Mein Vater hat Krebs

[tautropfen]

Gestern abend wurde mein Vater als Notafall mit Ambulanz ins KH gefahren, da er eine Menge Blut erbrochen hat.

Heute nachtmittag war ich bei ihm und wir konnten gemeinsam mit einer Aerztin sprechen. Sie sagte, anlässlich der Magenspiegelung heute morgen wurde je ein Karzinom sowohl in der Speiseröhre als auch im Magen festgestellt. Bösartig.


Nun wird ein CT gemacht um festzustellen, ob sich schon Metastasen gebildet haben. Anschliessend wird das weitere Vorgehen besprochen.

Es war ein echter Hammer, nachdem ich meinen Mann auch infolge Darmkrebs vor zwei Jahren verloren habe.

Mein Vater nahm die Nachricht äusserlich ruhig entgegen. "So ne Sch...." sagte er. Ich war noch lange bei ihm und wir haben geredet, geschwiegen, geweint.

Ich wollte mir das vom Herzen schreiben und danke fürs mitlesen. Ich werde mich, nehme ich mir jedenfalls vor, regelmässig hier schreiben und ggf. auch Fragen stellen.

Mit lieben Grüssen an alle

[Jessica2511]

Hallo tautropfen,
wilkommen in diesem Forum auch wenn der Anlass nicht gut ist sich hier anzumelden. Ich bin seit dem 30.6 hier mein Vater hat auch SPk, Er hat morgen seine erste Chemo geschafft. Bis jetzt hält sichalles in Grenzen er ist halt sehr schlapp. Er bekommt gleichzeitig jeden Tag Bestrahlung. Mal schaun was noch kommt. Bleibt stark und Kopf.
Liebe Grüße Jessica

[HeikesFreundin]

Hallo Tautropfen ...

viel Kraft wünsch ich Dir und euch!

Angie

[Hilda]

Hallo,

ich sage auch Willkommen hier im Forum. Bin erst seit ein paar Tagen hier und froh, dass ich hierher gefunden habe.
Hier findet man immer Ansprechpartner und bekommt sehr hilfreiche Infos.

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Euch
Hilda

[tautropfen]

Hallo liebe Forumsmitglieder

Vielen Dank für Eure Mitteilungen, ich fühle mich doch schon nicht mehr so allein.

Möchte euch kurz schildern, was sich in der Zwischenzeit getan hat:

Meinem Vater geht es im Moment sehr gut, er ist guter Dinge und richtiggehend aufgekratzter Stimmung. Ebenso meine Mutter, die denkt, jetzt kommt er bald nach Hause und alles wird gut.

Gestern wurde ein CT gemacht, ich habe anschliessend mit der behandelnden Aerztin gesprochen. Es wird morgen vormittag um 10 Uhr eine Besprechung geben um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Was sie mir sagen konnte, war, dass der Tumor in der Speiseröhre bösartig ist, ob sich im Magen ebenfalls ein Tumor gebildet hat, kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden.

Ich werde euch weiter berichten.

Euch allen wünsche ich von Herzen Mut und Zuversicht und danke nochmals für eure guten Worte.

Tautropfen

[tautropfen]

Hallo zusammen,

heute morgen, ich wollte mich schon aufmachen ins Krankenhaus, kam die Nachricht, dass heute noch eine Darmspiegelung und Ultraschall gemacht werden sollen. Könnten Metastasen im Darm sein?

Ich kann heute abend anrufen um die Resultate zu erfahren. Die Patientenbesprechung wird dann morgen stattfinden.

Mein Mann ist vor 2 1/2 Jahren an Darmkrebs gestorben. Wenn ich daran denke, dasselbe wieder zu durchleben, wird mir angst und bange und jetzt grade weiss ich nicht, ob ich das schaffe.

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und ein



an alle, denen es auch nicht so gut geht.

Tautropfen

[Jessica2511]

Hallo Tautropfen,
ich versteh diech total gut, meinem Papa geht es heute so schlecht er so dolle Nebenwirkung von der Bestrahlung er kann gar nicht mehr essen. Er ernährt sich seit gestern über die Sonde. Jetzt sitzt er und weint fast er unterdrückt es. Aber man sieht es im an das er kurz davor ist. Heute ist wohl ein Tiefpunkt erreicht er sagte das das doch nicht hilft. Also unser Kampf hat begonnen. Wenn meine Mutter zur Arbeit fährt muß ich mit ihn über die Sonde was geben, aber wir machen das. Er kann noch nicht mal was trinken. Aber ich hoffe das bei Euch nichts weiteres gefunden wird, sei stark.
Liebe Grüße Jessica

[tautropfen]

Hallo Jessica,

schicke dir auf diesem Weg Kraft und trotz der Schmerzen ein bisschen Zuversicht.

Tag für Tag und Schritt für Schritt, das war damals ein wichtiger Grundsatz im Umgang mit meinem krebskranken Mann den ich fast bis zum Schluss zu Hause betreut habe, es waren insgesamt mehr als zwei Jahre.

Es tut unermesslich weh, einen geliebten Menschen so leiden zu sehen. Ich stehe hilflos diesem leiden gegenüber. Hilflos? Nein nicht ganz, ich kann ihn unterstützen, ihn verstehen (es zumindest versuchen) und ihm meine Liebe und Zuneigung schenken. Ich habe damals auch einen Kurs in Pflege krebskranker Menschen belegt, was mir sehr geholfen hat bei der Betreuung.

Diese Erfahrungen werden mir jetzt sicher helfen um für meinen geliebten Vater da zu sein .

Ich bin in Gedanken bei dir und deinem Vater.

Tautropfen

[tautropfen]

Guten Morgen zusammen,

nach einer schlaflosen und grüblerischen Nacht wende ich mich nun heute morgen an euch.

Gestern abend konnte ich noch mit der Aerztin meines Vaters sprechen. Offenbar hat keine Darmspiegelung stattgefunden (vielleicht hab ich es auch falsch verstanden, dass eine gemacht werden soll). Sie haben nochmals die Speiseröhre/den Magen gespiegelt inkl. Ultraschall. Vom Magen haben sie nochmals Gewebeproben entnommen, diese werden heute pathologisch untersucht.

Sie sagte, dass der Tumor in der Speiseröhre noch nicht allzu gross wäre (etwa Stadium II) und grundsätzlich eine OP möglich wäre. Wären da nicht die Nieren, die bei meinem Vater sehr schlecht arbeiten, zudem wurde er vor ein paar Jahren am Herzen operiert nach einem Herzinfarkt.. Diese Tatsachen machen eine OP "relevant" riskant. Wenn man nüchtern eine Nutzen/Gefahren Analyse mache kommt das Team zum Schluss: Keine OP sondern palliative Chemo oder Radiochemotherapie.

Heute wird, wie gesagt, das weitere Vorgehen besprochen.

Ich wünsche allen einen schönen Tag trotz Leid und Schmerzen die bei vielen von Euch herrschen mindestens einen schönen Moment.

Tautropfen

[monika100]

Guten Morgen Tautropfen,

wollt Ihr Euch noch eine 2. Meinung wegen der Behandlungsweise einholen?
Das wäre bestimmt nicht schlecht. Manchmal sehen andere Ärzte die Lage wieder anders.

Wünsch Euch viel Kraft und alles Gute für die Untersuchungen heute!

LG Monika

[tautropfen]

Hallo Monika,

mein Vater ist in einer Klinik, welche spezialisierte Abteilungen für Onkologie hat. Wie ich aus den Gesprächen herausnehme, sind es alles hochspezialisierte Leute.

Wir weden nach allen Gesprächen die stattfinden werden entschliessen ob noch Zweit- oder sogar Drittmeinungen eingeholt werden.

Dir vielen Dank für den Tipp, den ich im Hinterkopf behalten werde.

Danke

Tautropfen

[tautropfen]

Hallo zusammen,

Heute vormittag hat also die Besprechung stattgefunden.

Ich versuche einmal wiederzugeben, was besprochen wurde:

Mein Vater hat ein Speiseröhrenkarzinom etwa in der Mitte der Speiseröhre. Der Tumor ist noch nicht allzuweit fortgeschritten, ist aber bösartig und agressiv.

Die Resultate der Biopsie der Magenschleimhaut sind noch nicht vorhanden, man geht aber davon aus, dass die Veränderungen der Schleimhaut nicht auf ein bösartiges Geschwür hindeuten, ausschliessen kann man es aber nicht. Die endgültigen Resultate sind für Montag zu erwarten.

Eine OP wäre möglich, jedoch sehr riskant. Die Gefässe und Aorta sowie die Nieren meines Vater sind nicht mehr die besten und somit wäre das Risiko sehr hoch, dass er während oder nach der OP sterben könnte.

Eine Chemotherapie kommt ebenfalls nicht in Frage infolge der schlechten Nierenfunktion. Da die Nieren die Giftstoffe filtern wären diese überlastet und er müsste mit grösster Wahrscheinlichkeit dyalisiert werden.

Bleibt Bestrahlung als mögliche Alternative. Hier würde es mich interessieren wie andere diese Art der Therapie erleben mit Nebenwirkungen usw. Soll ich hierfür einen extra Thread eröffnen?

Mein Vater hat sich dazu entschlossen, die Variante der Bestrahlung zu wählen. Er ist sehr pragmatisch und meint, er möchte lieber noch ein paar Wochen oder Monate LEBEN mit einigermassen guter Lebensqualität als dauernd im KH zu liegen und sich nicht mehr rühren können.

Nächste Woche haben wir Sitzung mit Onkologen und Onkologiepsychologen.

Morgen vormittag kann ich meinen Vater heimholen. Er freut sich sehr auf sein Zuhause und ich mich mit ihm.

Mit lieben Grüssen an euch alle

Tautropfen

[monika100]

Hallo Tautropfen,

mein Mann hat auch über 30 Bestrahlungen erhalten wegen Speiseröhrenkrebs. Allerdings hatte er erst 2 Zyklen Chemos, dann Bestrahlungen und dann auch noch eine Zeit Bestrahlungen und Chemos zusammen. Danach wurde er operiert und das ist wirklich heftig, wenn man nicht einigermaßen fit ist, schafft man das nicht. Da haben eure Ärzte ganz recht.
Die Bestrahlungen für sich allein hat er ganz gut geschafft, also nicht jeder muss alle Nebenwirkungen bekommen, die es gibt. Bei ihm war es am schlimmsten, als er Chemos und Bestrahlungen zusammen bekommen hat.

Ich vermute aber, dass dein Vater eine andere Art Bestrahlung bekommen wird, da es ja für ihn die einzige Therapie zu sein scheint. Das werdet ihr ja im Gespräch erfahren.

Vielleicht kannst du bei "Ulla 46 - Ich möchte Mut machen" was finden bzw. sie mal anschreiben, sie ist richtig fit, was das Thema SPRK angeht.

LG, lass von dir hören.
Monika

[tautropfen]

Hallo Monika und
alle die mitlesen,

ich kann ja meinen Vater heute vormittag nach Hause holen. Er freut sich sehr, er hat schon angerufen heute in aller Früh und gefragt ob alles klar sei . Es ist schön, dass er heim darf, der Hund und meine Mutter warten schon.

Nächste Woche werden die Gespräche mit der Onkologie betreffend der geplanten Bestrahlung stattfinden.

Ich weiss von meinem Mann (er hatte Darmkrebs), dass auch Bestrahlungen sehr happig sein können mit Nebenwirkungen. Und erst die Radiochemotherapie - ich weiss was du und dein Mann mitmachen liebe Monika.

Euch allen einen schönen Tag!

Tautropfen

Ps. ich werde bei Ulla nachlesen, danke für den Tipp!

[monika100]

Hallo Tautropfen,

mein Mann hatte im letzten Jahr die Chemo- und Bestrahlungs-Therapie und wurde am 30.09.09 operiert. Also bei uns ist (zumindest im Moment) das Schlimmste vorbei. Es gibt zwar einiges an Folgeerscheinungen und Nebenwirkungen, was auch wohl nicht mehr weggeht, aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden und froh, dass es so ist.
Nach drei Monaten Wiedereingliederung arbeitet mein Mann jetzt wieder, das ist ihm wohl etwas zu viel, aber finanziell blieb kaum eine andere Möglichkeit und er will es versuchen. Die Kontroll-Termine " hängen einem ständig im Nacken" und bei jeder Regung, die ausserhalb des Normalen ist, gehen bei mir die Alarmglocken an, aber da muss man wohl mit leben. Kennst du sicher alles von deinem Mann.

Wie gefällt es deinem Vater zu Hause, ist alles gut gegangen und geht es ihm einigermaßen gut? Wünsch euch ein paar schöne Tage.
LG Monika