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  #1  
Alt 13.01.2008, 17:06
skibber skibber ist offline
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Standard DCIS und Amputation

Hallo,

Seit einiger Zeit verfolge ich das Forum und habe mich nun angemeldet.
Meine Brustkrebsgeschichte:
Alter 60 Jahre
22. Februar 07: Ein Knoten bei gewöhnlicher Mammographie Kontrolle entdeckt
16. März: Entnahme und Analyse des Knoten. DCIS N0 M0 Grade 3
14. April: Nachresektion und gut im Gesunden
Dann 30 Bestrahlungen.
Nun Tamoxifen
22. Oktober erste Nachkontrolle: Ein kleiner Mikrokalkherd entdeckt und am
7. November herausoperiert. Analyse: ein Rest von DCIS N0 M0 Grade 3
Resektion da noch ein mikroskopischer winziger kleiner Herd.
Mein Chirurg hat meinen Fall mit den Onkologen besprochen, die zu einer Amputation der Brust raten, obwohl der Resektionsschnitt im Gesunden.
Rücksprache mit meinem persönlichen Onkologen. Erste Reaktion: Amputation, aber nach längerem Gespräch für eine 6 monatige Nachkontrolle ohne Amputation. Mein Chirurg, einer junger optimistischer Gyneko steht auch hinter diesem Entscheid.

Meine Frage: Hat jemand von Euch auch auf eine Amputation verzichtet und wie hat sich die Krebsgeschichte entwickelt ? Hier im Forum verweigern viele Frauen Strahlentherapie und Chemo u. Tamoxifen, aber alle scheinen sich einer Amputation zu fügen, wenn der Arzt sie empfielt.
Gibt es unter Euch auch Frauen, die eine Amputation verweigert haben bei DCIS ? Mit welchem Resultat ?

Schönen Sonntagabend wünscht Euch
Skibber
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  #2  
Alt 13.01.2008, 18:15
skibber skibber ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Vielen Dank für Deine Antwort. Hast Du schon Nachkontrollen hinter Dir. Waren sie alle gut ? Bei mir ist das Problem, dass bei der ersten Nachkontrolle noch ein kleiner Herd Zellen gefunden wurden. Daher die Diskussion zur Amputation.
Nun bin ich im Gesunden operiert, kann aber keine Strahlentherap. mehr machen, da ich bereits eine hatte.
Gruss Skibber
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  #3  
Alt 13.01.2008, 23:32
skibber skibber ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Ja Sternenfänger, in Deinem Alter ist das Kosmetische wichtig. Mir geht es mit meinen 60 Jahren weniger um die Schönheit. Aber nach den 4 Operationen in einem Jahr bin ich echt am Ende. Und da nun ja der Resektionsrand im gesunden Gewebe ist, bin ich ( im Moment ) krebsfrei. Daher meine Zurückhaltung für eine Amputation. Es ist klar, dass wenn in 6 Monaten wieder Mikrokalk vorhanden ist, die Amputation unabwendbar ist. Was ich mich frage, ist wie hoch das Risiko in den nächsten 6 Monaten ist, dass aus einem DCIS ein invasiver Krebs wird. Aber dazu gibt es wohl keine Antwort. Und ich möchte im Moment noch daran glauben, dass bei der nächsten Kontrolle keine Mikrokalk vorhanden sein werden. Dann hätte ich die Brust nicht fürs nichts abgenommen, was scheinbar auch oft geschieht.
Ja, der Entscheid ist nicht einfach und vielleicht bereut man auch später.
Diesen oder jenen. Es ist schön, dass es Dir nun gut geht. Und als Mutter eines kleinen Kindes hätte ich bestimmt wie Du entschieden. Da geht man kein Risiko ein.
Wenn ich nun amputiere, kann die andere Brust doch noch Krebs bekommen. 100% Garantie auf Heilung hat man so oder so nicht. Dies sind die Dinge, die mir so durch den Kopf gehen.

Du denkst positiv, das ist schon super. Wünsche Dir alles Gute wie allen anderen in diesem Forum.
Skibber
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  #4  
Alt 14.01.2008, 11:27
Barbara40 Barbara40 ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Liebe Skibber

Die Entscheidung zur Ablatio aufgrund von DCIS ist keine einfache. Da es auch bei Vorstufen unterschiedliche Grade gibt, weisst ein G3 ja auf eine bereits ziemlich entartete Variante hin. Zudem scheinst Du mehrere Herde zu haben. In meinem Fall war nebst Tumor leider auch DCIS vorhanden. Nach brusterhaltender OPs (Versuch beim 2. Anlauf die DCIS zu entfernen) wurde mir zu einer Ablatio geraten. Es konnte kein sauberer Rand gemacht werden. Weil ich ja auch einen invasiven Tumor hatte und befallene LK wurde aber zuerst die Chemo gemacht und danach erst die Amputation. Dies liess mir Zeit. Ich kam irgendwann auf den Gedanken, dass ich bis zur OP so weit sein muss, dass die Ablatio auch für mich o.k. ist, wenn im Nachhinein herauskommt, dass es nur noch ein paar mm gebraucht hätte und die restl. Brust frei gewesen wäre... Es stellte sich aber heraus, dass meine Milchgänge noch einiges mehr an DCIS zu bieten hatten.
Wissend drum was ein invasiver Krebs mit sich bringt, würde ich mich sofort wieder zu einer Ablatio entschliessen, wenn sie mir die Chemo ersparen würde... Aber das sind ganz individuelle Entscheide! Ich wollte mir auch bei all der Unsicherheit, die das Leben nach krebs so mit sich bringt, nicht auch noch ein Pulverfass erhalten.
Und ich war auch erst 36. Ich habe es nicht bereut. Die Brust nach 1 1/2 Jahren wieder aufgebaut mit Expander/Silikon.
Ich wünsche Dir den Mut zu Deinem ganz eigenen Entscheid!
Liebe Grüsse
Barbara
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  #5  
Alt 14.01.2008, 12:46
katzenkatze katzenkatze ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo ihr lieben, bin seit einiger Zeit angemeldet aber habe keinen Mut gehabt zu schreiben.Obwohl was für ein blödsinn.
Nun ja, habe mich angesprochen gefühlt von dem Text den Sternenfänger geschrieben hat. Bei mir wurden Vorstufen festgestellt und Mikrokalk nach einer Mammographie und einer Stanzbiopsie. So fing meine Odysee an.Die Brustdrüsenverhärtung war deutlich zu ertasten denn sie war ca.8cm groß. Mein Gyn. meinte das wäre nur eine "verhärtung" und habe ihm vertraut. Dann vorletztes Jahr bekam ich immer wieder Schmerzen in der re.Brust und ging, da die jährliche Vorsorge anstand, zu meinem Gyn. Der war zwischenzeitlich in Rente gegangen und eine Ärztin die, die Praxis übernommen hatte, untersuchte mich. Sie hat mich mit riesengroßen Augen angeschaut und sofort zur Mammographie geschickt. Der Radiologe untersuchte mich und schaute mich auch so komisch an. Langsam bekam ich Angst. Er sagte mir in der Mammographie sei soweit außer dem Mikrokalk nichts zu sehen ebenfalls beim Ultraschall nichts, aber er fand der Tastbefund und die Bilder passen nicht zu einander. Also schickte er mich zum Krankenhaus um eine Stanzbiopsie zu machen. Für mich brach eine Welt zusammen, mir die ich nie Krank war sollte plötzlich Krebs haben... Dann dachte ich naja dann holen sie dir diese Stelle raus aber weit gefehlt... Fr. Professor eröffnete mir das die Brust amputiert werden müsste, da diese Stelle zu groß sei und das Risiko wenn ich länger warte aus einer Vorstufe richtiger Krebs entstehen würde in meinem relativ jungem Alter zu groß sei. Ich würde nach der amputation dann die Brust wieder aufgebaut bekommen (TRAM) nannte sie diese Methode. Ich ließ mich noch von anderen Ärzten beraten und alle waren der selben Meinung. Also ließ ich diese Op. machen. Eigentlich sollte es in einer Op. passieren also amputation und anschließend der Aufbau. Jedoch stellte sich heraus das diese Stelle über 10cm groß war und den Ärzten das Risiko zu groß war das vielleicht doch noch irgendwo was versteckt sei. Nein wie schrecklich die Zeit mit fehlender Brust habe nur geweint die ganze Zeit. Habe mir eigebildet "schief" rumzulaufen und das alle mir das ansehen das ich nicht mehr komplett war. Dann bekam ich Bescheid und bald war die andere Op. in Aussicht. Jetzt bin ich wieder komplett und ich denke ich würde ebenfalls wieder so entscheiden. Denn meine Familie braucht mich und ich bin noch jung ( 42J.)Das einzige womit ich immer noch probleme habe ist mich im Spiegel anzuschauen. Hat eine von euch das auch? Ich war bei einer Reha und sonst schien keiner damit Probleme zu haben. So Danke euch für eure Geduld musste es mir mal von der Seele schreiben.
LG katzenkatze
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  #6  
Alt 14.01.2008, 16:42
skibber skibber ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo alle,

Mel, Deine Homepage ist sehr gut und hat mich Einiges gelerntoft . Die psychische Belastung ist für uns alle Betroffenen einfach enorm.

Barbara, Deine Geschichte ist auch so typisch. Deine Erfahrungen mit der Angst, die Ablatio zu bereuen mache ich im Moment auch durch. Bei Dir hat es sich als die beste Lösung erwiesen und ich bin froh, dass Du es hinter DIr hast.

Mo, die Prognosen für DCIS die Du hier weiterleitest sind sehr aufschlussreich und machen mir, oder werden mir, die Wahl erleichtern. Im Moment kann ich mich bei keinem Grad einstufen, da ich von allen drei etwas habe.
> 60 / 16-40mm / aber leider <1. Und wie Barbara sagt, relativ agressives DCIS.
Nun bleiben mir noch 5 Monate. Und natürlich hoffe ich auf ein gutes Resultat, habe aber, wie wir alle grausame Angst davor. Ich darf mir die Mammographie gar nicht vorstellen. Denn nun bin ich hellhörig. Am Gesichtsausdruck der Röntgologen und an ihrer Stimme kann man meist schon das Resultat ablesen. So wenn sie sagen: Wir benötigen noch eine neue Aufnahme, da weisst Du bereits, dass etwas nicht gut ist. Nun ich werde mich vorher mit Beruhigungspillen vollstopfen.

Katzenkatze, es ist schön, dass Du wie ich den Mut gefunden hast, Dich zu registrieren. Ich fühle mich seither schon viel weniger allein.

Falls es hier im Forum doch noch eine Frau geben sollte, die auf Ablatio verzichtet hat, würde es mich interessieren wie ihre Geschichte verlaufen ist. Wobei ich keine Strahlentherapie mehr machen kann da schon gehabt.

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Skibber
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  #7  
Alt 29.07.2008, 15:10
Bine44 Bine44 ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo Nicole,

da auch ich eine 'DCIS- Betroffene' bin und mich insbesondere dein Beitrag ansprach, habe ich mich spontan angemeldet.
Mir wurde Mitte Juni diese Diagnose eröffnet. Als ehemalige Krankenschwester und angehende Heilpraktikerin/ Psychotherapeutin muss ich sagen, dass ich über die Vorgehensweise der Ärzte doch recht schockiert war.
Es ging so rasant schnell bei mir, dass die Biopsie kaum 3 Minuten nach meiner Mammographie vorgenommen wurde. Ausser einem sehr ausgedehnten Mikrokalk gab es keinen Verdacht, es war ein recht diffuses Rö-Bild lt. der Ärztin.
Da ich damit gar nicht rechnete, liess ich alles fraglos über mich ergehen und stand 15 Minuten später statt mit einem Rö-Befund mit einem Kompressionsverband auf der Strasse..
Ähnlich verhielt sich weiter. Einige Tage darauf erhielt ich morgens den Anruf der Ärztin, ich möge bitte so umgehend als möglich in der Klinik erscheinen. Habe nicht einmal geduscht vor Schreck und bin gleich los.
Dort wurde mir innerhalb von 15 Minuten die Diagnose eröffnet, dass eine Amputation die einzige Alternative darstelle und ich am kommenden Freitag zur Einweisung und den anstehenden Untersuchungen erscheinen möge. Ebenso hatte 'man' mir für den gleichen Tag mittags bereits einen Termin zwecks Wiederaufbau in der Plastischen Chirurgie gemacht, den ich auch wahrnehmen sollte.
In meinem tranceähnlichen Zustand nickte ich alles ab und fuhr dann wie unter Drogeneinfluss nach Hause. Erst da tauchten die ersten Schockzustände auf und ich brach unmittelbar in Tränen aus, zitterte am ganzen Körper. Glücklicher Weise beendete mein Lebenspartner sogleich seinen Arbeitstag, um bei mir zu sein.
Gegen Mittag dann stieg die Entrüstung über die unsensible Vorgehensweise der Ärzte in mir hoch. So cancelte ich aus dem Stand alle Termine und erklärte den zuständigen Personen, dass ich mich wieder vorstelle sobald ich mich dazu in der Lage sähe. Sicher war keiner der Ärzte angetan von meiner Reaktion, dessen Aussagen ich jedoch freundlich aber bestimmt kommentierte.
Krebs entsteht nicht über Nacht und so nehme ich mir das recht heraus, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu agieren, ohne dabei zwangsläufig als leichtsinnig hingestellt zu werden!
Allein diese Form der 'Panikmache', mit der Folge, dass meine Ärzte in diesem Fall mir jegliche Mitendscheidungen nahezu aus der Hand nehmen wollten, lässt mich einen positiven Verlauf aller weiteren Behandlungen und Therapien doch arg in Frage stellen...
So habe ich in den letzten Wochen viele Termine wahrgenommen, die mir persönlich als sinnvoll erschienen. Habe mich in jeder möglichen Hinsicht schlau gemacht und mir für eine mögliche Amputation und die komplette Krebsthematik eine gute und stabile, seelische Umgehensweise geschaffen.
Des weiteren steht nun Montag ein wohl letzter Termin in Bonn für mich an, wo ich auf Empfehlung ein ausführliches Gespräch mit einem Schulmediziner haben werde, der auf Krebsbehandlung spezialisiert ist, aber auch ganzheitlich arbeitet. Mir erscheint die Schulmedizin leider allzu häufig als 'Symptombekämpfer' und so lege ich grossen Wert darauf, auch mögliche Hintergründe zu erforschen und zweigleisig zu fahren und das von Anfang an!
Auch in dieser Krankheitsthematik gibt es für den einzelnen reichlich Möglichkeiten aktiv zum eigenen Heilungsprozess und Wohlbefinden beizutragen. Ich denke in einer gesunden Verbindung der Schul- und sog. Alternativmedizin liegt der Weg.
Vielleicht interessiert dich folgender Link des Arztes Dr. Schuppert
www.praxisklinikbonn.de
sowie dieser:
www.******************
und dieser:
www.thejourney.com/germany
um nur einige zu nennen, die mir wertvolle Unterstützung leisten!

Euch allen wünsche ich ganz viel Kraft und Zuversicht auf dem Weg zur Heilung,

Herzliche Grüsse
Sabine
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  #8  
Alt 01.08.2008, 00:03
skibber skibber ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo Alle,

Wie war ich erstaunt, als ich da plötzlich "meinen" thread über DCIS wieder auf der ersten Seite fand.
In der Zwischenzeit habe ich einen Neuen eröffnet, den ich auch wieder hervorholen werde: Nachkontrolle und Angst.
Also meine Nachkontrolle hatte ich am 19. Juni. Und all die Monate davor waren pure Angst. Aber ich lebte nach der Diät von David Servan-Schreiber und versuchte nach Simonton zu visualisieren. Natürlich glaube ich nur beschränkt daran aber ich tat es konsequent. Und meine Nachkontrolle verlief gut. Null neuer Mikrokalk und auch kein übriggebliebener. Also alles ok. Klar weiss ich, dass ich vielleicht nur eine Schlacht gewonnen habe und nicht den Krieg. Aber vielleicht ist es die letzte Schlacht ? Im Moment bin ich natürlich überglücklich, dass ich mich zur brusterhaltenden OP entschlossen habe. Mein Onkologe war zuerst skeptisch, stand dann aber voll hinter mir und gab mir diese 6 Monate. Mein Chirurg, ein junger Mann, war von Anfang mit mir.
Im Moment ( und hoffentlich für immer ) bin ich also von meinem DCIS geheilt und habe meine Brust behalten.
Aber bitte, ich will damit niemanden überzeugen. Jede Frau muss ganz selber entscheiden, ob sie der Ablatio zustimmen will oder nicht.
Das Einzige, das mit Sicherheit gesagt werden kann:
Totale Sicherheit gibt es nicht auch bei Ablatio nicht. Der DCIS kann sich auf der Narbe oder der Brustwand weiterentwickeln und natürlich auch in der anderen Brust.
Wie schon weiter oben erwähnt, Krebs gehört zu den chronischen Krankheiten.
Engmaschige Kontrolle ist sehr wichtig wenn man die Brust behalten will. Das heisst unbedingt alle 6 Monate eine ganz genaue Kontrolle.
Ich wünsche Euch bei Euren Entscheiden viel Kraft. Es ist sehr hart.
Skibber
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  #9  
Alt 01.08.2008, 13:12
Benutzerbild von finchen 68
finchen 68 finchen 68 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo.
Ich heiße Traute, bin 40 Jahre alt, Ehefrau und Mutter.
Ich entdeckte im April 2007 zwei kleine, harte Knoten in meiner rechten Brust
innenseite ,unten. Bin zu meinem Frauenarzt gegangen. Der meinte, es sei
nur Knochengewebe. Nichts bösartiges. Machte dann eine Kernspintomografie.
Auch dort meinte man, es handelt sich nur um Knochengewebe.
Doch die Knoten wurden größer.Bin wieder zu meinem Frauenarzt. Er meinte nur Knochengewebe. Hat nie eine Mammo gemacht.Ich wollte die Knoten aber raushaben.
Bin dann in eine Klinik und dort wurde festgestellt, das es Brustkrebs ist.
Nach der OP wurde mir gesagt pt1c/n0/mo stadium1 G3.
Nach dem durch zahlreiche Untersuchungen keine ´Metastasen festgestellt wurden und auch die Wächterlymphknoten frei waren , war ich erleichtert.
Doch dann kam mein Arzt ins Krankenzimmer und sagte, sie würden die Brust
doch abnehmen. Ich war schockiert. Wieso. Der Tumor war im gesunden entfernt worden und sonst war auch nirgenswo etwas?! Ein anderer Arzt erklärte mir dann, das die Haut und Brustwarze erhalten bleibt und sie vorerst ein Expander einsetzen würden. Da war ich froh.
Es war noch nicht ganz klar, ob ich nur Bestrahlung oder auch eine Chemo bekommen würde.Mein Arzt schlug die Teilnahme an einer Studie vor. Ich war mit allem einverstanden. Was blieb mir auch anderes übrig.
Es vergingen zwei Wochen, dann wurde mir mitgeteilt, das ich zur Vorsorge
6xChemo (FEC) bekomme und danach 30 Betsrahlungen.
Dann wären wir auf der sicheren Seite. Zu 95% geheilt.
Bei der Untersuchung des entnommenen Brustgewebes wurde feingeweblich ein
ausgeprägtes DCIS festgestellt.Komplett im gesunden entfernt.
Mein Frauenarzt meinte, Ich hätte noch mal Glück gehabt und wäre mit einem blauen Auge davongekommen.
Wenn er seine Arbeit ordentlich und gewissenhaft gemacht hätte, wäre es vielleicht nicht soweit gekommen.
Nach Abschluß der Therapie bekam ich Siliconimplantate.
Trotzdem ist die betroffene Brust nicht schön geworden.
Danke, Herr Doktor.

Traute
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  #10  
Alt 01.08.2008, 20:58
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo Nicole,

ich streite nicht ab, dass die Psychsomatik in der Krebsentstehung evtl. eine Rolle spielt.
Wirklich bekannt und /oder erforscht ist das bisher jedoch nicht.

Vor einigen Jahren noch war man der Meinung, eine sogenannte "Krebspersönlichkeit" mit Merkmalen ähnlich wie jene, die Du angesprochen hast, zusätzlich mit Depressivität, ungelösten Konflikten oder z.B. Altruismus würde den Ausbruch der Krankheit fördern.

Mittlerweile weiß man, dass diese These der sogenannten Krebspersönlichkeit nicht zutrifft.

WENN es einen psychischen Faktor bei Krebsentstehung gibt, denke ich, es ist nur ein Faktor von mehreren. Ich denke, viele physiologische Vorgänge in unserem Körper sind in der Ursache nicht nur auf unsere Psyche zu reduzieren.

Übrigens wette ich, es gibt jede Menge Frauen hier in diesem Forum, die ein Leben ohne ungelöste psychische Konflikte geführt haben, und trotzdem erkrankt sind. Auf der anderen Seite gibt es jede Menge Menschen mit ungelösten Problemen, die nicht an Krebs erkranken.
Und wie erklärst Du Dir mit Deinem Gedankenmodell Krebserkrankungen von Kindern?

Ich würde nie einem erkrankten Menschen raten, dieses oder jenes zu ändern, um gesund zu bleiben. Wenn etwas geändert werden sollte, dann, um sich wohler als vorher zu fühlen. Und vielleicht hat das auch einen Einfluß auf die Erkrankung.
Aber ganz sicher setzt Du so niemanden unter Druck, sondern hilfst eher dabei, Energien für positive Veränderungen freizusetzen.

Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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  #11  
Alt 02.08.2008, 08:47
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

@ NTH

Natürlich wird hier "sehr emotional gelesen", denn die meisten User sind vom Krebs schwer Betroffene

Da ich seit über 5 Jahren auch dazu gehöre, hab' ich zwar Deine "Kernaussage" durchaus verstanden, fühle mich aber bei pragmatischen Beiträgen wesentlich besser

LG
__________________
Ilse
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  #12  
Alt 02.08.2008, 08:49
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

...........ach, nochwas:

Hast nicht Du d. "Level" bestimmt, als Du diesen Strang nach Monaten wieder "hochgeholt" hast
__________________
Ilse
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  #13  
Alt 02.08.2008, 13:01
Ullala Ullala ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Ich liess mein DCIS nicht mit herkömmlichen Methoden (Amputation) behandeln, sondern bin einen anderen Therapieweg gegangen.
Meine Brust habe ich trotzdem verloren; der Krebs hat sie in wenigen Monaten regelrecht weggefressen.
In meiner damaligen psychischen Situation war es für mich trotzdem der einzig gangbare Weg - so krank sich das anhören mag.

Mittlerweile habe ich zwei verschiedene Chemo-Therapien durchlaufen, nehme zur Zeit Tamoxifen und kriege Herceptin und Bondronat.

Die nächste Chemo-Therapie steht möglicherweise in Kürze ins Haus, da sich nun auch auf der rechten Seite Krebs ausgebreitet hat.
Diese Brust wird in knapp zwei Wochen im Krankenhaus operativ entfernt.

Eine vorherige Gewebeprobe habe ich abgelehnt, da mir das Ergebnis, welches das MRT zeigte, als Diagnose reicht.
Die Probe ist lediglich nötig, um zu sehen, ob und welche Chemo Sinn macht.

Meine Erstdiagnose war übrigens im Februar 2005.

Der Ablauf meiner persönlichen Geschichte zeigt ganz deutlich eine Sache:
Man muss das tun, was man für richtig hält und sich darüber im Klaren sein, dass man jegliche Konsequenzen seines Tun oder Nicht-Tuns selber zu verantworten und zu tragen hat.

Es ist natürlich immer interessant, die Geschichten und Krankheitsverläufe Anderer zu erfahren und zu vergleichen.
Man kommt allerdings schlussendlich nicht um sein eigenes Leben drum herum.

Niemand nimmt einem die Verantwortung ab, so sehr man sich das auch wünscht.

(Ich gäbe manchmal was dafür, wenn ich so jemanden finden könnte...)

Ich mich habe in der Vergangenheit auch viel mit seelischen Ursachen der "Tumorbegünstigung" beschäftigt und bin immer noch überzeugt, dass da was dran ist.
Aber nützt es mir, wenn ich weiß, woher es kommt?
Reflektieren ist gut und schön und ich habe soviel Seelenarbeit geleistet wie nur Wenige, behaupte ich.
Dummerweise hilft die Erkenntnis aber eben auch nur begrenzt weiter und ist nicht das Allheilmittel.

Momentan bin ich persönlich an einem Punkt, an dem ich mich ganz banal mit materiellen Dingen beschäftigen, die mir gut tun (Gartenarbeit zum Beispiel, oder ochen und essen) und pflege mein Seelenleben damit.

Man kann sich nämlich auch "krank analysieren".

P.S.: Ich kenne Dr. Schuppert aus meiner eigenen Behandlung, aber seine menschlichen Qualitäten haben mich leider am Ende nicht mehr überzeugen können.
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  #14  
Alt 02.08.2008, 13:25
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: DCIS und Amputation

Hallo Ullala,

auch wenn es vielleicht nicht ganz "üblich" ist:

Ich möchte an dieser Stelle meinen großen Respekt für Deinen sehr offenen beeindruckenden Beitrag aussprechen und wünsche Dir alles erdenklich Gute.

LG
__________________
Ilse
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