Krankschreiben bei KRebs möglich wenn keine THerapie?

[Lapula]

Hallo an alle,

ich habe seit einigen Wochen die Diagnose "Brustkrebs" bekommen. Ich möchte die Krankheit ausschließlich mit Naturheilmethoden behandeln (schulmedizinische Therapieempfehlung: Chemo - OP - CHemo - Bestrahlung - HOrmontherapie).

Meine FRage betrifft die KRankschreibung: meine Ärztin hat angedeutet, dass es in meiner Situation nicht selbstverständlich ist, dass ich krank geschrieben werde, da ich ja sozusagen "arbeitsfähig bin" (ich arbeite im Bildungsbereich, körperlich nicht schwer, aber ich muss mich konzentrieren und Gruppen zum lernen anleiten können). DAs wäre wohl anders, wenn ich mich für eine Chemo und OP usw. entscheiden würde. Ich bin aber der Meinung: ich mache jede Menge Therapien, die ich selber bezahle (Mistel, Akupunktur, KRäuter, etc.) und dafür brauche ich auch Zeit. Außerdem bedeutet Arbeiten STress, und den kann ich für die Heilung nciht brauchen. WArum versucht die Ärztin mir "schlechtes Gewissen" zu machen, als ob ich unbegründet krank schreiben möchte?

Also, nun die Frage: habt IHr Erfahrungen damit? Kann ich mich krank schreiben lassen, wenn ich Krebs habe, (noch) relativ gut beieinander bin und ausschließlich Naturheilverfahren (selbstverständlich auf eigene KOsten) einsetze?

Vielen Dank!
lapula

[Dirk-Gütersloh]

Hallo Lapula,

zu Deinem Posting fällt mir einfach keine Antwort ein. Bitte informiere Dich umgehend, was die Empfehlung Chemo --> OP --> Chemo bedeutet. Meiner Meinung nach bedeutet dies, das Du keinen ganz kleinen Tumor mehr hast, sondern die Tumorlast vor der OP erst gesenkt werden soll. Ich bin selber Krebsbetroffener und kriege bei Deiner Geschichte gerade Gänsehaut. Du willst doch wohl bei solch einer Diagnose nicht mit Deinem Leben spielen und irgendwelchen Kräuterfrauen und Scharlatanen Dein Leben und Dein Geld anvertrauen?

Bevor Du mich jetzt falsch verstehst, natürlich geht mich das nichts an und nur Du allein bist verantwortlich für Deine Therapie, aber ich bin so furchtbar erschrocken.

Drücke Dir alle Daumen!

Gruß dirk

[Lapula]

@ Dirk & Barbara:
DAnke, es ist rührend, dass IHr euch so um mich sorgt. Das Risiko ist mir insgesamt sehr gut bewusst und abgewägt.

Ich wollte eigentlich keine Diskussion "Naturheil vs. Schulmedizin" - klar hat dazu jeder seine spezielle Meinung. Ich möchte Eure auf keinen Fall anzweifeln.

Rein rechtlich gesehen: wer weiß bescheid, habe ich Anspruch darauf, mich in so einem Fall krank schreiben zu lassen? (ganz genau, der Tumor ist nicht klein, es geht also nicht um "ein bisschen Krebs", sondern "ganz ordentlich Krebs").

Viele Grüße
lapula

[mischmisch]

@amogo,

warum fragst du denn nicht einfach bei deiner Krankenkasse nach?

Gruss
mischmisch

Entschuldige, soll natürlich "Lapula" heissen

[Dirk-Gütersloh]

Hallo Lapula,

schau mal hier:

http://www.g-ba.de/downloads/62-492-...2006-09-19.pdf

In Deinem Fall scheint mir, daß Deine Ärztin von § 3 Abs. 2 2 Alternative ausgeht. Sie also unterstellt, dass Deine "Behandlungen zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken" nicht dazuführen, daß Du Deine "zuletzt vor der Arbeitsunfähigkeit ausgeübte Tätigkeit nicht mehr oder nur unter der Ge-fahr der Verschlimmerung der Erkrankung ausführen" kannst (siehe § 2 Abs. 1) .

Gruß Dirk

[puma-billa]

Hallo lapula,

eine Krankschreibung vom Arzt gibt es, wenn man "zur Zeit" nicht arbeitrsfähig ist. Wenn Dein Arzt Dich nicht krank schreiben will, mußt Du ja seiner Meinung nach arbeitsfähig sein?!?!?!?!?

Die Frage ist ja wahrscheinlich hierbei, wie ist Dein derzeitiger Zustand??????

Warum sträubst Du Dich so gegen eine Behandlung???????

Liebe Grüße

Billa

[Lapula]

@Dirk: vielen Dank!!! Das ist sehr hilfreich. AUch wenn das Verständnis von Behördendeutsch eine Extra-Herausforderung ist ;-). Um so netter finde ich, dass Du das Dokument auch selber durchgelesen hast.

@Billa: mein Zustand ist körperlich einigermaßen OK, d.h. ich kann selber laufen, muss mich nicht ständig übergeben und habe keine kritischen Schmerzanfälle. Nur sehr, sehr viel Müdigkeit.
Da ich im Bildungsbereich arbeite, bin ich sehr wohl nicht voll arbeitsfähig - da muss ich mich viel konzentrieren, mit Menschen arbeiten, denen ich etwas beibringen möchte, neue KOnzepte entwickeln usw. Psychisch ist es nicht wirklich mit der Bewältigung einer schweren KRankheit vereinbar, zumal leider auch in der ORganisation, wo ich arbeite, gerade viel Druck auf mich und KOllegen ausgeübt wird. Wäre doch sicher nicht besonders toll, wenn ich mitten im Unterricht plötzlich hysterisch schluchze, weil mir mal wieder meine Krankheit bewusst wird...

Meine ÄRztin hat auch viel Verständnis für meinen WEg und unterstützt und hiflt sehr viel. Ich hatte eben bei der Krankschreibung den Eindruck, dass sie mir "einen Gefallen" tut, deshalb habe ich hier nachgefragt.
Vielen Dank an alle, die sich gemeldet haben!