Gefangen im Leben.

Hallo an euch....

Der Grund, dass ich schreibe ist, das ich mich gefangen im Alltag fühle.... Meine Mutter ist vor 2 Monaten verstorben und ich hab das Gefühl das ich es immer noch nicht richtig begreife, ich hab angst das ich irgendwann in ein tiefes Loch falle indem ich nicht mehr raus komme... Ich hab jetzt eine neue Schule angefangen mach dazu noch ein Praktikum und gehe so oft es geht mit Freunden weg... Da ich gerade 18 geworden bin mache ich auch noch meinen Führerschein... also ich hab sehr viel zu tun da ich auch noch dazu den Haushalt führen muss weil ich meinen Papa entlasten möchte.... Obwohl ich damals nie was im Haushalt gemacht habe mach ich jetzt aufeinmal alles...
Mein leben ist sinnlos geworden, als meine mama noch gelebt hab, hab ich für sie gesorgt bin mit ihr zum Artzt hab sie gepflegt wenn es ihr durch die chemo schlecht ging.. hab ihr essen gemacht und immer meine Freizeit zu gestaltet das ich sie nicht alleine lasse... bin immer im krankenhaus gewesen manchmal so gar den ganzen Tag... und jetzt??? Jetzt bin ich hier mit meinen 18 JAhren und meine Mutter hat noch nicht mal meinen Geburtstag mit erlebt 2 wochen vorher ist sie gestoreben.. Sie war so stolz auf mich und ich wäre so glücklich gewesen sie in dem Arm zu nehmen an meinem 18.sten Aber es ist alles anderes gekommen... Sie hatte Kehlkopfkrebs und bekam ihren Kehlkopf entfernt.. sie konnte also auch nicht mehr sprechen aber das hat mir alles nichts ausgemacht sie war die liebste Mami der welt.. Sie hatte alles für mich getan und ich für sie.. Sie war meine beste Freundin ich könnte mit ihr über alles reden....Warum ich kanns nicht begreifen!!!!

Danke fürs zuhören, würde mich freuen wenn irgendjemand was dazu schreibt.......
Eure Kerstin

[Melli]

hallo kerstin,

ich habe dir bei "wie lange darf ich trauer" geschrieben.

lieben gruss,
melli

Hallo Kerstin,
es ist vollkommen normal, dass Du gefangen im Alltag bist, alles aber auch alles hat sich bei Dir verändert. Lass die Trauer zu, wenn sie richtig durchlebt wird, läuft sie in der Regel in verschiedenen Phasen ab, und dazu gehört auch das tiefe dunkle Loch.
Nach dem Tod meines Vaters habe ich mich immer damit getröstet, dass es ihm bestimmt nicht recht wäre, mich heulend zusehen. Die Tränen habe ich schon zugelassen, auch mein Vater war nahe am Wasser gebaut, habe es als Ventil benutzt, aber danach habe ich ganz einfach an was schönes gedacht und oft verspürte ich ein so wohliges Gefühl um mein Herz, ich bin mir sicher, es war ein Trost von meinem Vater. Wenn Du solche Gedanken zulassen kannst, glaube mir, dann wirst auch Du etwas von der Liebe Deiner Mutter aus dem Jenseits spüren.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Mut andere Wege zu gehen.
Ganz Liebe Grüße Elke :-)

Hallo Kerstin,

so wie Dir ging es mir im letzten Jahr, nach dem Tod meiner Mutter, auch. Ich fühlte mich sinnlos, nutzlos und wusste nicht, wie ich aus diesem Loch wieder herauskommen sollte. Auch ich hatte soviel zu tun, dass es eigentlich gar keine Zeit zum Trauern gab und dazu fühlte ich mich auch erst mal gar nicht in der Lage. Da war nur ein Gefühl der Leere und diese Phasen kommen jetzt immer noch manchmal wieder...
Ich kann Dir die Seite www.elternlos.de empfehlen. Dort treffen sich viele, denen es genauso geht wie Dir und mir und man kann sich prima austauschen. Sie haben auch eine Art "Gedenkecke" eingerichtet, so eine Stelle, an der man ein Stück Erinnerung lassen kann. Es sind immer nur kleine Schritte aus der Trauer raus, aber wirst sehen, es verändert sich mit der Zeit.

Hab Geduld mit Dir und halt die Ohren steif,
liebe Grüsse,
Sandra

hallo elke und hallo sandra,

es ist schön so aufbauete worte von euch zuhören! Es ist einfach ein dumme Situation in der man sich befindet, da man nicht weiß wie man sich verhalten soll! wie soll man das auch wissen!
Irgendwie hoffe ich das ihr recht habt mit dem war ihr sagt!

Ich danke euch... von Herzen!
Euere Kerstin