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  #16  
Alt 16.02.2010, 20:32
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard Erfahrung mit Avastin

Hallo Ihr Lieben,
mein Freund (nichtkleinzelliges Adenoca. Stadium 4) hatte vor 3 Wochen seine erste Chemo 3 Tage Cisplatin, 1 Tag Pemetrexed.
Die ersten Tage ging es ihm einigermassen gut, danach kamen dann Übelkeit mit Erbrechen und seit dem 4.2. liegt er mit einem Tag Unterbrechung im Krankenhaus da seine Blutwerte grottenschlecht sind.
Der Onkologe möchte nun deswegen auf Avastin umsteigen. Wer hat damit Erfahrung gemacht? Ist das überhaupt ein Chemopräparat? Ich habe einige Male gelesen dass damit eine Erhaltungstherapie gemacht wird? Was genau kann man darunter verstehen?
Ganz lieben Dank für Eure Antworten.
Bine
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  #17  
Alt 16.02.2010, 23:13
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Ich hatte eine Zeitlang Avastin (600mg) mit Carboplatin (550mg) und Navelbine (60mg).
Vertragen habe ich es gut und es hat auch was genützt.

Auf jeden Fall soll es sau teuer gewesen sein, 4000 € pro Menue.

LG Reinhard
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  #18  
Alt 17.02.2010, 09:17
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Guten Morgen lieber Reinhard,
ja das diese Menüs teuer sind das denk ich mir. Wohl auch ein Grund warum es bis heute angeblich nichts gibt was zur kompletten Heilung beiträgt, die Pharmaindustrie würde ja untergehen

Kann es auch sein dass das Avastin alleine verabreicht wird? Ich habe das jedenfalls so verstanden.

Wünsche Dir und allen anderen einen schönen Tag, sofern man das sagen darf

LG Bine
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  #19  
Alt 17.02.2010, 09:53
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Hi Bine,

daß die Pharmaindustrie notleidend wird, glaube ich nicht. Selbst wenn der Krebs im Nu heilbar wäre oder es eine Schutzimpfung gäbe.

Ob Avastin auch solo verabreicht werden kann, weiß ich nicht. Ich denk, die Ärzte werden schon wissen, was sie tun. Aber ich frage auch immer alle Leute, die was davon wissen könnten nach ihrer persönlichen Meinung oder Erfahrung.

Bei diesen Krebsbekämpfungsmitteln scheint es so zu sein, daß der Erfolg ganz individuell ist.
Daß bei dem Einen wunderbar wirkt, was beim Anderen kaum Wirkung zeigt und die Ärzte dieses und jenes ausprobieren.

Außerdem kommt es mir vor, als wenn eine Krebstherapie nach einer gewissen Zeit in ihrer Wirkung nachläßt und es deshalb sinnvoll ist, eine andere zu testen.

Ich bin jetzt bei der dritten. Erst Avastin und so, dann Gemzar und jetzt Iressa. Iressa ist bis jetzt das Angenehmste, schon weil ich nicht mehr dauernd zu den Infusionen muß. Es sind Tabletten, die ich täglich nehme.

LG Reinhard
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  #20  
Alt 17.02.2010, 10:20
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Ich gehe auch davon aus dass die das wissen, aber gerade wir als sozusagen "Neulinge" hätten auch gerne den Erfahrungsaustausch mit anderen. Schade, das die Resonanz hier nicht so dolle ist. Hatte mir Anfangs mehr von diesem Forum versprochen. Danke für Deine Antwort lieber Reinhard und alles Gute und Liebe für Dich.
lg Bine
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  #21  
Alt 17.02.2010, 10:32
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Ich halte den Erfahrungsaustausch auch für sehr wichtig. Allein schon, weil man sich dann in seiner Situation nicht so alleingelassen fühlt.

Sicherlich können viele Betroffene nicht mit dem Computer und dem Internet umgehen und noch viel mehr wissen nicht, daß es dieses Forum gibt und wissen auch nicht, wie sie es finden sollen. Mir ging es leider zu lange auch so.

LG Reinhard

Was mir noch zu den Chemos eingefallen ist.

Bei mir hat die Wirkung bei Gemzar ziemlich ( etliche Wochen) auf sich warten lassen. Ich wollte die Therapie schon abbrechen, als sich dann doch deutliche Verbesserung einstellte.

Geändert von Reinhard (17.02.2010 um 10:39 Uhr)
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  #22  
Alt 17.02.2010, 10:43
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Werde unseren Onkologen nochmal fragen am Freitag ob Avastin alleine oder in Kombination mit einem anderen Präparat gegeben werden soll. Was mich eben stört ist dieses Wort "Erhaltungstherpapie" in Verbindung mit Avastin. Was ich über dieses Wort gelesen habe war eben, dass der Stand wie er jetzt ist beibehalten werden soll, aber wir haben ja das Ziel, dieses Monstrum zu verkleinern.
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  #23  
Alt 17.02.2010, 11:36
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Im Prinzip schon. Anderseits ist man schon froh, wenn es nicht schlimmer wird.

Leider wird es meistens schlimmer. Darum heißt das wohl auch Palliativmedizin.

Drum: Genieße den Tag! Wer weiß, wie es morgen ist.

LG Reinhard
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  #24  
Alt 17.02.2010, 11:40
Benutzerbild von höffi
höffi höffi ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Hallo, na da will ich mal schnell antworten....ist ja genau mein Thema
....hab auch erst 6 Zyklen Carboplatin + Avastin bekommen ...hab das alles eigentlich sehr gut vertragen, da mein Onkologe mir einige tolle Pillen dazu gegeben hat ... allerdings war ich nach der 6. schon froh, daß erst mal Schluß ist....es hat doch ziemlich geschlaucht und ich hab am Ende gedacht, noch ne Runde willst und kannst Du nicht mehr !!
Seit letzten Sommer bekomm ich als Erhaltungstherapie alle drei Wochen meine Avastin-Infusion ( ca. 3000 Euro/ Beutel !! ) und so hoffen wir, den kleinen Scheißkerl in der Luge so lange wie möglich klein zu halten !!
Avastin soll die Blutzufuhr zu dem Tumor/ Meta unterbinden, daß er möglichst nicht mehr Futter bekommt zum Wachsen; es ist keine Chemotherapie, also hat es auch keine großen Nebenwirkungen, es kann nur wie bei mir zu Bluthochdruck führen, den man aber mit entsprechenden Medis auch wieder gut in den Griff bekommt !

Wenn Du noch weiter Fragen hast, schreib mir gerne....
Einen ganz lieben Gruß an Dich und Deinen Schatz,
Anke :-))
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  #25  
Alt 17.02.2010, 11:49
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Liebe Anke, danke für Deine Antwort. Leider ist das bei uns kein "kleiner" Scheisskerl, sondern son richtig fettgefressenes Monster. Deswegen ja unser Bestreben ihn kleiner zu bekommen und wenn ich das richtig lese ist das mit Avastin alleine nicht so wirklich möglich. Mein Schatz hat ja auch erst eine Runde Chemo hinter sich
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  #26  
Alt 17.02.2010, 12:13
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Hallo Bine,

das mit dem "den Tag genießen" würde ich gerne noch weiter ausführen.

Ich lebe ja mittlerweile über zwei Jahre mit dieser unheilbaren Krankheit.

Für mich finde ich es ganz wichtig, meine Situation zu akzeptieren, aber deshalb nicht schon mal vorbeugend in große Trauer zu verfallen, als sei das Leben schon vorbei.

Sondern eben, die verbleibende "Restzeit" angenehm zu gestalten.

Ich kann mir schon vorstellen, daß das für die Angehörigen oft nicht so einfach ist, sich auf die stark verkürzte Lebenserwartung und die verminderte Fitness des Betroffenen einzustellen.

Ich merke auch, wie Bekannte oder Fremde, die mich im Rollstuhl sahen, nicht wußten, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Manche bedauerten mich, weil ich im Rollstuhl saß. Ich habe dann ehrlich darauf hingewiesen, daß ich froh bin, daß ich den habe, weil er meine Mobilität doch sehr vereinfacht und ich so viel mehr am öffentlichen Leben teilhaben kann.

Vielleicht leiden die Angehörigen wirklich mehr als die Erkrankten und es fällt schwer, Fröhlichkeit zu verbreiten.

Vielleicht ist aber auch der Betroffene stärker gezwungen, sich mit der Situation zu arrangieren, weil er ja noch was vom Leben haben will und es keinen Sinn macht, dauernd nur Trübsal zu blasen. Leider kommt man immer wieder doch nicht darum herum und man findet es dann gar nicht schön.


In dem Sinne

LG Reinhard
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  #27  
Alt 17.02.2010, 13:33
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Ja Du hast ja Recht Reinhard und natürlich sollte man jeden Tag geniessen und ganz sicher kann sich niemand in die Gedanken und Lage des Betroffenen hereinversetzen. Aber jemand sagte mal zu mir, die Angehörigen sind mindestens genauso betroffen. Und jeden Tag geniessen wenn derjenige die meiste Zeit im Krankenhaus verbringt ist nun auch nicht wirklich so einfach. Als Angehöriger möchte man ja auch helfen und die bestmögliche Behandlungsmöglichkeit finden in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch mehr Zeit zum geniessen bekommt. Mir fällt es jedenfalls äusserst schwer nur tatenlos dazusitzen und mein Freund als Betroffener kümmert sich nicht um Aufklärung und evtl. andere Behandlung. Er nimmt zwar dankbar alles an von mir und ich glaube er ist auch froh dass ich das alles mache. Aber von geniessen kann im Moment keine Rede sein aufgrund der o. g. Tatsache und dass es ihm wirklich zeitweise ziemlich schlecht geht.
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  #28  
Alt 17.02.2010, 19:48
Erika E Erika E ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

[B]Liebe Bine,
Leider habe ich keine Erfahrung mit Avastin die ich weitergeben könnte, möchte aber dennoch behilflich sein. Reinhard hat recht mit dem was er sagt, nur leider befindest Du Dich derzeit in der Position " hilfloser Helfer " und das ist ein Unterschied.
Ich hatte Deine Situation bei meinen Eltern und der Schwiegermutter.
Nun bin ich selbst betroffen und bemerke welcher Unterschied hier herrscht.
Es ist schwer , mit gebundenen Händen vor einer Mauer zu stehen und diese gleichzeitig für einen geliebten Menschen einreißen wollen . Voller Wut und Verzweiflung steht man da und lernt begreifen : -- das ist nicht möglich -

Versuche was möglich ist, vergeude aber keine Zeit mit Dingen die nicht, noch nicht , machbar sind.
Wie Reinhard sagt und auch ich gelernt habe :
Jetzt, heute leben . Auch wenn es " nur " ein kleiner Spaziergang ums Haus ist , den Schnee riechen, den blauen Himmel sehen oder die Hände in den Regen halten . Als Betoffener fallen Dir plötzlich Dinge auf , für die Du früher
keine Zeit hattest. Ich sage bewußt : früher , denn jetzt ist nichts mehr wie es war.
Ich wünsche Dir von Herzen daß Du einen Weg findest den Du gehen kannst .
Versuche Deine Kräfte einzuteilen oder Kraft zu tanken , Du wirst sie noch brauchen , leider .
Vorallem aber, geht , wenn irgend möglich , offen mit der Erkrankung um .
Verzeih mir bitte wenn ich bisweilen zu persönlich schreibe , aber ich habe mir während der letzten zwei Jahre angewöhnt absolut kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen, d.h. , allerdings natürlich ohne jemandem zu nahe zu treten.
Viel Kraft für Euch Beide , herzliche Grüsse Erika E
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  #29  
Alt 17.02.2010, 20:03
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Hallo ihr Lieben,

Erika, ich kann dir nur beipflichten.
Ich hatte ja etliche Wochen, wo mir selbst das Fernsehen zuviel war, von Gesprächen ganz zu schweigen.

Aber trotzdem war es manchmal ganz schön und ich wollte auch nicht irgendwie bedauert werden.

Man wird da wirklich sehr genügsam!

LG Reinhard
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  #30  
Alt 18.02.2010, 09:15
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Erfahrung mit Avastin

Guten Morgen zusammen,

liebe Erika, nimm bitte kein Blatt vor den Mund, das ist schon ok so wie du schreibst. Klar wir müssen uns mit der Diagnose abfinden, aber hat man nicht trotzdem im Hinterkopf "vielleicht geht dieses Monster ja doch weg"?
Und es ist ja auch so, ich versuche jetzt schon gar nicht mehr ihn zu allen möglichen Ärzten zu zerren, wir haben jetzt einen guten (hoffen wir) und das sollte auch reichen. Alles andere wäre jetzt Blödsinn. Gerne würde ich mal mit ihm raus, und wenns nur bis an die nächste Strassenecke oder einmal ums Haus ist. Aber er hat Angst, dass er sich irgendwo ansteckt und was einfängt. ER ist im Moment nicht einfach zu händeln. Unser Hausarzt sagte mit Kräfte einteilen sowas wie Du, da mein Blutdruck viel zu hoch ist und er meinte das sei nur stressbedingt. Also werde ich jetzt auch mal langsamer treten und nicht direkt springen. Fällt mir sehr schwer aber ich versuche es. Ach ja, Du hast so Recht, Mauern einreissen wollen, dass trifft es auf den Punkt und man ist so machtlos
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