Brustkrebs seit Juli 2009

[Lola2009]

Am 21.07.2009 wurde bei mir, 50 Jahre, nach einer Mamographie und anschließender Biopsie Brustkrebs, G3, festgestellt. Ich war in einem Brustdiagnosezentrum in Essen, nach der Mamographie bekam ich einen Brief das ich nach Kupferdreh zu einer weiteren Untersuchung zur Abklärung kommen muss. Was mir Leider nicht mitgeteilt wurde das ich meinen Mann mitnehmen soll da bei mir 4 Stanzproben in meiner rechten Brust vorgenommen werden mussten. Ich wurde anschließend nach Hause geschickt. Tage später musste ich noch mal hin wo mir nur kurz gesagt wurde, Brustkrebs in welches Krankenhaus möchten sie. Kein Gespräch keine Aufklärung. Ich habe mich fürs Kruppkrankenhaus entschieden, da sie Zertifiziert sind. Nach dem Thoraxröntgen, MRT, CT, Kochencintigramm wurden bei mir keine Metastasen gefunden. Im Kruppkrankenhaus wurden mir zwei Lymphknoten entfernt, wovon einer gering befallen war, 4mm, am 11.08.2009 bekam ich meine erste Chemo die ich einigermaßen gut verkraftet habe. Mein Mann begleitet mich zu jeder Chemo und Untersuchung. Er gibt mir den Halt das ich schnell wieder Gesund werde. Er hat mir sogar über www.brustkrebszentrale.de kostenlose DVDs und Infomaterial besorgt die sehr hilfreich sind. Letzte Woch habe ich in Duisburg meine Perücke abgeholt, die mir die Kasse bewilligt hat. Die Perücke wurde mir so zugeschnitten wie meine tatsächliche Frisur ist. Niemand hat erkannt das ich eine Perücke aufhatte. 340€ hatt die Kasse zugezahlt. Dienstag habe ich meine 2. Chemo und mein ist dabei und baut mich Moralisch auf. Mein Tipp an alle betroffenennehmt euren Partner zu jeder Untersuchung und Chemo mit, es hilft Moralisch.

[stadi]

Liebe Lola,

das ist toll, dass dein Mann dich so unterstützt. Meiner tut es auch, mir ist aber aufgefallen, dass er total durch den Wind ist seit der Diagnose. Ich habe fast Angst, dass er sich sich übernimmt. Heute darf er mal ausschlafen, da habe ich die Hundis schon Gassi geführt und mache gleich Frühstück. Habe am Freitag meine Chemo erhalten, mir geht es gut. Also gebt schön Acht auf eure Männer, die brauchen auch mal eine Auszeit

Liebe Grüsse
Beate

[Lola2009]

Deine wievielte Chemo hast du bekommen? Hast du schon irgend etwas gehört ob deine Chemo Erfolg hatte?

[Feliz]

willkommen aus der nachbarschaft

mein mann , war mir auch wärend der chemozeit

eine unersetzbare hilfe . das ist er heute noch

wann immer ich eine schulter brauche , er ist da .

toll das es solche männer gibt .

welche chemo bekommst du ?

liebe grüße feliz

[Lola2009]

4 mal EC ( Epirubicin, Cyclophosphamid )und anschließend 4 mal Doc ( Docetal )
Danach lasse ich mir beide Brüste entfernen und bekomme noch ca. 1 Jahr eine leichte Chemo. Sei froh das du auch so einen Mann hast wie ich, meiner ist zur Zeit ziemlich kaputt weil er nach der Arbeit sich noch um mich kümmert und alle Arbeiten abnimmt. Ich merke auch das mein Mann ein wenig zu kurz kommt. Er sagt mir aber jeden Tag das er mich liebt und das wir ein Hartes Jahr haben werden aber gemeinsam den Krebs besiegen werden. Mein Krebs hat unser Leben stark verändert unsere Beziehung wurde noch enger.

[Jafe]

Hallo Lola,
das ist schön zu lesen. Mein Mann hat mir auch gesagt, dass er meinen Kopf und nicht meine Brust geheiratet hat und liebt. Das gibt einem etwas Selbstbewusstsein wieder. Habe einige Frauen kennengelernt, denen die Männer gesagt haben: Was soll ich jetzt noch mit Dir? Habe dahingehend schon viele Tränen getrocknet.
Allerdings unterstützt mein Göga mich nur seelisch. Wir sind selbstständig und meine Arbeitsfähigkeit ist kaum eingeschränkt. Er bewundet mich, sagt es auch überall, aber die Hände bleiben oft still. Zu jeder Arbeit z.B. im Haushalt muss ich ihn treiben. Das ärgert mich schon manchmal.
Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass er meine Krankheit schlechter verpackt hat als ich.
Alles Liebe
Petra

[Norma]

Hallo Lola,

mein Mann hat mich auch immer begleitet, das war schon wegen der Autofahrerei gut (ich wäre dazu nicht in der Lage gewesen nach Chemo).
Ihm tat es auch seelisch gut zu wissen, wie es mir während der Therapie geht.
Die Ärzte haben ihn voll mit einbezogen und wirklich alles sehr gut erklärt.

Trotzdem hat er mir nach seiner eigenen Krebsdiagnose gesagt, dass er eigentlich überzeugt war, mich zu verstehen mit all den Ängsten und Sorgen und Beeinträchtigungen... aber erst jetzt wisse, was so eine Diagnose tatsächlich mit einem anstellt.

Uns hat der Krebs noch mehr zusammen geschweißt, obwohl wir nie geglaubt hätten, dass es noch eine Steigerung gibt.

Und ich danke auch heute noch dem Chef meines Mannes, dass er ihn damals pausenlos beurlaubt hat... ohne Einkommensverlust.

Ja, es ist zu empfehlen, den Partner mitzunehmen (sofern vorhanden).

PS: ich bin auch in Essen gewesen, aber nicht im selben KH

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

[Lola2009]

Hallo Petra
Du musst deinen Mann auch verstehen, ich spreche Nächte lang mit meinen Mann über meine Krankheit und über die Beziehung. Ich hatte selbst Angst mein Mann würde mich verlassen. Er hat mich immer wieder aufgebaut und mir Gesagt das er 29 Jahre meine Brüste hatte, das ist Heute nicht mehr so wichtig, hauptsache ich werde Gesund. Mein Mann hilft viel im Haushalt, treibt mich aber auch immer wieder an damit ich nicht auf dem Sofa rumliege und nur am Grübeln oder am weinen bin. Nach 2 Wochen, nachdem ich den Port bekam, habe ich unter seiner Begleitung wieder angefangen Auto zu fahren. Überlege mal wie oft wir jetzt zu unseren Männern nein sagen, oder Angst haben irgend etwas könnte weh tun.

[Lola2009]

Hallo Norma
Ihr habt ja doppeltes Pech, Ich hoffe deinem Mann geht es wieder besser, mit meinem war ich am Montag zum Gesundheitscheck, beim Arzt. Gott sei ist er Gesund. Wenn du 2001 Brustkrebs hattest müsste doch bei dir das schlimmste überstanden sein, oder? Hast du dich operieren lassen oder Brusterhaltende Maßnahmen durchgeführt? Du hast Recht damit wenn du sagst Krankheit verbindet eine Beziehung noch enger. Die Beziehung zu meinem Mann ist noch Enger wie vorher, auch wenn er Entbehrungen hat. Dafür danke ich ihm. Mittlerweile lache ich schon wieder sehr oft.

[Jafe]

Hallo Lola,
das ist ja bei mir überhaupt nicht der Fall. Ich hatte immer einen 15 Stunden Tag. Erst Geschäft, dann Haushalt, 2 Kinder und abends bis nachts das Büro. Es geht aber nicht mehr. Wenn ich nach 9 Stunden Geschäft nach Hause komme, bin ich platt wie eine Flunder. Manchmal muss ich auch schon nach 5 Stunden aufhören. Ich sage auch nichts ab und gehe mit ihm zu jeder Veranstaltung, die ansteht. Aber ich wünsche mir mehr Unterstützung im Haushalt oder zumindest das Büro. Auf diesem Ohr ist er aber taub. Auch, wenn er sonst alles für mich tut. Nicht, dass das falsch verstanden wird, ich habe eine glückliche Ehe, aber er könnte ein wenig mehr tun und sich nicht immer auf meinen Knochen ausruhen. Auf der Couch liege ich nur 3 Tage nach der Chemo, weil es dann überhaupt nicht geht. Dann rappel ich mich immer wieder auf. Als ich den Port bekam, bin ich morgens mit dem eigenen PKW hingefahren und habe mir keine Beruhigungsspritze geben lassen, damit ich sofort wieder nach Hause fahren konnte.
Liebe Grüße
Petra

[Norma]

Hallo Lola,

ja, meinem Mann geht es gut. Danke der Nachfrage.
Er hat nur noch die Hälfte vom Darm und leider war auch ein LK schon befallen. Da der Tumor so hoch im Dickdarm saß, ist er ohne künstlichen Ausgang, darüber freut er sich sehr (ich auch).

Ja, meine Erkrankung liegt schon lange zurück; abschließen damit kann ich persönlich trotzdem nicht.
Bei mir war der Tumor 5 cm groß in einer kleinen Brust.
Trotz neoadjuvanter Chemo rieten mir alle Ärzte zur Brustabnahme... ok, seit dem ist sie weg.

Ich war und bleibe auch weiterhin in der 3-Monats-Nachsorge, das handhaben aber alle Onkologen unterschiedlich.


@ Petra,

15 Stunden täglich? Oh ja... keine Seltenheit gewesen bei mir. Schließlich war ich die Powerfrau, die alles mit "Links" erledigte.

Petra, erwarte nicht sofort, dass plötzlich Hilfe angeboten wird!
Ich habe 2 Jahre gebraucht, bis ich merkte, dass die Entlastung spürbar wurde.
Mein Tipp: werde zur Schallplatte mit Sprung:
wiederhole immer und immer wieder, welche Hilfe du wo benötigst. Männer brauchen manchmal etwas länger, bis sie begreifen, dass es nicht mehr wie bisher funktioniert.

Aber vor allem musst du aufhören, immer noch so zu tun, als ob nichts wäre. Keine Beruhigungsspritze, weil du sofort wieder nach Hause fahren wolltest?
Schon da hätte ich gestreikt. Schließlich ist eine Porteinpflanzung keine Kleinigkeit.

Und präge dir ein: kaum ein Mann sieht die Arbeit, die sonst immer die Frau erledigt hat. DU musst SAGEN, was zu erledigen ist und dass du das NICHT MEHR erledigen kannst.

Wenn dann wirklich gar nichts fruchtet, solltest du an Hilfe von außen denken. Haushaltshilfe besorgen und fürs Büro jemanden auf Mini-Job-Basis.

So wie im Moment kann es nicht weiter gehen (meine Meinung) und wenn du irgendwann mal zusammenbrichst, muss ja auch eine Lösung her.

Handele JETZT und fange an, Arbeiten abzugeben.

Oh doch, ich weiß sehr wohl, wie schwierig es ist, keine Power-Frau und auf Hilfe angewiesen zu sein.

Aber ab sofort musst du mehr an dich denken. Das hat nichts mit Egoismus oder Faulheit zu tun. Dein Körper zeigt dir nur überdeutlich, wo seine Grenzen sind.
Hör auf ihn!

Viel Erfolg wünscht dir
Norma

[Jafe]

Liebe Norma,
das raten mir meine Freundinnen auch immer. Aber ich muss mich da erst wirklich dran gewöhnen, dass mein Körper im Moment Grenzen hat. Es fällt mir sehr schwer, das einzusehen. Danke für Deinen Zuspruch. Ich versuche es zu beherzigen. Du hast da vollkommen recht.
Alles Liebe
Petra