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Alt 28.01.2013, 10:37
Odelbie Odelbie ist offline
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Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Hallo ihr meine Lieben,


Papa und Oma, wir vermissen euch so sehr. Ständig wandern die Gedanken.
Ständig wechselnde Gefühle. Ständige Auf und Ab's.

Ihr seit im Himmel, hab bestimmt immer Sonne. Hab tolle Menschen kennengelernt und lacht viel. Vorallem habt ihr keine Schmerzen, es wird nie Dunkel und die Farbe Weiß spiegelt sich überall wieder.

Jürgen, was ist mit uns ? Wr sind hier auf Erden, gefangen in unserer Trauer. Diese ist gefüllt mit Schmerz. Unsere Gedanken sind ständig die Gleichen.
Wr haben unser Leben verloren, als du und Oma gehen mußtest.
Wir sind hier am Kämpfen, Schatz wir bringen es einfach nicht hin. Unsere Lisa ist voller Angst und voller Trauer, das Lachen weg. Sie flüchtet in ihre Musik. Das ist auch gut. Sie sagte mir am Samstag:" Mama ich spiele so laut, das es Papa nervt und er kommt und sagt höre bitte auf".
Lisa würde es in Kauf nehmen, dich so zu ärgern mit der AC DC Musik, nur damit sie deine Stimme hört und dich sehen kann.
Frag mich lieber nicht wie es mir geht. Im Moment fühle ich mich,als würde ich Stück für Stück sterben.
Ach Jürgen, ich sitze gerade hier zu Hause und blicke aus dem Fenster in die weite Ferne. Oft sind wir Beide hier am Fenster gesessen und haben geträumt.
Ich wünschte mir, ich würde träumen. Denn wenn ich aus dem Traum erwache, dann haben wir uns wieder.
Es ist nicht zu verstehen, zu begreifen. Ich finde nicht wirklich Worte. Ich spüre nur die Schmerzen. Du hast uns vor einen irre Prüfung gestellt , ich kann es nicht schaffen. Bitte zeige mir den Weg, den wir gehen müssen. Mache uns unser Leben nicht so schwer. Bitte lieber Jürgen, gib uns die Chance irgendwie weiter zu leben. Bitte. Wr vermissen dich so unendlich. Wir vermissen meine Geliebte Oma ,wir vermissen euch.

In Liebe deine Grit mit unserer Tochter Lisa




Liebe Tine,

Deine Mama ist gegangen und hat auch eine große Lücke hinterlassen.
Wir verstehen es nicht. Wr wollten doch unsere Liebesten behalten. Aber es geht nicht nach uns.
Dieser Krebs bestimmt unser Leben und unsere Sorgen und Ängste.
Deine Tochter heißt auch Lisa.
Mein Mann sagte unser Kind bekommt den Namen wegen Elvis. Und unsere Maus wird mal Musik lieben. Das stimmt. So verbinde ich immer die schönen Gedanken mit dem Namen unserer Tochter.
Und wenn es wieder irgendwo im Körper sticht, dann denke ich sofort an Krebs.
Und dann kommt sofort die Angst und die Trauer und der Gedanke wenn mir etwas passiert ist Lisa ganz alleine.

Ich möchte gern versuchen mit der Trauer umgehen zu können. Aber wenn ich hier lese, das viele nie damit fertig werden, dann habe ich eigentlich schon aufgegeben.
Für uns die hier geblieben sind auf Erden ist es schwer zu verstehen. Und doch muss ich Jesus Danke sagen, das mein Jürgen nicht lange den Schmerz und all die Bestrahlung und Chemo's ertragen mußte. Danken, das der Kampf nicht so lange dauerte, bis mein Jürgen über die Regenbogenbrücke ging. Bisher kannte ich nur die Bilder, wenn ein Kind geboren wird, wie es sich entwickelt und dazu lernt. Ich wußte nicht, was auf uns zukommt, als wir die Diagnose bekamen. Ich habe aber gesagt, wir schaffen es zusammen. Die Bilder die im Kopf gespeichert sind, die Befunde, Behandlungen , Medikamente u.s.w. Alles abrufbar im Kopf.
Und dann kommt genau das Gegenteil von einem Baby. Du mußt zusehen wie das Gewicht weniger wird, die Kraft beginnt zu schwinden, kein essen mehr, kaum trinken und alles unaufhaltsam Berg ab geht. Diesen Gang zu gehen ist ein Bruch in meinem Leben. Es sind die Bilder, die mir sagen warum hast du nicht mehr getan. Es ist diese Hilflosigkeit, die unsere Liebsten haben. Es kommen die Zweifel und die Gefühle überfordert zu sein. Und doch stellst du dich als Kämpfer. Ich war mir vollkommen egal. Mir war immer wichtig, das es meinem Jürgen gut geht.
Und doch haben wir verloren. Ganz oft durchlebe ich die einzelnen Arztgespräche wieder und immer wieder. Sehe die vielen Pillen,Tropfen,Salben. Ich bin Amir überfordert. Und ich habe bestimmt ein Trauma, was diese Götter in Weiß betrifft. Ich kann zu keinem Arzt, in kein Krankenhaus. Ich schaffe es nicht einmal in eine Apotheke.
Ich stelle mir die Frage, reicht es nicht, meinen Mann und meine Oma verloren zu haben ? Ist das nicht schon genug ? Nein, ich bekomme noch zum Dank diese gesammten Nebenwirkungen.
Wann hört es denn auf ?

Liebe Tine , ich schicke dir einen ganz lieben Gruß verbunden mit einem lieben Knuddler
Zu wissen unsere Lieben sind unsere und mit den Gedanken an unsere Lieben sie müssen nicht mehr leiden und dennoch vermissen wir sie ohne Ende.

GglG
Grit mit Lisa fest an der Hand und Jürgen und Oma fest im Herzen



Ich schicke euch Allen hier einen ganz lieben Gruß

GglG Grit
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