Folsäure bei Kinderwunsch

[robbie45a]

Hallo,

habe eine vielleicht dumme Frage, aber bin ziemlich verunsichert.

Ich werde im August Tamoxifen absetzen, um versuchen uns endlich unseren langjährigen Kinderwunsch zu erfüllen. Die Risiken einer Schwangerschaft nehme ich in Kauf, frage mich aber, ob ich ein zusätzliches Risiko eingehe, wenn ich vorher ein Folsäurepräparat einnehme. Oder gehört das einfach - da ja eine Schwangerschaft ohnehin Zellteilung in hohem Maße ist - dazu?

War schon im Internet unterwegs, aber finde keine eindeutigen Informationen.

Wäre super, wenn mir jemand helfen könnte.

Gruß,

Robbie

[bergmädel]

Liebe Robbie,

aus lauter Neugier habe ich mir gerade mal den Zusammenhang zwischen Folsäure, Krebs und Schwangerschaft ergoogelt..... das ist 'ne ganz schön spezielle Frage, die Du da stellst!

Hast Du schonmal einen Arzt nach den neuesten Erkenntnissen über Folsäure und Krebsrisiko befragt? Meine Googleergebnisse sind nicht unbedingt besorgniserregend.

Und, ist es überhaupt unbedingt notwendig, ein Folsäurepräparat einzunehmen, wenn Du keine Mangelerscheinungen hast? Kann man diesen Wert testen lassen, um das zu wissen?

LG Sandra

[Ilse Racek]

Liebe Robbie

Du bestätigst an dieser Stelle einmal mehr, wie stark wohl bei jungen BK Patientinnen der Kinderwunsch ist; trotz starker Einflussnahme in den Organismus durch beisp. Chemo oder AHT..........

Wenn ich noch jung wäre, würde es mir wahrscheinlich selbst so ergehen (?) Aber ich denke immer wieder an die Risiken...........

Sollte ich in einer vergleichbaren Situation sein oder eine meiner Lieben hätte einen solchen Wunsch, würde ich ganz sicher dringend dazu raten - selbst wenn es mit hohen finanziellen Kosten verbunden wäre - zumindest ein umfassendes aussagekräftiges Blutbild machen zu lassen.

Folsäure ist ja - wie Du sicher weißt - ein zum Vitamin-B-Komplex gehörendes Vitamin und wird sinnvollerweise von den meisten Frauen mit Kinderwunsch unter der Kontrolle verantwortungsvoller Gynäkologen eingenommen.

Wenn Du dahingehend nicht schon in guten Händen bist, so kann es sicher nicht schaden, sich umfassend hierzu nochmal beim Gyn "schlau" zu machen.

Etwas laienhaft ausgedrückt würde ich - an Deiner Stelle - sowieso eine angemessene Zeit zwischen Medikation und Verwirklichung Eures langjährigen Kinderwunsches verstreichen lassen. Auch dazu kann Dein Gyn sicher den einen oder anderen vernünftigen Rat erteilen

Ich wünsche Dir alles erdenklich gute bei der Entscheidungsfindung

LG

[Kimmy07]

Hallo Robbie,
warum willst Du denn Folsäure einnehmen? Durch Chemo o.a. Therapie wird der Folsäurehaushalt in der Regel nicht/gering beeinflusst und bei normaler Ernährung reguliert sich der Bedarf von selbst. Den Folsäurespiegel kannst Du ganz einfach beim Hausarzt bestimmen lassen, in der Regel wird dies zusammen mit Vit. B 12 bestimmt. Bei mir wurde dies automatisch vor und nach der Chemo bestimmt, es ist alles tipptopp.
Wenn Du jetzt eine Schwangerschaft in Angriff nehmen möchtest, würde ich Dir eher raten, Deinen Impfstatus aufzufrischen (Röteln!), ich bin da auch gerade dran.... Ich habe während der Chemo die Pille weiter genommen und hatte dadurch einen regelmässigen Zyklus. In unserem Urlaub im Oktober setze ich sie ab, bin sehr gespannt was passiert. Als unverbesserliche Optimistin freue ich mich natürlich auf eine baldige Schwangerschaft.

Dir auch alles Gute und viel Erfolg,
K.

[Renate2]

Liebe Robbie,
ich habe in der letzten Zeit häufiger gelesen, daß Schwangere nicht genug Nahrungsmittel mit Folsäure zu sich nehmen und deshalb ein Mangel entsteht.
Nur habe ich nicht ganz genau gelesen, da mich das nicht mehr betrifft.

Ich schicke Dir mal per PN einen Artikel, den ich hier wegen Werbung nicht einstellen kann.

Liebe Grüße
Renate

[Sanne72]

Hallo,

wie einige von euch wissen, betrifft mich die Folsäure-Einnahme wegen Schwangerschaft ja akut.

Sie wurde mir von dem Gyn-Onkologen, den ich im im Dezember zwecks Kinderwunschabklärung aufsuchte, dringend ans Herz gelegt!!!

Und auch meine Frauenärztin hat nichts dagegen gesagt.

Der letzte Absatz des von Mo verlinkten Artikels sagt ja, dass man letztlich nicht genau sagen kann, ob das BK-Risiko nun wirklich deutlich erhöht ist, dass weitere Studien erforderlich wären und eine andere Studie zu gegenteiligem Ergebnis gekommen war.

In der zitierten Studie heißt es, die Frauen, die die höchste Dosis, also 5mg Folsäure bekamen, hatten ein doppelt erhöhtes Risiko, an BK zu sterben.

Hab mal geguckt: Mein Folsäurepräparat, das man bei Kinderwunsch und bis Ende des ersten Trimesters der Schwangerschaft nehmen soll (und ich hab es jetzt auch die letzten acht Wochen weiter genommen, weil ich nicht 90 Tabletten wegwerfen wollte) hat 0,8mg, das, was man für die Restschwangerschaft und Stillzeit nehmen soll 0,4mg. Also lange keine so hohe Dosierung!
(Was mich nach dem ersten Schock des hier Lesens doch wieder ein wenig beruhigt).

Werde bei meinem nächsten Vorsorgetermin in 14 Tagen einfach meine Frauenärztin nochmal drauf ansprechen...

Liebe Grüße von Susanne

[robbie45a]

Hallo Susanne,

schön, dass es bei Dir offensichtlich mit der Schwangerschaft geklappt hat..... Ich habe die gleiche Dosierung Folsäure vom Gyn verschrieben bekommen und bzgl. meiner angesprochenen Zweifel meinte der, dass das Risiko der erhöhten Zellteilung (und damit auch evtl. bösartiger Zellen) bei einer Schwangerschaft ja erst recht gegeben wäre. Leuchtet mir eigentlich ein, aber wie gesagt... bin trotzdem verunsichert....Würde mich freuen, wenn Du mich über die Meinung der Frauenärztin dazu auf dem Laufenden hältst.

Hallo Kimmy,

klar Impfstatus etc. ist abgeklärt - ich denke, Dein Gyn wird Dir auch Folsäure empfehlen, wenn Du planst schwanger zu werden.....?!

[Sanne72]

Hallo Robbie,

komme gerade vom Organscreening-Ultraschall (alles, soweit man sehen kann, in Ordnung, zeitgerechte Entwicklung des Kindes, kein Anhaltspunkt für Fehlbildungen - schön, gell?!)
Habe den Arzt dort gleich mal befragt - er ist ja auch ein Gyn, aber er sagt, dass Folsäureeinnahme nach Brustkrebs schaden könne, habe er bisher nicht gehört. Auf meine Frage nach der Zellteilung sagte er, Folsäure an sich würde die Zellteilungsaktivität nicht erhöhen, es würde aber bei Zellteilungen benötigt, um es in die neuen Zellen einzubauen (weswegen man bei Blutarmut auch Eisen in Kombi mit Folsäure geben würde). Außerdem würde ja in manchen Staaten Folsäurezusatz in Lebensmitteln diskutiert - z.B. Schweiz -, er meinte, wenn das Risiko da so hoch wäre, würde das sicher nicht so diskutiert werden.

Ein Arzt, den ich in einem Schwangerschaftsforum angepostet habe, schrieb auch nur zurück, es gebe eben die verschiedenen Studien, keine sei nach seinem Kenntnisstand aussagekräftig genug, um auf die zusätzliche Folsäureeinnahme in der Schwangerschaft zu verzichten - ich solle aber auch nochmal meine Experten vor Ort befragen.
Müsste also überlegen, ob ich mal im Brustzentrum nachfrage... aber da war ich jetzt auch schon länger nicht mehr...

Hmmpf - naja, irgendwas ist immer, gell? Sollte mir jetzt vielleicht einfach sagen, dass ich immerhin fast konsequent auf Nitritpökelsalz verzichte - und das ist erwiesenmaßen krebserregend... irgendwas macht man wahrscheinlich immer, was einem potentiell schaden könnte...

Liebe Grüße von Susanne

[robbie45a]

Hallo Susanne,

bin auch gerade dabei mir einzubläuen, mich nicht verrückt zu machen... Wie Du schon sagst, ich versuche schon auf mich und meinen Körper zu achten und ihn zu unterstützen, aber ansonsten sollte man vielleicht auch einfach auf seinen Körper vertrauen. Hab`in knapp 3 Wochen einen Termin im Brustzentrum, da werde ich den Arzt nochmal ansprechen. Aber nachdem was ich jetzt so gehört und gelesen habe (vielen Dank nochmal an alle Googler und Schreiber), denke ich, dass es verantwortungsbewußter dem Baby gegenüber ist, Folsäure einzunehmen. Tja, und dann hoffe ich, dass ich genauso viel Glück habe wie Du und bald schwanger werde ....

Wünsch` Dir alles Gute, liebe Grüße

Robbie

[Sanne72]

Liebe Robbie,

nur noch mal ganz kurz: bekam eben den Rückruf vom Sekretariat im Brustzentrum, die Ärztin ließ mir ausrichten, ich solle die Folsäure ruhig weiternehmen, sie hätte da keine Bedenken.
(Du siehst, irgendwie lässt es mir auch keine richtige Ruhe... und ich merke auch, dass ich mir über Sachen, die ich sonst besser an die Seite schieben konnte, bis sie dran waren, wieder mehr und länger Gedanken mache - das ist aber wohl typisch für Schwangere.)
Berichte also ruhig nochmal darüber, was Dir Dein Brustzentrum in 3 Wochen sagt!
Ich wünsch Dir alles, alles Gute für euren Kinderwunsch, dass er sich bald erfüllen möge und Dein Körper gut mitmacht!!!

Liebe Grüsse von Susanne

[Kimmy07]

[/COLOR][/SIZE][/FONT]bei normaler Ernährung.

Das Bestimmen des Folsäurespiegels (Homocysteinspiegel im Blut) ist hier in "D" kein Standardtest und deren Laborkosten werden demnach auch (noch) nicht von den Kasse übernommen. Jedoch zu empfehlen ist er allemal, da er zB. schon den lange übrefälligen/-flüssig gewordenen Cholesterinwert hätte ablösen sollen.... Ja wenn da nicht die Margarinen und Pharmalobby wäre...
Gruß
~mo~[/QUOTE]


Hallo Mo,
Du hast natürlich Recht, allerdings haben sich hier mehrere kleine Schönheitsfehler eingeschlichen: Homocystein ist ein Intermediärprodukt im Aminosäurestoffwechsel von Methionin. Homocystein kann in Folge eines Folsäure, Vitamin B6- und B12-Mangels erhöht sein, muss aber nicht. Insofern sind dies zwei getrennte Analysen. In "D" oder "CH" ist die Wertigkeit der Bestimmung sicher gleich hoch: nämlich bei sogenannten Risikogruppen (Schwangere, Mangelernährung, Magen-Darm-Erkrankungen etc.). Die Folsäurebestimmung kostet in Deutschland 4 Euro, ein Schnäppchen im Vergleich zu anderen Laborparametern.
Der Cholesterinwert ist einer DER Parameter für kardiovaskuläres Risiko. Und z.B. junge (!) Patientin mit familiärer Hypercholesterinämie werden frühzeitig von Herzinfarkten etc. hinweggerafft, was ein banaler Test aufgezeigt hätte. Eine Hypercholesterinämie führt in den meisten Fällen zu schwerer Atheriosklerose, dabei ist die Prävention so simpel. Margarineindustrie und Pharmalobby hin oder her, es spricht nichts gegen gesunde, und fettarme Ernährung. Interessanterweise habe ich in den österreichischen Nachsorge-Richtlinien des Mamma-CA gelesen, dass der 3. Pfeiler der Nachsorge aus fettarmer Ernährung besteht....

Nun wollen wir aber nicht krümelkacken oder klugscheissen, schliesslich ging es ja um ein sehr erfreuliches Thema.
Ich werde sicherlich VOR der SSW den Folsäurespiegel etwas puschen und dann ganz normal wie "gesunde" Schwangere ergänzen.

liebe Grüsse,
K.

[Franziska_67]

Hallo Robbie,

sowie wie Susanne betrifft mich das Thema Folsäure auch. Ich bin in der 29. SSW und alles läuft super - alle Untersuchungen sind ok.

Ich habe das Thema Folsäure für mich wie folgt geregelt: Vor der Schwangerschaft (knapp 3 Monate) habe ich 200 mg Folsäure pro Tag eingenommen, während der ersten 12 Wochen der Schwangerschaft habe ich ein spezielles Kombiprodukt für Schwangere mit 800 mg eingenommen. Danach nahm ca. 10 Wochen ein Kombiprodukt mit 400 mg. Seit ca. 6 Wochen nehme ich keine Folsäure mehr.

Diese Vorgehensweise habe ich mit meiner FÄ abgesprochen. Sie ist der Ansicht, dass Folsäure in den ersten 12 Wochen wichtig ist, da sich in dieser Zeit die Organe und insbesondere das Neuralrohr entwickeln - dann bestände kein besonderer Bedarf mehr. Bei der Einnahme von Folsäure geht es insbesondere um die Vermeidungen von Defekten am Neuralrohr. Sie hat das Vorgehen auch mit verschiedenen Kollegen und Spezialisten besprochen - da sie einige Jahre an einer Uniklinik so wie als Oberärztin gearbeitet hat, gehe ich davon aus, dass sie ein gutes Netzwerk hat und ich vertraue ihr voll.

Ich selber merke aber, dass ich als Schwangere nach Brustkrebs eine ziemliche Ausnahme bin und viele Ärzte erstmal ratlos sind.

Liebe Grüße und "schnelles Gelingen"
Franziska

[Sanne72]

Hallo Franziska,

schön zu lesen, dass bei Dir auch alles gut verläuft!!! Drücke Dir natürlich die Daumen für die letzten drei Monate und hoffe, Du musst unter Wärme nicht zu sehr leiden...

Was Du schreibst, mit der "Ausnahme", denke ich auch. Die meisten Ärzte sind sehr hilfsbereit (meine Radiologin, die bei mir für die Nachsorge zuständig ist, informiert sich jetzt auch immer fleissig für mich) aber wirklich Genaues weiß man eben nicht. An manchen Punkten kann ich damit gut leben und sage: "Tja, ist eben so, hoffen wir das beste" - und an anderen, wie jetzt, treibt es mich ganz schön um.

Was war denn bei Dir die Begründung, dann nach dem ersten Trimester Folsäure zumindest für 6 Wochen weiterzunehmen? Ich hab jetzt ja auch versucht, rauszufinden, warum es denn nach den ersten zwölf Wochen noch weitergenommen werden soll von "normalen" Schwangeren, aber so richtig lässt sich da keiner im Netz drüber aus...

Nachtrag: Meintest Du eigentlich wirklich 400/800mg oder doch microgramm (dieses griechische m)?

Viele Grüße von Susanne

[robbie45a]

Hallo nochmal,

mein Gynäkologe hat mir 120 Tabletten verschrieben und meinte, wenn ich die genommen hätte, wären meine Folsäurespeicher voll - und das würden sie auch erstmal bleiben.

Liebe Susanne, ich hoffe, ich habe Dich nicht ganz strubbelig mit meiner Frage gemacht. Genieße einfach die Schwangerschaft, es ist sooo eine besondere Zeit, die man sich nicht durch Angst oder Sorgen verderben lassen sollte. Ich habe mir gesagt, ich hab`mich für das Leben entschieden und ansonsten können wir sowieso nicht beeinflussen, was passiert.

Ich wünsche Dir und Franziska eine ganz wunderbare Schwangerschaft und freue mich mit Euch, dass alles so prima verläuft.

Halte Dich aber natürlich trotzdem auf dem Laufenden.

Liebe Grüße,

Robbie

[Sanne72]

"strubbelig gemacht" klingt sehr niedlich!!!

Doch hast Du schon irgendwie. Weil mir die Problematik einfach wirklich nicht bekannt oder bewusst war. Ich dachte halt, ich nehm das Zeug einfach, wenn's gut für's Kind ist. Und denke jetzt aber auch - gut, dass ich davon in den ersten Monaten nichts wusste, falls es bei mir nötig war, hat das Kind jetzt alles gekriegt, was es braucht! Und jetzt braucht es das aber eben nicht mehr so unbedingt.

Ich merke im Moment - wahrscheinlich auch schwangerschaftsbedingt - dass ich mich in manche Sachen ganz arg verbeißen kann und es mir schwer fällt, wieder abzuschalten. Irgendwie war diese Folsäure-Geschichte jetzt mal wieder so'n Aufhänger... und es ist halt die Gefahr in Internet-Foren dass dann die zwanzigste Frage, die Du liest, eben doch die ist, die die Ängste in Dir wieder ankurbelt... davon abgesehen, dass man da nicht mehr nur für sein Leben die Verantwortung hat, sondern auch für das Kind.
Aber ich seh das ansonsten ähnlich wie Du - ich lebe und lebe gerne und versuche, jeden Tag so gut wie möglich zu nehmen, denn Garantien kann mir niemand geben.

Ich hab mich übrigens gestern entschieden, die Zuführung über Tabletten ab jetzt zu lassen und zuzusehen, dass ich auf natürlichem Wege (leckeres alkoholfreies Weizen z.B.) ein bißchen mehr auf die Zufuhr achte. Werde das meiner Frauenärztin sagen, wenn sie aus dem Urlaub zurück ist - glaub nicht, dass sie was dagegen hat, sie meinte ja auch, ich müsse es nicht weiter nehmen, könnte es aber tun, wenn ich wollte) und ich den nächsten Vorsorge-Termin für's Kind habe. (Mein Mann muss sich dann die Ohren zuhalten, da er das Wort "Folsäure" nicht mehr hören kann)

"Strubbelige" Grüße - aber die Haare legen sich schon wieder an!-

von Susanne