Adeno-Karzynom...

[britta_sta]

Hi Alex, hallo Zusammen,

nun bin ich zurück aus Cuxhaven. Das Wochenende war ein echter Härtetest für mich. Am Freitag war meine Ma noch im Krankenhaus und hat den dritten Tag Chemo bekommen. Da ging es ihr noch einigermaßen gut. Samstag haben wir sie aus dem Krankenhaus abgeholt. Sie war zwar etwas erschöpft, aber ansonsten ganz ok. Seit Samstagabend hat sie nun Bauchschmerzen, erbricht alles, was sie ist und liegt nur noch im Bett. Der Kreislauf ist natürlich total zusammengebrochen. Ich hab sie noch nie so gesehen! Es ist mir sehr schwer gefallen, wieder weg zu fahren :-(

Heute sollte sie eigentlich ihr Portsystem bekommen. Aber ob das bei ihrem Zustand überhaupt geht? Mein Schwiegervater, der auch Krebs hat, sagt, die ersten Tage nach der Chemo sind am schlimmsten, danach geht es dann meistens wieder ganz gut. Er hat auch immer Bauchschmerzen und Übelkeit.

Ich habe nun auch die genaue Bezeichnung vorliegen, vielleicht kann mir jemand was dazu sagen: T4N1M1. Außerdem hat man zwei weitere kleine Stellen im Hinterkopf festgestellt. Ansonsten ist sie komplett durchgecheckt und weitere Metastasen konnten nicht festgestellt werden. Das reicht ja auch, oder? Mir macht es große Sorge und Angst, daß im Kopf nun auch noch was gefunden wurde....:-(((

LG
Britta

[alex]

Hallo Britta

Erstmals zu den bezeichnungen kann ich dir leider nichts sagen um nichts falsches zu sagen, ich kenne mich damit nicht aus.
Schade das deine Mama auch gelitten hat nach der Chemo, das kenne ich auch den bei meiner Mama ist es auch so. Sie hat es die drei Tage wo sie Chemo bekommt und noch drei Tage danach das sie sich übergeben muß aber dann von Tag zu Tag geht es immer besser und sie konnte sich gut erholen bis zu nächsten Chemo.
Es wird bei deiner Mama bestimmt auch so sein, wirst du sehen, das es ihr in ein paar Tagen schon etwas besser geht. Es tut mir leid das du schon nach hause mußtest und es ist bestimmt für dich die hölle deine mama zurück zu lassen, aber das wichtigste für deine Mama war das du da warst, sie hat sich bestimmt gefreut.
Ich drücke deine mama und wünsche ihr das es ihr bald besser geht.
liebe grüße
Alexandra

[Ekaka]

Hallo,Britta!-----Zu der Einstufung: T4=Tumor= bedeutet die Grösse des Tumors und seine Beziehung zum Nachbargewebe.N1=Lymphknoten= besagt,das lediglich die Lymphknoten um den Bronchus herum und noch nicht die entfernteren Lymphknoten befallen sind.M1=Fernmetastasen=Die Zahl 1 sagt aus,das ein Befall von einem Organ ausserhalb der Lunge stattgefunden hat.--Also,Britta,verliere nicht die Hoffnung.Die Chemo hat oft sehr schwere Nebenwirkungen,die man aber mit Medikamenten erträglich machen kann.Ich lebe mit einem inoperablen Adeno-Ca.,lks.zentral gelegen ( T4N1M0 ) nach Chemo und Bestrahlung seit 6,5 Jahren und es geht mir gut.Es kann auch gut ausgehen,kein Arzt kann Dir die Lebenserwartung wirklich sagen.( Mir hatte man nur ca. 3 Monate gegeben)-----Ich wünsche euch viel Kraft für einen langen,schweren Weg.Viele Grüsse: Erika.

[britta_sta]

Hallo Alex, hallo Erika,

vielen Dank für eure Nachrichten! Es hilft mir wirklich sehr! Fühl euch gedrückt!!! Ganz doll!!

Heute habe ich mit meiner Ma telefoniert. Endlich geht es ihr etwas besser. Das WE war wirklich eine qual, sie konnte ja nicht mal aufstehen. Aber nun ißt sie schon wieder, wenn auch nicht viel. Heute Abend, also in 2 Std., fahre ich wieder mit dem Nachtzug übers WE rauf.

Danke, Erika, für deine Erklärung! Das M1 sind dann die Tumorzellen, die man in ihrem Hinterkopf beim CT entdeckt hat. Sie sind wohl sehr klein, die Ärzte wollen erstmal abwarten, wie die Chemo anspricht. Sie hat ja erst einen Zyklus bekommen, insgesamt sind 4 geplant. Den nächsten bekommt sie aber erst wieder am 17.4., damit die weissen Blutkörperchen genug Zeit haben, sich zu vermehren.

Ich gebe natürlich nicht die Hoffnung auf, daß sie wieder gesund wird und hoffe, daß die Prognose vom Arzt nicht eintrifft!!! Nur manchmal kommen so Ängste hoch.... aber das verdränge ich dann ganz schnell wieder und dann geht es auch.

Nun werde ich meine restlichen Sachen packen... in 45 Min. kommt meine S-Bahn.

Seid liebe gegrüßt und laßt es euch gut gehen!

Britta

[Jinx]

Liebe Britta,

es tut mir leid, dass deine Mama diese Sch..Krankheit in sich trägt. Meine Ma ist leider auch betroffen. Bei ihr wurde Anfang März 2 Tumore in der Lunge festgestellt, die Lymphknoten in der Lunge sind teilweilse befallen. Inoperabel sagte man uns zum Schluss - jetzt fängt sie nach Ostern mit Chemo und Bestrahlung an. Sie möchte es auf jeden Fall ambulant versuchen. Ich hoffe, sie verträgt es gut!
Ich kenne dieses Gefühl, von dem du gesprochen hast: diese Angst, die plötzlich in einem hochkriecht...vor einigen Tagen war das auch bei mir noch ganz schlimm. Mittlerweile geht es - ich denke mir immer: ALLES WIRD GUT! Man darf sich von dieser Diagnose nicht runterziehen lassen - man muss trotz allem versuchen, weiterhin sein Leben zu genießen, so weit die Krankheit es zu läßt. Ich habe das Glück, dass ich nur ein paar Minuten entfernt wohne, so dass ich immer da sein kann, wenn meine Ma mich braucht!

Wie war das letzte Wochenende bei deiner Mama?

LG
Katrin

[britta_sta]

Liebe Katrin,

danke der Nachfrage. Das Wochenende in Cuxhaven war sehr schön! Meiner Ma ging es viel besser, da der Körper nun die erste Chemo verarbeitet hat und sie nicht mehr unter den Nebenwirkungen leidet. Bis zur nächsten Chemo halt.... Das Wetter in Cux war herrlich, so daß wir viel draussen sein konnten. Meine Ma braucht aber doch immer noch sehr viel Ruhe und Pausen. Wenn ich sie so sehe, kann ich mir gar nicht vorstellen, daß sie so schwer krank ist. Sie sieht zwar etwas geschwächt aus, aber ansonsten ziemlich normal. Leider kann ich die nächsten drei Wochen nicht rauf fahren, das käst mich ziemlich an. Ich hoffe, ich schaffe es dann im Mai wieder öfter und kann zu Hause helfen und einfach da sein.

Mir geht es soweit ganz gut, ich denke nicht mehr so oft über die Zukunft und meine Ängste nach. Ich versuche es zu verdrängen... Nur die Nächte sind nicht einfach, da ich sehr unruhig schlafe und sehr oft schlimme Träume habe. Ich weiß nicht, wie ich das abschalten kann... Hast du einen Tip? Ich würd gern mal wieder "normal" schlafen!!!

Die Traurigkeit überrollt mich immer noch hin und wieder, das läßt sich wohl nicht vermeiden. Trotzdem denke ich positiv und hoffe, daß noch alles gut wird. Andere habe es auch geschafft...

Liebe Grüße
Britta

[Jinx]

Liebe Britta,

es freut mich zu lesen, dass es deiner Mama soweit gut geht! Hoffentlich bleibt das auch so! Ja, es ist wirklich schwer sich vorzustellen, dass unsere Mütter dieses Viech haben, weil man es auch meiner Ma nicht ansieht, außer, dass sie auch ein wenig schlapp ist. Daher kommt es schon mal vor, dass ich es dann ganz vergesse. Dafür ist es dann um so schlimmer, wenn einen die schreckliche Realität wieder eingeholt hat! Dabei könnte es alles so schön sein!
Nächste Woche beginnt die Chemo - hoffentlich verträgt sie sie ganz gut..!! Sie soll ja zudem noch bestrahlt werden. Ich muss dringend nochmal in den Krankenhausunterlagen nachschauen, wie die Bezeichnung für den Tumor ist.
Hmm, ein Tipp kann ich dir leider nicht geben... Hin und wieder befällt mich vorm Schlafengehen auch wieder dieser schlimme Gedanke. Man darf sich da nicht reinsteigern! Das bringt nichts, außer, dass du dich nachher nur noch schlechter fühlst! Versuch an was anderes zu denken - wenns geht....
Schade, dass du in der nächsten Zeit nicht mehr zu ihr fahren kannst! Aber es gibt ja Telefon!

Alles Liebe
Katrin

[britta_sta]

Hallo Katrin,

wie geht es deiner Mutter jetzt eine Woche nach der ersten Chemo? Ich hoffe, sie hat sie gut vertragen!

Meine Ma verliert nur 10 Tage nach der ersten Chemo seit letzter Woche ihre Haare. Anfangs war sie noch furchtbar deprimiert. Als ich gestern mit ihr telefoniert habe, hörte sie sich schon etwas besser an. Aber das ist für Frauen glaube ich echt schrecklich. Männer können damit wohl besser umgehen... wobei mein Schwiegervater da wohl die Ausnahme ist. Auch er ist an Krebs erkrankt (erst Darmkrebs, jetzt Metastasen in der Leber) und hat schon seit einigen Monaten keine Haare mehr. Das hat ihn ziemlich getroffen.

Mir graut vor nächster Woche. Da bekommt meine Ma ihre zweite Chemo. Nachdem sie die erste schon nicht vertragen hat, wird es bei der zweiten wohl kaum besser sein. Es tut mir so leid, daß ich nichts für sie tun kann :-(
Diese Hilflosigkeit ist wohl das Schlimmste für Angehörige.

Liebe Grüße
Britta

[Wolf66]

Liebe Britta,
lies doch mal meine Berichte in diesem Thread:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...=21786&page=16
Sicher bin ich eine Ausnahme, aber sowas ist eben möglich. Mein Krebs war ja so ähnlich wie der Deiner Mutter und jetzt sind nur durch die Chemo 90 % weg und mir geht es bestens.
Wichtig ist vor allem - nicht aufgeben und an die Heilung glauben. Das gilt für Deine Mutter und auch für Dich. Nicht immer haben die Ärzte Recht, in meinem Fall hatten sie es jedenfalls nicht.
Liebe Grüße
Wolf

[britta_sta]

Lieber Wolf,

danke für die Nachricht und vor allem für den Link! Das macht wirklich sehr viel Mut! Toll, daß es dir so gut geht und sich der Krebs so gut wie verflüchtigt hat!!!

Meine Ma bekommt nächste Woche ihre 2. Chemo. Nachdem sie den behandelnden Arzt gestern zufällig im Krankenhaus getroffen hat und ihm erzählt hat, wie schlecht es ihr beim 1. Mal ging, hat er gleich entsprechende Medikamente in der Akte notiert, damit es nächste Woche nicht so schlimm wird. Ich hoffe wirklich, daß ihr das hilft!

Ich wünsche dir und allen anderen erstmal ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße
Britta

[Jinx]

Hallo Britta!

Ich muss zugeben, dass wir (ich) wohl doch etwas zu blauäuig waren...am ersten Tag der Chemo war noch alles wunderbar, doch dann ging es ihr immer schlechter! Sie war/ist hundemüde. Übel war ihr auch, aber das ist mittlerweile nicht mehr so schlimm. Sie fühlt sich einfach nur schlapp und möchte gar nichts machen. Habe vorhin mit ihr telefoniert, da lag sie noch im Bett und wollte auch nicht, dass ich vorbei komme. Werde aber wohl gegen Abend mal zu ihr fahren. Vielleicht kann ich sie ja doch noch zu einem Mini-Spaziergang überreden.
Wie lange hat dieser "Zustand" denn bei deiner Mama angehalten? Am Montag ist der 4. Tag der Chemo. Ich hoffe, dass es ihr danach wieder besser geht!

Ja, man fühlt sich so hilflos...auch ich fühle mich so schlapp und habe auf gar nichts Lust! Dabei komme ich mir dann noch blöder vor - schließlich bin ich ja nicht diejenige, die krank ist!

Mal sehen, wann das mit den Haaren bei meiner Mama losgeht...aber eine Perrücke hat sie sich ja schon ausgesucht.

Bekommt deine Ma denn dann bei der nächsten Chemo andere Medikamente?
Ich drücke ganz feste die Daumen, dass es bei der 2. Chemo besser wird!
Und dir wünsche ich ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

Liebe Grüße
Katrin

[Schnucki]

Katrin: Bei meiner Mutter dauern die Chemo-Nachwirkungen ungefähr ne Woche an - vor allem die Schlappheit.

LG

Astrid

[Jinx]

Hallo Astrid,

lieben Dank für deine schnelle Antwort!

Alles Gute für deine Ma und dich!

Lg
Katrin

[britta_sta]

Liebe Katrin,

meine Ma bekommt seit heute morgen ihre 2. Chemo. Ich weiß nicht, wie es ihr gerade geht, da sie in der Tagesklinik kein Telefon hat. Aber mein Vater ist bei ihr. Der Doc wollte ihr dieses mal vorbeugend etwas gegen die Übelkeit und die Bauchschmerzen geben. Ich hoffe, ihr hilft das. Bei der 1. Chemo war das schon krass, wobei es ihr relativ schnell - nämlich schon nach 3 Tagen - wieder gut ging. Natürlich ist sie auch recht schlaff und braucht mehr Pausen, aber ansonsten ist sie sehr aktiv und läßt sich gar nicht hängen.

Vor zwei Tagen hat mein Bruder ihr die restlichen Haare abrasiert. Sie konnte es nicht mehr sehen, daß sie immer wieder Haare in der Hand und auf dem Kopfkissen hat, also hat sie sich für einen Radikalschlag entschieden. Ein Rezept für eine Perücke hat sie zwar, aber sie wußte noch nicht, ob sie sich eine zulegt. Mal schauen... Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie sie ohne Haare aussieht. Ich hab ein wenig Angst vor dem Anblick. Meine Brüder witzeln schon, daß wir ihr jetzt nur noch Springerstiefel mitbringen müssen... sie nimmt es mit Humor :-) Obwohl sie anfangs schon sehr deprimiert war.

Mir ging es anfangs auch so wie dir: ich konnte mich zu nichts aufraffen, ich hab mich richtig krank gefühlt und konnte gar nicht abschalten. Das ist zum Glück jetzt anders. Ich versuche, positiv zu denken und mein Leben trotzdem normal weiterzuleben. Ich glaube aber, daß das auch abhängig von dem Verhalten des Patienten ist... wenn deine Ma down ist, zieht dich das vielleicht automatisch mit runter... jeder geht anders damit um... Wichtig ist wohl, daß du deiner Ma Mut machst und sie aufbaust. Ich versuche das mit Telefonaten, da ich ja so weit weg bin von zu Haus.

Ich hoffe, deine Ma fühlt sich bald besser! Und ich hoffe, meiner Ma geht es dieses mal nicht so schlecht wie vor 4 Wochen.
Im Moment muß ich sogar doppelt beten, denn mein Schwiegervater hat auch Krebs (erst Darmkrebs, jetzt Metastasen in der Leber) und bekommt seit einigen Monaten Chemo. Er ist heute auch - wie meine Ma - wieder mit der Therapie dran. Alles nicht so leicht....

Liebe Grüße
Britta

[Jinx]

Hallo Britta!

Schön zu hören, dass deine Ma gut drauf ist! Weißt du schon, wie deine Ma die 2. Chemo verträgt? Wurden eigentlich auch bei ihr die Tumormarker überprüft? Bei meiner Ma wurde das heute gemacht, aber ich weiß noch nichts. Habe ja noch mal in den Befunden gelesen, weil ich wissen wollte, welche Art von Tumor vorliegt: T3,N3,M0

Habe gestern die Perrücke von meiner Ma gesehen - sieht echt schick aus! Fast so, wie ihre eigenen Haare! Sie hat schon gesagt, dass sie, bevor der Haarausfall losgeht, ihre Haare schneiden lassen will. Sie findet das so schrecklich, wenn auf einmal die Haare büschelweise ausfallen...was ja auch nicht wirklich schön ist! Deine Brüder haben schon recht: man muss das einfach mit Humor nehmen, sonst kannst du dich ja gleich aufgeben.
Ich teile deine Angst vor dem Anblick ohne Haare. Es wird schon seltsam sein...nicht, dass wir auf einmal so vor unseren Müttern stehen:

Meiner Ma geht es Sonntag abend auch wieder besser, ein Glück! Dann fühle ich mich auch gleich besser! Das Problem ist nur, dass ich dann schnell wieder vergesse, dass sie ja diese Krankheit hat und das zieht mich dann schlagartig wieder runter! Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll: einerseits bin ich ja überglücklich, wenn sie ihr Leben wieder halbwegs normal leben kann, aber dann ist es umso unbegreiflicher und unwirklicher, wenn einen die Realität wieder einholt.

Tut mir echt leid mit deinem Schwiegervater! Als wäre ein "Fall" in der Familie nicht schon schlimm genug! Ich drück euch die Daumen, dass alles gut wird!

LG
Katrin