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Alt 24.06.2008, 11:37
Ronnya Ronnya ist offline
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Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 986
Standard Mein geliebter Vater...

Hallo

Habe hier schon ein bißchen was geschrieben, bin dann aber in ein Forum über Blasenkrebs gegangen(Danke an diese tollen Menschen dort),doch nun bin ich auch eine Hinterbliebene und wusste die letzten Tage gar nichts mehr wohin, das Forum hat mir so viel Kraft gegeben...und auf einmal fehlte mir der virtuelle Austausch doch sehr, das stundenlange Stöbern nach Infos , die Strohhalme an die ich mich klammerte...
Ich bin froh dieses Forum hier gefunden zu haben und erhoffe mir einfach ein en Austausch mit anderen Menschen die in der gleichen Situation sind wie ich...
Mein Vater hat Ende Jan. die Diagnose Blasenkrebs bekommen...es war ein großer Schock für die gesammte Fam., doch ich habe halt gedacht die holen jetzt den Tumor da raus und alles wird wie immer...

Der Krebs war aber schon so weit fortgeschritten das sie die komplette Blase rausnehmen mussten und auch ein Stück des Darms der schon mit befallen war. Mein Vater hatte dann ein Stoma mit dem er auch gut zurecht kam.
Zuerst war noch von Chemo und Radiobestrahlung die Rede aber die Stimmen wurden immer leiser und meine Eltern wurden erst mal in Rhea geschickt, wo mein Vater sich wieder erholen sollte...
Mein Vater wollte schon da nicht mehr leben und hat mehrfach gesagt das es doch zu Ende gehen sollte, er war 78 Jahre alt...ich hab gesagt :NEIN Papa du musst kämpfen, Ich hab an die Strahlenterapie geglaubt die ..ich habe immer an ein Leben ohne Krebs geglaubt, aber er selber hat aufgegeben...

3 Wo. nach der Rhea ist er dann verstorben, nur 3 Wochen...
Er wollte in kein Krankenhaus er wollte zu Hause sein...wir sollten nichts mehr unternehmen,und das haben wir dann auch getan.. Ein naher Verwanter der Fam. ist Arzt und er hat uns unterstützt in dem Wahnsinn den wir durchlebt haben.
Mein Vater lag eine Woche zu Hause und es wurde von Tag zu Tag schlimmer und entgültiger..in den ersten Tagen hat er morgens noch ein Stück Brot gegessen und einen Kaffee aus der Schnabertasse, doch 4 Tage vor seinem Tod hat er das Essen ganz eingestellt, und wir haben ihm die tasse an den Mund gehalten ,genau aufgeschrieben wieviel er getrunken hat ..Wir haben seine Lippen eingecremt.. und saßen stundenlang an seinem Krankenbett haben von früher erzählt und einfach seine Hand gehalten..
3 Tage vor seinem Tod haben wir alle Tabletten abgesetzt( alles natürlich mit Absprache des Árztes) er konnte sie auch nicht mehr schlucken ,gaben ihm nur noch Novalgintrofen, stärkere MIttel brauchte er gar nicht..
Der letzte Tag war der schlimmste, er halluzinierte und nahm uns überhaupt nicht mehr wahr..ich habe an seinem Bett gesessen und geweint, unser Arzt war auch da und sprach von der präfinalen Phase...
Ich konnte es nicht fassen ..mein geliebter Vater ...ein Schatten seiner Selbst
,bereit zu sterben und so saßen wir stundenlang ...
Der Puls war noch stabil, und so beschloss ich um 22 Uhr nach Hause zu fahren ich habe gesagt schlaf gut Papa bis morgen..
Morgens bin ich zur Arbeit gefahren und wollte nur das nötigste erledigen um um 10 Uhr wieder zu fahren...
Um 8.45 kam der Anruf meiner Mutter

Ich habe meinen Vater verloren..er ist nicht mehr bei uns ..
Ich kann es noch gar nicht realisieren, es ist jetzt 9 Tage her, und ich muss immer an die std. und Tage denken die wir ihn begleitet haben, dorthin wo wir nicht mitgehen können ,wo wir ihn loslassen mussten..
Der Schmerz ist übermächtig... die Welt steht still und dreht sich doch ...

Ich habe selbst eine Familie die mich braucht aber ich habe so wenig Kraft im Moment..

Es tat richtig gut das alles aufzuschreiben..auch wenn es eine Kurzfassung der Geschenisse ist , wie Ihr euch sicher denken könnt. Aber damit ist alles gesagt..
Ich weiss im Moment nicht wie das Leben ohne ihn weitergehen soll..es tut sooo weh...
Danke fürs Lesen
Es grüßt Euch
Ronnya
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