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  #1  
Alt 26.01.2016, 21:47
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Nach einigen Jahren (damals ging es um den Leberkrebs meines Papas) muss ich mich leider wieder mit dem Krebs beschäftigen. Dieses mal geht es jedoch um meine Mama. Nachdem mein Papa damals sehr schnell den Kampf gegen den Krebs verloren hat mache ich mir größte Sorgen.

Meine Mama war zur quartalsweisen Blutuntersuchung und dabei wurden ausnahmsweise neben den Zuckerwerten (sie hat Diebetes Typ 2) auch mal die Leberwerte genommen. Diese waren deutlich erhöht. Dies veranlasste den Arzt dann ein Ultraschall des Bauchraums zu machen. An der linken Niere hat er dann etwas gesehen was ihm nicht gefallen hat. Es folgte die Überweisung (Raumforderung linke Niere) zum MRT und heute kam der Bericht und es gab die Besprechung beim Hausarzt.

Leider ist da tatsächlich etwas. Ein Tumor der ca. 8 cm groß ist. Der Arzt meinte, dass der Bericht sagen würde, dass nicht ganz klar ist wo das ganze ist. Im Bericht ist wohl auch von einem möglichen Tumor an der Nebenniere mit 8,5 cm die Rede. Ganz genau konnte man die Lage wohl nicht feststellen. In den übrigen Organen war wohl nichts auffälliges (auch nicht in der Leber - obwohl die Leberwerte ja erhöht sind).

Im Bericht steht, dass es wohl so oder so auf eine OP hinauslaufen würde. Der Hausarzt meinte jedoch, dass es durchaus nicht bösartig sein muss was dort gefunden wird - aber ebenso auch bösartig sein könnte. Es gab also eine Einweisung vom Hausarzt fürs Krankenhaus.

Frage:
Ich möchte ja gerne das meine Mama möglichst optimal behandelt wird und wollte mich im Netz erkundigen welche Krankenhäuser in Hamburg spezialisiert sind. Aber es macht ja keinen Sinn ein Krankenhaus mit einem Spezialisten für ein Nierenkarzinom zu suchen wenn es vielleicht gar kein Krebs ist. Was soll ich jetzt machen? Wonach suche ich am besten?

Ist es denn überhaupt möglich, dass ein Tumor dieser Größe noch gutartig sein kann? Oder wollen uns die Ärzte nur "schonen" und nicht alle Hoffnung nehmen? Die Größe von 8 cm ist ja schon ganz schön groß wenn man sich das mal auf einem Lineal anschaut.

Ich habe größte Sorge, dass das ganze nicht gut enden wird.
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  #2  
Alt 26.01.2016, 22:14
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

leider ist bei einem Tumor von 8cm die Wahrscheinlichkeit gross, dass es bösartig ist. Sind es 2 Tumore (Niere und Nebenniere)?

Ich würde damit in die Uniklinik gehen.

Alles Gute Deiner Mutter,
joggerin
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  #3  
Alt 26.01.2016, 22:19
Hego Hego ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Bei mir ist der festgestellte Tumor in der Niere 4,5 x 5,5 cm groß und zwei Ärzte - Nephrologen - sagten zu mir, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit bösartig ist.
Wirklich sicher weiß man das aber erst nach der OP, di,e bei mir am kommenden Freitag sein wird.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter, dass es gut ausgeht.
Und mir wünsche ich es auch. :-)
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  #4  
Alt 26.01.2016, 22:55
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Alles Gute für die OP am Freitag, Hego! Melde dich, wenn du wieder fit bist.

joggerin
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  #5  
Alt 26.01.2016, 23:07
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von joggerin Beitrag anzeigen
leider ist bei einem Tumor von 8cm die Wahrscheinlichkeit gross, dass es bösartig ist. Sind es 2 Tumore (Niere und Nebenniere)?
Ich würde damit in die Uniklinik gehen.
Ich habe mir schon gedacht, dass wenn etwas so großes da ist es wahrscheinlich nicht gutartig sein wird. Ob es wirklich zwei Tumore sind kann ich nicht genau sagen. Habe den Arztbericht gerade nicht hier und der war auch sehr schwierig geschrieben. Irgendwie stört wohl auf den Aufnahmen auch noch eine alte Narbe von einer ganz anderen OP und man konnte daher nicht alles genau erkennen. Aber es scheint jedenfalls was an der Niere und an der Nebenniere zu sein.

Wie finde ich denn am besten raus welche Klinik am besten für meine Mutti sein könnte? Ich muss dazu sagen, dass die psychische Belastung in der anderen Klinik schon allein deshalb sehr groß wäre weil da mein Papa behandelt wurde und wo er dann auch für immer eingeschlafen ist. Auch wenn da inzwischen ein riesiger Neubau ist - das Gefühl wäre für meine Mama nicht sehr schön.

Oh man... ich will nichts falsch machen bei der Klinikwahl.

Zitat:
Zitat von Hego Beitrag anzeigen
Bei mir ist der festgestellte Tumor in der Niere 4,5 x 5,5 cm groß und zwei Ärzte - Nephrologen - sagten zu mir, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit bösartig ist.
Wirklich sicher weiß man das aber erst nach der OP, di,e bei mir am kommenden Freitag sein wird.
Tut mir sehr leid, dass Du auch mit der Sorge kämpfen musst, dass es etwas bösartiges ist. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass die OP gut verläuft und hinterher etwas gutes festgestellt wird.

Wie hast Du denn die passende Klinik gefunden? Wie lange hat es gedauert von der bestätigten Diagnose bis zur OP am Freitag? Musstest Du lange auf den OP-Termin warten?

Man weiß ja auch bei Dir noch nicht ob es gut oder bösartig ist. Wurde denn trotzdem schon auf Metastasen untersucht? Wenn es gutartig ist wäre die Suche nach Metastasen ja völlig überflüssig. Aber wenn es bösartig wäre hätte es doch sicher auch Einfluss auf die OP wenn schon Metastasen vorhanden wären.

Darf ich fragen wie alt Du bist?

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 02:09 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 27.01.2016, 06:54
Hego Hego ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von stefan-hh Beitrag anzeigen
Wie hast Du denn die passende Klinik gefunden? Wie lange hat es gedauert von der bestätigten Diagnose bis zur OP am Freitag? Musstest Du lange auf den OP-Termin warten?

Man weiß ja auch bei Dir noch nicht ob es gut oder bösartig ist. Wurde denn trotzdem schon auf Metastasen untersucht? Wenn es gutartig ist wäre die Suche nach Metastasen ja völlig überflüssig. Aber wenn es bösartig wäre hätte es doch sicher auch Einfluss auf die OP wenn schon Metastasen vorhanden wären.
Am 28. Dezember wurde der Tumor bestätigt. Allerdings musste man bei mir warten, bis der Nierenstein auf der anderen Niere weg ging. Die OP erfolgt jetzt am Freitag, also vier Wochen.

Metastasen wurden im CT noch keine gefunden.
Was für eine Klassifizierung der Tumor hat, kann man erst nach der OP sagen.

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 21:06 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
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  #7  
Alt 27.01.2016, 14:10
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Fragt doch einfach bei den Kliniken nach, wie viele solcher Operation sie so durchführen, dann seht ihr schnell wer die Erfahrung damit hat. Ihr könnt euch auch auf der "weissen-Liste" im Internet informieren, dort geben die Krankenhäuser ihre Statistik bekannt und wieviel Operationen welcher Art sie machen.

Gruß Jan
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  #8  
Alt 27.01.2016, 14:31
Hego Hego ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Der operierende Oberarzt hat mir sehr viel Vertrauen gegeben. Soviel Zeit haben sich noch wenige Ärzte für mich genommen. Er hat einen Stuhl genommen, sich neben mein Bett gesetzt und alle fragen geduldig und ausführlich beantwortet.

Für morgen (Aufnahmetag) habe ich mir schon wieder viele Fragen notiert und werde auch nach allen bisherigen befunden fragen für eine eigene Krankenakte

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 21:06 Uhr) Grund: PN
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  #9  
Alt 27.01.2016, 14:53
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Heute waren wir im Krankenhaus um einen Termin zu besorgen. Ich hatte zuvor unter weisse-liste geschaut und dort gesehen, dass das Krankenhaus wohl tatsächlich viele dieser OPs gemacht hat. Die Zahlen waren allerdings von 2013 und ich habe vielleicht auch nicht bei der richtigen Krankheit gesucht.

Habe aber jetzt noch mal den Bericht vom Radiologen und dort steht:
- 8 cm große runde Raumforderrung cranial dorsal des oberen Poles der linken Niere, möglicherweise nicht zwingend von der Niere ausgehend. Insbesondere in coronarer Schichtführung hat man den Eindruck, dass nie Niere etwas verdrängt wird . Der Lagekontakt besteht, eine Fettlamelle möglicherweise dazwischen. Ausgangspunkt könnte auch die linke Nebenniere sein. Auch die Milz wird etwas nach ventral verdrängt. Zystische und solide Anteile. Ein maligner Nebennierentumor ist nicht auszuschließen.

- 8,5 cm große von der Niere ausgehende Raumforderung an Mittel- und Untergeschoss links mit auch wiederum Verlagerung der Niere etwas nach ventral. Aufgrund des Radspeichenphänomens und der zentralen Narbe ist hier differentialdiagnostisch auch an ein Onkozytom zu denken. Die fehlenden Fettanteile sprechen gegen ein Angiomyolipom. Letztlich ist ein malignes Geschehen nicht auszuschließen aufgrund der Größe beider Befunde wird vermutlich ohnehin eine OP angestrebt.

- Hinweise auf eine lokoregionäre LK Filialisierung durch Nachweis vergrößerter Lymphknoten ergibt sich nicht.

- kleine Nierenzysten rechts, allerdings Bosniak 1.
Ich weiß von damals (als mein Papa die Diagnose bekommen hatte), dass hier einige unterwegs sind die sich richtig gut auskennen. Wenn ich nun diesen Bericht lese kann ich nicht einschätzen wie es um meine Mama stehen könnte - denn ich verstehe nur Bahnhof. Natürlich habe ich einige Begriffe bei google eingegeben. Aber es ergibt sich für mich kein zusammenhängendes Bild. Vielleicht kann mir hier jemand was zum Befund sagen. Dafür wäre ich wirklich sehr dankbar.

Im Krankenhaus hat man heute gesagt, dass wir nun irgendwann einen Anruf bekommen wenn ein Arzt sich die Bilder angeschaut hat und wir dann einen Termin machen bei dem auch Blut abgenommen wird und das weitere Vorgehen besprochen wird. Meine Mama nimmt ASS und diese Blutverdünner müssten vor einer OP ohnehin 5 Tage nicht genommen werden. Ich habe gefragt ob es nicht Sinn macht die Einnahme jetzt schon zu stoppen. Die Schwester meinte, dass es reicht wenn man das bei dem Besprechungstermin abklärt.

Geht da jetzt zu viel Zeit ins Land? Müsste ich mehr druck machen? Bringt das überhaupt was?

Bei meinem Papa hatte ich hinterher (bis heute noch) damit zu kämpfen, dass ich das Gefühl hatte man hätte mehr machen müssen. Mehr hinterher sein, mehr Meinungen einholen....

Ich bin z.B. damals extra noch mal in die Leberambulanz gefahren um nach einen früheren Termin zu fragen (Termin von Papa war drei Wochen entfernt) weil ich das Gefühl hatte man verliert jetzt kostbare Zeit. Habe mich dann von der Sprechstundenhilfe "abbügeln" lassen mit der Auskunft, dass das schon ein schneller Termin sei. Manchmal denke ich dass ich dort so lange hätte sitzen bleiben sollen bis mir ein Arzt über den Weg läuft. Immerhin ging es um das Leben meines Papas. Bei meiner Mama darf ich jetzt nichts falsch machen.

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 21:08 Uhr) Grund: PN
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  #10  
Alt 07.02.2016, 04:06
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe ist die Situation bei meiner Mama folgende:


- 8 cm große runde Raumforderrung cranial dorsal des oberen Poles der linken Niere, möglicherweise nicht zwingend von der Niere ausgehend. Insbesondere in coronarer Schichtführung hat man den Eindruck, dass nie Niere etwas verdrängt wird . Der Lagekontakt besteht, eine Fettlamelle möglicherweise dazwischen. Ausgangspunkt könnte auch die linke Nebenniere sein. Auch die Milz wird etwas nach ventral verdrängt. Zystische und solide Anteile. Ein maligner Nebennierentumor ist nicht auszuschließen.

- 8,5 cm große von der Niere ausgehende Raumforderung an Mittel- und Untergeschoss links mit auch wiederum Verlagerung der Niere etwas nach ventral. Aufgrund des Radspeichenphänomens und der zentralen Narbe ist hier differentialdiagnostisch auch an ein Onkozytom zu denken. Die fehlenden Fettanteile sprechen gegen ein Angiomyolipom. Letztlich ist ein malignes Geschehen nicht auszuschließen aufgrund der Größe beider Befunde wird vermutlich ohnehin eine OP angestrebt.

- Hinweise auf eine lokoregionäre LK Filialisierung durch Nachweis vergrößerter Lymphknoten ergibt sich nicht.



Meine Mama war nun einige Tage im Krankenhaus um festzustellen ob der eine Tumor hormonaktiv ist.

Angestrebt wird in jedem Fall eine OP mit Schnitt (Minimal geht leider nicht da es zwei Tumore sind) und voraussichtlich vollständiger Entfernung der Niere.

Zwei Dinge beschäftigen mich aktuell sehr:

1. Ich hatte beim Aufnahmegespräch mit der Ärztin gefragt ob ein Knochenszintigramm gemacht wird. Sie sagte es werden nur Aufnahmen der Lunge angefertigt - ob die Knochen in Ordnung wäre würde über einen bestimmten Blutwert ermittelt werden. Davon habe ich zuvor noch nichts gehört. Geht dass denn wirklich? Wozu dann überhaupt noch Knochenszintigramm? Hörte sich für mich irgendwie merkwürdig an. Sollte man an dieser Stelle darauf bestehen? Spricht etwas dagegen eines zu machen?

2. Das KH benötigt nun einige Tage um die Untersuchungen bezüglich der Hormone auszuwerten und auch die Bilder der Lunge. Anschließend soll in 2 bis 3 Wochen ein Termin zur Besprechung der Ergebnisse erfolgen. Dort wird dann auch der OP-Termin festgelegt. Allein durch das notwendige Absetzen der Blutverdünner wird dann eine weitere Woche ins Land gehen. Ich lese immer wieder von Krebspatienten die nach Diagnose innerhalb weniger Tage unters Messer kommen - einigen geht das ganze sogar zu schnell.
Warum kann man sich jetzt bei einem Tumor der sehr dazu neigt zu streuen so viel Zeit lassen? Zählt nicht jeder Tag wenn es darum geht den Tumor zu entfernen bevor sich Metastasen bilden? Und auch wenn schon Metastasen da sind müssten diese ja zügig behandelt werden.

Meine Mama hat Sorge als "schwierige Patientin" abgestempelt zu werden wenn ich zu häufig nachfrage im Krankenhaus. Ich weiß auch, dass die Ärtze dort viel zu tun haben und sich um alle Patienten kümmern müssen. Aber es kann ja nicht sein, dass man z.B. wegen nem Pickel im Gesicht 20 Minuten beim Hautarzt beraten wird und bei einer Diagnose bei der es um Leben und Tod geht immer in 5 Minuten abgespeist wird, oder? Welche Taktik wird hier die beste sein um möglichst viele Infos zu bekommen ohne zu nerven? Ich würde z.B. wahnsinnig gerne wissen was die Aufnahmen der Lunge gezeigt haben - ich finde es unzumutbar da jetzt zwei oder drei Wochen warten zu müssen. Meine Mama macht sich in der Zeit (vielleicht unnötig) Sorgen, dass da noch mehr sein könnte.
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  #11  
Alt 07.02.2016, 09:30
Heidrun1961 Heidrun1961 ist offline
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Standard AW: Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Hallo Stefan,

ich kann dir nur berichten wie es mir 2007 erging.
Ich war beim Check-up bei der Hausärztin. Die hat per Ultraschall etwas verdächtiges an der re Niere gesehen. Schon hatte ich eine Überweisung zum CT. Innerhalb von 2 Wochen wurde das CT gemacht.
Der Radiologe hat mir sofort gesagt, dass das etwas bösartiges ist. Das sähe man gleich an der Struktur des Tumors. Am selben Tag hatte meine Hausärztin den Befund gefaxt bekommen und wurde mit mir besprochen.
Überweisung zum Urologen, hatte sofort einen Termin. Der gab mir eine Überweisung zur Knochenszintigraphie. Dauerte wenige Tage und ich hatte einen Termin. Auch dieser Arzt besprach sofort den Befund mit mir. Nichts, Gott sei Dank. Nur heftigste Arthrosen überall im Körper. Aber das war meine geringste Sorge.
Dann bekam ich einen Termin zur OP vom Urologen. Aber erst in 3 Wochen. Ich wurde fast verrückt. In die Arbeit gehen? Nee, das war nicht möglich.
Meine HA machte mir dann einen OP-Termin in Würzburg in 2 Wochen. Früher ging nirgends.
2007 war das wohl so üblich, dass Knochenszintigramm gemacht wird. Ob das heute noch Leitliniengerecht ist, weiß ich nicht.
ALLERDINGS habe ich noch nie gehört, dass man Metas oder Knochenmetas im Blut feststellen kann. Mir wird alle 2 Wochen Blut abgenommen und man hat nicht gemerkt, dass Knochenmetas wachsen. Wenn das möglich wäre, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Was ich hier allerdings im Forum oft schon gehört habe, ist, dass sich nicht alle Ärzte mit Nierenkrebs wirklich auskennen. Manchmal sträuben sich die Haare. Auch ich bin mit meinem Uro zur Zeit wieder etwas skeptisch, was die Knochenmetas und die Behandlung angeht.
Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich alle Befunde zu Hause habe. Aufklärung und die Befundherausgabe ist meines Erachtens ganz normal für die Patienten. Ich war damals 46 Jahre, also ein mündiger Patient, der das Recht auf Aufklärung und Fragen hat. Deine Mutter scheint etwas älter zu sein. Da ist man noch Gläubiger was die Weißkittelfraktion angeht, glaube ich. Es kommt immer darauf an, wie ich Frage, das ist klar. Aber Fragen sind erlaubt! und hat nichts mit "schwieriger Patient" zu tun.
Hatte mal ein Erlebnis. Mir wurde 3 Wochen nach der Nieren-OP ein kleiner Knoten aus der Brust entfernt. sollte ambulant sein. Musste aber übernachten, da mir schlecht war. Dann hat man am nächsten Tag gleich eine Nachuntersuchung gemacht und nach weiteren Knoten gesucht. Im Zimmer angekommen, kam die Visite. Man unterhielt sich in meinem Beisein ohne mich einzubeziehen über mich. Was denn die Untersuchung gebracht hätte. Man wisse es nicht. Da sagte ich, aber ich weiß es. Hä, wieso sie und nicht wir? Ich, weil ich gefragt habe und außerdem ginge es doch schließlich um meinen Körper. Stutz - äh, ja, da haben sie auch wieder recht.
Ich war ganz freundlich und dann haben sie gemerkt, dass es dumm ist, sich über mich vor mir zu unterhalten. Ich denke, die denken sich nichts dabei. Aber die Ärzte müssen sich dran gewöhnen, dass die Patienten immer aufgeklärter sind.

Gruß Heidrun
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  #12  
Alt 07.02.2016, 15:29
Tobi1974 Tobi1974 ist offline
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Standard AW: Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Hallo Stefan,

bei mir hat das Knochenszintigramm ein falsches negatives Ergebnis gebracht.
Die Nuklearmedizinerin meinte das keine Knochenmetastasen zu sehen sind. Es waren aber schon 14 im CT 3 Wochen zuvor nachweisbar, kleinere bis zu 1cm.
Dass das Knochenszintigramm oft falsche neg. Befunde liefert liegt daran, dass es sich bei Nierenkrebs um knochenabbauende (osteolytische) Metastasen handelt. Das Knochenszintigramm kann aber nur knochenaufbauende (osteoplastische) Metastasen sehen. Also empfehle ich CT.
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  #13  
Alt 07.02.2016, 16:20
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Genau deshalb ist das Knochszintigramm auch nicht mehr in den Leitlinien des Nierenzellkarzinoms als Diagnostik vorgesehen. CT/MRT ist ausreichend.
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  #14  
Alt 09.02.2016, 01:44
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Danke Jan und Tobi für die Antworten.

Mich hat es total beruhigt, dass das Krankenhaus offenbar genau weiß was zu tun ist und das Knochenszintigramm vermutlich aus den von euch genannten Gründen nicht angesetzt hat.

Nachdem der Hausarzt ja was über Ultraschall gesehen hatte ging es für meine Mama ja zum Radiologen wo dann ein MRT gemacht wurde. Dabei wurde ja der ganze Bauchraum angeschaut - unter anderem auch die Leber. Da an der Leber nichts gefunden wurde gehe ich jetzt mal davon aus, dass da auch (noch) nichts ist.

Im Krankenhaus wurde ja geschaut ob der eine Tumor hormonaktiv ist. Es wurden auch Bilder von der Lunge gemacht um zu schauen ob dort etwas ist. Da warten wir ja nun auf das Ergebnis. Keine Ahnung womit man die Lunge am besten sehen kann. Jedenfalls erfolgen die Aufnahmen die da gemacht wurden mit Kontrastmittelgabe wodurch meiner Mama (anders als beim Radiologen-MRT) ganz warm wurde wie sie berichtete. Außerdem dauerte es nur wenige Minuten bis die Aufnahmen gemacht waren (MRT beim Radiologen hat deutlich länger gedauert).

Leber und Lunge sind bzw. werden also angeschaut. Wie kann man denn nun feststellen wie es um die Knochen steht wenn ein Knochenszintigramm darüber gar keine zuverlässige Auskunft geben kann?

Ich bin aktuell furchtbar aufgeregt. Heute hatte ich allerdings zum ersten mal wieder ganz kurz das Gefühl, dass ja theoretisch auch alles gutartig sein könnte - selbst wenn das bei zwei Tumoren dieser Größe vermutlich eher unwahrscheinlich ist. Ich würde mir so wünschen mit meiner Mama feiern zu können dass es doch nichts so schlimmes war und sie einfach nur eine Niere "verloren" hat. Gleichzeitig fühle ich mich so egoistisch... wenn ich daran denke wie viele hier kein "Glück" bei der Diagnose hatten.
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  #15  
Alt 09.02.2016, 02:11
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Zitat:
Zitat von Heidrun1961 Beitrag anzeigen
ich kann dir nur berichten wie es mir 2007 erging.
Ich war beim Check-up bei der Hausärztin. Die hat per Ultraschall etwas verdächtiges an der re Niere gesehen. Schon hatte ich eine Überweisung zum CT. Innerhalb von 2 Wochen wurde das CT gemacht.
Der Radiologe hat mir sofort gesagt, dass das etwas bösartiges ist. Das sähe man gleich an der Struktur des Tumors.
Wenn man so eine Diagnose bekommt denkt man doch ohne es zu wollen auch immer gleich an das schlimmste und die Möglichkeit seinen nächsten Geburtstag nicht mehr zu erleben. Oder ging es Dir da anders?

Bei mir schwankt es zwischen Panik und "hoffentlich wird alles gut" hin und her. Wobei die Panik insgesamt natürlich überwiegt. Nun hast Du seit Deiner Diagnose ja schon etliche Geburtstage gefeiert. Ich nehme solche Beispiele wie Dich daher immer gerne zum Anlass zu hoffen, dass selbst wenn es wirklich alles bösartig ist ich meine Mama trotzdem noch etliche Jahre haben darf.

Komisch nur, dass der Radiologe bei Dir sofort sagen konnte dass es bösartig ist. Uns hat man im Krankenhaus gesagt dass könnte man erst nach der OP sehen.


Zitat:
Zitat von Heidrun1961 Beitrag anzeigen
ALLERDINGS habe ich noch nie gehört, dass man Metas oder Knochenmetas im Blut feststellen kann. Mir wird alle 2 Wochen Blut abgenommen und man hat nicht gemerkt, dass Knochenmetas wachsen. Wenn das möglich wäre, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Ich konnte mir das auch nicht vorstellen. Entweder ich habe etwas falsch verstanden oder die Ärztin hat es nur gesagt damit ich nicht weiter bohre. Wenn das mit ner Blutuntersuchung möglich wäre, dann müsste man das ja sofort bei jedem Verdachtsfall in die Wege leiten.


Zitat:
Zitat von Heidrun1961 Beitrag anzeigen
Was ich hier allerdings im Forum oft schon gehört habe, ist, dass sich nicht alle Ärzte mit Nierenkrebs wirklich auskennen. Manchmal sträuben sich die Haare. Auch ich bin mit meinem Uro zur Zeit wieder etwas skeptisch, was die Knochenmetas und die Behandlung angeht.
Meine Mama vertraut mir voll und ganz und wünscht sich wohl am ehesten, dass ich mich um vieles kümmere. Sie ist insgesamt sehr ängstlich und würde einige Informationen von den Ärzten wahrscheinlich gar nicht haben wollen.

Der Hausarzt hat ihr ein Krankenhaus vorgeschlagen. Ich habe dann geschaut ob diese Klinik in der weissen-liste mit viel Erfahrungen bei Nierenkrebs aufgelistet wird. Das Krankenhaus mit den meisten Fällen wäre die Uniklinik gewesen. Das Krankenhaus welches der Hausarzt empfohlen hat hat nur die Hälfte der Fälle - aber immer noch deutlich mehr als die meisten anderen Krankenhäuser im Umkreis von 100 Kilometern.

Ich hoffe es war richtig in das vom Hausarzt empfohlene Klinikum zu gehen. Solche Entscheidungen sollte man nicht dem Patienten überlassen. Zumindest nicht ohne ihn dabei ausreichend über die Unterschiede der Kliniken zu informieren.


Zitat:
Zitat von Heidrun1961 Beitrag anzeigen
Aber die Ärzte müssen sich dran gewöhnen, dass die Patienten immer aufgeklärter sind.
Ich würde das auch so sehen. Aber meine Mutti denkt halt immer, dass man als Patient nichts einfordern darf. Ja nicht unangenehm auffallen und nicht nerven. Wir werden da schon irgendwie nen Mittelweg finden.

Vielen Dank, dass Du berichtet hast wie es bei Dir war. Je mehr Informationen man von anderen erhält desto besser kann man abschätzen wenn etwas vielleicht nicht richtig läuft.
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