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  #1  
Alt 25.10.2004, 08:32
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Mein Paps ist am Freitag, 22.10.04 gegen 1:00 Uhr früh in meinen Armen eingeschlafen. Er hatte BSDK. Die Diagnose hatte er im September 2003 erhalten. Aber der Krebs war inoperabel. Die letzten beiden Wochen waren die schwersten. Er hat nichts mehr gegessen und nur noch ganz wenig getrunken. Als er am letzten Mittwoch vom Arzt kam, war uns schon klar, dass er das Wochenende wahrschenlich nicht überstehen würde. Wir konnten uns alle nochmal bei ihm verabschieden. Am Donnerstag Abend hat er uns alle nochmal erkannt. Meine Schwester konnte sich verabschieden und er hat ihr noch Tschüss gesagt. Das hat ihr sehr viel bedeutet. Meine Ma war rund um die Uhr für Ihn da. Ab Mittwoch habe ich dann bei meinen Eltern geschlafen. Ich habe es wohl irgendwie gespürt. Ich muß aber sagen, ich hatte immer ein besonderes Verhältnis zu meinen Pa. Ich wollte meine Ma etwas entlasten, deshalb habe ich die letzte Nacht bei meinen Papsi verbracht. Gegen halb 11 hat er mich gefragt wie spät es ist. So als wolle er bis nach Mitternacht warten und dann sterben. Gegen Mitternacht hat er sich nochmal hin und her gefelzt und ich hab ihn gefragr ob alles i.O. ist, da hat er nur zu mir gesagt, ist alles i.O. Rickchen. Ne halbe Stunde später bin ich durch ein dummes Gefühl im Bauch aufgewacht und da machte er gerade seine letzten Atemzüge.
Ich bin so froh darüber das mein Paps zu Hause (wie er es immer wollte)und nicht alleine gestorben ist.
Ich habe jetzt bloß große Probleme das letzte Bild von ihm aus den Kopf zu bekommen. Er war zum Schluß so abgemagert. Nur noch Haut und Knochen.
Ich weiß das es für Ihn und für uns besser so ist, aber es reißt ein riesen Loch in unser Leben.
Meine Schwester und ich sind jetzt auch viel bei meiner Mutter. Wir schlafen auch abwechselnt bei ihr. Ich kann nur sagen wir froh ich bin, das unsere Männer da so mit machen. Mein Pa wollte auch nicht das wir lange um ihn trauern. Er wollte immer allesschlicht und einfach haben. Auf das Gerede von den Leuten hat er nie irgendetwas gegeben. Und so sollen wir auch immer weitermachen. Wir reden viel über meinen Paps. Es war nicht immer leicht mit ihm. Er hatte seine Ansichten über gewisse Dinge und da war er nicht immer von abzubringen. Aber wir hatten auch viele schöne Zeiten zusammen. Er war ein toller Maler. Seine Bilder helfen auch etwas. Es bleibt etwas von ihm. Es ist nur traurig daran zu denken was wir alles noch gemeinsam erleben wollten. Er sollte derTrauzeuge bei meiner Hochzeit sein. Er sollte seine Enkelkinder kennenlernen... . Aber ich weiß irgendwo da draußen ist er und paßt auf uns auf. Das ist ein tröstlicher Gedanke.

Er fehlt!
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  #2  
Alt 25.10.2004, 08:41
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Liebe Ulrike, ich fühle so sehr mit Dir, auch ich habe meinen geliebten Papsi verloren, es sind jetzt 11 Wochen her, aber glaube mir, der Schmerz ist noch genauso da, ich vermisse ihn so sehr, es tut so sehr weh, ganz tief drinnen.Manchmal kann ich kaum meinen Tagesablauf schaffen, so erschöpft bin ich von durchwachten und durchweinten Nächten, es läuft alles wie in einem Film ab. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke, gemeinsam wird es gehen. Hier im Forum bist Du nicht allein, hier sitzen alles im sleben Boot und man findet hier so viel Verständnis, mir hat es oft geholfen, hier einfach nur zu lesen und zu erkennen, daß es noch ganz andere Schicksale gibt......
Anna-Maria
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  #3  
Alt 25.10.2004, 10:43
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

liebe ulrike,
ich kann dich auch sehr gut verstehen. mein paps ist heute genau vor einen monat gestorben. bei ihm waren die letzten 3 wochen die hölle, aber auch er wollte zu hause sterben und das tat er dann auch. ich heule schon die ganze zeit und bei deinem beitrag musste ich noch mehr weinen, weil er meiner geschichte ähnelt. es ist alles so furchbar, das ich keine worte finde. muß aufhören ich seh nichts mehr, nur tränen...
Maja
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  #4  
Alt 25.10.2004, 11:40
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Liebe Ulrike, mein Vater verstarb letzte Woche Dienstag, leider im Krankenhaus. Bin nur am heulen, es ist einfach alles so schlimm. Ich drücke Dich feste und kann mit Dir fühlen...
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  #5  
Alt 25.10.2004, 13:15
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo ! Mein papa ist am 08. 10. gestorben. ich hab eben unter "sie ist immernoch da" schon sehr viel geschrieben. Auch ich bin nur noch am weinen- jedenfalls abends. Mein dad war gerade mal 60 jahre alt - und hatte noch so viel vor. es ist einfach nicht richtig!!! Auch ich war mit meiner mama bei ihm als er gegangen ist - und auch schon die letzten Wochen davor als es klar war dass es keinen anderen Weg mehr geben wird. es ist entsetzlich einen Menschen so leiden zu sehen und nichts machen zu können. Ich werde diese Bilder niemals vergessen können. Aber mein Papa war sooo stark. Er hat zwei Jahre gekämpft.

drea
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  #6  
Alt 25.10.2004, 13:33
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

*
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  #7  
Alt 28.10.2004, 08:40
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo ihr lieben,

danke für eure Worte. Wir sitzen alle in einem Boot. Das stimmt. Ich bin so froh das es euch gibt und ich mir meine Gedanken von der Seele schreiben kann. Morgen ist es eine Woche her. Er fehlt mir sooo!!! Ich muß mich jetzt erstmal um meine Ma kümmern. Sie ist in der Wohnung ganz alleine und alles erinnert sie an ihn. Ich hoffe nur das die Zeit die Wunden heilt. Mein Pa war die ganze Zeit über so stark und hat sich selten beklagt. Wir müßen jetzt auch alle zusammen stark sein. Nächste Woche ist die Beerdigung. Das wird nochmal ein schwerer Gang für uns.
Die Bilder, wie mein Pa so vor mir lag werde ich nie vergessen. Gerade abends fällt es mir sehr schwer einzuschlafen. Mein Pa war immer der Überzeugung, das wir nicht lange um ihn trauern sollen, da das Leben ja weiter geht. Er hat sich immer um jeden und alles seine Gedanken gemacht.

Er fehlt uns so sehr!!!
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  #8  
Alt 28.10.2004, 09:09
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

hallo ulrike,

mein herzlichstes Beileid. wünsche dir viel kraft für die nächste zeit.

ich hab ne frage: welchen krebs hatte dein papa?
->was bedeutet BSDK?

sorry, bin was die kürzungen angeht nicht gerade "fit".

denke an dich
lass dich umarmen
angelika
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  #9  
Alt 28.10.2004, 13:32
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo Ulrike,
ich musste heute an dich denken. Mein Vater hatte ja auch diese verdammte Mistkrankheit.
Mein Papa ist jetzt zehn Wochen nicht mehr bei uns. Anfang Juni war die Diagnose und am 16.8.04 um 0.05 Uhr musste Papa gehen. Wir durften ihn dabei begleiten. Seine ganze Familie war um ihn herum.
Bei dir ist es erst eine Woche her.
Das Leben nach dem Tod meines Vaters ist anders als früher. Ich denke den ganzen Tag voller Liebe an ihn, spüre seine Nähe und denke, dass er mir bei vielem hilft. Ich versuche, ihm in Gedanken ganz viel Kraft zu schicken in der Hoffnung, dass sie Papa hilft.
Es ist unbegreiflich, dass man seinen Papa vorerst nicht mehr wiedersieht. Ich bin aber überzeugt, dass wir unsere Väter wiedersehen werden und sie uns irgendwann abholen werden.

Wenn doch nur endlich was ganz Wirksames gegen Krebs gefunden werden würde...

Lieben Gruß, Sonja
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  #10  
Alt 07.11.2004, 13:44
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo ihr lieben,

vorgestern war die Beerdigung von meinen geliebten Papsi. Ich kann es immer noch nicht begreifen. Er ist jetzt seit zwei Wochen nicht mehr unter uns, aber in Gedanken ist er immer da. Er hat jetzt seinen Frieden gefunden. Sein Leiden hatte endlich ein Ende. Das Leben ohne meinen Paps ist anders. Es fehlt ein großer Teil. Aber er lebt in mir und meiner Schwester weiter. Und er hätte nicht gewollt, das wir den Kopf in den Sand stecken und ewig um ihn trauern. Er hat immer nach vorne geschaut, egal wie schlecht es ihm ging. Aber er fehlt bei so vielen Dingen. Meine Ma versucht wieder ihren Alltag zu finden. Sie wird ja ständig an ihn erinnert.

Ich hoffe nur dass ihr recht hab und wir alle unsere lieben irgendwann alle wiedersehen werden. der Gedanke daran ist sehr tröstlich.

Liebe Grüße Ulrike
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  #11  
Alt 07.11.2004, 13:53
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Auch mein Papa ist am kommenden Dienstag erst 3 Wochen tod.
Und fehlt überall.
Fahren gleich zum Friedhof, danach kommt die Sozialstation alles abholen, ja, auch wenn Sonntag ist.
Habe mir Bücher gekauft von Kübler-Ross, glaube nicht an "Zeichen" und ob es nach dem Tod ein "Leben" gibt wissen ja auch nur die vielleicht, die schon tod sind.
Schönen Sonntag! Petra
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  #12  
Alt 07.11.2004, 16:25
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Ich kann das so sehr nachempfinden! Unser Opa ist gestern , den 6.11.2004 um 15.45 Uhr im Krankenhaus verstorben. Er ist an einer akuten Leukämie in Verbindung mit einer schweren Lungenentzündung verstorben. Die ganze Familie war bei ihm als er gegangen ist. Innerhalb eines Monats ist dies geschehen und man hat ihm nicht helfen können. Er hat so gekämpft, wollte unsere Oma nicht allein lassen-er selbst hat darüber bis zum Schluss geschimpft, dass er keine Kraft mehr hat. Das ging so plötzlich... Wir sind noch zwei Stunden nach seinem Tod nicht von seiner Seite gewichen, wollten ihn nicht allein liegen lassen. Es war für mich das erste Mal, dass ich einen Toten gesehen habe. Und dennoch war es für mich selbstverständlich ihn zu streicheln und mit ihm zu sprechen. Aber es tut jetzt so weh. Er war nie krank- vor zwei Monaten ist er noch mit seinem Auto gefahren und dann so was. Unfair, er hat von allem das Schlechteste bekommen. Warum nur?
Ich wünsche dir viel Kraft. Es tut mir für dich so leid....
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  #13  
Alt 07.11.2004, 16:33
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo zusammen,
ich kann euch allen nur zustimmen. wenn ich dieses lese muss ich auch nur heulen. min papa ging am 22.09. um ca. 11:00. ich denke er hat bewusst darauf gewartet. meine opis und omis sind alle an einem 21 oder 22 gestorben. im august, oktober, november und dezember. es war nun noch der september frei. am 21 ist seine armbanduhr stehen geblieben, um ca 11:30.sein paps ist an einem 22 gestorben, und seine mama an einem 21. ist dass nicht komisch. wie auch immer, er ist weg, und ich werden ihn vermissen. unser aller geschichten könnten aus einer feder stammen, es ist verrückt, was diese krankheit für leid und sorgen verbreitet. ich drücken euch alle, und wünsche uns allen viel kraft für die kommenden wochen. steckt den kopf nicht in den sand, dies würden unsere papas und mamas nicht wollen. liebe grüße von armin
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  #14  
Alt 24.11.2004, 16:31
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Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo alle zusammen,
danke für eure lieben Worte. Wenn ich daran denke, das in 1 Monat Weihnachten ist, wird mir ganz schlecht. Ich habe Angst davor. Das 1. Mal ohne meinen geliebten Paps!

Am Montag hab ich von meinen Paps geträumt und als ich aufgewacht bin hab ich gedacht er steht an meinem Bett. Ist das nicht komisch, ich hab gespürt das er da war. Er fehlt mir so doll.

Hallo Armin,
mein Paps ist auch an einem 22. gestorben (22.10.04). Am 21.10. 03 ist die Oma von meinem Freund gestorben. Das wußte mein Paps. Ich glaube er wollte seinen eigenen Todestag haben. Es ist schon komisch was es für Zufälle (oder auch nicht?) gibt.

Liebe Grüße an alle
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  #15  
Alt 24.11.2004, 16:50
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ela68 ela68 ist offline
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Beiträge: 880
Standard Mein Paps mußte nicht alleine Sterben

Hallo Ulrike,

es dauert auch noch etwas bis du die lezten Bilder von deinem vater vergessen kannst.

Mein Vater ist am 24.5. gestorben....ich muß mich jetzt immer zwingen daran zudenken wie er zum Schluß aussah,damit ich seinen Tod einigermaßen begreifen kann...aber es geht auch jetzt noch nicht....ich seh ihn immer so vor mir,wie er vor einem Jahr noch aussah....da hätte niemand damit gerechnet.

ich habe auch Angst vor weihnachten und Silvester....mein Vater hat mich immer kurz nach Neujahr angerufen und mir ein frohes Jahr gewünscht....von mir aus könnte es einen Knall geben und wir hätten schon Januar...nur dann jährt sich alles wieder...er kam am 7.1 ins KH und dann ging es rapide bergab...


ich wünsche dir alles Gute

Liebe Grüße
DAniela
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