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Alt 17.12.2010, 08:20
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Ritterin Ritterin ist offline
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Registriert seit: 17.12.2010
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Standard Ich möchte mich vorstellen

Hallo an alle

Seit etwa einer Woche bin ich nun stille Leserin in Eurem Forum. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob ich emotional dazu geschaffen bin die Geschichte meines Vaters und meiner Familie hier zu teilen, habe mich nun aber doch entschlossen aus meinem Versteck zu kommen und es zu wagen.

Es geht um meinen Vater, der vor knapp eineinhalb Wochen die Diagnose Nierenkrebs bekommen hat. Er ist 71 Jahre alt, äußerlich erscheint er wie höchstens knappe 60, war sein ganzes Leben von erstaunlich guter Gesundheit und immer sehr aktiv.

Die vergangenen Monate hatte er bemerkt, daß er Gewicht verloren hatte, obwohl er stets gut gegessen hatte, unser Hausarzt konnte jedoch nach einer größeren allgemeinen Untersuchung nichts feststellen. Vorletzte Woche bekam er plötzlich aus uns unerklärlichen Gründen einen extrem hohen Blutdruck, woraufhin er sich zur Sicherheit selbst in´s Krankenhaus begeben hat, denn er meinte in dem Alter weiß man ja nie und er fürchtete einen Herzinfarkt.

2 Tage und einige Untersuchungen später, nach einem Scan, bekamen wir die Nachricht die uns alle in Schock versetzte: Mein Vater hat einen etwa fortgeschrittenen bösartigen Tumor an der linken Niere von etwa 8cm Durchmesser.

Es wurde noch ein Knochenscan und Ultraschall gemacht, woraufhin uns dann mitgeteilt wurde, es wäre nicht möglich die Niere zu entfernen, da bereits nahegelegene Organe wie Milz, Magen, Lunge und Bauchspeicheldrüse äusserlich miteinbezogen wären. "Äusserlich" ist nun vielleicht das falsch gewählte Wort, der Arzt hatte mir erklärt, daß die äußere Magenwand mit dem Tumor verbunden wäre. Ich bitte um Verzeihung wenn ich was Fachausdrücke, Werte, etc. noch nicht so bewandert bin - es ist alles noch komplett neu für mich, ich muss das alles erst noch lernen und begreifen. Auf jeden Fall sind Methastasen vorhanden, jedoch nicht an allen oben genannten Organen.

Daß keine Operation möglich ist war der tiefste Schlag für meinen Vater, da sein erster Gedanke war das Übel aus dem Körper entfernt zu bekommen. Direkt nach der Diagnose wurde noch davon gesprochen und er setzte sich das als nächstes Ziel, dieser Schritt stellte sich dann jedoch leider als nicht machbar heraus.

Mein Vater ist nun wieder zu Hause, wir haben inzwischen auch eine zweite Meinung eingeholt, die mit der ersten übereinstimmte und nächste Woche soll nun eine Therapie mit Medikamenten beginnen. Welche Art der Medikation weiß ich leider noch nicht, werde es aber posten sobald ich Bescheid weiß. Kommenden Dienstag hat er einen Termin in der durchführenden Tagesklinik an dem alles weitere besprochen wird.

Meinem Vater wurde eine maximale Überlebenszeit von 5 Jahren mitgeteilt, als er danach fragte. Er selbst hat mir gesagt er nimmt dies so nicht als Zeitraum an, er wolle so hart kämpfen wie es nur geht, nicht an irgendeine Zeitspanne denken und bis zum letzten Tag an ein Wunder und an seine eigene Selbstheilungskraft glauben, was ich unheimlich stark und tapfer finde. Er ist mental schon immer unheimlich stark gewesen und sagt er ist bereit loszulegen und alles anzunehmen was jetzt kommt. Ich bin sehr stolz auf ihn.

Unser Familienzusammenhalt ist unschlagbar stark. So hart es uns alle getroffen hat so groß ist auch unser Wille das gemeinsam zu meistern. Wir haben gemeinsam schon sehr schwere Passagen im Leben überwunden, das hat uns sehr eng zusammengeschweisst. Die ersten Tage waren voller Tränen und Verzweiflung für mich, aber nun muss es weitergehen und er braucht unseren Rückhalt.

Die medizinischen Fakten werde ich Euch wissen lassen, wenn ich die Akte gesehen habe und weiß wie es nun konkret weitergeht. Es ist alles noch Neugebiet für uns alle.

Ich bedanke mich herzlich bei Euch für´s lesen und für die Möglichkeit mich hier auszutauschen. Dankeschön!

Die Ritterin

Geändert von Ritterin (17.12.2010 um 10:57 Uhr)
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