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#46
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Es war ein Stück vom Himmel das es dich gibt.
(Herbert Grönemeyer der Weg ) Heute ist es ein halbes Jahr her. Sie ist seid einem halben Jahr nicht mehr da. Es tut immer noch so furchtbar weh. Ich hab so oft das Gefühl das nichts mehr geht, das alles vorbei ist. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet... Diese Zeilen gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Das beschreibt so gut ser sie war. Ich verstehe es einfach nicht. Wieso? Eine Frage ohne Antwort. Sie hat so lange so hart gekämpft. Schmerzen gelitten. Und doch ist sie nicht mehr da. Ich werde meine wundervolle Mutter niemals wieder sehen. Es tut weh. So so weh. Jeder Moment ist ein Kampf. Jeder Tag eine Herausforderung. Ein entlanghangeln an Ereignissen. Den Schmerz immer bei mir. Ein Kampf zu leben, weiter zu machen obwohl es so weh tut. Jeden Tag aufs neu |
#47
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Liebe Tris,
hast du bei Dir ein Bild von ihr? Ich könnte mir vielleicht vorstellen, dass es hilft, mit ihr zu reden, laut oder auch nur in Gedanken. Ihr was zu erzählen, sie zu fragen (auch wenn keine Antwort kommt). Es ist so ähnlich wie Tagebuch schreiben, man wird seine Gedanken los. Ich weiß ja nun nicht, ob du ein Zimmer für Dich hast. Wenn man mit anderen zusammen ist, ist es eventuell schwieriger. Aber vielleicht würde Dich das erleichtern. Ich hatte eine gute Bekannte, fast Freundin, die ich während der Chemotherapie kennenlernte. Mit ihr konnte man über alles reden, und sie war eine unverbesserliche Optimistin. Leider starb sie nach über 4 Jahren Chemo. Sie schenkte mir mal eine Schutzengeltasse. Die benutze ich sehr oft, und dann sage ich immer in Gedanken zu ihr: "!Meine liebe Carmen, passe schön auf mich auf von da oben!". Es hilft irgendwie, obwohl ich ja, wie schon gesagt, nicht an ein Leben nach dem Tod glaube. Liebe Grüße und viel Kraft! Safra
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"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche |
#48
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Liebe Safra,
Danke für deine Antwort. Ich habe ein Bild Vonn meiner Mutter bei mir. Ich habe immer etwas von ihr dabei. Ein Foto, auch manchmal km Medallion, eine Letter mit ihrem Fingerabdruck ein Armband. Ich geh oft zu ihrem Grab und spreche mit ihr. Heute könnte ich nicht hin. Ich bin auf Geuppenleiterfahrt und mit anderen zusammen im Zimmer. Trotzdem liegt unter meinem Kopfkissen ein Foto von meiner Mutter und ich rede in Gedanken mit ihr. Ich fühle mich nur so verloren. Ich weiß nicht mehr Wer ich bin. Ich habe mich verloren. Mit ihrem Tod bin auch och gestorben. Ich erkenne mich nicht wieder. Das ich mich verändert habe ist klar und auch nicht das große Problem. Sondern das das neu Ich keine Perspektiven hat. Wer bin ICH. Ich weiß es nicht. Ich habe Dad Gefühl der Schmerz kontrolliert mein Leben. Er ist mein ständiger Wegbegleiter und Teil dieses Ich's. Ich fühle mich so hoffnungslos so allein. Ich treibe immer weite von allen andern weg. |
#49
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Liebe tris,
der Schmerz hat Dich anscheinend noch sehr stark im Griff. Aber wenigstens erkennst du das selber. Und Du scheinst Dich auch damit nicht abfinden zu wollen, weil Du ja merkst, dass es Dir damit so schlecht geht. Würdest Du denn Hilfe annehmen können oder wollen? Vielleicht von Leuten, die außerhalb Deines Bekanntenkreises sind? In der eigenen Familie ist es schwierig, denn sie trauern ja alle mit Dir. Und die Freunde in Deinem Alter? Da gibt es sicher nocht viele, die das längere Zeit mit Dir zusammen aushalten, oder? Safra
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"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche |
#50
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Liebe Safra,
Ich habe jetzt bald ein Treffen bei einem Trauerland. Da kann ich wenn ich will in die Gruppenstunde. Vielleicht hilft mir das. Und ich versuche auch immer wieder mal mit meinen Freundinnen zu reden. Aber das klappt einfach von meiner Seite aus nicht gut. Ich ich denke ich bin im Moment keine Person mit der man gern befreundet ist. Ich bin schwierig, verkorkst, zu anders. Niemand den man unbedingt gern in seiner Nähe hat. Oft traurig, weggetreten. An einem anderen Ort in verdanken gesunken. Den in den Fantasiewelten meiner Bücher kann ich sein Wer ich will, ich kann vergessen Wer ich bin. |
#51
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Heute vor einem halben Jahr war ihre Beerdigung. Ich erinnere mich noch gut an diesen Tag.
Wann hört das endlich auf? Ich will diesen Schmerz nicht länger fühlen. Es tut so verdammt weh. Wie lange kann ich das noch in dieser Form ertragen? Ich vermisse sie so sehr. Sehne mich danach von ihr in den Arm genommen zu werden. Mit ihr zu sprechen. Ihre Stimme wahrzunehmen. Mit ihr zu lachen. Ihre Herzlichkeit zu spüren. Der Schmerz verfolgt mich, hat mich im Griff. Umschließt mein Herz. Es ist nicht fair. Das hat sie einfach nicht verdient. Und wir auch nicht. Ich suche Halt beim Glauben und meinen Freundinnen, aber auch das klappt nur bedingt. Ich Kämpfe jeden Tag. Ich bin erschöpft. Ich kann nicht mehr. Ich balanciere an einem Abgrund entlang und drohe jeden Moment abzustürzen. Meine Kraft wird nicht ewig halten und mich aufrecht stehen lassen. Ich habe Angst vor einem Zusammenbruch. Das ich nicht mehr aufhören kann zu weinen. Es fällt schwer zu sehen für was sich das Leben lohnt. |
#52
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Liebe Tris,
du bist so stark, auch wenn du das selbst nicht so siehst. Meinst du, deine wirklichen Freunde finden das schlimm, dass du dich ihnen anvertraust? Nein, ich denke,sie sehen das als großen Vertrauensbeweis. In deinem Alter ist es einfach nicht normal, seine Mutter zu verlieren. Viele von ihnen haben sich bei deiner Geschichte vielleicht vorgestellt, ihre Mutter wäre nicht mehr da und sind vielleicht entsprechend bestürzt. Ich bin sicher, sie halten zu dir, gerade jetzt, wo du nicht so funktioniert wie üblich. Ich bin über den Tod meiner Mutter auch noch nicht hinweg. Und ich weiß jetzt, warum meine Oma zwei Jahre lang gebraucht hat, um über Opas Tod hinwegzukommen. Die Zeit braucht es einfach. Dein Leben ist noch gespickt von Daten, nach einem halben Jahr ganz normal. Und das wird sich zum Jahrestag alles nochmal wiederholen. Ich will dir damit jetzt nicht die Nase in dein Elend reinreiben, sondern ich will dir klarmachen, dass deine Gefühle völlig normal sind. Und auch deine Freunde werden das so sehen. Wenn ich an dem Grab meiner Omi stehe, kann ich nicht glauben, dass es nächstes Jahr nicht mehr da sein wird, ich habe doch gerade noch mit ihr im Krankenhaus gesprochen. Sie sagte, sie will nicht sterben. Ich war total geschockt, ich war gerade in der Ausbildung und wollten das auch auf keinen Fall. Es kam anders. Und das soll nun schon fast 20 Jahr her sein? Nein, es ist eigentlich alles noch ganz frisch. Und so wird auch unseren Trauer um die Mutter frisch bleiben und immer wieder hervorbrechen. Und weißt du was? Das ist gut so. Denn so erinnern wir uns. |
#53
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Morgen ist mein erstes Treffen im Trauerland mit der Gruppe dort. Alle so ungefähr in meinen Alter, ein bisschen jünger. Es ist das erste mal dort und ich weiß nicht wie es wird. Ich bin aufgeregt, hab aber auch ein wenig angst, freue mich aber auch irgendwie darauf. Vielleicht kann ich mich dort mit Leuten austauschen die ähnliches erlebt haben. Vielleicht können sie mich verstehen, ganz verstehen. Die Gefühle nach empfinden ohne das ich sie in Worte fassen muss.
Ich suche schon so lange nach etwas, was es erträglicher macht. Etwas das mir hilft damit klar zu kommen, mit den Gefühlen, mit der Trauer. Vielleicht finde ich dort die Antwort, vielleicht tut es mir gut. |
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