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  #1  
Alt 05.02.2007, 13:22
Guinness Guinness ist offline
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Registriert seit: 05.02.2007
Ort: Rendsburg/Eckerförde
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Standard Bin ganz durcheinander

Ich habe dieses Forum gefunden, weil ich im Internet Hilfe suchte.

Eigentlich wollte ich nur meinen Geburtstag feiern und hab mich sosehr auf den Besuch meiner Schwester aus dem 400 km entfernten G. gefreut. Aber dann haben sich die Ereignisse überschlagen....

Meine Mutter hat Leberkrebs. Alles hat angefangen mit dunklem Urin, vor ca. 3 Wochen. Natürlich hatte sie den Hausarzt darauf hingewiesen. Der ist da aber nicht wirklich darauf eingegangen. Nachdem meine Mutter etwas darüber im TV gesehen hatte, nahm sie bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung auch Urin mit zum Hausarzt. Das war am Dienstag, 30.01.07.
Dann hat der Arzt sie endlich ernst genommen und hat dann zunächst einen Ultraschall gemacht. Während meine Mutter auf dem Weg in den Ultraschall-Raum war, hörte sie, wie für sie ein Termin für´s MRT vereinbart wurde.

Am Mittwoch, den 31.01.2007 wurde diese Untersuchung dann durchgeführt. Der Röntgologe teilte meiner Mutter mit, dass die Bilder erst genauestens begutachtet werden müssen und zu klären sei, ob es sich um die Leber oder die Galle handelt.

Und weil meine Mutter mir den Geburtstag nicht vermiesen wollte, hat sie meiner Schwester und mir gesagt, dass sie nur zur Untersuchung am Donnerstag ins Krankenhaus muss.
Ich habe dann am Donnerstagnachmittag meinen Vater angerufen. Er kam mir ganz durcheinander vor und gab mir auch eine Telefonnummer von meiner Mutter im Krankenhaus. Ich hab mich total gewundert, warum meine Mutter schon Telefon hat, ich war doch davon ausgegangen, dass sie nach Hause kommt nach der Untersuchung. Meiner Schwester und mir kam das alles ganz komisch vor. Und ich hab total gespürt, dass da irgendwas nicht stimmt.
Und weil ich den Hausarzt meiner Mutter von früher persönlich kenne, habe ich ihn angerufen. Und was dann kam war der Hammer. Er hat mir sofort die Wahrheit gesagt, war total ehrlich zu mir und meinte, dass es sehr, sehr ernst ist.
Er war am Mittwochnachmittag bei meinen Eltern und hat sie darüber aufgeklärt. Und deshalb musste meine Mutter sofort ins Krankenhaus und dort auch bleiben.
Es handelt sich wohl um einen Tumor auf dem linken Leberlappen. Metastasen konnte der Röntgologe wohl nicht erkennen, was allerdings nicht heisst, dass keine da sind. Wenn der Tumor noch nicht getreut hat, besteht eine geringe Chance, dass er vollständig entfernt werden kann.
Zur Zeit wird meine Mutter in der Uniklinik Göttingen noch untersucht. Stuhlproben waren in Ordnung und auch der erste Tastbefund hat nichts ergeben. Vermutlich wird in den nächsten Tagen eine Punktion durchgeführt.
Jetzt sitze ich hier vorm Internet und lese viel darüber. Behandlungsmethoden, Prognosen und so weiter....... was passiert jetzt, wie geht es weiter, es sind soviele Gedanken, die mir im Kopf rumschwirren
Lieber Gott, bitte mach dass sie das überlebt......
Ich habe solche Angst.....

Guinness
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  #2  
Alt 05.02.2007, 14:39
petrap petrap ist offline
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Standard AW: Bin ganz durcheinander

Hallo Guiness,

ich kann gut verstehen, wie Du Dich fühlst - mir erging es letzten Oktober genauso mit meinem Papa. Die Diagnose hat uns umgehauen.

In Eurer Situtation ist zunächst einmal das allerwichtigste, zu erfahren, ob der Tumor operiert werden kann. Nach Deinen Schilderungen scheint diese MÖglichkeit ja im Gespräch zu sein - was super für Deine Mama wäre, denn die operative Entfernung ist die beste weil erforgsversprechende Therapie bei Leberkrebs.

Wichtig ist auch noch, zu bestätigen, dass dieser Tumor ein sog. Primärtumor ist - d.h. dass es sich nicht um eine Metastase von bsp. einem Darmkarzinom handelt. Frag das denn Arzt - denn bei den ersten Untersuchungen (gerade auch beim MRT = Kernspin) schauen sie danach...

Über die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten kannst Du hier im Forum viel lesen und Dich umfassend informieren.

Ob eine Operation infrage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, u.a.:

Größe und Anzahl des/r Tumore
Sind sie ins Lymphsystem und/oder Blut eingedrungen
Gibt es Metastasen
Liegt eine Leberzirrhose vor (geschädigtes Lebergewebe)

Eine weitere Möglichkeit ist die Transplantation (lies mal nach...)

Das Thema Chemotherapie ist bei Leberkrebspatienten leider nicht sehr erfolgsversprechend (nur ca. 10% der Patienten sprechend darauf an, diese hat jedoch auch für die anderen 90% die gängigen Nebenwirkungen).

Zudem gibt es noch mehrere sog. palliative Behandlungmöglichkeiten (wenn die Krankheit nicht geheilt werden kann), die lokal am/im Tumor angewendet werden Chemoembolisation, Alkoholinjektion, Hyperthermie etc.

Aber dies ist im MOment viel zu viel Information für Dich.

Findet raus, ob der Tumor operiert werden kann - das ist das wichtigste für Euch.

Und dann - findet heraus - was Eure Mama möchte. Sie selbst kann nur sagen, welcher Weg für sie in Frage kommt. Und ihr unterstützt sie dann dabei...

Ich wünsche Dir viel Kraft und Kopf hoch!

Liebe Grüße,

Petra
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  #3  
Alt 05.02.2007, 21:34
Guinness Guinness ist offline
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Registriert seit: 05.02.2007
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Standard AW: Bin ganz durcheinander

Hallo Petra,

danke für die Infos. Ja, es gibt viel zu lernen und zu lesen.

Momentan wird meine Mutter noch untersucht. Die Ärzte halten sich aber noch sehr bedeckt. Leider wohnt meine Mutter 400 km entfernt, aber meine Geschwister sind dort und kümmern sich auch um meinen Vater.
Am WE werde ich runterfahren. Vielleicht ergibt sich dann ja auch die Möglichkeit mit einem Arzt zu sprechen.

Nochmals Danke
Guinness
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  #4  
Alt 06.02.2007, 10:04
petrap petrap ist offline
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Registriert seit: 02.02.2007
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Beiträge: 27
Standard AW: Bin ganz durcheinander

Hallo Guiness,

genau richtig, macht einen Schritt nach dem anderen.

Melde Dich, wenn Du was Neues weisst...

Schöne Grüße,

Petra
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  #5  
Alt 06.02.2007, 22:22
Guinness Guinness ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Bin ganz durcheinander

Morgen wird nun eine Biopsie gemacht.
Irgendwie kann es gar nicht schnell genug gehen. Man muss doch was tun. Ich habe das Gefühl, dass uns die Zeit wegrennt.
Mein alter Vater ist am Boden zerstört. Wir können ihn kaum noch aufrichten. Er versteht die Welt nicht mehr.

Wie kann man Kraft und Zuversicht verbreiten, wenn man selbst solche Angst hat? Woher nehmen so viele Betroffene diese Kraft her?

Meine Mutter spricht das Wort Krebs nicht aus. Ist es ein Tabuthema? Sollen wir es ansprechen, thematisieren? Wie sollen wir nur damit umgehen?
Gibt es Bücher?
Vielen Dank für Eure Hilfe

lg
guinness
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  #6  
Alt 07.02.2007, 15:19
petrap petrap ist offline
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Standard AW: Bin ganz durcheinander

Hallo Guiness,

eine Biopsie ist gut - die verschafft Euch Klarheit.

Tja, Dein Vater - was soll ich sagen? Jeder nimmt so einen Schicksalsschlag anders auf. Da brauchst Du / Ihr nun viel Fingerspitzengefühl, um ihm und ihr zu helfen. Versuch nur, darauf zu achten, dass er sie mit seiner Trauer/Hilflosigkeit noch weiter runter zieht... Denn sie braucht jetzt alle Kraft und vor allem positive Energie, damit sie ihre eigene Abwehr mobilisieren kann - da sollte sie nicht noch um andere kümmern müssen...

Zu Lesen gibt es GANZ viel - kommt darauf an, was Du suchst.

Schau auch mal hier im Forum, da gibt's auch jede Menge Literatur.
Weiterführende Literatur findest Du sonst auch im Internet.

Falls sich bei der Biopsie herausstellt, dass Deine Mama Leberkrebs hat, so lautet die med. Bezeichnung hierfür HCC (hepatozelluläres Karzinom). Unter HCC findest Du auch viel im Internet - Du solltest allerdings nicht zu viel auf einmal lesen, das erschlägt Dich sonst nur.

Melde Dich, wenn Du was Neues weißt.

Liebe Grüße,

Petra
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  #7  
Alt 13.03.2007, 07:55
Andreas L Andreas L ist offline
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Registriert seit: 11.03.2007
Beiträge: 1
Standard AW: Bin ganz durcheinander

Hallo ich kann das alles gut verstehen wir Ihr Euch fühlt.
Bei uns ist der Fall auch eingetreten, meine Schwiegermutter (47) hat in kurzer Zeit sehr viel abgenommen und bekam auch noch Gelbsucht.
Sie ging dann zum Arzt und der meinte es sind Gallensteine.
Meine Schwiegermutter ging dann ins Krankenhaus und die Diagnose lautete
Leberkrebs. Letzte Woche bekam sie das Ergebnis, dass der Tumor Bösartig ist.
Diese Woche soll sie in die Uni nach Essen verlegt werden weil die da wohl spezialisiert sind.
Über größe des Tumors wissen wir leider nichts der Arzt im Krankenhaus meinte nur das es sein kann, dass die Uni in Essen sie wieder zurückschicken könnte wenn der Tumor inoperabel ist.
Nun habe ich auch viel gelesen im Internet aber große Hoffnungen macht man sich nicht wenn man das alles so liest.
Und so wie ich gelesen habe macht eine Chemo ja auch nicht viel sinn.
Meine Frau und ich hoffen und beten das sich das alles zum positiven entwickelt denn 47 Jahre ist wirklich noch kein Alter.
Ich wünsche Euch alles Gute und gebt die Hoffnung nicht auf.
Evtl. könnt ihr mir ja auch in userem Fall ein paar Tips geben.
Danke und Gruß
Andreas
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