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  #16  
Alt 13.10.2009, 22:15
Amadou Amadou ist offline
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Standard AW: Papa,63...was ist das???

Liebe Johanna,

manche Tage sind leider sehr schwer ...

Meine Eltern mussten kürzlich zu allem Übel auch noch ihren Hund aufgrund einer schweren Erkrankung einschläfern lassen. Er war ein absolutes Familienmitglied und hat bei meinen Eltern ein riesengroßes Loch hinterlassen. Aber … meine Eltern haben inzwischen einen sehr süßen Baby-Hund, der Ihnen zwar viel Arbeit aber auch noch mehr Freude macht

Insgesamt geht es meinem Papa (wieder) recht gut. Im Sommer hat die durch den Tumor verursachte wochenlange Stauung der Gallenwege die Leber sehr belastet … dann die OP (der Tumor wurde ja nicht entfernt, aber dennoch gab es einen riesigen Bauchschnitt, und die Gallenblase wurde herausgenommen) … dann noch eine hartnäckige Lungenentzündung, die auch stationär behandelt werden musste. Doch er hat sich von alldem gut erholt. Nur die Nebenwirkungen seiner Behandlung mit Gemzar & Tarceva sorgen immer wieder für kleinere oder auch größere Turbulenzen. Darüber hinaus lebt mein Vater jedoch so gut es geht seinen Alltag wie auch vor Beginn der Erkrankung. Er arbeitet, geht mit dem Hund spazieren, war bereits im Urlaub, … Hoffe, das bleibt lange so!

Drücke Euch die Daumen für die aktuelle Behandlungsphase & für das nächste CT!

Liebe Grüsse

Amadou

Geändert von Amadou (19.10.2009 um 22:03 Uhr)
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  #17  
Alt 14.10.2009, 18:20
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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Standard AW: Papa,63...was ist das???

Hallo liebe Amadou,

Ach jeh, habt auch so einiges durchmachen müssen...aber schön, dass Dein Papa so reagiert und seinen Alltag so gut wie möglich meistert. Drück Dir bzw Euch natürlich ganz doll die Daumen, dass es lang-lang so weitergeht...
Mein Papa packt das zur Zeit leider micht mehr so gut...aber was ich in Zusammenhang mit dieser Krankheit gehört hab geht es immer rauf und runter...demnach muss es jetzt bei "uns" wieder bergauf gehen
Wünsch Dir nen schönen Tag..
LG
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  #18  
Alt 19.10.2009, 22:22
Amadou Amadou ist offline
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Standard AW: Papa,63...was ist das???

Liebe Johanna,

(auch wenn Dir im Moment vielleicht nicht nach Feiern zumute ist ...)
ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag ... und viel Kraft und Hoffnung und nur das Beste im neuen Lebensjahr!

Liebe Grüsse

Amadou
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  #19  
Alt 20.10.2009, 09:52
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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Standard AW: Papa,63...was ist das???

Hallo Amadou,

vielen lieben Dank! Tja, der Geb hat mich in diesem Jahr weniger interessiert- du hast recht...geht da wohl auch jedem gleich....es gibt Wichtigeres..
Mein Papa darf morgen aus dem Krankenhaus raus- hatte zu allem Übel noch ne Magen-Darm- Grippe erwischt. Jetzt ist er total schlapp - kann sich kaum auf den Beinen halten...werden ihn alle zuhause kräftig aufpeppeln...
Hoff bei euch ist alles unveränert (besser hör ich natürlich noch lieber)

Wünsch Dir nen schönen Tag und nochmal DANKE
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  #20  
Alt 20.10.2009, 11:33
hoe hoe ist offline
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Standard AW: Papa,63...was ist das???

An meinem Geburtstag im August 2008 erhielt ich die Diagnose: nicht operabler BSDK. Da gabs nichts zu feiern.
Heuer bin ich an meinem Geburtstag mit meiner Frau auf den höchsten Berg im Höllengebirge aufgestiegen und habe die Natur so richtig genossen. Gefeiert habe ich trotz der bisher sehr erfolgreichen Chemotherapie nicht, habe aber Gott gedankt, dass alles bisher so gut verlaufen ist. Nach der schlimmen Diagnose hat er mir ein Jahr voll Freude und Hoffnung geschenkt.
Ich hoffe, es geht so weiter und ich kann den Gipfelsieg auch im Jahre 2010 wiederholen.

LG
Hans
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  #21  
Alt 27.10.2009, 21:21
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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Unglücklich Was sagt ihr dazu?

Hallo,
hab lang überlegt,ob ich etwas "Neues " schreiben soll...aber mir schwirren soviele Gedanken durch den Kopf, die ich nicht ordnen kann. Wollt mal Eure Meinung dazu hören...
Zu mir wird nun des öfteren gesagt, "ich soll froh sein, dass ich von der Krankheit meines Vaters weiß und mich auf einen Abschied einstellen kann". Ich persönlich kann damit gar nix anfangen. Zum Einen klingt das Wort "froh" in Zusammenhang mit dieser heimtückischen,teuflischen Krankheit in meinen Ohren wie Hohn. Froh sein? Wie bitte...naja, ich weiß ja wie es gemeint ist. Das "Gute" daran es zu wissen soll sein, dass man sich von seinem geliebten "Betroffenen" verabschieden kann und ihn auf seinem letzten Weg begleiten kann, NUR wie soll das gehen,ich kanns nicht und ich versteh es nicht. Meine Papa z.B. ist seit der Diagnose ein "gebrochener" Mann und hat null,aber auch null Lebensfreude und das ist mehr als verständlich. Seit dem Tag der Diagnose ist das Leben ein Anderes. Das ist für mich auch der "Anfang vom Ende" und so hart es klingt "mein Papa ist an diesem Tag schon ein Stück-weit gestorben ". Ich wußte bei dieser Diagnose auch gleich, dass sie praktisch unheilbar ist. Ich weiß schon, bei einem tödlichen Unfall z.B. ist der "Betroffenen" von einem auf den anderen Tag weg, aber ist das schlechter? Das ist meine PERSÖNLICH MEINUNG: Nein! Was wär ihm Leid, Schmerzen,Kummer erspart geblieben? Ich kann nur von mir ausgehen; wenn ich z.B. jetzt an meinen Papa denk seh ich ihn im Bett liegen, er kann nicht mehr aufstehen, sich waschen usw...Ist das jetzt die Phase in der "ich geniessen sollte (auch Zitat) mit ihm zusammensein zu dürfen ????????? Nein, ich kann das nicht.
Natürlich kann ich verstehen, dass es bei vielen hier anders ist, aber bei dem Verlauf des BSDK bei Papa ? Verlauf in "Steno"
Diagnose 7.8.09; KH Einweisung zur genauen Diagnostik; BSDK (nekrotisch?)mit fragl. Lebermetas;erneut Leberbiopsie Lebermetas bestätigt; Fahrt nach Heidelberg; Chemo mit Gemzar/Tarceva; absetzten nach nicht mal 1 ganzen Zykus da Lebermetastasen"Explosion"; Bestrahlung über 3 Wochen; 1.Woche OK, 2.Woche steigende Schmerzen, 3. Woche zusätzlich Magen-Darm-Grippe daher KH Einweisung.Seither absolut pflegebedürftig (Fortbewegung im Rollstuhl, Toilettenstuhl, gehunfähig da zu schwach, z.T. verwirrt..
Ich kann da "für ihn" einfach nicht froh sein; ich weiß GENAU DAS NUN hätt er nicht gewollt (Klar, wer will das schon)....Es ist zum verzweifeln...
Ich weiß auch nicht, was ich mir wünschen soll...Kann es wieder besser werden, wenn er nicht mehr so schwach ist? Wird es noch schlechter? Wäre es nicht besser er könnte in Frieden einschlafen? Ich komm mir vor wie in einem Horror-Film in dem ich nun eine Hauptrolle spiele- zum Einen will ich ihn ja nicht verlieren (das endgültige daran macht mich fertig), zum Anderen will ich ihn nicht leiden sehen. Ich denk da sitzen wir alle in einem Boot
Hoffnung in dieser schweren Zeit geben mir aber meine Kinder...wenn ich die nicht hätt. Mein Kleiner ist nun 5 Monate alt, meine Große wird Samstag 3 Jahre. Allerdings schmerzt es auch sooo sehr, dass sie meinen Papa-ihren geliebten (zumindest die Große) Opa nicht besser kennenlernen dürfen...Ach, es ist so schwer...
Aber ich hab hier drinnen schon soviel Schlimmes gelesen und weiß dass ich mit meinen Sorgen nicht allein bin.
Jetzt wünsch ich allen hier das ALLER-ALLER-BESTE... und Danke füs jammern lassen...auch wenns total wirr ist,was ich hier zusammengeschrieben hab- aber in meinem Kopf sind nunmal diese 1000 Gedanken
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  #22  
Alt 27.10.2009, 22:05
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tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Liebe Hoffnung,
Genau diese Sätze sind es die ich oft zu hören bekomme,
Christine,sei froh das du noch Zeit zum Verabschieden hast,bei mir war es.........,hätte so vieles noch sagen wollen
Ich sage oft zu meinem Mann das ich es am schlimmsten finde mit Anzuschauen wenn man einen geliebten Menschen Stück für Stück loslassen muss ohne was tun zu können und Tag Für Tag denken zu müssen was heute sein könnte oder ob es der Person hoffentlich gut geht.
Gut gehn tut es meiner Mama seit der Diagnose schon lange nicht mehr.
Das laute Lachen,die Lebensfreude die strahlenden Augen,ja das sehe ich sogut wie gar nicht mehr.Meistens schaut sie wie innsich gekehrt und wenn man mit ihr redet kommt ein MHMHM dann weis ich das sie ganz woanders ist.
Sie weint oft,klagt nach Schmerzen und es macht mich Tag für Tag traurig.
Soll ich da Froh sein,das mein Leben nicht mehr wie vorher ist
Nein Nein meine liebe,du hast genau die richtige Meinung dazu.
Wir wissen was für Ängste dein Vater hat was für Gedanken.
Wenn man einfach so stirbt dann muss man die Letzte Zeit seines Lebens nicht Leiden und mit Ängst verbringen denn diese Menschen haben bis zur letzten Sekunde gelebt.
Bei mir ist es wie bei dir wenn meine Kinder nicht wären dann wäre ich leichte Beute für alles und jeden nur sie lassen mich stark sein und geben mir mein Lächeln jeden Tag wieder.
Meine liebe ich drücke dich hiermit mal ganz ganz fest
und schicke dir viel Kraft.
Wenn du jemanden brauchst dann melde dich und ich werde da sein.
Herzliche Grüsse Tine
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  #23  
Alt 27.10.2009, 22:38
Claudia1307 Claudia1307 ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

hallo hoffnung

deine worte und deine gefühle kenne ich auch sehr gut..es tut mir sehr leid für deinen papa..

mein papa ist am 20.7.09 von uns gegangen. es ging alles so schnell. wie bei vielen hier.. leider. erstdiagnose war februar 2009. bsdk mit lebermetastasen. keine op nur noch palliative chemo. es war eine horror zeit. aber wem sage ich das..

ich haber ein kosmetikstudio in münchen, und da kannst du dir ja bestimmt voerstellen, dass ich auch viele "schlaue sprüche" anhören musste. der satz: nutze die zeit noch. oder als er verstorben ist: war ja besser so.. ich finde das es eine frechheit ist, sowas zu sagen. aber weisst du was, die kunden, welche auch einen schweren verlust hinter sich hatten, sagten dies nie zu mir. es waren immer die art von menschen, die nicht wussten was sie sagen sollen (am besten nix wenn ihnen nichts besseres einfällt) und dann kamen solche sätze.. vielleicht ist es unwissen, kann sein.. verstehen tu ich es trotzdem nicht.

wie sollen wir die zeit noch geniessen, wenn nichts mehr so ist wie früher? mit solch einer schweren diagnose kann man doch nicht mehr fröhlich zeit verbringen! man versucht es zwar immer, aber es geht nie aus dem kopf. ich habe viel zeit bei meinen eltern verbracht (die wenige die blieb) aber keiner denkt dran, was es für eine psychische anstrengung ist. oder?

ich habe auch gehört: also ich würde keine chemo mehr machen lassen. ich dachte nur waaaaaas? spinnt die? wie kann man sowas sagen? niemand kann sich in so eine situation reinversetzen, natürlich klammert man sich an den noch so kleinen strohhalm. es sagt ja auch kein arzt: sie sterben auf jeden fall trotz chemo. also am anfang noch nicht. man muss schauen, wie es sich entwickelt. und es kann ja auch manchmal das ende rauszögern. papa hat die chemo gut vertragen, nur leider wuden seine lebewerte immer schlechter, so dass sie die chemo abgebrochen haben..

weisst du, was mir dann immer geholfen hat (wenn solche sprüche kamen)? ich dachte immer, warte ab, es müssen alle eltern vor uns gehen und auch diese menschen müssen dann eine schwere zeit durchmachen,und dann werde ich mir meinen teil denken. dann können sie vielleicht mal erahnen, was wir durchmachen..

ich habe aber auch gott sei dank gaaaaaanz liebe kunden. und da habe ich ein paar gefragt, (sie haben auch ein elternteil verloren in der letzten zeit keiner durch krebs sondern unfall, schlaganfall ) wenn sie enscheiden könnten, ob sie ein ende wählen würden, wie ich durchmachen musste, dann sagen alle nein.. natürlich weiss man, dass man noch dinge regeln kann. sprechen kann usw. aber (bei mir war es so) ich wollte mich nicht damit abfinden und ich konnte ja nicht jeden abschied denken, so das war es jetzt.. da wird man ja verrückt. und auf diesen einen moment kann man sich, meiner meinung nach, nicht einstellen. bei uns war es ein anruf vom krankenhaus um 6 uhr morgens. wie soll man sich auf sowas einstellen? in diesem moment ist es doch immer ein schock.

also ich bin voll und ganz deiner meinung wie du lesen kannst..

ich lese jeden tag mit seit febr. und freu mich über alles gute bei euch und weine über alles schlechte. der kk hat mir sehr geholfen.

alles alles gute für euch und einfach nur viel kraft. man bekommt sie irgendwie genau dann, wenn man denkt es geht nicht mehr weiter.

claudia
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  #24  
Alt 27.10.2009, 23:41
Amadou Amadou ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Liebe Johanna,

für mich ist es ganz schwierig, eine eindeutige Antwort auf Deine Frage zu finden. Mein Großvater ist sehr, sehr alt geworden. Fast 97. Und er konnte bis auf eine ganz kurze Zeit (wenige Wochen) vor seinem Tod in seiner eigenen Wohnung leben und sein Leben selbst bestimmen und meistern. Doch leider ist so vielen von uns solch ein Altwerden nicht vergönnt.

Mein Vater hat die Diagnose BSDK Anfang Juni 2009 erhalten und lebt nun seit fast fünf Monaten damit. Und ich bin tatsächlich … HEUTE … froh (Du hast Recht … „froh“ ist im Zusammenhang mit BSDK schon ein merkwürdiges Wort), dass er nicht schon im Sommer durch einen Herzinfarkt, Unfall, … gestorben ist … dass ihm und uns noch Zeit bleibt. Dies liegt aber auch sicherlich daran, dass er (zumindest nach Außen) seine Krankheit weitestgehend verdrängt, und sein Gesundheitszustand dies auch in der überwiegenden Zeit zulässt (wenn nicht gerade Therapienebenwirkungen die Oberhand gewinnen). Er lebt seinen Alltag … und im Moment verspüre ich auch nur selten Angst … muss auch nicht ständig an die Krankheit denken (täglich ja – aber nicht die ganze Zeit).

Allerdings graut es mir auch vor dieser Zeit, in der die Krankheit dominieren wird, und wir Ähnliches durchleben müssen wir Ihr gerade. Aber die Hoffnung ist noch da … sogar die Hoffnung auf Heilung … Auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür so gering ist, werde ich solange hoffen, bis diese Möglichkeit ausgeschlossen ist. Aber ich verstehe Dich sehr gut! Ich möchte meinen Vater auch nicht sterben und LEIDEN sehen. Und nur weil die Situation bei uns HEUTE nicht so ist, und dies hoffentlich auch für lange, lange Zeit nicht eintreten wird, bin ich froh, dass er nicht bereits im Sommer schnell und unerwartet verstorben ist.

Tut mir sehr leid, dass es Deinem Papa gar nicht gut geht … Du ihn so sehen musst. Und laß’ Dich nicht von den standardisierten Aussagen der „Leute“ ärgern, welche mit Deiner Situation und Deinem Empfinden gar nicht zusammenpassen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und schicke Dir liebe Grüsse

Amadou
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  #25  
Alt 28.10.2009, 13:23
ratacrash1962 ratacrash1962 ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Liebe Hoffnung,

ich kann dich sehr gut verstehen. meine Mama ist am 20.10. gestorben, wir hatten eine sehr schwere, aber manchmal auch noch schöne Zeit. Ich habe innerhalb ein es halben Jahres miterleben müssen wie es meiner Mutter immer schlechter ging und sie auf totale Pflege angewiesen war. Zuletzt haben wir Beide noch nichteinmal mehr den Toilettengang ohne Hilfe hinbekommen,weil sie immer schwächer wurde.

Das alles zum Schluss so schnell ging, damit habe ich gar nicht gerechnet, ich bin irgendwie wie gelähmt, kann noch gar nicht so richtig trauern.

Wenn mich dann mal jemand in den Arm nimmt, kommen die Tränen, aber irgendwie verdränge ich wohl noch alles.
Nun habe ich wieder viel Zeit, was soll ich damit machen? Immer hier im forum lesen, ist glaube ich auch nicht so gut, aber hin und wieder werde ich das wohl tun.
Gut es ist viel liegengeblieben und ich arbeite langsam alles wieder auf, manchmal will ich auch noch nachmittags immer zur gleichen zeit meine Sachen packen und losfahren zu meiner Mama, aber das brauche ich ja nun nicht mehr.

Ich musste mir auch viele dumme Sprüche anhören, aber es gab auch nette Leute, die mir Mut gemacht haben.

Nur von unserem Krankenhaus bin ich total enttäuscht, eine Woche vor ihrem Tod, haben mir noch die Ärzte gesagt, "das wird schon wieder" und ich hatte wieder Hoffnung. Aber als meine Mutter wieder ins Pflegeheim gekommen ist haben mich die Pflegerinnen auf das Schlimmste vorbereitet und zum Glück hatten wir eine gute Hausärztin, die hat mir sofort nachdem sie den KH-Bericht in Händen hielt die Wahrheit gesagt. Und dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Ich habe mich fast drei Tage von meiner Mama verabschiedet, aber ich glaube sie hat es nicht mehr mitbekommen.
Nächste Woche ist die Beisetzung, nur mit der Familie, und dann ist sie endgültig gegangen.
Vielleicht kann ich ja dann ein wenig trauern. Jedenfalls ist so ein Abschied sehr schwer.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft .
Lg
Karin
__________________
meine Mama: geb.1935, BSDK festgestellt am 23.02.2009, OP nach Whipple am 03.03.09,verstorben am 20.10.09,
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  #26  
Alt 28.10.2009, 14:23
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Hallo,
erstmal vielen Dank für die guten Wünsche für Papa und die Kraftpakete(wie ihr es immer so schön nennt) für mich und meine Familie,DANKE, es tut einfach gut, verstanden zu werden. Mit meinen Freundinnen kann ich zwar drüber reden, aber meiner Meinung nach kann man das alles nur begreifen, wenn man "selbst" betroffen ist...und das sind wir nun (leider,leider) alle

@Tine
Danke für deine Rückmeldung...Was die Kinder angeht eine Frage. Bist Du denn nun bezüglich dieser auch ängstlicher geworden...bei mir ist das so. Wenn Franziska z.B im Kindergarten ist hab ich manchmal so große Angst, dass ihr was passiert und ich nicht bei ihr sein kann- das war vorher nicht so. Auch wenn sie krank ist reagier ich anders/manchmal über. Letztens hatte sie Husten und normalerweise haben wir es immer so gehandhabt, dass wir öfter mal nach ihr sehen und sie übers Babyphon überwachen. Jetzt hab ich sie aber gleich zu mir geholt und mich mit ihr auf die Couch gelegt.Ist zwar nicht schlimm, aber ich hab da einfach jetzt n bißchen Panik

@Claudia
Erstmal mein aufrichtiges Beileid zu Deinem Verlust...einfach nur schrecklich!
Mensch, das glaub ich Dir, daß es für dich schlimm war dann mit sooovielen Personen Kontakt zu haben und sich die Sprüche reinzuziehen. Nach-wie - vor glaub ich ja, keiner will uns da was böses...glaub eher die Leute wissen nicht so recht, was sie zu einem sagen sollen. Das versteh ich schon auch. Durch meinen Beruf (Arzthelferin) war ich es schon "gewohnt" mit totkranken Menschen umzugehen...jeder reagiert da anders. Manche wollen drüber reden, andere wollen es verdrängen usw. Denk da gibts keine "Richtlinien";
Vielleicht denkt sich da auch der Ein oder Andere "Was redet denn die für nen Mist!"...ich weiß nicht...Versuch schon auf den jeweiligen Menschen einzuhen, aber ob einem das immer so gelingt ist ne andere Sache.
Was den KK hier betrifft hast du (schon wieder,grins) völlig recht. Grad am "Anfang", wenn man von nix so richtig Ahnung hat hilft es einem unheimlich! Andererseits kann man sich schon auch n bißchen verrückt machen...Aber es ist echt ne gute Sache hier!

@Amadou
Erstmal: Deine/Eure Hoffnung ist schon auch berechtigt und ich drück euch auf alle Fälle dafür ganz doll die Daumen...es muss ja auch positive Verläufe geben...das find ich Klasse. Ich gönn jedem hier das Beste...und IHR schafft das! Die Einstellung bei Euch finde ich auch Klasse.
Was meine Fragen betraf ist es natürlich immer situationsbedingt. Denk da gibts auch keine eindeutige Antwort.Wenn mein Papa noch "fit" wäre, würde ich es bestimmt auch anders sehen.
An manchen Tagen (wenn es ihm besser geht) erschreck ich sogar vor meinen Gedanken...

@Karin
Auch Dir mein herzliches (und damit mein ich auch wirklich von Herzen)Beileid.Es ist schon erstaunlich (im negativen Sinn) was diese Krankheit aus einem machen kann. Auch solche Sprüche wie "die Zeit heilt alle Wunden" können einen nicht über so einen Verlust hinwegtrösten. Natürlich MUSS das Leben weitergehen, aber es wird nie wieder das SELBE sein...
Was Euer Krankehaus betrifft...das versteh ich auch nicht so ganz. Gut, am Anfang dieser Krankheit MUSS man den Betroffenen Mut zusprechen, aber wenn es wirklich dem Ende zugeht sollte man das auch sagen. Einem da noch Hoffnung auf Besserung einzureden, obwohl es z.T aussichtslos ist (wie bei euch,leider leider) find ich nicht OK und vor allem hilft es keinem . Man fällt dan nur in ein "noch größeres Loch".
Dass es Deine Mama nicht mehr mitbekommen hat glaub ich nicht, im Unterbewußtsein bestimmt....man unterschätzt das Ganze. Hatten mal einen Patienten, der lang im KOma lag und es auch keine Hoffnung mehr gab- der ist nun (fast) wieder fit und sagt er kann sich an ganz viele Situationen erinnern...auch da hieß es er würde nix mitbekommen.Ich finds auf alle Fälle ganz toll,dass du für sie da warst...das zählt!
Denk die Sache mit der Trauer kommt so nach und nach. Anfangs ist es glaub ich einfach nur ein Schockzustand...glaub das Schwierige kommt aber erst nach und nach- Stichwort ENDGÜLTIGKEIT, SEHNSUCHT! Aber da sollte man sich an die schönen Zeiten zurückerinnern oder die Dinge die wir von dieser Person "mitnehemen"...z.B.Papa hat mir das gelernt, dass hab ich nur ihm zu verdanken (radfahren, schwimmen o.ä).
Für eure Beisetzung wünsch ich Dir ganz viel Kraft...Du schaffst das! Und deine Mama kann stolz auf Dich sein...sie ist doch weiter in Gedanken bei Dir!!!!


GLG an euch ALLE und DANKE

Geändert von Hoffnung46 (28.10.2009 um 14:27 Uhr)
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  #27  
Alt 28.10.2009, 14:42
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Hallo Hoffnung,

Nein das mit den Kindern habe ich nicht obwohl ich schon manchmal dachte wenn was wäre mit ihnen würde ich durchdrehen.
Bei mir ist es eher die Angst um mich geworden.
Viele Krankenschwestern sagen das bald jeder 3te Patient Krebs hat und es schon eine Volkskrankheit ist.
Wenn ich jetzt sowas bekäme,das wäre undenkbar.
Mein Mann 4 Schichten 2Kinder 1Hund 1Katze und bald keine Oma mehr
Ausserdem was wird aus meinen Kindern,dieses Leid was die haben würden.
Samuel ist ein Absoluter Mamabub und weint schon wenn ich mit Grippe im Bett liege.Sie brauchen mich noch so lange und meine Enkelkinder will ich auch noch sehen.Denke mir auch oft wenn jetzt was mit meinem Mann wäre das würde ich niemals verkraften,meine Mutter und er,nein das ging nicht. Das alles ist mir jetzt sorichtig Bewusst geworden und deshalb da ich jetzt gesehen habe wie schnell sowas kommen kann habe ich Angst das sich in mir auch schon was breit macht.(Habe ich erst seit das mit meiner Mama ist).
Tja das sind so meine Ängste
Kopf hoch und alles Gute
Herzliche Grüsse Tine
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  #28  
Alt 28.10.2009, 14:54
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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@ Tine
Ja, jeder reagiert anders...Bei mir ist s jetzt so, dass mein Papa mein Leben, meine Gedanken, meinen "Schlaf" (wenn möglich) dominiert; dann kommen meine Kinder und mein Mann. Weiter muss ich ständig drüber nachdenken, was aus meiner Mama wird...sie hat sich jetzt alle Überstunden/Urlaub usw genommen,um rund um die Uhr für Papa dasein zu können. Wer weiß wie sie dann letztendlich reagiert. Sie stellt sich , obwohl sie ja auch (vielleicht schon mal gelesen???) nicht ganz gesund ist und zu allem Übel jetzt noch massive Schmerzen in der Hüfte hat ( Op wäre meiner Meinung nach nötig) immer zurück, ja opfert sich nahezu auf. Keine ruhige Minute.....
Mich stell ich auch immer zurück; hab da keine Zeit für,auch wenn es nicht ganz richtig ist. Hab nach der Geburt meines kleinen Sonnenscheins ganz schön was mitgemacht, aber kein Vergleich zu dem was mein Papa hat...also, Augen zu und durch.Jetzt gibts Wichtigeres
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  #29  
Alt 28.10.2009, 15:29
Bianca.aachen Bianca.aachen ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Hallo Hoffnung,

ich weiß wie beschiessen die Situation ist in der du im Moment bist. Ich weiß man staht hilflos vor ein Mauer und weiß nicht wie man darüber kommt.

Auf der einen seite möchte man den geliebten Menschen nicht verlieren aber auf der anderen Seite wünscht man dem geliebten Menschen keine Schmerzen und hat ständig Mitleid mit ihm wenn man sieht wie es Ihm Tag für Tag schlechter geht.

Wie hier im Forum auch viele schreiben sind sie glücklich wenn der Familienangehörige nun gestorben ist und keine Schmerzen mehr hat.

Ich weiß das dass grausam ist aber so ist das Leben wir wiessen das BSD der beschiessenste und aggresivste Krebs ist. Die Lebenserwartung damit ist sehr gering. Man muß immer das beste für den geliebten Menschen sehen.

Bianca
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  #30  
Alt 28.10.2009, 15:51
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Hoffnung46 Hoffnung46 ist offline
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Standard AW: Was sagt ihr dazu?

Hallo Bianca,
auch Dir DANKE für Deine Antwort.
Glaub mir, GLÜCKLICH werde/würde ich über den Tod meines Vaters nicht sein, ganz bestimmt nicht! Ich weiß aber, was Du meinst....
Erleichtert (für ihn), dass seine Schmerzen/Leiden ein Ende haben vielleicht...
Für MICH hat das mit Glück nichts zu tun...
Man wird sehen, was die Zeit bringt
LG und Alles Gute für DICH

Geändert von Hoffnung46 (28.10.2009 um 15:52 Uhr) Grund: .
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