blutiger Auswurf oder Gewichtsverlust treten bei fortschreitender Erkrankung auf.

Es werden zwei Arten von Lungenkrebs unterschieden: Das kleinzellige Karzinom (ca. 25% der Fälle) und das nicht-kleinzellige Karzinom. Kleinzellige Karzinome sind oft schwerer zu behandeln als die nicht-kleinzelligen, da sie frühzeitig Absiedelungen (Metastasen) in anderen Organen, vor allem in der Leber und im Gehirn, bilden. Die Therapie besteht bei dieser Tumorart vorrangig aus einer Chemotherapie, die meist zu einer deutlichen Verkleinerung des Tumors führt. Aufgrund der hohen Rückfallrate (Rezidivrate) sind die Heilungschancen jedoch gering. Die durchschnittliche Überlebensdauer von Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs liegt nach der Entdeckung ihres Tumors durchschnittlich zwischen vier und zwölf Monaten.

Nicht-kleinzellige Karzinome wachsen vornehmlich örtlich, ohne Metastasen zu bilden. Die operative Entfernung der Krebsgeschwulst ist daher das vorrangige Ziel der Therapie, aber nur bei 20% der Patienten möglich. Im Anschluss an die Operation oder bei nicht operablen Tumoren wird eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung durchgeführt. Zwischen 20 und 50% der Betroffenen leben nach der Therapie noch länger als fünf Jahre.


Gruß
Thomas Gronau
www.dr-thomas-gronau.de
Hallo Dr. Gronau,
bin erst seit kurzem in diesem Chat und lese heute Ihre obige Aussage, die ja nach meiner Meinung für alle Leute mit einem Kleinzeller das absolute Todesurteil bedeutet... oder interpretiere ich das verkehrt ?
Bin seit Januar 2006 wegen einem kleinzelligen Bronchialkarzinom im linken unteren Lungenflügel in der Lungenklinik Hemer in Behandlung. Desweiteren wurde eine Metastase in der Leber festgestellt und der Befall von einem Lymphknoten in der Lunge. Der Tumor hatte etwa eine Größe von 2 cm. Nach dem zweiten Chemokurs wurde eine deutliche Verkleinerung des Tumors festgestellt. Ebenso eine Verbesserung am Lymphknoten sowie eine Verkleinerung der Metastase in der Leber. Ich bin 43 Jahre alt, weiblich, habe bis Januar 2006 geraucht. Vertrage die Chemo soweit ganz gut und fühle mich soweit auch ok.
Habe eigentlich ganz hoffnungsvoll in die Zukunft gesehen - aber nach Ihrer Aussage... keine Chance für mich ????
Würde mich über Antwort freuen.
Gruß Kobold
  #12  
Alt 06.12.2004, 10:50
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Hallo Angelika,


ich bin kein Arzt aber Betroffener. Mir wurde der oberer rechte Lungenlappen nach einem Bronchialkarzinom entfernt.
Am 4 Tag auf der Intensivstation nach dem OP bekam ich zum Abendbrot ein Bier.

Ich denke ein Bier kann auch bei einer Chemo nicht schaden, also gib ihm eins.


Viele Grüße und gute Besserung an Deinen Vater


Jürgen
  #13  
Alt 06.12.2004, 11:52
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

hallo jürgen.

darf ich fragen, wann dir ein teil des lungenlappens entnommen wurde? wie geht es dir jetzt? wäre nett, wenn du mir ein bisschen erzählst....

lieben gruss
angelika

ps. alles gute!
  #14  
Alt 06.12.2004, 12:35
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Thorax Thorax ist offline
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Hallo Angelika,

na klar kannst Du fragen. Ich habe es hier im Forum schon mehrmals eingestellt und habe unterstellt, dass es bekannt ist.

Mir wurde am 22.4.2002 der rechte obere Lungenlappen und 17 Lymphknoten entnommen.

Mir geht es super und ich bin bereits seit Oktober 2002 wieder voll berufstätig.

Natürlich hat man ab und zu Angst und in Folge der OP haben sich die beiden verbliebenen Lungenlappen nach oben verschoben, wodurch eine Atelektase ( schlechte Durchlüftung der Lunge) entstanden ist, die ich durch Atemtechnik und Medikament inzwischen gut beherrsche.

Die letzte Untersuchung vor ca. 4 Wochen zeigte, das alles ok ist.

Ich bin 100% Schwerbehindert wobei ich die über den Zeitpunkt von 5 Jahren sicher nicht halten werden kann.

Also Lungenkrebs muss nicht automatisch immer ein Todesurteil sein.


Gruß


Jürgen
  #15  
Alt 07.12.2004, 07:43
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

hallo jürgen.

eigentlich hab ich genug "mut" aber durch deinen beitrag ist es noch ein bisschen gewachsen... danke.

bin mir sicher, dass mein dad es auch schaffen wird....

in welchen threads hast du geschrieben? damit ich ein bisschen nachlesen kann.

alles gute und lieben gruss
angelika
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