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  #31  
Alt 21.02.2007, 11:22
Irmchen61 Irmchen61 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Liebe Katharina,
ich bin ganz neu hier - erst gestern auf dieses Forum gestoßen. Deine Trauer um deine Mutter hat mich sehr berührt und an den Tod meiner Mama vor fast zwanzig Jahren erinnert. Sie hatte Brustkrebs, Metastasen in den Knochen. Ich war damals fast 26 Jahre alt und meine Welt brach zusammen. Ich habe lange um sie geweint und ehrlich gesagt, ich tue es noch heute. Das heißt nicht, dass ich kein fröhlicher Mensch bin. Und die Tränen kommen heute natürlich seltener. Aber sie fehlt mir immer noch sehr.
Mir wurde damals oft gesagt, dass es für sie eine Erlösung war und sie nun keine Schmerzen mehr hat. Aber ich wollte sie wieder haben und es sollte ihr gut gehen. Warum hatten so viele ältere Frauen noch ihre Mütter und ich nicht mehr? Was hilft einem über diese Zeit hinweg zu kommen?
Ich bin nicht religiös, aber mir hat irgendwann die Vorstellung gefallen, dass sie da oben im Himmel ist und mich sehen kann und das wir eines Tages wieder zusammen sind. Als meine Tante vor zehn Jahren an Krebs starb stellte ich mir vor, dass die beiden jetzt wie früher in gemütlicher Runde beisammen sind. Wichtig finde ich auch, dass von ihr erzählt wird - besonders meinen beiden Kindern, die sie nie kennenlernen konnten. So bleibt sie ein wenig "lebendig".
Weine ruhig, wenn dir danach ist - es wird nach lassen. Und rede über deine Trauer, ich denke es wird dir helfen...

Inzwischen bin ich auch an Krebs (Magen) erkrankt und meine Mutter ist mein Vorbild : nicht unterkriegen lassen!

Ich wünsche dir alles Gute
Irmchen
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  #32  
Alt 26.02.2007, 20:55
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo, ich habe mich überwunden und habe eure letzten Beiträge gelesen.
Mit fällt es sehr schwer, meine und eure Zeilen gefaßt aufzunehmen.
Ich heule schon wieder und bin total fertig.
Meine Mama fehlt mir so, es ist kaum auszuhalten.
Ich bin sehr selten bei meinem Papa, doch jedesmal wenn ich in das Haus
meiner Eltern komme, geht es mir beschissen.
Alles erinnert mich an meine Mama, sie war die liebe Seele in dem Haus
und alles dort ist " Sie ". Ich weiß nicht, wie mein Vater das aushält, er
leidet sehr, es tut so weh das zu sehen, aber ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll. Ich fühle mich einfach nicht in der Lage dazu.
Ich muß so sehr mit mir selbst kämpfen und habe das Gefühl, es nicht zu schaffen. Ich habe nur noch schlechte Laune, bin betrübt und möchte
am liebsten nicht mehr aus dem Haus. Wenn ich nicht arbeiten müßte, würde ich in meinem Kummer ertrinken. Mich hält nur noch meine Tochter, sie ist mein ein- und alles. Manchmal denke ich nach, was wäre, wenn sie nicht da wäre. Ohne meine Tochter würde ich das Leben nicht mehr wollen.
Meine Mutti hätte noch so viel Zeit gehabt, wozu soll ich dann die Zeit haben,
weiterzuleben?
Am meisten bin ich darüber verzweifelt, dass meine Mama in den letzten Tagen nicht geredet hat und in den letzten Stunden nicht reden konnte.
Ich saß nur bei ihr und sie lag einfach so da und konnte nicht mal ihre Augen schließen.
Was hat sie gedacht? Sie wußte doch dass sie stirbt oder?
Sie wollte mir noch etwas sagen, konnte aber nur noch röcheln, was wollte sie mir mitteilen?
Ich spiele mit dem Gedanken, eine Psychologen aufzusuchen, weil ich Angst habe, das nicht zu schaffen.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, wie es weiter gehen soll.
Die Worte von Irmchen geben mir zu denken.
Was für Leid muss ein Mensch ertragen?
Was passiert, wenn ich auch an Krebs erkranke? Meine Oma hatte Brustkrebs, meine Tante Gebärmutterkrebs und meine Mama Magenkrebs. Was steht mir noch bevor? Der Gedanke, so qualvoll zu sterben und meine Tochter nicht aufwachsen
zu sehen, ich unerträglich. Hoffentlich bleibe ich verschont.
PapasKind, auch du mußt Leiden, ich kann echt mitfühlen, wie schlimm das ist.
Wird es irgend wann mal besser?
Mit wem redet ihr darüber, wer hilft euch bei euren trüben Stunden?
Meine Mama war für mich die Person, mit der ich über alles reden konnte. Wir hatten noch so viel vor.
Jetzt ist da niemand mehr, niemand, der hinter mir steht.
Keine Stütze kein Halt, keine Erinnerungen mehr, niemand der von früher erzählt, von den gemeinsamen Stunden.
Ja, mein Vater ist da noch, aber das ist eben nur mein Vater, Mama ist Mama!
Danke dafür, dass es das Forum gibt, es tut gut, meine Gedanken niederzuschreiben!

Geändert von Katharina U. (26.02.2007 um 21:28 Uhr)
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  #33  
Alt 27.02.2007, 23:07
PapasKind PapasKind ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina,
ich kann dir nur empfehlen einen Psychologen aufzusuchen.
Ich glaube, ich bewältige es durch meinen Einsatz hier im Forum und in einem anderen Forum. Hier fühle ich mich wie in einer Familie aufgefangen, die mich verstehen.
Ich gehe hier niemandem mit meinem Gejammer auf die Nerven und habe immer jemandem zum sprechen bzw schreiben.
Auch ich halte mich an meinen Kindern fest. Gott sei Dank habe ich noch meine Mama mit der ich alles nur nicht über das Thema Papa, besprechen kann. Sie vermeidet dieses Thema und hat sich für radikale Veränderung entschieden. Sie ist vorläufig aus dem alten Haus ausgezogen in eine Wohnung und verändert alles. Auch eine Lösung, aber nicht meine.
Ich denke jeder muss lernen, damit zu leben.

Auch bei mir zieht sich alles zusammen, wenn ich nach hause komme und den Sessel sehe, wo er immer gesessen hat und die Schuhe sehe, die er immer anhatte.
Es ist einfach grausam.
Auch ich habe Angst vor Krebs, aber ich denke, diese Angst trägt jeder Mensch mit sich herum, der so etwas schon gesehen hat. Man muss lernen, damit umzugehen. Wie weiss ich leider auch nicht?

Was sagen die Betroffenen?

Liebe Grüsse
Silvia
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  #34  
Alt 01.03.2007, 12:59
Irmchen61 Irmchen61 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Liebe Katharina,
was hab ich denn da angestellt? Das war offensichtlich etwas unüberlegt von mir. Ich wollte dich doch trösten und nicht noch mehr Kummer bereiten.
Du sollst jetzt nicht darüber grübeln, was irgendwann vielleicht mal sein könnte. Jetzt bist du gesund!!! Achte auf dich, deinen Körper. Ich habe das nicht getan. Ich hatte Angst vor einer lächerlichen Magenspiegelung und lieber zwei Jahre lang Schmerzen ertragen. Man kann also nicht mit Sicherheit sagen, das meine Erkrankung erblich bedingt war ( ich würde eher sagen nein).

Und Psychotherapie finde ich eine gute Idee. Ich habe auch eine gemacht, nach meiner Erkrankung. Wenn du einen guten Therapeuten hast, also einen dem du vertrauen magst, kann es nur hilfreich sein.

Ich wünsch dir alles Gute Irmchen
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  #35  
Alt 13.05.2007, 16:31
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Heute ist Muttertag, ich bin nur noch am heulen, ich fühle mich so allein gelassen!
Ich habe ein Rosenherz ans Grab meiner Mutti gelegt und mit gewünscht, das alles nur ein Traum war und ich nie wieder aufwache.
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  #36  
Alt 15.09.2007, 18:37
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Nichts ist mehr wie früher.
Ich habe mich verändert, meine Tochter hat sich verändert,
meine Partnerschaft ist fast am Ende und mein Vater hält keinerlei
Kontakt mehr zu mir.
Am 08.10.07 hätte meine Mama Geburtstag, ich habe totale
Panik, wenn ich nur daran denke.
Ich bin übrigens ins psychologischer Behandlung, habe aber das
Gefühl, dass das nicht reicht.
Ich fühle mich total alleingelassen und haltlos.
...
Mama, du fehlst mir so sehr !
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  #37  
Alt 17.09.2007, 12:12
Sternengucker Sternengucker ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina,
fühle Dich ganz fest umarmt. Deine Gefühle u. Deine Verzweiflung kann ich gut nachempfinden. Mein Vater ist vor fast einem Jahr gestorben u. ich denke täglich mit ganz viel Liebe an ihn. Meiner Mutter und mir hat das Buch von Elisabeth Kübler-Ross "Vom Tod und dem Leben danach" sehr geholfen. Vielleicht kann es Dir auch weiterhelfen.
Liebe Grüße
Anna
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  #38  
Alt 17.09.2007, 12:52
PapasKind PapasKind ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina und Anna,
auch ich kenne deine Gefühle nur zu gut. Je näher der Todestag meines Papas vor einem Jahr rückt, desto schlimmer wird es. Man denkt jeden Tag an alles was war und denkt man hätte es besser machen können.

Da hilft bei mir nur Arbeit.

Aber auch ich habe jetzt Kübler-Ross gelesen. Allerdings die Interviews mit Sterbenden. Da kam bei mir auch vieles hoch. Ich musste wieder viel heulen. Doch ich denke, das gehört dazu und es muss alles raus, damit es besser werden kann.
Im Nachhinein denke ich, ich hätte manches anders machen können und doch ist es jetzt wie es ist.

Es tut sehr sehr weh.

Liebe Grüsse.

Silvia
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  #39  
Alt 29.09.2007, 10:50
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo, danke für eure lieben Worte.
Ich habe bereits die Bücher " Wie wir sterben " und " Geheimnis Sterben " gelesen. Momentan lese ich das " Tibetanische Totenbuch", weil ich das
Sterben einfach nicht begreifen kann.
Ich kann mit dem Tod meiner Mutti einfach nicht abschließen.
Ich muss leider feststellen, dass ich das Lesen der Bücher schon hätte tun sollen, als meine Mama noch da war.
Ich habe zwar alles richtig gemacht, aber vielleicht hätte ich einen Weg
gefunden, in den letzten Stunden und Minuten mit ihr zu reden.
Meine Mama starb ohne ein Wort, ohne Abschied, das ist das, womit
ich nicht klar komme.
Ich denke immer, irgendwann ist sie einfach wieder da.
In meinen Träumen ist sie so lebendig, dass ich weine, wenn ich aufwache.

Ich werde mir das empfohlene Buch auf jedenfall holen, vielleicht bringt
es mich ein Stückchen weiter, damit fertig zu werden.

Schön, dass es das Forum gibt, Danke euch allen!
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  #40  
Alt 30.09.2007, 08:16
PapasKind PapasKind ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina,
tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass es nicht besser wird. Und immer denkt man, man hätte es besser machen müssen. Es ist sehr schwer. Auch ich breche noch oft urplötzlich in Tränen aus, weil ich denke, da kommt mein Papa mit seinem geliebten Fahrrad. Er ist immer noch so nah. Und doch: die Erinnerung geht. Allein schon, dass meine Tochter ihn nie kennen lernen konnte, finde ich traurig. Mein Sohn (jetzt 5) geht ganz gut damit um. Er hat zu meiner Mutti gesagt: "Immer wenn ich einen Regenbogen sehe, denke ich an Opa". Wir unterhalten uns noch viel über ihn. Aber er fehlt an allen Ecken und Enden. Seine Hobbys, die Blumen und der Bauernhof: Alles vergammelt so nach und nach. Wenn man dann dort die Spinnweben sieht und die ungeschnittenen Blumen, kann ich es fast nicht ertragen.

Aber ich glaube, da muss die Zeit heilen.

Was ich auch noch schlimm finde, ist, dass die letzten Tage seines Lebens mir immer wieder durch den Kopf gehen. Jede Sekunde. Ich werde nie vergessen, wie er gestorben ist. Und wie die Stunden und Tage vorher waren.

Liebe Grüsse.
Silvia
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  #41  
Alt 08.10.2007, 21:36
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Manchmal denke ich, nun habe ich es geschafft, darüber weg zu kommen.
Dann aber geht es mir so wie dir, ich sehe immer wieder die letzten Minuten und Sekunden ihres Todes vor mir.
Wie sie einfach aufhörte zu atmen, wie ihre Augen keine Regung mehr zeigten und wie ich sie anschrie... Mama ... bleib bei mir.
Ein letzter Atemzug und dann unendlicher Schmerz in mir.
Manchmal denke ich, dass mein Herz in diesem Moment geschrumpft ist und
ich nie wieder solch eine Liebe emfinden kann.
...
Heute wäre meine Mama 61 Jahre alt geworden, ich stand an ihrem Grab und
hatt das Gefühl, dass ich das nur Träume und dass alles wieder so wie früher ist, wenn ich aufwache.
...
Es ist unbegreiflich, warum?
...
Mama, ich liebe Dich!
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  #42  
Alt 04.01.2008, 21:30
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Das erste Weihnachten ohne meine Mutti ... das ist nicht in Worte zu fassen, wie ich gelitten habe.
Die Erinnerungen an früher, an meine Mutti, ihre Liebe und Herzlichkeit, ihre Freude und ihre Wärme, haben mir das erste Mal ein Leid in diesen Stunden
zugefügt.
Es ist ein Fest der Freude und Besinnlichkeit, für mich nur noch ein Fest
der Traurigkeit.
Ich habe mittlerweile zwei Gesichter, zwei Leben.
Das eine Leben lebe ich normal mit meiner Familie und im Alltag, das zweite
Leben lebe ich alleine in Tiefer Trauer und in einsamen Stunden.
Manchmal habe ich das Gefühl, nicht mehr lieben zu können.
Ich fühle mich so leer, als ob in meinem Innern was fehlt.
Meine Mutti ist vor einem Jahr gestorben, mir kommt es wie eine Woche vor.
Sie fehlt mir so sehr.
Manchmal frage ich mich, ob ich sie nach meinem Tod wieder sehe.
Leider kann mir diese Frage Niemand beantworten, es wäre aber schön, wenn es einen anderen Weg gäbe, bei ihr zu sein.
Ich habe schon viele Bücher gelesen, doch irgendwie habe ich den richtigen Weg noch nicht gefunden.
Meiner Tochter fehlt sie auch unheimlich, obwohl sie erst 4 Jahre ist.
Sie geht zu jeder älteren Bekannten und ist unheimlich gerne bei älteren
Frauen.
Ihr fehlt die Liebe und die Geborgenheit der Oma, das tut so weh!
Wie soll ich damit ein sorgloses glückliches Leben führen?
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  #43  
Alt 05.01.2008, 22:38
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Hallo Katharina,

ich habe seinerzeit schon die Geschichte Deiner Mama mitverfolgt und war sehr berührt und traurig...

Ich habe im August meinen Papa verloren, genau ein Jahr vorher ist unsere Oma nach einer Darmkrebs-OP gestorben, seit Februar weiß meine Tante, dass sie Brustkrebs hat (wurde inzwischen operiert), seit sechs Wochen liegt mein Großcousin im KKH mit Darmkrebs-OP und den Folgen, nicht zu reden von den Schlaganfällen meines Opas, dem Herzinfarkt meiner Oma und der Depression meiner Mutter...
Frag nicht, wie unser Weihnachten war.... Alle waren tieftraurig und völlig depressiv und ich habe versucht wegen der Kinder wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung zu zaubern... Aus diesem Grund kann ich Dich gut verstehen... und dennoch:

Niemand verlangt von Dir ein sorgloses, fröhliches Leben, aber ein dankbares Leben wäre ja vielleicht möglich und dann ist man schon ein paar Meter weg von der "Anklage" und dem "Warum"....

Ich glaube an Gott und an ein Leben nach dem Tod, hatte selbst schon viele Erfahrungen dahingehend und das hilft mir sehr. Ich bin dankbar, für jeden Tag, für meine Kinder, meine Gesundheit und natürlich für die Zeit, die ich mit all meinen Lieben verbracht habe. Meine Nachbarin ist im Juli mit 40 Jahren an Brustkrebs verstorben, hätte man ihr gesagt, dass sie noch 27 Jahre zu leben hat (dann wäre sie 67 gewesen, so alt wie mein Papa), wäre sie der glücklichste Mensch auf Erden gewesen...

Meine Überzeugung, dass es nach dem Tod weitergeht (anders eben, aber weiter) und dass wir hier auf dieser Erde nur eine kleine Weile unseres Daseins verbringen, lässt das Leben doch in einem anderen Licht erscheinen:
Sagen wir einmal Du müsstest für eine lange Zeit in einem fernen Land leben, ehe Du nach Hause zurückkehren kannst, dann hast Du die Wahl dort entweder einigermaßen glücklich zu leben oder die ganze Zeit traurig, depressiv und voller Leid und Kummer zu sein. Ich denke, das macht die Zeit nur noch schwerer und länger und schlimmer...

Diese Gedanken helfen mir immer, wenn ich ins Loch falle wieder heraus und dann kann ich auch wieder optimistisch und froh in die Zukunft blicken.

Ich wünsche Dir viel, viel Kraft und alles Liebe
Beene
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  #44  
Alt 03.01.2011, 00:06
Katharina U. Katharina U. ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Ich habe mich entschlossen, meine geschriebenen Zeilen noch mal zu lesen und möchte gerne noch ein paar Zeilen schreiben.
Ich weine immernoch und es wird nicht besser.
Immer wenn ich an meine Mutti denke, oder in Filmen Familien mit Müttern gezeigt werden, fange ich an zu weinen.
Meine Tochter wird nun 8 Jahre alt und weiß mittlerweile, warum bei mir die Tränen Kullern.
Sie lebt damit und wird aber mittlerweile wütend, weil sie nicht ertragen kann, dass ich weine.
Ich bin, wie bereits geschrieben, ein anderer Mensch geworden.
Mir fehlt die Liebe und die Fröhlichkeit in meinem Leben.
Ich möchte es gerne ändern, aber wer soll mir dabei helfen?
Jeder ist mit sich und seiner Arbeit beschäftigt.
Meine Oma und meine Tante sind nun auch an Krebs gestorben, ich habe Angst, meine Tochter nicht mehr aufwachsen zu sehen, weil ich ständig daran denken muss, auch Krebs zu bekommen.
Meine Mama fehlt mir in allen Lebenslagen, ich fühle mich so alleine gelassen.
Meine Tochter hält mich aufrecht, ich bin so froh, dass es sie gibt.
Ich fühle mich nun etwas besser, meine Psychotherapie ist nun schon 1 Jahr her, da tut es gut, sich mal was von der Seele zu schreiben.
Ich bin so froh, dass ich bei meiner Mama war, als sie gestorben ist, dass sie nicht alleine war. Mittlerweile weiß ich, dass das das schlimmste ist, wenn man im Sterben allein ist.
4 jahre und doch tut es noch so weh, ich vermisse sie so sehr!
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  #45  
Alt 03.01.2011, 09:29
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janlor janlor ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Metatstasen, stirbt meine Mutti?

Oh Katharina, das tut mir sehr leid für euch, ich kann mir vorstellen wie schwer für dich das ganze ist, ich denke auch wenn noch 10 jahre...20 jahre...30 jahre vergehen ist noch diesen schmerz da nur hoffe ich für alle Hinterbliebene das mit der Zeit wir mit diesen schmerz leben können und trotzdem ein normales leben haben, vor allem für unseren kinder, sie sollen und dürfen auch eine schöne kindheit haben wie zum beispiel ich auch hatte, meine mama verlor ihre mutter als sie 9 Jahre war und mein vater verlor beide eltern als er 30 war und trotzdem waren sie stark genug um zu weiter leben und meine schwester und mich glücklich gemacht, wir waren eine glückliche familie und weil sie mein vorbild sind kämpfe ich für meine familie, ich will wieder glücklich sein, auch wenn mein papa nicht mehr da ist ( + 06. Nov. 2010 ). Übrigens, ich habe auch Angst das ich auch krebs bekommen aber ich glaube wir sind nicht da nicht alleine.

Ich wünsche dir das alles besser wird von ganzen herzen.
Lg Conchi

Geändert von janlor (03.01.2011 um 10:18 Uhr)
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