Gastrektomie - jetzt Entzündung an Speiseröhennaht - was tun?

[Andy386]

Oder besser: Was kann man falsch machen ?

Meine Oma (78) wurde am Montag operiert, totale Gastrektomie. OP ist soweit gut gelaufen, meiner Oma gings ganz gut. Heute wurde festgestellt, dass die Naht Speiseröhre-Dünndarm nicht ok ist, sie wurde gleich operiert, da wurde eine dort auch noch eine Entzündung festgestellt.
Jetzt liegt sie noch in Narkose/künstl. Koma und hat Breitband-Antibiotika bekommen. Da ich schon einiges über mögliche Bahandlungsfehler gelesen habe, wollte ich mal hier fragen, worauf man als Angehöriger achten muss...

[MarcoIL]

Hallo,
das ist nicht so toll. Aber auch nicht ungewöhnlich. Gleich von Ärztepfusch zu reden, da wäre ich sehr vorsichtig. Redet lieber mit den Ärzten, wie und ob Sie
die Sache in den Griff kriegen. Dann wird es ihr hoffentlich auch bald besser gehen.

[honischt]

Hallo Andy,
als meinem Mann der Magen entfernt wurde, wurden wir auf diese Komplikation hingewiesen. Wie verlief euer Gespräch vor der OP? Bei deiner Oma war das bestimmt auch kein Ärztefehler. Lasst es euch nochmal genau erklären. Für euch weiterhin alles Gute.
Viele Grüße
Christa

[Christian S.]

Das Problem ist meist heute das einfach die normalen Liegezeiten nicht mehr beachtet werden. Ich kann mir vorstellen das die Oma nicht wirklich lange auf der Intensivstation gelegen hat und zu früh scheinbar die Ernährung über die Halsvene aufgegeben wurde. In der Regel sollte nach der Intensivstation ein Kontrollröntgen erfolgen um die Dichtheit der neuentstandenen Passage zu überprüfen. Oft erfolgt es nicht mehr und dann wird zu früh mit dem Kostaufbau begonnen. Bei älteren Menschen muss man da noch mehr Zeit in Anspruch nehmen weil der Heilungsverlauf entsprechend langwieriger sein kann. Ich lag damals sechs Tage auf der ITS.

Christian S.

[Anton.G]

ich denke dass man natürlich nicht sofort sagen kann dass es ein ärztlicher Fehler war, genau so wenig aber kann man sagen dass es dieser nicht gewesen sei

Faktum ist dass bei erfahrenen Operateuren derartige Komplikationen viel seltener vorkommen als bei anderen

ich hatte 3 Anastomoseninsuffizienzen, dadurch Sepsis im Bauchraum und bin fast daran gestorben weil es dann auch noch falsch behandelt wurde (konservativ, d.h. keine Behandlung, kein Antibiotika, über Wochen nur künstliche Ernährung, auch keine Flüssigkeit)

das Gute aber ist dass in der Regel wenn man richtig behandelt wird das Ganze zwar sehr schwierig aber doch mit eher guter Prognose ist

die grosse Frage ist natürlich wie es mit dem Krebs aussieht, alles andere wird eher wieder recht gut

was man braucht ist sehr viel Geduld, ich hatte 2 ganz schwierige Jahre, jetzt lebe und esse und trinke ich wieder fast normal


ich wünsche euch alles Gute
liebe Grüsse
Anton

[Andy386]

Vielen, vielen Dank für die vielen Antworten !
Gleich das Beste: Meiner Oma gehts wieder ganz gut. Sie ist munter, hat mit uns gesprochen, steht sogar schon mit Physiotherapeuten kurz auf.

Ja, meine Oma wurde auf alles hingewiesen, war (glücklicherweise?) noch auf der ITS, Kostaufbau hatte auch noch nicht begonnen, nur Trinken. Dannach ist die Undichtigkeit diagnostiziert wurden (weiss nicht genau, wann das Kontrollröntgen war)

ZVK hatte sie gestern noch, wird aber über Nasensonde, die tief in den Dünndarm reicht, ernährt.
Zu einer schweren Entzündung ist es auch gekommen, aber der Sepsiswert (Namen vergessen) fällt langsam.

[Andy386]

Ich will mal ein kleines Update geben
Meiner Oma gehts jetzt richtig gut, Sie ist wieder zu Hause, läuft auch mal etwas in der Wohnung rum, war gestern sogar mit mir Treppen steigen. Jetzt scheint alles dicht zu sein. Das Einzige was noch stresst, ist, dass sie öfters nach dem Essen saures Aufstossen bekommt. Soweit klappt alles gut, mein Opa kümmert sich intensievst um sie ()