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  #1  
Alt 16.11.2006, 20:56
Jutta H. Jutta H. ist offline
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Beiträge: 21
Standard Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Hat von euch jemand erfahrung mit einem Palliativdienst.
Ich habe mich schon mit einem in Verbindung gesetzt und möchte ihn morgen für meinen Papa bestellen.
Da er ja nicht mehr isst und sehr,sehr wenig trinkt,nicht mehr allein zur Toilette gehen kann,bin ich der Meinung meine Mama und wir Kinder brauchen fachliche Unterstützung......
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  #2  
Alt 16.11.2006, 23:06
k_boe k_boe ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Hallo Jutta,

mein Vater ist am 28.10.06 an Lungenkrebs gestorben.
Seine größte Sorge war es, im KH und nicht zu Hause zu sterben.
Wir haben ihm versprochen, dass wir ihn nicht im Stich lassen, und er zu Hause bleiben wird.
Eine ambulante Hospitzschwester hat uns zur Seite gestanden, und mit den Ärzten war auch alles besprochen, was im Notfall (Schmerzen, Erstickungsanfälle) zu tun ist.
Dies ist sehr, sehr hilfreich, auch wenn nur jemand da ist, der Ruhe ausstrahlt, und mit dem man einfach nur mal reden kann.
Es ging dann alles so rasend schnell, ich kann es bis heute noch nicht so richtig begreifen.
Mein Vater musste allerdings keine Schmerzen erleiden, und erstickt ist er auch nicht.
Der Krebs ist so schnell explodiert, ich denke es war die Leber, dann hat sein Herz aufgehört zu schlagen.
Er hat auch keine Bedürfnisse mehr gehabt, weder essen, noch trinken.
Nachdem er 2 Tage keine Flüssigkeit mehr zu sich genommen hatte, (die Hospizschwester meinte das sei gut so, da dann vom Gehirn Endorphine ausgeschüttet werden, die das Sterben erleichtern), hat er am 3. Abend fast eine Flasche Mineralwasser getrunken. Irgendwie habe ich schon geahnt, dass es ein letztes Aufbäumen ist. Am nächsten Nachmittag ist er dann gestorben. Wir waren bei ihm, haben ihm die Hand gehalten, mehr kann man leider nicht tun.

Wendet Euch unbedingt an eine Hospizschwester, die haben echt Erfahrung und sind eine grosse Hilfe, aber auch nicht aufdringlich.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter besonders viel Kraft

Karin
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  #3  
Alt 17.11.2006, 14:28
Jutta H. Jutta H. ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Hallo Karin,
danke für deine Antwort.Mein Papa hat auch Lungenkrebs.Festgestellt am 14 September.Jetzt wärend der Bestrahlung hat er einen ausschlag im Mund der sehr schmerzhaft ist.Deshalb kann er nicht essen und trinken.Er ist total geschwächt.
Leider habe ich so ein komisches Gefühl,das es nicht mehr lange dauern wird.Manchmal trau ich mir das garnicht zu sagen,weil ich dann von den anderen komisch angeguckt werde.
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  #4  
Alt 17.11.2006, 22:32
Kermi Kermi ist offline
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Ort: Germering
Beiträge: 13
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Hallo Jutta,

die Gedanken, die du hast und wo du von anderen nur komisch angeschaut wirst, kann ich ganz gut nachvollziehen.

Ich denke derzeit auch, dass ich hoffe, mein Dad muss nicht mehr allzu lange sein derzeitiges Leben "leben". Er ist auch sehr geschwächt. Isst kaum etwas und durch das Morphium schläft er immer wieder ein. Da ich nicht daheim wohne (Rheinland - München) lebe ich derzeit nur von Erzählungen z.B. von meiner Ma und von meiner Schwester. Wobei meine Schwester "ehrlicher" und ohne Ilusionen mit mir spricht. Vorgestern habe ich einen Flug gebucht. Aber erst am 01.12. wäre es soweit. Meine Schwester meinte, so wie es momentan bei unserem Dad ausschaut, werde ich wahrscheinlich schon nächste Woche hinkommen müssen. Er hat so abgebaut. Man erkennt ihn gar nicht mehr wieder. Er und meine Ma ziehen sich an Kleinigkeiten hoch und denken, es wird alles wieder gut... aber wenn er meint, er hätte etwas an Gewicht zugenommen, ignoriert er seinen dicken Bauch und das Wasser in den Beinen. Er ist total abgemagert und innerhalb der letzten zwei Wochen ein richtig alter Mann geworden.

Ich habe angst, ins Rheinland zu kommen und meinen Dad so sehen zu müssen... die angst frisst mich irgendwie auf...

LG
Eva
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  #5  
Alt 19.11.2006, 15:27
Stina Stina ist offline
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Registriert seit: 17.07.2004
Ort: Saarland
Beiträge: 212
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Mein Vater wechselte zwischen Krankenhaus und zu Hause, später zwischen PALLIATIVSTATION und zu Hause, wenn er zu Hause war, half ein Pflegedienst.
Die Palliativstationen oder ambulate Palliativstationen sind wirklich SUPER.
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  #6  
Alt 19.11.2006, 17:23
dein starker hase
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Hallo ihr hier,
genau Jutta die fachliche Unterstützung brauchst du bestimmt in der kommenden Zeit für deinen Vater und auch deine Familie.
Ich habe mich einem ambulanten Hospizdienst anvertraut, gestern hatten wir das erste mal ein freundliche Hospizschwester hier bei uns zu Hause, die sehr lange mit mir und meine Frau gesprochen hat, mir hat es geholfen mit ihr reden zu können.
Ich bin mir in so vielen Dingen unsicher und kann mich an sie wenden.
Nicht nur für ihn auch für euch als Familie denke ich war deine Entscheidung gut.
Für die auf euch zukommende Zeit wünsche ich euch viel Kraft.
Wie geht es deinem Vater zur Zeit ...
Dein starker Hase
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  #7  
Alt 20.11.2006, 19:37
Jutta H. Jutta H. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.11.2006
Beiträge: 21
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Dein starker Hase,
meinem Papa geht es im moment nicht so gut.Er isst und trinkt nur sehr wenig.D.h. morgens 3 Stückchen Toastbrot und mehr nicht.Trinken, ab und zu nippt er mal am Wasser,wenn meine Mama ihm was gibt.
Und seit 3 Tagen schläft er sehr viel. Am Sonntag war er nur 1 Stunde am Tag wach,den Rest lag er im Bett und hat geschlafen.
Oh oh,wie lange wird das wohl noch so gehen???????????????
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  #8  
Alt 22.11.2006, 09:49
Ina-R. Ina-R. ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.11.2006
Ort: bei Stuttgart
Beiträge: 7
Standard AW: Erfahrung mit Hospiz oder Palliativdienst?

Meine Schwester ist im Moment auf einer Palltivstation in einer ganz tollen Klinik. Dort hat man sie erst mal von den Schmerzen befreit, sie bekommt Morphium und Tramal. Leider hat sie jetzt auch noch Wasser dazubekommen, was gar nicht gut ist. Auf jedem Fall finde ich es ganz toll, das sie jeden Vormittag Therapie hat. Sie macht Musik an einer Zitter im Bett zusammen mit einem Therapeuten und sie hat einen Zeichentherapeuten, er zeichnet mit ihr zusammen Bilder ganz nach ihren Vorstellungen. In der Klinik arbeiten total liebe Menschen, das kannte ich von dem Krankenhaus in dem meine Mutter starb nicht. Meine Schwester ist jetzt soweit wieder "aufgebaut" worden, das sie nach Hause kann. Sie ist glücklich darüber. Ich muß mich heute noch darum kümmern, das sie dort auch bereut wird, es ist ja niemand daheim. Ich muss leider arbeiten und wohne eine ganzes Stück weg. Ich weiss noch nicht wie das alles funktionieren soll.

Grüße
INA
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