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  #1  
Alt 06.10.2010, 22:10
mrs.krabappel mrs.krabappel ist offline
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Frage Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Informationen über die Krankheit von meinen Vater, der im Moment im Krankenhaus liegt.

Meine Mutter hat Sonntag morgen den Notarzt gerufen, weil mein Vater plötzlich kaum noch Luft bekam. Er hatte zuvor schon 2 Tage Beschwerden in Form von ständigem Erbrechen gehabt. (Mein Vater geht nie zum Arzt! Niemals zur Krebsvorsorge, niemals wenn er Beschwerden hat! Er steckt den Kopf in den Sand und verschweigt uns alle Beschwerden, die er irgendwie verbergen kann.)
Sonntag morgen dann bekam er wohl endlich Panik und Mama hat den Notarzt gerufen. Im KH hatten sie den Verdacht auf Salmonelleninfektion und haben erstmal symtomatisch behandelt - Mittel gegen die Übelkeit, Elektrolyte, Stuhlprobe, Blutentnahme etc.
Die Atemnot wurde aber gar nicht besser und die Übelkeit auch kaum. Als er schließlich Hustenkrämpfe bekam und bewusstlos wurde, ging alles ganz schnell. Im Ultraschall wurde ein riiiiiiesiger Perikarderguss, der ihm in Thorax und Bauchraum alles abquetschte, festgestellt. Er wurde auf der Stelle punktiert, dann ließen die Beschwerden auch sofort nach.

Jetzt ging die Suche nach der Ursache los. Anscheindend ist Krebs eine der häufigsten Ursachen für Perikardergüsse.
Unter einer Achsel und an seinem Hals fanden die Ärzte 2 Beulen, die sie am nächsten Tag operieren, bzw. Gewebeproben nehmen wollten. Da kam dann aber erstmal eine Lungenentzündung dazwischen.
Jetzt wurde erstmal alles geröngt, CT, wieder Ultraschall etc.
Im Punktat aus der Herzbeutel wurde etwas gefunden, dass auf ein Adenocarcinom schliessen lässt. Und - so sagte die Ärztin meinen Eltern heute - das weise auf einen Magen- oder Darm-CA hin. (?) Wieso das? Nach meiner Recherche kann ein Adenocarcinom auch die Lungen befallen, oder?

Meine Eltern wirken komischerweise fast erleichtert bei dem Gedanken an Magen- oder Darmkrebs. Irgendwie war für sie die Vorstellung, es sei Lungen- oder Bronchialkrebs ganz ganz schrecklich. Ich weiß nicht, wieso sie meinen, mit Magen/Darmkrebs wäre alles besser... Ich bin aber andererseits froh, dass sie nicht völlig verzweifeln und jetzt wieder Hoffnung haben, also sag ich da natürlich nichts.

Morgen kommt die Gastroskopie, übermorgen die Koloskopie; wenn da nichts gefunden wird, wird weiter gesucht.

Ich wüsste gerne, ob man einen Tumor nicht auch im Ultraschall erkennen könnte? Oder im CT?
Und wieso deutet ein Adeno-CA nicht auf Lungenkrebs hin? (Mein Vater hat fast 40 Jahre lang geraucht, hat vor ca. 5 Jahren aufgehört.)
Und die Beulen an Hals und Achsel (ich hab sie leider noch nicht sehen können - mein Vater will im Moment keinen Besuch ausser meiner Mama), ist das ein gutes Zeichen, dass die verschiebbar sind? Oder ob das vielleicht die Lymphknoten sind, die so groß und verhärtet sind (Meine Mama sagt: so groß wie ein halber Apfel.)

Ich weiß, ich habe furchtbar wenig Fakten - alles nur über meine Mama, die im Moment auch ziemlich durch den Wind ist. Und aus Papa kriegt man zu dem Thema eh nichts raus. Schön den Kopf in den Sand stecken...
Leider bin ich genau anders. Ich MUSS immer alles, was mir Angst macht, ganz genau erforschen!!

Vielleicht kann mir da ja jemand ein bisschen helfen?

Liebe Grüße

Sandra
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  #2  
Alt 21.10.2010, 16:28
suse1968 suse1968 ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Hallo,
meiner Mutter ging es ähnlich. Sie hat auch Wasseransammlung im Bauchrauch. Die Probe hat gezeigt, dass dort keine Krebszellen vorhanden sind.
Meine Mutter ist leider an Magenkrebs erkrankt.
Wie geht es deinem Vater?
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  #3  
Alt 22.10.2010, 13:57
Benutzerbild von Dorathea
Dorathea Dorathea ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Hallo!


Es ist zwar lang' her, dass du den Text hier hineingesetzt hast, aber ich hock mich dennoch mal dran und versuche, entweder fachliches, oder meine Meinung dazu zu sagen/schreiben.
Ansichten „außenstehender“ können doch ab uznd an sehr hilfreich sein.


Mir sticht die Frage „Ich weiß nicht, wieso sie meinen, mit Magen/Darmkrebs wäre alles besser.“ sehr ins Auge.
Mein erster Gedanke war.. weil die Chancen mit Magen/Darmkrebs viel besser sind.
Lungen- oder Bronchialkrebs ist in sehr vielen Köpfen ein sofortiges Todesurteil. Einen Magen oder einen Teil des Darmes.. kann man herausschneiden und dann ist er weg. Bei Lungen oder Bronchien sieht es anders aus. Ich glaube, dass das ein sehr großer, psychischer Faktor ist, der beruhigend wirken kann.
„Man kann es rausschneiden“. Was weg ist, ist weg. Aus den Augen, aus dem Sinn. Ein wichtiger Gedanke, um optimistisch einer schweren Erkrankung entgegenzutreten.


Tumore sind im Ultraschall oder CT leider sehr schwer zu erkennen, wenn sie nicht klar begrenzt sind. Leider sagen Tumore nicht „Hier bin ich“. Für soclhe Fälle gibt es das sog. PET-CT.

Im PET-CT wird dem Patienten eine radioaktive Lösung gespritzt und dann eine CT aufnahme gemacht. Dank der Lösung leuchten starke Zellaktivitäten, wie z.b. Tumore, wie ein Weihnachtsbaum.
Leider haben nur wenige Kliniken diese Art des CT, da sie sehr kostspielig ist.




„Und - so sagte die Ärztin meinen Eltern heute - das weise auf einen Magen- oder Darm-CA hin. (?) Wieso das? Nach meiner Recherche kann ein Adenocarcinom auch die Lungen befallen, oder? „


Ein Adenocarcinom ist meist aus dem Drüsengewebe entsprungen. Ich bin mir sicher, dass du das schon nachgeschalgen hast oder im Internet gesucht.
Adenocarzinome sind in den meisten Fällen Boten von Magen- oder Darmkrebs. Meines Wissens nach, sind es selten andere Krebsformen, daher lag es sehr nahe, dass man zuerst dort nachschaut, wo er am häufigsten zu finden ist.




Und die Beulen an Hals und Achsel (ich hab sie leider noch nicht sehen können - mein Vater will im Moment keinen Besuch ausser meiner Mama), ist das ein gutes Zeichen, dass die verschiebbar sind? „

Ja. Verschiebbare Knoten sind Verkapselt. Das heißt, dass sie klar zum umliegenden Gewebe begrenzt und abgegrenzt sind und somit leicht zu entfernen. Sind Knoten, egal ob neubildungen, oder befallene Lympfdrüsen, nicht frei verschiebbar, sind sie mit dem umliegenden Gewebe verankert und infiltrieren diese mit Krebszellen (( oder andere entartete Zellen)).

Ich hoffe, dass es deinem Vater, deiner Familie und dir, gut geht. Wie ist die Diagnose ausgefallen?


Thea
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  #4  
Alt 22.10.2010, 14:28
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Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Hallo Thea,

ein PET wird bei Magenkrebs von den Kassen nicht übernommen!

Auch kann sich nicht jeder leisten dies selber zu bezahlen! Zudem habe ich schon gehört der Nutzen eines PET bei Magenkrebs sei umstritten.

Die Patienten bekommen CT und Ultraschall.

Bei Knochenmetas (Magenkrebs streut im Knochen) wird ein PET übernommen!

Selbst der "Trick" den Patienten stationär aufzunehmen und dann das PET anzuordnen, werden die Kosten für das PET nicht übernommen!

Zum Thema PET (bei Magenkrebs) habe ich die letzten Jahre schon viel gehört und weiß auch von gerichlichen Verfahren, wo um die Übernahme gestritten wird!
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #5  
Alt 22.10.2010, 19:32
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Dorathea Dorathea ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Nabend Rickerl!

Das wusste ich nicht, dass das nicht übernommen wird bzw nicht immer übernommen wird.

Bei uns im Klinikum wird das recht häufig gemacht bei Untersuchungen, wenn z.b. der Tumor nicht genau durch ct oder so lokalisiert werden kann oder im CT nicht genau zu erkennen war ob und was da ist.

Daher habe ich den KOstenübernahmefaktor nicht bedacht
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  #6  
Alt 23.10.2010, 08:11
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Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Hallo Thea,

kann schon sein das in Kliniken PET gemacht und auch übernommen werden, sicherlich auch eine Sache der Darstellung des Arztes.

Jedoch zur Vorsorge oder im Bezug auf Magenkrebs, gibt es Probleme bei der Kostenübernahme.
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #7  
Alt 03.11.2010, 14:57
mrs.krabappel mrs.krabappel ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

Hallo,

danke für die Antworten. Leider hat sich nun herausgestellt, dass mein Vater ein Adenocarcinom der Lunge hat. Ausserdem Metastasen in den Lymphknoten.

Das Lungencarcinom ist nicht operabel, die (palliative) Chemo hat letzte Woche begonnen.
Habe jetzt den KH-Entlassungsbericht vorliegen und mir von einem befreundeten Arzt erklären lassen; sieht alles sehr schlecht aus.

Vielleicht werde ich mir in den nächsten Tagen nochmal Rat im Forum "Lunge" holen.

Danke nochmal.

Sandra
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  #8  
Alt 01.01.2011, 22:34
eden1812 eden1812 ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom, Magen oder Darm? Viele Fragezeichen!

hallo zusammen, ich möchte mich noch kurz zum thema pet-ct äußern...
bei meinem vater wurde eine pet-ct gemacht. es gab keinen hinweis auf einen tumor. die pet-ct war unauffällig. seine tumormarker sind auch normal. da er trotzdem bei der nahrungsaufnahme und beim auf´s wc gehen riesige probleme hat wurde zusätzlich eine ct (thorax und abdomen) gemacht und letztlich wurde er noch mal aufgemacht (ihm wurde der magen vor ca. 6 monaten komplett entfernt). ein schockierendes ergebnis - man könne ihm wohl nicht mehr helfen - alles sei voll. ich hoffe, dass es irgendwo einen arzt gibt der ihm helfen kann.
daher bezweifele ich mittlerweile die bildgebenden diagnoseverfahren, denen ich voles vertrauen geschenkt habe.
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