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  #1  
Alt 24.12.2013, 18:42
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Standard Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo liebe Foris,

ich bin neu und sehr ratlos. Bestimmt könnt Ihr mir weiterhelfen.

Es geht um meine Mutter (85) - hier kurz die Daten:

Vor 2 Jahren Diagnose Nierenkrebs. Welches Stadium ect. haben mir die Ärzte nicht mitgeteilt. Sie kam nach Hause und war sehr fidel. Keine Spur von Beschwerden. Sie bekam keine speziellen Medis. Keine Metastesierung. Sie lebt damit, schiebt die Wahrheit aber weg - sie verdrängt sie. Weiter behandelt werden wollte sie nicht. Ich glaube, sie wusste auch nicht, von was sie spricht. O-Ton vom Arzt: Naja, von dem Krebs wird sie nicht sterben bei dem Alter.

Vor einigen Wochen: Durchfall ohne Ende, Gewichtsabnahme in 3 Wochen 20 kg und eine starke Übelkeit, dass sie gar nicht essen will. Sie war im Krankenhaus, Nachuntersuchungen mit dem Ergebnis: Metastasen in der Blase, Lunge und Lymphsystem. Behandlung: Erfolglos. Naja, sie ist wieder zu Hause, hat aber diese unglaubliche Übelkeit.

Jetzt ist sie seit einigen Wochen im Heim. Sie isst eher recht als schlecht, hat Schmerzen am ganzen Körper, Durchfall und diese Übelkeit. Sie bekommt Medikamente, die aber nicht helfen. Paspertin gegen die Übelkeit, Novalgin und Ibuflam gegen die Schmerzen. Lt. ihrer Aussage hat sie immer noch Schmerzen und diese Übelkeit. Gestern Abend habe ich sie ins Krankenhaus gebraucht.

Die Ärzte sind vollständig aufgeklärt, was den Krebs angeht. Sie liegt auf der Inneren und weit und breit ist kein Onkologe zu sehen. Die müssen doch andere Möglichkeiten haben, meiner Mutter Linderung zu verschaffen.

Versteht mich nicht falsch. Meine Mutter ist 84 - ein gesegnetes Alter. Aber kann man ihr nicht etwas geben, dass die letzten Wochen noch etwas angenehm für sie sind?

Der Arzt gibt mir auch keine Infos über den Verlauf. Z. B. Wenn Metastasen in der Blase sind, kann sie inkontinent werden. ect. Es gibt nichts - gar nichts.

Kann mir jemand irgendeine Info geben? Danke
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  #2  
Alt 25.12.2013, 22:01
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos - und falle vom Glauben ab !

ICH FALL VOM GLAUBEN AB....

Zur Vorgeschichte:

Meine Mutter wohnte ca. 90 km von mir entfernt. Die Pflege übernahm meine Schwester. Ich telefonierte viel mit meiner Mutter, besuchte sie ca. 1 x im Monat. Alles weitere machte meine Schwester, da sie alle Vollmachten besaß und auch die ältere von uns beiden ist.

Vor ca. 2 Jahren telefonierte ich wie jeden Morgen mit meiner Mutter. Sie sagte, dass sie Blut im Urin hat und gleich von meiner Schwester ins Krankenhaus gebracht wird. Ich sagte, sie soll sich melden. Gesagt - getan.

Nach ca. 3 Stunden rief mich meine Schwester an und sagte: Sitzt Du, wenn nicht, setz Dich hin. Also, Mutter hat Nierenkrebs. Der Arzt sagt, dass sie nicht daran sterben wird, sondern eher aufgrund ihres hohen Alters (damals 82). Und es sein kein normaler Krebs, sondern ein Alterskrebs. Weiter sagte sie: Mutter müsste operiert werden, das lassen wir aber nicht machen, weil es zu belastend wäre. Sie kommt morgen nach Hause.

Ich glaubte meiner Schwester. Immer und immer wieder wurde meine Mutter ins Krankenhaus eingeliefert, weg. Übelkeit, Schwindel ect. Meine Schwester hat sich am Ende gar nicht mehr gekümmert, sondern nur noch den Krankenwagen gerufen.

Wie gesagt, das war alles vor ca. 2 Jahren.

Im September war meine Mutter wieder im Krankenhaus, da sie seit 8 Wochen Durchfall wie Wasser hat. Völlig dehydriert kommt sie ins Krankenhaus - akutes Nierenversagen wegen Flüssigkeitsmangel und Diarroe. Den Durchfall haben sie nicht in Griff bekommen. Keiner weiss, wo das herkommt. Einigermaßen wieder hergestellt, kommt Mutter nach Hause. Da stellten wir sehr schnell fest, dass sie nicht mehr alleine leben kann. Innerhalb kurzer Zeit haben wir einen schönen Platz im Pflegeheim bekommen, in dem Ort, wo ich wohne. Jetzt verstand ich auch, warum ich Mutter zu mir nehmen sollte: Meine Schwester hat bis dto. immer das Geld von der Pflegestufe I vereinnahmt. Jetzt bekommt das das Pflegeheim und sie macht nichts mehr. Nun war meine Mutter für 2 Stunden im Pflegeheim und bekam dann einen epileptischen Anfall. Komisch fand ist das - Mutter ist quietsch-gelb im Gesicht. Der Test der Gehirnströme hat den epileptischen Anfall NICHT bestätigt.

Als sie wieder soweit hergestellt war, kam sie zurück ins Pflegeheim. Nach ca. 3 Wochen war sie wieder dehydriert und hatte massiven Durchfall. Krankenhausstory die 3. - Infusionen - wieder ins Heim zurück.

Vor 2 Tagen habe ich Mutter wieder ins Krankehaus. Dehydriert wegen Durchfall und weil sie aufgrund der Übelkeit jegliche Nahrung verweigert. Sie hat schon wieder seit 4 Tagen nichts gegessen.

Jetzt sprach ich heute mit dem Arzt. Ich war sehr aufgebracht.

Gesprächsverlauf:

Ich: Gibt es hier keine Onkologen?
Doc: Doch, ich bin Onkologe
Ich: Gibt es im Bereich der Onkologie keine besseren Mittel als MCP / Paspertin? Meine Mutter trinkt das in Massen und verweigert immer noch die Nahrung.
Doc: Warum im Bereich der Onkologie? Es ist nicht bestätigt, dass ihre Mutter Krebs hat. Es ist bisher mit keiner OP abgeklärt worden.
Ich: Oh - aha
Doc: Ihre Mutter wollte damals im Krankenhaus keine weitere Behandlung.
Ich: Ja, das weiss ich. Nur, meiner Mutter ist damals gar nicht ausreichend informiert worden. Sie war damals 82 und vielleicht mit der Situation überfordert? Meine Mutter hat nur Krebs gehört und denkt, ihr letztes Stündlein hat geschlagen.

Fazit: Am Freitag sind die anderen Onkologen da, u. a. ein Psychoonkologe. Da wird das weitere Vorgehen besprochen. Als ich mit meiner Mutter sprach, sagte sie, dass sie die Untersuchung machen lassen will.

Jetzt habe ich meiner Schwester eine SMS geschrieben:

Ist Mutter vor 2 Jahren bei der 1. Feststellung des Verdachtes umfassend aufgeklärt worden? Warum wurde sie damals nicht operiert?
Antwort von meiner Schwester: "?"

Ich habe weiter geschrieben: Warum wurde Mutter damals nicht operiert?
Antwort meiner Schwester: Sie wollte es nicht.
Ich: Ist sie denn aufgeklärt worden? Hat man mit ihr in Ruhe gesprochen? Warst Du dabei?
Keine Antwort von meiner Schwester
Ich schrieb weiter: Oder war es Aktion: Tür auf - Alte Du hast Krebs - und Tür wieder zu?
Keine Antwort von meines Schwester
Ich schrieb weiter: Hat man Mutter gesagt, dass es zu Komplikationen kommen kann, wenn man die OP nicht macht? Dass es evtl. zu Tortur kommen könnte?
Wieder keine Antwort.

Meine Schwester hat sich damals meiner Mutter NICHT angenommen, sondern nur das Geld kassiert. Sie war nie im Krankenhaus und hat auch nie mit einem Arzt gesprochen. Sie hat mich angelogen. Sie hat alles vom Telefon aus gemacht.

Ich bin furchtbar aufgebracht - meine Schwester hat meine Mutter um 2 Jahre ihres Lebens gebracht - und evtl. die Streuung des evtl. Krebses.
Vor 2 Jahren war meine Mutter noch 2 Jahre jünger.

Ich kann es nicht glauben.

Danke für das Zuhören / "Zulesen"
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  #3  
Alt 25.12.2013, 22:20
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Schafschubser,

da kann ich nur fragen: ist/war deine Mutter im richtigen, in einem geeigneten großen Krankenhaus?
Mit einer Gastroenterologie?
Mir einer Schmerzambulanz?

Die Symptome müssen nichts mit einem Nierenkrebs zu tun haben.
Mir scheint eine den Symptomen angepaßte Behandlung richtig und wichtig.

Rudolf
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  #4  
Alt 25.12.2013, 22:31
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Rudolf !

Danke für Deine Antwort.

Ich glaube, das Krankenhaus war nicht das beste - ich weiss es nicht. Gucke mir gerade die Homepage an: Da ist keine Onkologie - sondern nur eine Schmerztherapie.

In dem Krankenhaus, wo sie gerade ist, ist auch eine angeschlossene ambulante und stationäre Onkologie.

Ich wohne in der Nähe von Hannover. Was würdest Du mir empfehlen?

Ich denke genauso, wie Du. Aber geeignete Medis geben sie erst, wenn es sicher ist, dass es Krebs ist.

Ich werfe mir vor, dass ich mich nicht früher in die Sache eingeschaltet habe.

Danke für Deine Info und Dir alles alles Gute.

Claudia
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  #5  
Alt 25.12.2013, 23:14
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Claudia,

Rudolf meint, die Symptome, an denen deine Mutter jetzt leidet, müssen nicht unbedingt vom Nierenkrebs herrühren. Sie sollte in einer Schmerzabteilung und Gastroenterologie behandelt werden. Die Ursache muss gefunden werden, deine Mutter von den Schmerzen befreit werden. Dies hat Vorrang vor jeder wie auch immer gearteten Krebstherapie.

Bei Nierenkrebs ist nur eine Operation die Möglichkeit zum heilen. Chemo's und Bestrahlungen funktionieren nicht. Es gibt Medikamente, welche Nierenkrebs in eine chronische Erkrankung überführen sollen. Das sind aber auch keine Hustenbonbons, ich glaube nicht das deine Mutter z.Z. für eine solche Therapie in der Lage ist. Zumal der Krebs noch gar nicht nachgewiesen ist, ohne genaue Bestimmung ist keine gezielte Therapie möglich. Nierenkrebs wird in erster Linie von den Urologen behandelt.

Kanntest du den Wunsch deiner Mutter nach dem Erstverdacht auf Nierenkrebs? Wenn sie sich nicht operieren lassen wollte, konnte deine Schwester auch nichts daran ändern. Zumal es die Option bei älteren Menschen der aktiven Überwachung gibt. Was jetzt deine Mutter mit ihrem Arzt ausgemacht hat, wird nur sie selbst wissen.

Gruß Jan
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  #6  
Alt 25.12.2013, 23:41
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Schafschubser Schafschubser ist offline
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Standard AW: Kann mir keiner Auskunft geben? Bin ratlos

Hallo Jan,

Ihr habt absout Recht. Die Schmerzen müssen nicht vom Krebs kommen. Meine Mutter hat auch starken Verschleiss in den Knien, HWS / LWS.

Warum meine Mutter zu keiner Schmerztherapie geht, weiss ich jetzt auch nicht. Der damalige Hausarzt ist nie auf die Idee gekommen, sie dahin zu überweisen. Wie gesagt - meine Schwester hätte das mal in die Hand nehmen sollen - und nicht nur das Geld.

Den Wunsch meiner Mutter nach dem Erstverdacht kannte ich nicht. Meine Mutter ist psychisch labil und nicht mehr die jüngste. Mit so einer Entscheidung ob OP oder nicht, war sie voll überfordert. Hört sie was von Krebs, gibt sie jeden Mut auf. Und wenn die Nicht-Onkologen den Erstverdacht meiner Mutter so mitgeteilt haben, wie sie mit mir gesprochen haben, sage ich nur DANKE DANKE DANKE. Bei denen hätte ich mir schon das Leben genommen, wenn sie nur einen Schnupfen diagnostiziert hätten.

Und da kommt meine Schwester ins Spiel. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, mit den Ärzten und meiner Mutter zusammen in Ruhe zu reden. Und nicht vom Telefon aus. Ich weiss auch nicht, was für Mist sie meiner Mutter über diese OP erzählt hat. Ich weiss nur, dass meine Mutter, nach einem langen Gespräch, jetzt die OP möchte. Das zeigt mir, dass meine Schwester versagt hat. Sie hat meine Mutter mit der Entscheidung alleine gelassen.

Es ist doch so: Die meisten Ärzte nehmen sich kaum Zeit für einen. Haben sie dann mal ein paar Minuten, werfen sie mit Fachwörtern umher. Wie soll eine 84-jährige da ohne Unterstützung mitkommen? Man muss sich da schon etwas Zeit nehmen.

Und lieber Jan, wenn man eine Situation nicht versteht, dann zieht man sich eher zurück oder? Ganz ehrlich: Wenn man mir heute sagt: bla bla bla sie haben bla bla krebs bla bla....??!!! bin ich mit der Situation auch überfordert und will nur meine Ruhe haben. Kommt aber dann jemand, der mich "an die Hand nimmt" und mir die Situation in Ruhe erklärt, sieht das für mich schon wieder anders aus.

Ich sende Dir viele Grüße
Claudia
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