Wie gebe ich meinem Freund wieder Mut?

[Nadin]

Hallo Ihr,

letzte Woche starb der Vater eines engen Freundes sehr plötzlich. Die beiden hatten ein sehr gutes Verhältnis da er auch bei ihm aufgewachsen ist. Ich bot ihm nun mehrfach meine Hilfe an, will ihn aber auch nicht bedrängen. Könnt ihr mir vielleicht aus eigener Erfahrung sagen, was jemandem helfen kann seine Trauer zu verarbeiten? Oder ist es einfach noch zu früh, soll ich ihm Zeit geben? Ich leide sehr mit ihm und möchte so gern für ihn da sein auch wenn das vielleicht nicht viel ändert. Er gibt sich recht stark und verdrängt glaube ich zur Zeit einfach. Über ein paar Meinungen wäre ich euch wirklich sehr dankbar da ich absolut ratlos bin.

Viele Grüße
Nadja

[Clarissa]

Hallo Nadja,es ist sehr lieb von dir,das du dich so sorgst,um deinen Freund.Treffe dich einfach mit ihm,wie sonst auch,unternehmt was,oder seid einfach zu Hause bei einem von euch beiden.Wenn er darüber reden will,dann tut er es bestimmt und er weiß dann,das du für ihn da bist.Vielleicht muß er das ganze erst noch realisieren.Auf jeden Fallist es ist wichtig,das du dich nicht von ihm zurückziehst,das ist mir leider passiert,manchen Leuten war es oft zu traurig mit mir,deshalb haben sie sich von mir zurückgezogen.Jetzt habe ich zwar nur noch wenige Freunde,aber die sind die Wahren Freunde für mich.Bei mir ist in diesem Jahr meine Mama verstorben.Ich wünsche euch alles Gute.Lieben Gruß,Clarissa!

[Nadin]

Liebe Clarissa, ich danke dir sehr für deinen Rat. Das nimmt mir ein Stück weit meine Unsicherheit. Ich denke als Aussenstehender ist es fast unmöglich nachzuvollziehen was in jemanden vorgeht, der einen nahestehenden Menschen verloren hat. Ich habe das Gefühl in der ersten Zeit trennen einen Welten wobei das der Betroffene vielleicht noch mehr so empfindet. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und Kraft.

[Julie C.]

Hallo, zusammen !

Gerne möchte ich hier auch etwas schreiben, denn ich bin in einer ähnlichen Situation. Vor erst 4 Tagen haben wir erfahren, dass mein Freund Michael an Rachenkrebs erkrankt ist. Am 30.10. kommt er nun ins Krankenhaus und wird operiert. Ich kenne Michael nun schon seit 12 Jahren, doch manchmal weiß ich noch immer nicht wie es tief in ihm drin ausschaut und was jetzt so in ihm vorgeht. Ich möchte ihm jetzt auch so gerne helfen, weiß aber auch nicht wie. Ich möchte ihn auch nicht bedrängen, seinen Kummer und seine Angst aber auch nicht ignorieren. Im Moment überlasse ich ihm die "Führung", ob er reden möchte oder nicht. Ich trage seine Stimmungsschwankungen mit und versuche, meine Hoffnung und meinen Optimismus auf ihn zu übertragen. Ich habe ihm versichert, dass ich immer für ihn da bin - und das uneingeschränkt.
Gestern habe ich ihm ein Gedicht geschrieben (es ist aber nicht von mir selbst, Verfasser leider unbekannt), über das er sich sehr gefreut hat. Ich möcht es Euch hier jetzt auch schreiben. Vielleicht könnt ihr es anwenden und damit jemandem helfen:

Dein Engel

Ich bin Dein Engel, siehst Du mich ?
Ich bin Dein Engel, denn ich liebe Dich.
Also hab keine Angst, bei Tag und Nacht,
denn da ist ein Engel, der bei Dir wacht.

Ich bin da, hörst Du ?
Ich bin immer für Dich da,
denn ich bin Dein Engel,
seit ich Dich das erste Mal sah.

Wenn ich nicht bei Dir sein kann,
bin ich es in Gedanken. Und hey !
Du brauchst Dich nicht bei mir zu bedanken,
denn ich bin Dein Engel und habe Dir zu danken.

Also hab keine Angst,
ich bin bei Dir Tag und Nacht,
denn das ist der Job, den ein Engel nun mal macht.