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  #1  
Alt 09.04.2013, 11:11
Lizzley Lizzley ist offline
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Registriert seit: 09.04.2013
Beiträge: 5
Standard Eileiterkrebs

Hallo,

ich bin neu hier. Ich bin selber "noch" nicht betroffen.
Meine Mama hat Eileiterkrebs.

Ich habe es mal in dieses Forum gestellt, da es für Eileiterkrebs kein eigenes Forum gibt.

Nun ja am 19.03. gab es nach einer Bauchspiegelung und Entfernung des Eilerstockes die Diagnose Krebs.
Wir sind alle fix und fertig , da der jetzige Weg ein harter wird. Meine Mama ist vor einigen Wochen 60 geworden.

Am Freitag steht die OP an, wo halt alles Entfernt wird was überflüssig ist, Lymphen, Bauchfett und Blindarm.

Die Ärzte meinten das es gut für Sie aussieht und das die nicht davon ausgehen das die Lymphen befallen sind. Die folgende Chemotherapie ist eine " Vorsichtsmaßnahme"

Jetzt habe ich mich durch einige Seite gelesen, und natürlich ist meine Angst noch größer.

Habt ihr Tips, wie ich ihr in der Zeit noch mehr beistehen kann.
Mir hat jemand geraten, Sie zu Spaziergängen zu zwingen. DAs sie sich nicht hängen lassen darf ect.
Aber wie gesagt, nach dem durchlesen bin ich mir nicht sicher ob das dass richtige ist.

Gut, bei jedem schlägt die Chemo anders an. Doch zu 90% lese ich , dass es den Menschen nur schecht geht. ODer hat es doch was mit der inneren Einstellung zu tun?

Am 12. hat Sie die OP und Ende April/Anfang Mai bekomme sie den Board für die Chemo. 6 Stück im Abstand von drei Wochen erhält sie.

Zudem habe ich nun auch fürchterliche Angst irgendwann daran zu erkranken. Meine Tante-Mamas Schwester ist bereits an Brustkrebs verstorben.

Für Tips jeglicher Art bin ich sehr dankbar.

LG Lizz

P.s... Die Sorge um einen geliebten Menschen,ist das schlimmste was ich Erfahren musste...
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  #2  
Alt 09.04.2013, 15:38
Ela63 Ela63 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2010
Ort: Nähe Aachen
Beiträge: 76
Standard AW: Eileiterkrebs

Hallo Lizz,

willkommen im Forum , auch wenn der Anlass weniger schön ist.

Es ist wirklich so das die Chemo bei jedem anders verläuft, aber ich glaube nicht das es 90% schlecht geht.
Chemo ist kein Spaziergang das weiß jeder, aber in der Chemo geht es einem nicht nur schlecht.
Bei mir war das z. B. so das es mir die ersten Tage nach der Chemo ganz gut ging, ich war sogar meist voller Elan ( kam durch das Cortison) ;-) . Nach 2 - 3 Tagen war ich ziemlich müde und habe immer viel geschlafen.
Spaziergänge habe ich regelmäßig gemacht, aber mich nicht zwingen lassen.
so ab dem 8ten Tag hatte ich oft Knochenschmerzen und wurde immer müder.
In der dritten Woche ging es dann wieder aufwärts und ich konnte viele Dinge unternehmen.
Es gab Tage an denen ich mich auch habe hängen lassen. Die gehörten für mich dazu.
Ich war seit Beginn meiner Krebserkrankung in psychoonkologischer Betreuung und würde das immer wieder machen.
Dort habe ich auch gelernt die Tage an denen ich nicht so gut drauf war ,auch hinzunehmen ohne gleich in ein tiefes Loch zu fallen.
Mich konnte man auch oft motivieren etwas zu gutes für mich zu tun, z.b. Spazieren gehen, Einkaufsbummel, Essen gehen usw.
Zwingen konnte mich allerdings keiner. Denn es gab eben auch Tage da wollte ich mit einem Buch oder einfach nur in Gedanken versunken zuhause bleiben . So konnte ich neue Kraft tanken.
Ich wünsche Deiner Mama alles Gute für die OP

LG Michaela

Geändert von Ela63 (09.04.2013 um 15:45 Uhr)
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  #3  
Alt 09.04.2013, 20:36
MarMi MarMi ist offline
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Registriert seit: 24.04.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Eileiterkrebs

Hallo Lizz,
Michaela hat recht, glaube ich, es sind bestimmt nicht 90% aller Patientinnen, denen es nach einer Chemo schlecht geht, wobei "schlecht" ja auch relativ ist. Dass man so gar nichts merkt, kann ich auch nicht sagen, und sicherlich ist Carboplatin/Taxol kein Spaziergang, aber für mich war es vor zweieinhalb Jahren insgesamt erträglich. Genau wie bei Michaela waren die ersten 2 Tage danach dank Cortison ganz erträglich, dann kamen zwei-vier Tage mit Nervenschmerzen in den Füßen und bis in die Beine hinein, aber nach einer knappen Woche war alles wieder gut. Ich glaube ganz fest daran, dass die eigene Einstellung sehr, sehr viel ausmacht. Ich habe vor 2 Jahren in der Tagesklinik Leute gesehen, die mussten sich beim Anblick der Chemo übergeben, ohne einen einzigen Tropfen davon in der Blutbahn zu haben, also eine rein psychische Reaktion. Bei mir war es glücklicherweise so, dass ich die Chemo als Verbündeten angesehen habe, der mir hilft, den Kampf gegen die Krankheit aufzunehmen, und nicht als Feind. Es kann deiner Mama ganz bestimmt helfen, wenn es dir gelingt, sie vom großen Nutzen dieser Therapie zu überzeugen. Und sicher ist es auch eine gute Idee, sie zu Spaziergängen und ähnlichen Aktivitäten zu motivieren ("zwingen" hört sich so negativ an). Ich wäre superglücklich, wenn das irgendwer aus meiner Familie machen würde! Denn immer aus eigener Kraft den inneren Schweinehund zu überwinden, erfordert schon einiges an Disziplin. Bei der ersten Chemo bin ich wirklich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde an der frischen Luft gewesen, direkt nach der Chemo eher so ein wenig vor mich hin geschlichen, in der zweiten Woche gegangen und in der dritten Woche war es schon richtiges Walken. Resultat waren gute Blutwerte und nicht ein einziger Infekt! Jetzt nach meinem Rezidiv bin ich ehrlich gesagt etwas schluderiger geworden, aber ich habe dieses Mal auch "nur" Carboplatin/Gemcitabine bekommen, was ich nahezu nebenwirkungsfrei vertragen habe. Daraus resultierend war der Leidensdruck eben nicht groß genug, um gegen den lieber auf dem Sofa liegenden Schweinehund anzukommen. Und genau da ist der Punkt, an dem jemand wie du, der mir etwas Druck machen würde, Gold wert wäre!
Zu deiner Sorge, dass es eines Tages auch dich treffen könnte, kann ich nur sagen, dass ich das wirklich gut nachempfinden kann. Ich habe selber 4 Kinder, davon sind 2 Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren, um die ich mir natürlich auch Sorgen mache. Sprich in jedem Fall mit deiner Gynäkologin über deine Ängste, sie wird dir bestimmt gute Wege aufzeigen, wie du einerseits das Risiko minimieren kannst und andererseits hilft es schon ganz gewaltig, wenn man mit einem "Fachmann" ganz sachlich über die Problematik reden kann. Bei meinen Mädels konnte meine Gynäkologin mich (und die beiden natürlich auch) hinsichtlich des Risikos ganz schön beruhigen, so dramatisch hoch, wie man meint, ist es wohl doch nicht, und dennoch steht jetzt schon fest, dass sie häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen gehen werden als andere, und die Untersuchungen werden auch etwas umfangreicher sein. Meine Gynäkologin hat zudem beiden die Pille verordnet, weil Eierstockkrebs ja vermutlich seltener auftritt, wenn man weniger häufig einen Eisprung hat. Vielleicht ist das ja auch völliger Quatsch, aber allein das Gefühl, dass man alles getan hat um die Mädchen zu schützen, tut schon gut.
Was ich auf keinen Fall vergessen wollte, dir noch zu sagen: Ich finde es ganz großartig, dass du dich so um deine Mutter kümmerst und dir so viele Gedanken machst! Sie wird merken, dass es um sie herum Menschen wie dich gibt, für die es sich lohnt, wieder gesund zu werden und dann wird sie es auch ganz bestimmt schaffen!
Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die OP und die anschließende Therapie so erfolgreich sind, dass der Krebs nienie wieder kommt und deine Mama irgendwann mit 99 Jahren oder mehr an Altersschwäche stirbt.
Liebe Grüße, Marietta
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  #4  
Alt 10.04.2013, 07:41
Lizzley Lizzley ist offline
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Registriert seit: 09.04.2013
Beiträge: 5
Standard AW: Eileiterkrebs

Danke für die lieben Antworten.

Meine Mama war immer für mich da wenn es mir schlecht ging, das bin ich schuldig Aber auch mein einer Bruder wird sich kümmern, auch wenn er es nicht so kann wie ich, da er bereits Familie hat. Wir haben nach der Diagnose zusammen gesessen und besprochen wie wir dies zusammen meistern. Was ich super finde, da unsere Familiensituation recht schwierig ist. Mein anderer Bruder kann mit dem Krebs nicht umgehen und meidet den Kontakt zu ihr.

Ok, motivieren hört sich um einiges schöner an. Aber jetzt weiß ich, wie die drei Wochen ungefähr ablaufen und somit werde ich ihr auch die Ruhe lassen wenn sie diese braucht.

Sie hat den Willen wieder Gesund zu werden, aber ich weiß auch wie sehr sie Angst hat, gerade weil Ihre Schwester gestorben ist.Sie spricht es nicht aus, sie macht sich Sorgen um MICH! Ich teile ihr meine Ängste nicht mit, ich will sie motivieren und rede nur positiv. Deswegen suche ich auch hier die Hilfe.

JEtzt heißt es erst mal abwarten, was glaub ich das größte Problem ist, die Geduld
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  #5  
Alt 10.04.2013, 12:39
Lizzley Lizzley ist offline
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Registriert seit: 09.04.2013
Beiträge: 5
Standard AW: Eileiterkrebs

Danke, das macht mir Mut :-)

Es ist schon hart, stark an Ihrer Seite zu sein obwohl es mich innerlich zerreißt!

Jetzt kommt erst mal die OP, ich hoffe das alles gut verläuft und die Ärzte keine Metastasen finden
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  #6  
Alt 12.04.2013, 21:49
mahanuala mahanuala ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2007
Ort: norddeutschland
Beiträge: 945
Standard AW: Eileiterkrebs

Hallo Lizzely

ich denke dass du für Fachfragen dennoch im Forum "Eierstockkrebs" richtig bist!

Herzliche Grüße
mahanuala
__________________
once you have tasted filght,
you will walk the earth with your eyes

turned skyward
for there you have been
and there you want to return

leonardo da vinci
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