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  #1  
Alt 23.03.2014, 13:38
Jeli Jeli ist offline
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Standard Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo an alle! Ich bin sehr froh, dieses Form gefunden zu haben.
Ich versuche mich kurz zu halten, damit es übersichtlich bleibt. (Ich bin 42 Jahre alt, habe 4 Kinder).
Einige Monate vor Dez13 habe ich links einen kleinen Knoten ertastet.
Habe es leider einfach nur beobachtet (keine Ahnung warum - ich hatte einfach die Hoffnung, das "Ding" löst sich in Luft auf). Dez13 dann doch Termin bei meiner FA. Hat mich beruhigt: nur Drüsengewebe. Auch im US wäre es nichts auffälliges. Zu meiner Beruhigung dann noch im Dezember Mammographie. Befund nicht eindeutig (trotz zusätzlichem US). Nachkontrolle per US Anfang März. Befund wieder nicht eindeutig, obwohl zu sehen war, dass gegenüber vorher etwas deutlich gewachsen ist. Stanzbiopsie Mitte März14. Erster Befund lautete auf eine Krebsvorstufe. 2 Tage später der endgültige Befund (Zufallsbefund, da durch die Biopsie einfach mehr Gewebe erwischt worden ist)
- nach wie vor bei den sichtbaren Knoten die Krebsvorstufe
- zusätzlich lobular invasiv Karzinom

Jetzt werde ich förmlich überrannt:
Montag MRT
Dienstag Radio Lymphknoten
Mittwoch BET
Danach 6 Wochen Bestrahlung.

Das geht jetzt hopp-hopp - und irgendwie verstehe ich nichts.
Klar habe ich mit meinem Arzt gesprochen, mir aber trotzdem den pathologischen Befund geben lassen. Und diesen verstehe ich nicht:

Es gibt 2 Befunde:
1) ausgedehntes Carzinoma lobulare in situ (LCIS).
Mamillennah und axillawärts, weiterhin in beiden Fraktionen um randlich angetroffene Ausläufer eines ductulo-lobulär invasiven Mammakarzinoms (Grading prospektiv G1).
2)Östrogen und progesteronrezeptorpositives Karzinom axillanah ohne HER-2/neu-Überexpression und geringer Wachstumsaktivität.

Hat vielleicht jemand hier einen ähnlichen Befund und kann ihn mir verständlich erklären?

Ist eine so schnelle OP sinnvoll?
Der Arzt möchte unbedingt die BET, warum nicht besser gleich ganz ab?
Ich habe 4 Kinder, wovon 3 noch klein sind. Bin ich nach der OP direkt wieder einsatzfähig?
Ich habe nirgends Info's gefunden, was man am besten mit in die Klinik nimmt. BH's? Tshirts oder eher Nachthemd? Vielleicht eher etwas komplett zum aufknöpfen?

Es geht so furchtbar schnell. Freitag Diagnose - Mittwoch schon OP.
Jetzt ist es doch ein längerer Text geworden, Verzeihung, aber mein Kopf platzt fast vor Gedanken!
Ich hoffe, ich darf meine letzte Frage auch stellen, aber sie hat sich einfach in meinem Gedanken festgesetzt: Wie sind die Heilungsprognosen? Kann ich daran sterben?

Danke schön für Antworten und eure Geduld beim lesen.

Viele Grüße,
Dani

Geändert von Jeli (18.04.2014 um 12:51 Uhr) Grund: Schreibfehler
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  #2  
Alt 23.03.2014, 14:46
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Liebe Jeli,

man kann auch am Autofahrfen sterben, jedesmal wenn man sich ins Auto setzt.

Das dir jetzt alles mögliche durch den Kopf geht, ist verständlich, aber so schnell stirbt es sich nicht, schon gar nicht an Brustkrebs.

Das Grading zeigt an, wie weit die Krebszellen sich von der normalen Zelle entfernt haben und damit wie bösartig der Tumor ist. Es geht von G1 bis G4
Je höher die Zahl um so bösartiger ist der Tumor.
Dein Tumor ist hormonabhängig, dass bedeutet, dass die weiblichen Hormore "Dünger" für den Tumor sind. Deshalb behandelt man diese Brustkrebsart auch mit einer Antihormontherapie indem man die Hormone weitgehend "ausschaltet"

Ich hatte mir für die OP einfache XL T-Shirts besorgt. Im Achselbereich sollten sie möglichst weit sein und nicht drücken.
Bei einer brusterhaltenden OP sollte man einen festen BH ohne Bügel mitnehmen.
Meiner Meinung nach braucht man keine Nachthemen zum knöpfen.

Du brauchst sicher nach der OP Hilfe, denn du kannst danach erst mal nicht schwer heben bis alles verheilt ist.

Kopf hoch Jeli, am Anfang fällt man in ein tiefes Loch, dass kennen wir alle.
Liebe Grüße
Susi
__________________

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  #3  
Alt 23.03.2014, 15:25
Benutzerbild von Mary-Lou
Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo Irmgard,

lass Dich mal drücken und vor allen Dingen, lass Dich aber nicht überrennen.
Brustkrebs ist kein Notfall und es sollte eigentlich immer Zeit für ein Durchschnaufen vor dem Start der Therapien geben und auch eventuell Zeit für eine zweite Meinung. Darauf hast Du in Zweifelfällen immer ein Anrecht.

Ich hatte übrigens im Jahr 2006 auch die Diagnose eines invasiv lobuläres hormonabhängiges Mammakarzinoms rechts und DCIS-Herde in der anderen linken Brust. Die Therapie lautete damals bei mir Ablatio aufgrund der ausgedehnten DCIS-Herde und des trifokalen Brustkrebses (das heisst es waren drei Knoten vorhanden) und natürlich noch Chemo und Bestrahlung. Zur Zeit läuft noch die Antihormontherapie.

Lass Dir von Deinem behandelnden Arzt ausführlich nochmals alles erklären, auch die Tumorformel. Und Du wirst sehen, wenn die Therapien laufen, dann wird man ruhiger .. .
Meine Frage an Dich wäre noch, ob Du denn in einem zertifizierten Brustzentrum in Behandlung bist?

Alles Gute für Dich

Nachtrag: natürlich hast Du nicht nur in Zweifelsfällen - sondern immer - ein Recht auf eine zweite Meinung
__________________

****************
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk

Geändert von Mary-Lou (23.03.2014 um 15:57 Uhr) Grund: Nachtrag
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  #4  
Alt 23.03.2014, 16:01
Jeli Jeli ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo Mary-Lou,

ja, ich bin in sogar in einem wirklich sehr gutem Brustzentrum.
Obwohl ich es erst am Dienstag bei der Aufnahme persönlich kennen lernen werde. Mein Arzt hat da Belegbetten. Ich war nur in seiner eigenen Praxis, die aber mit vielen weiteren Frauenarztpraxen mit diesem Brustzentrum kooperieren.
Den Arzt selber werde ich erst Dienstag Abend vor dem Eingriff wiedersehen.
Hört sich wirklich etwas suspekt an, aber ist wohl das normale Vorgehen dort.
Die Schnelligkeit des Eingriffs hat mich auch überrascht. Denn wenn's ja kein Notfall ist, warum komme ich mir jetzt wie einer vor?
Natürlich ist eine BET erstmal beruhigender. Ich hatte meinen Arzt auch gefragt, ob nicht lieber gleich ganz weg, aber er möchte das auf gar keinen Fall.
Einerseits bin ich wirklich froh, dass es alles so schnell geht - denn je mehr Zeit ich habe, umso mehr lese ich und werde ganz konfus. Denn zum Beispiel über eine Antihormon-Therapie wurde noch garnicht mit mir gesprochen. Vielleicht weiß ich ja auch einfach einen Befund nicht, weshalb das jetzt in so einem Affenzahn durchgezogen wird. Ich bin im Moment eigentlich nur damit beschäftig, alles für den Klinikaufenthalt zu organisieren, denn meine Kinder müssen ja betreut werden und ich bin dem Putz- und Waschzwang verfallen, um meiner Familie es leichter zu machen in meiner Abwesenheit. Klar bleibe ich da mit meinen Gedanken und fehlenden Info's auf der Strecke, aber mir geht es sogar besser damit. Ist das jetzt zu abgefahren, oder könnt ihr vielleicht verstehen?
Grüße, Jeli
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  #5  
Alt 23.03.2014, 19:19
Pfalzlerche Pfalzlerche ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo Jeli,

tut mir leid, dass es Dich auch erwischt hat.
Es geht natürlich sehr schnell bei Dir, das wundert mich auch etwas. Vielleicht sprichst Du vorher nochmal mit Deinen FA, ob das ganze nicht eine Woche später stattfinden kann. Ein G1 ist der Krebs, der am langsamsten wächst.
Ich hatte einen G 2, auch hormonabhängig und wurde brusterhaltend operiert. Nach 5 Tagen konnte ich wieder nach Hause.
Nimm einen festen BH (ohne Bügel, am besten einen Sport-BH) mit. Sonst reicht wirklich ein Shirt, das an den Achseln möglichst weit ausgeschnitten ist.
Mit den Bestrahlungen wird ein paar Wochen gewartet, damit sich die Brust etwas erholt.
Du solltest aber unbedingt mit Deiner Krankenkasse Kontakt aufnehmen, denn Dir steht eine Haushaltshilfe zu.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du alles ganz schnell überstehst.

LG

Doris
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  #6  
Alt 30.03.2014, 14:14
Jeli Jeli ist offline
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Unglücklich AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo. Ich wollte mal den aktuellen Stand berichten. Die letzten Tage hatte ich dazu leider nicht die Kraft. Letzte Woche Montag sollte ja ein MRT gemacht werden. Da der zuständige Arzt aber erkrankt war, wurde es kurzfristig abgesagt. Ich musste mich dann ganz schnell entscheiden, ob die OP dann ohne MRT stattfindet oder verschoben wird. Ich hatte das Gefühl, ich breche zusammen. Da mir das MRT aber wirklich wichtig ist, habe ich eine Woche Verzögerung in Kauf genommen. Sollte wirklich auch die andere Brust befallen sein, dann weiß ich es wenigstens und kann dann neu entscheiden. Mein Arzt ist nach wie vor gegen das MRT. Er ist der Auffassung, dass es zu fehlerhaft sei und schon nichts wäre auf der anderen Seite. Damit könnte mein "Kopfkino" explodieren. So findet morgen das MRT statt. Dienstag starionäre Aufnahme und Mittwoch OP. Es soll ja BET operiert werden. Da bin ich aber immer noch nicht ganz überzeugt. Habt ihr da nicht auch eher gedacht, lieber gleich ganz weg? Ich habe eine relativ kleine Brust. Ich stell mir da vor, sie operieren und die erste OP reicht nicht aus! Und dann? Noch mehr, vom schon eh wenigen weg? Überhaupt habe ich immer noch das Gefühl, ich berichte hier über eine fremde Frau. Bis auf das Kopfkino fühle ich mich ja kerngesund. Man bekommt die Diagnose gesagt. Hat den schriftlichen Befund vor Augen und muß es einfach glauben. Ich habe dann erstmal kontrolliert, ob da wirklich mein Name draufsteht. Ich würde gerne wissen, ob wirklich eine BET ausreichend ist.

Etwas kopflose Grüße
Jeli
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  #7  
Alt 30.03.2014, 21:27
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Liebe Jeli,

ich schreib hier nicht mehr so oft, lese aber noch regelmäßig mit.

Was deinen "Fall" angeht, kommt mir einiges komisch vor.

Diese rasende "Eile" kenne ich allerdings auch. Meine Frauenärztin hat nach dem Ultraschall in meinem Beisein die Klinik angerufen und für mich (ohne mich zu fragen!) einen stationären(!) Aufnahmetermin gemacht.

Ich ging aus der Praxis mit 3 Schriftstücken: Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für vier Wochen, eine Überweisung zur Mammographie (Termin sofort, hat auch sie veranlasst) und die Einweisung ins Krankenhaus (am übernächsten Tag).

Die Mammographie war eindeutig (Tumor 5 cm); der Radiologe total erschüttert ("Frau, warum bloß sind Sie nicht eher gekommen!?) und ich... ich weiß bis heute nicht, wie ich anschließend nach Hause gekommen bin. Irgendwie habe ich wohl funktioniert (Autofahrerin), aber das alles hat mich total überfordert.

Bei DIR wundert mich diese Eile, weil gerade bei einem G1-Tumor absolut keine Eile geboten ist.
Ich finde es gut, dass dir durch eine "glückliche" Fügung nun doch noch etwas Zeit bleibt.

Völliges Unververständnis habe ich, dass dein Arzt ein MRT ablehnt. Wirklich, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Eine Erklärung für sein Verhalten habe ich natürlich nicht.

Ebenso unverständlich ist mir, warum er deinen Wunsch nach einer Ablatio (Brustabnahme) so rigoros widerspricht. Du schreibst, du hast eh einen kleinen Busen. Da finde ich deinen Wunsch nachvollziehbar, denn was weg ist, kann dich nicht mehr ärgern. Und bei vier Kindern dürfte auch garantiert ein nicht mehr mögliches Stillen eine Rolle spielen.

Warte jetzt das MRT ab und je nachdem, was dort zu sehen ist, entscheide dich, welche OP-Methode DU wünschst! Und dann lass nicht locker! Es ist DEIN KÖRPER und nicht der eines Arztes!

Sollte sich dein Arzt weiterhin so vehement gegen deine Vorstellungen der Behandlung stellen, kann ich dir nur raten: Nimm alle Kraft, die du noch hast und wechsele den Arzt.

Es gibt andere Onkologen (ist er überhaupt einer?), die weder gegen ein MRT wettern noch eine Ablatio wegen einer eh kleinen Brust ablehnen.

Noch etwas: Alle deine Gedanken, deine Ängste, deine Sorgen, dein WirrWarr im Kopf... sind NORMAL! Dein Gehirn braucht Zeit, um alles zu sortieren. Deine Diagnose ist ja noch sehr frisch. Es wird irgendwann besser mit deinem Kopfkino! Später!

Alles Liebe und Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

PS: Ich bin Dank Internet NICHT am übernächsten Tag in die Klinik gegangen. Stattdessen ging ich in eine andere Klinik zur 2. Meinung. Dem Vorschlag, erst einmal eine neoadjuvante Chemo (Chemo VOR Operation) der Op voran zu stellen, bin ich gefolgt.

Geändert von Norma (30.03.2014 um 21:33 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #8  
Alt 31.03.2014, 21:35
Jeli Jeli ist offline
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Unglücklich AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo, ein letztes Update, bevor es morgen losgeht.

Ersteinmal vielen Dank Norma für deine Nachricht!

Das MRT heute hat gezeigt, dass die andere Seite völlig in Ordnung ist. Und auch der Ultraschall der Leber war gut. Im MRT hat man aber gesehen, dass die Linke Brust stärker befallen ist, wie ursprünglich angenommen. Es wurde direkt eine weitere Biopsie gemacht, damit morgen der Befund da ist. So wie es aber nun aussieht, ist eine BET nicht mehr möglich.

Viele Grüße,
Jeli
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  #9  
Alt 01.04.2014, 20:20
Goldfasan Goldfasan ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo Jeli,

wahrscheinlich bin ich mit meinem Geschreibe nun zu spät. Oder doch nicht?

Ich habe die Zweitmeinung in Anspruch genommen und bin heil froh darüber. Der erste Arzt empfahl eine BET und auch hier sollte alles unglaublich schnell gehen. Zunächst habe ich die Schwester alle Termine für Voruntersuchungen und OP machen lassen und bin damit nach Hause, habe mir alles durch den Kopf gehen lassen und am nächsten Tag die Termine abgesagt. Die Zweitmeinung empfahl eine subkutane Mastektomie. Für diese habe ich mich entschieden - was auch gut war, denn letztlich kamen in der Histologie noch zwei weitere Herde von Krebsvorstufen zum Vorschein, die mit BET nicht erfasst worden wären bzw. hätte nachoperiert werden müssen und dann wäre vielleicht auch die Brust ganz weg gewesen.

Was ist bei dir eigentlich mit den diversen Voruntersuchungen wie Knochenszinti, CT Thorax und Abdomen, etc? Wurde das gemacht?

Mich haben diese ganzen neuen Begriffe auch verwirrt und die ganze Situation hat anfangs viele Tränen gekostet. Das Entschleunigen der Behandlung hat mir aber insofern gut getan, dass meine Psyche mit den körperlichen Veränderungen mitgekommen ist.

Ich wünsche dir alles Gute! Toi, toi, toi!
__________________
Tod allen Krebszellen!



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  #10  
Alt 01.04.2014, 23:05
Benutzerbild von Don Quichote
Don Quichote Don Quichote ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo Jeli,

leider habe ich deinen Beitrag erst jetzt gelesen.

Bei mir wurde 2012 Brustkrebs diagnostiziert, und mein Frauenarzt hat mich auch völlig überfahren! Montags die Diagnose, Dienstags der Anruf dass ich Mittwochs ins Krankenhaus gehen soll, und Freitags war die Brust ab. Es hat nicht mal eine Tumorkonferenz stattgefunden.

Im Nachhinein wurde mir alles klar - hätte er mir ein wenig mehr Zeit gelassen, mich zu informieren, wäre ich in ein Brustzentrum gegangen und hätte lieber die Chemotherapie vorher gehabt. Wie oft hab ich später hier mitgelesen und die Mädels ein wenig beneidet, die immer mitansehen konnten, wie dem Tumor der Garaus gemacht wurde.

Weil ich im KH in den Belegbetten des Frauenarztes war, war ich auch in der "ganz normalen" Gynäkologie und bin dadurch irgendwie durch den Rost gefallen, was irgendwelchen Service anging, was für gute Brustzentren normal ist. Chemo habe ich in einer Chemopraxis in Massenabfertigung bekommen, jede Kleinigkeit musste ich selbst organisieren und erbetteln, angefangen vom BH-Rezept über Lymphdrainage oder Nachsorgeuntersuchungen. Der Frauenarzt hatte seinen Spaß mit der OP und danach das Interesse völlig verloren, die Hausärztin hatte Berührungsängste mit Krebs und hat mich an den Onkologen verwiesen, der wiederum ein völlig abgebrühter, unsensibler Typ war, der alle Probleme die ich hatte auf mein starkes Übergewicht (BMI 25) geschoben hat. Originalzitat: "Depressionen? Nehmen Sie mal 8 kg ab, das geht ganz einfach mit der Glyxx-Diät, dann haben Sie auch wieder mehr Spass an Bewegung und Lebensfreude!"

Dass es spezielle Psychoonkologen gibt, habe ich erst gelernt, als ich mit der Chemo schon fast durch war, und da hatte ich nicht mehr die Energie, noch zu wechseln.

Es gibt noch ein paar mehr Horrorgeschichten, ich kann es aber ganz kurz zusammenfassen: Nie, niemals wieder würde ich mich auf Belegbetten eines Frauenarztes einlassen!
__________________
Liebe Grüße von Don(na) Q.
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  #11  
Alt 11.04.2014, 16:30
Jeli Jeli ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo an euch alle,

es hat nun doch einige Tage gedauert, bis ich mich so gestärkt fühle, weiter zu berichten. Das ist mir hier im Forum aufgefallen, dass in der ersten akut Phase viel geschrieben und gefragt wird, aber ich leider nicht weiterlesen kann, wie der Heilungsverlauf verläuft. Dabei würde es bestimmt helfen. Vorallem auch positive Verläufe. Deshalb bemühe ich mich, weiter zu berichten (und für die stillen Mitleser/innen, auch über eure Info's/Erfahrungen wäre ich sehr dankbar):

OP war am 02.04.14 Ablatio links
Nur 1 Wächterlymphknoten (und ein winzig kleiner der daneben war) wurden entfernt. Ergebnis: Nicht befallen
Während der OP hat der Pathologe beim 13ten gefunden Herd aufgehört zu zählen
Ergebnis hat dann auch mehrere Tage gedauert, da ich den Pathologen damit richtig beschäftigt habe.
Narbe ist 17cm lang (die ist echt riesig).
Wundheilung läuft gut (etwas Flüssigkeit unter der Achsel, aber da warte ich noch ab. Punktion kann ich immer noch machen.
Von G1 bin ich jetzt auf G2 hochgestuft. Alle Herde sind invasiv lobulär (mehr als 13) in der Größe zwischen 7-23mm.
Ansonsten die Kurzform:
G2 V0 L0 R0 ER8 PR12 Her2neu negativ Mib 5%
Trotz der Sonderform der vielen multiblen Herde ein hoffnungsvoller Befund.
Es ist keine Chemo geplant (dafür ist die Zellteilung ja auch schwindend gering) und was mich persönlich wirklich erstaunt hat: Keine Bestrahlung! Antihormon Therapie für 5 Jahre.

Bin sehr erleichtert, dass auf die Bestrahlung verzichtet wird (Nebenwirkungen stehen wohl nicht im Verhältnis zum Nutzen, einstelliger Prozentbereich). Trotzdem würde es mich sehr interessieren, wer auch lediglich mit Antihormonen therapiert worden ist. Hattet ihr damit ein ausreichend sicheres Gefühl? Wenn ich möchte, würde auch bestrahlt werden.

So, längerer Text - aber ich hoffe trotzdem informativ.
Freue mich über Rückmeldungen!

Viele Grüße,
Jeli
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  #12  
Alt 11.04.2014, 17:46
Judith33 Judith33 ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo Jeli!
ganz kurz, nach meiner Auffassung gibt es nie Bestrahlung nach Ablatio, wenn der Wächterlymphknoten frei ist. Ich hatte zwar 2008 noch Chemo bei 3,2 cm und Satellit dazu(0,8)
Allerdings wurde da eben noch keine Ki 67, Onkotype oder ähnliches gemacht, weil ich eben eindeutig T2 war und damals diese Tests noch nicht evidenzbasiert wären.
Freue dich einfach, dass keine Chemo kommt.
Bestrahlung bringt schließlich auch eventuell Spätschäden. Sie ist doch nur bei BET zwingend...so wurde es mir erläutert. Bei befallenen Lymphknoten werden wohl auch nach Mastektomie die Lyphabflüsse bestrahlt. Ich bin kein Mediziner, sondern Techniker und versuche mir das immer logisch zu erklären
Allerdings kenne ich Dein Alter nicht, da wird meistens auch noch draufgeschaut.
Eigentlich lassen einem die Mediziner nicht so die Wahl, die sogenannte Empfehlung aus dem Tumorboard wird einem meist doch recht dringend angeraten. leider war es in meinem zert. BZ einer Uniklinik nicht üblich den Patienten dabei zu haben.
Ich habe leider erst viel später die Leit- und Richtlinien richtig verstanden. habe mich erst fünf Jahre danach- wegen Konsultation zur Fortführung der AHT durch die ausführliche Pathohistologie gequält (60 Seiten bei mir).

Liebe Grüße Judith
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  #13  
Alt 18.04.2014, 13:22
Jeli Jeli ist offline
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Frage AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Hallo alle zusammen,

ich hoffe, ihr könnt einige friedliche und trotzallem entspannte Osterfeiertage verbringen!

Es sind wieder einige Tage vergangen, langsam beruhigt sich mein "Kopfkino".
Die letzten Tage habe ich bei Ärzten im Wartezimmer verbracht, da noch Untersuchungen für die TAM-Therapie ausstanden. Da ich leider mit 34 Jahren einen Schlaganfall hatte (ich schreie aber auch bei allem Mist laut hier), müssen wegen möglicher Nebenwirkungen von TAM die Ärzte erst zustimmen.

Viele von euch geben hier einen Ki-67 Wert an. In meinem Tumorboard finde ich nur die Bezeichnung Mib 5%. Ist damit der Ki-67 Wert gemeint?

Außerdem habe ich noch folgende Frage (und ich hoffe, sie klingt nicht allzu merkwürdig): Ich hatte ja eine Ablatio links, da der Krebs bei 11 und 13 Uhr saß (und massive Herde in der Tiefe der Brust). Mein Arzt hat gesagt, er hat sehr tief operiert, fast bis zum Brustmuskel. Ich war der Meinung, nach einer Ablatio hat man die Brust eines "Jünglings", dies ist bei mir aber nicht der Fall. Bei 5-6-7 Uhr hängt noch ein kleines bisschen. Ich will darüber auch bestimmt nicht meckern, freue mich sogar sehr darüber. Es erleichtert mir den Blick in den Spiegel ungemein, ABER ist das nicht eher ein Fehler? Ich habe meinen operierenden Arzt natürlich gefragt und gesagt bekommen, dass alles nötige weg wäre und er sehr in die Tiefe gegangen ist.

Egal wieviel ich hier quer lese, ich finde niemanden, der auch keine Chemo und keine Bestrahlung hatte, sondern nur TAM. Fühlt ihr euch denn damit sicher genug?

Noch eine letzte Frage: Unter der Narbe ist plötzlich eine sehr harte, sehr schmerzhafte Stelle (da darf nicht dran kommen, sonst hüpfe ich an die Decke). Fühlbare Größe ca. €2 groß. Keine Rötung, kein Fieber. Ist das vielleicht einfach ein Hämatom? Oder eine Thrombose? Mein Mann würde mich auch ins KH fahren, aber ich will ja nicht wegen jedem Zwicken gleich alle verrückt machen.

Hoffe auf eure Antworten!

Bunte Ostereier-Grüße,

Jeli

Geändert von Jeli (18.04.2014 um 13:27 Uhr) Grund: Schreibfehler
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  #14  
Alt 18.04.2014, 13:58
SuJaMa SuJaMa ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Liebe Jeli,

ich bin vor ziemlich genau einem Jahr operiert worden, eine Brust war betroffen, ich habe beide komplett entfernen lassen.

Auch ich habe weder Chemo noch Bestrahlung über mich ergehen lassen müssen. Und nach so jemandem hast Du ja gesucht, wenn ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe?

Ich nehme kein Tamoxifen, sondern Anastzrozol, einen Aromatasehemmer. Und das aus dem Grund, weil ich dem Tumorboard nicht folgen wollte, das mich (damals 44 Jahre alt) fünf Jahre mit GnrH-Analoga alle vier Wochen per Spritze versorgen wollte. Ich habe mich für eine Eierstockentfernung entschieden. Daher bekomme ich kein Tamoxifen, denn das bekommen nur Frauen vor der Menopause, sondern Anastrozol, das Frauen nach der Menopause bekommen. Und durch die OP war ich eben von jetzt auf gleich postmenopausal.

Deine Frage war, ob ich mich damit sicher fühle: Ja, tue ich.

Mir geht es aber genauso wie Dir, dass der doofe Operateur seinen Job wirklich nicht gut gemacht hat. Zum einen sind meine beiden Narben völlig krumm und schief und teilweise eingezogen. Zum anderen hat er auch zuviel übrig gelassen und behauptet, dass bräuchte frau, damit der BH mit der Epithese hält. Blödsinn! Auf der ehemals gesunden Seite hat er sogar soviel zuviel stehen lassen, dass es absolut gar nicht ging und ich nach der beidseitigen Ablatio dienstags freitags auf der linken Seite gleich nochmal operiert wurde. Wirkliche Könner in einem Brustzentrum einer großen deutschen Uniklinik eben....

Im Moment plane ich, mich nachoperieren zu lassen, damit diese ganzen hässlichen Reste wegkommen und dann auch vor allem endlich definitiv kein Brustgewegbe mehr übrig ist.

Der Spruch, dass die Submamafalte übrig bleiben muss, damit der BH mit der Epithese hält, ist dummes Zeug.

Aber das ist meine ganz persönliche Geschichte.

Wie gesagt: mit 'nur' Medikamenten und regelmäßiger Nachsorge fühle ich mich sicher. Aber mein Vorgehen war auch reichlich radikal, aber bei drei Kindern und sehr krankem Ehemann unausweichlich und völlig in Ordnung.

Ich drücke Dir alle verfügbaren Daumen.

Liebe Grüße,
S.
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  #15  
Alt 18.04.2014, 14:27
Jeli Jeli ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Ja, SuJaMa, so eine Antwort erhoffte ich mir.
ich bin hin- und hergerissen. Einerseits ist es wirklich schön, noch einen Rest Brust zu sehen, andererseits die tiefe Angst, da Nährboden für Böses zu haben. Die Begründung deines Arztes bezgl. des besseren Sitzes des Bh's mit Prothese ist ja abgefahren
Mein Arzt hat mir eindeutig versichert, dass er "gut" operiert hat. Den Gedanken nach operieren zu lassen, hatte ich jetzt noch nicht. In 1/2 Jahr steht ein erneutes MRT an. Ich hoffe da auf eindeutig gute Befunde und würde mich dann auch sicher fühlen.

Mit der TAM-Therapie habe schon große Ängste. Ich bin ja auch erst 42 und habe eine ewig lange Vorgeschichte.

Kannst du mir vielleicht noch meine Frage zum Ki-67 Wert beantworten? Und welchen Wert hattest du dort?

Danke & viele Grüße,

Jeli
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Stichworte
brustkrebs, invasiv, lcis, lobulär


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