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Alt 17.06.2007, 21:19
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard Nutzen von Reha ?

Eigentlich sollte ich heute noch in einer Anschlussheilbehandlung sein, aber ich hab sie nach der Hälfte der Zeit abgebrochen. Irgendwie schockiert oder frustriert mich die Erfahrung, die ich da gemacht habe und ich frage mich, was ist da schief gegangen? Vielleicht könnt Ihr mir hier helfen, das ganze zu verstehen...

Eigentlich hatte ich mich sehr drauf gefreut. Ich kam aus der Standardchemo bei Eierstockkrebs und die AHB startete 14 Tage nach der letzten Chemo. Mir ging es schon wieder relativ gut. Nach drei Tagen in AHB bin ich krank geworden. Erkältung mit leichtem Fieber (38°). Das ist mir während der ganzen Chemo nicht passiert. Ich vermute es hing mit dem m.E. vitaminarmen Essen zusammen. Das war dann letzlich auch der Grund, warum ich den Aufenthalt dort vorzeitig abgebrochen habe. Jeden Tag den ich dort war, ging es mir irgendwie schlechter und ich hab das Essen nicht vertragen. Nachdem ich mich von dem Fieber dort wieder berappelt habe (in der Zeit bin ich dort nicht essen gegangen, sondern hab versucht mit aus dem Supermarkt und Reformhaus zu ernähren), hab ich von dem Essen Sodbrennen bekommen. Den meisten Leuten scheint es aber gut geschmeckt zu haben. Am ersten Tag sagte sogar jemand, dass das Essen dort richtig gut sei... Die Geschmäcker sind wohl unterschiedlich.

Leider konnte man aber auch nicht wirklich Obst oder Gemüse zukaufen, weil es in der Reha-Klinik keine Kühlschränke gab. Man hätte alles Frische quasi täglich wegwerfen müssen, weil es zu schnell schlecht geworden wäre. Schon eine Saftbar mit frisch zubereiteten Obst oder Gemüsesäften hätte ich hilfreich gefunden. In der Arzt-Visite wurde mir dann sogar verboten, selbst was zu essen zu kaufen, dabei hab ich zu dem Zeitpunkt schon zwei Tage von dem gelebt, was ich selbst gekauft hatte und vertragen habe.

Um meine Erkältung hat man sich erst gekümmert, nachdem ich sie selbst schon quasi auskuriert hatte und das Fieber vorbei war. Vorher hat das niemanden interessiert (vermutlich weil ich am Samstag Fieber bekommen hatte). Am Sonntag abend hab ich nach einem Mittel gegen Halsschmerzen gefragt... gab nur Schmerzmittel oder Emser Pastillen (zu schwach bei Halsschmerzen), nicht mal die Frage, ob die Schwester vorbeikommen soll oder nach mir gucken. Am Montag bei der Visite kam nur der gute Ratschlag, ich solle doch möglichst Zug meiden...

Als ich daraufhin überlegt habe, die ganze Aktion abzubrechen und die Ärztin gefragt habe, was denn die Maßnahmen nützen, hat sie das als persönlichen Angriff interpretiert. Dabei wollte ich doch nur verstehen, welches Risiko ich eingehe, wenn ich die Maßnahme abbreche und das gegen das Risiko abwägen, was ich gefühlt habe, weil ich das Essen dort nicht vertragen habe.
Und irgendwie habe ich es noch immer nicht verstanden. Okay. Bewegung ist natürlich immer gut. Die Vorträge haben aber so gar nicht die Probleme angesprochen, die ich hatte. Da gab es einen Vortrag über gesundes Essen, der aber vom Haus selber m.E. nicht umgesetzt wurde. Dann gab es eine lange Werbeveranstaltung zum Thema " Wie komme ich an eine zweite Reha?".
Keine Hilfestellungen dazu, wie man z.B. im Arbeitsleben mit dem Thema Krebs umgehen sollte. Vermutlich, weil die meisten Teilnehmer schon Rentner waren? Ich weiss es nicht. Jedenfalls hab ich gedacht, es wäre vermutlich besser, die Maßnahmen stärker nach Altersgruppen zu strukturieren und nicht in einer Klinik alle Altersgruppen unterzubringen.

Außerdem hat mich die ganze Geschichte ziemlich verunsichert. Vorher hab ich mich ganz gut gefühlt. Mir wurde erzählt, dass man noch Jahre lang nach Krebs Folgen im Körper spürt (ja aber mit welchen Konsequenzen?) und die Chemo aufs Hirn schlägt. Mag vielleicht sein, aber ist - glaub ich - nicht bei jedem so. Hab dann angefangen, IQ-Tests im internet zu lösen und es kamen ähnliche Werte raus wie vor der ganzen Erkrankung. Oder es wurde mir gesagt, dass man nachher nie wieder so belastbar ist, wie vor der Erkrankung. Kann man das wirklich so sicher für jedes Individuum sagen? Wie oft hätte Lens Armstrong eigentlich ohne Krebs die Tour de France gewonnen? 20 mal? Wäre es nicht sinnvoll, etwas vorsichtiger mit solchen Aussagen zu sein? Mich hat das ganze ziemlich frustriert, insbesondere weil ich mir vorher gedacht habe, da kann man Kraft sammeln, da trifft man Leute mit ähnlichen Problemen und es wird einem eher Mut gemacht als einfach draufgeschlagen. Okay, ich war unzufrieden und hatte eine eigene Wahrnehmung und Meinung. Da ist es vielleicht verständlich, dass die Leute mich eher runtermachen. Fand ich aber dennoch nicht okay. Wenn ich hier im Forum die Erfahrungen lese, so sind die auch überwiegend positiv. Gibt es jemanden, der mit der AHB auch eher schlechte Erfahrungen gemacht hat und vielleicht schon eher verstanden hat als ich, warum das so war?
 

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