Und wie geht es weiter....

[Muschel]

Oh je,das ist doch gar nicht so einfach wie ich mir das vorgestellt habe.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.OK
mein Vater hatte ein Lungenkarzenom.Das war im Januar.OP,Chemo...diese ganze Prozedur haben meine Mutter und meine Schwestern mit ihm durchgestanden und das war gewiss nicht leicht.Mein Vater leidet schon seit Jahren unter Depressionen und jetzt wo er doch glücklich sein müßte das er lebt und kein Tumor mehr da ist macht er uns allen das Leben zur Hölle.Er will nichts!
Ich bin im September mit im nach Teneriffa geflogen.Das war sein Wunsch.Er hatte 2 Wochen schlechte Laune.Es war schrecklich.Ich kann das einfach nicht mehr ertragen!
Wie kann man einem Menschen helfen der gar nicht will?

[stellina]

grüß dich muschel,
erst mal herzlich willkommen hier, auch wenn der anlaß so traurig ist. diese depression hat sich sicher durch die krankheit noch verstärkt. bekommt er keine antidepressiva? außerdem habe ich die erfahrung gemacht, daß sich die seele eines kranken auch sehr stark verändern kann. in die positive aber auch in die negative richtung. ich glaube, geduld, geduld und nochmal geduld ist das, was am wichtigsten ist. und ganz viel verständnis.
die andere seite ist natürlich die, daß auch ihr als angehörige sehen müßt, wo ihr bleibt. euch allen wird viel abverlangt und ihr braucht eine menge kraft, um mit einem kranken bzw. genesenden umzugehen. versuch dich abzugrenzen und auch mal etwas zu sagen, wenns zu heftig wird. ein kranker hat mitunter auch sehr egoistische züge, die bis zur rücksichtslosigkeit gehen können.
ich wünsche dir alles liebe, gute nerven und gelassenheit. tina.

[Muschel]

HEY;
Danke erstmal für die Worte.
Verständnis.Puhh,das wird immer schwieriger.Über Monate Rücksicht nehmen.Nur geben.Das bringt einen echt an die Grenzen.
Mein Vater bekommt schon von Anfang an,seid der Diagnose,Antidepressiva.Das war auch alles ok.Er hat gemeint das er seine Gedanken damit zuende denken kann.
Jetzt denke ich müsste entweder die Dosis geändert werden oder ein anderes Medikament.Leider sind alle meine Bemühungen mit sener Hausärztin darüber zu sprechen im Keim erstickt worden.Die Ärztin hört mir nicht zu und will davon nichts hören.
Man könnte jetzt natürlich den Arzt wechseln am besten noch zu einem Psychologen gehen,leider lehnt mein Vater das total ab.
Aber ehrlich gesagt wenn ich hier so verfolge was andere Menschen erleiden müssen in ihrem Leben kommt es mir fast ein bischen lächerlich vor worüber ich jammere.....
Lieben gruß von Mirja

[Mauschi]

Hallo Mirja,
Mein Mann hat auch einen Lungenkrebs.
Die Diagnose bekamen wir genau vor einem Jahr.
Das dein Vater sich verändert hat, kann ich nachvollziehen.
Ich lese hier immer man muss Geduld haben mit dem Betroffenen. Alles schön und gut, aber wenn derjenige nur noch schlecht gelaunt ist,und das über einen sehr langen Zeitraum, dann kann man selbst nicht mehr und möchte am liebsten wegrennen.
Ich rate dir, nehme dir auf jeden Fall auch Zeit für dich, das brauchst du und auch deinen Mutter.
L.G. Manuela