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  #1  
Alt 24.04.2008, 17:27
moneypenny
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,

Wie geht es Dir?
Was machen die Bauchschmerzen?

Drück Dir die Daumen dass sich so langsam alles normalisiert - sofern das überhaupt geht. Kommst Du langsam mit dem Essen klar?

Sag mal, was studierst Du eigentlich.

Ich hab mich dieses Semster für Wirtschaftsinformatik an der Fernuni Hagen eingeschrieben. Wirtschaft - für meine Arbeit, Informatik - für meine Leidenschaft. Dieses Semster werde ich wohl nur die Klausurzulassungen erarbeiten aber keine Klausur schreiben da noch eine dicke OP ansteht. So wird dieses Semester wohl gezwungener Maßen ein etwas ruhigeres.

Die blöden Zoladexspritzen werfen mich alle 4 Wochen für mind. eine Woche um. Bin im Moment auch ordentlich am jaulen.

Sei gedrückt
Marianne
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  #2  
Alt 24.04.2008, 20:35
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Beiträge: 874
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!
Ja, meine Bauchschmerzen sind jetzt größtenteils weg. Ich war jetzt sogar schon zweimal auf dem Laufband und heute hatte ich eigentlich keine nennenswerten Beschwerden. Echt krass in Anbetracht der allogenen Stammzellentransplantation. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit mir und sehen meinem Mund an, dass ich die vorgeschriebene Mundhygiene immer mache. Mein Stuhlgang ist noch nicht so wie er sein sollte, aber nicht mehr so unangenehm. Eben habe ich mit der Krankenschwester und dem Pfleger gelacht. Ich sollte eine Stuhlprobe abgeben. Ich bin also aufs Becken und bei mir kommt im Moment häufig nur so ein Klacks raus und viel Luft, auch wenn ich das Gefühl habe, dass da mehr raus will. Ich mach also einen wirklichen Klacks ins Becken, mach etwas aufs Schäufelchen ins Röhrchen. Als die Schwester mein Röhrchen holen will, meint sie, ob das mein Ernst ist. Das ist viel zu wenig. Sie schaut ins Becken und stellt fest, dass es ausgekratzt ist. Die beiden konnten es nicht glauben. Jedenfalls wollen sie jetzt noch eine neue Probe. Und ich dachte, dass es reicht.
Ich studiere Mathematik und Deutsch auf Lehramt. Heute habe ich noch ein bisschen versucht meine Bewerbungsunterlagen fürs Stipendium zusammenzubekommen. Ich habe jetzt schon vier fachliche Einschätzungen von Dozenten, wobei drei 100 % fachliche Qualifikation angekreuzt haben. Jetzt brauch ich noch Nachweise über mein gesellschaftliches Engagement, weshalb ich zwei Pfarrer belager. Ich kann hier sogar aus meinem Chemo-Knast einiges erledigen.
@Marianne: Versuch das ruhige Semester zu genießen! Was hast/hattest du für Krebs und was ist Zoladex?
Gute Nacht
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #3  
Alt 25.04.2008, 10:19
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Ylva Ylva ist offline
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Beiträge: 3.113
Standard AW: Krebs und Studium

Guten Morgen,

habe frei deshalb kann ich auch endlich wieder schreiben. Die letzten Tage waren irgendwie anstrengend.
Jetzt bin ich zuhause bei meinen Eltern.
Am WE fahre ich weg, aber ich wollte ganz liebe Grüße da lassen.

Ylva
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  #4  
Alt 25.04.2008, 21:22
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Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Beiträge: 874
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo ihr Lieben!
Ich musste mein Zimmer wechseln in ein Zwei-Bett-Zimmer. Meiner Bettnachbarin (21) ging es gar nicht gut. Sie lag hier schon 10 Tage wegen Magenschleimhautentzündung im künstlichen Koma und jetzt musste sie wieder auf die Intensivstation, so dass ich wieder alleine bin. Das macht mir schon Angst, wenn ich mitbekomme, was anderen Patienten während der allogenen Stammzelltransplantation passiert. Da trau ich mich nicht mehr zu klagen. Ich leide immer mit anderen mit. Meine Mutter meinte, ob ich nicht gesagt hätte, dass ich das nicht verkrafte, aber ich kann mich ja schlecht verweigern mit kranken Menschen in ein Zimmer gelegt zu werden. Mir könnte es ja genauso ergehen.
Nach der Meinung der Ärztin habe ich das Schlimmste allerdings schon hinter mir. Am Dienstag muss man mit der Abstoßungsreaktion meiner Stammzellen rechnen. Dann bekomm ich eventuell Hautausschlag und Durchfall. Vorhin bin ich mit meiner Mama die Liste durchgegangen, was geeignete Lebensmittel sind. Ein paar Dinge sind mir denn doch eingefallen, die mir meine Mama besorgen kann. In den letzten Tagen habe ich mir öfter eine Dose Ravioli und dergleichen warm machen lassen, was immer noch besser ist als das Krankenhausessen.
Liebe Grüße aus dem Chemo-Knast
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #5  
Alt 26.04.2008, 08:37
flyyy flyyy ist offline
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Beiträge: 375
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin
Sooooory dass ich mich hier so lange nicht gemeldet habe!
Ich habe mein Notebook abends gar nicht mehr angestellt da ich den ganzen Tag bei der Arbeit am Computer sass. Gilt natürlich ich als Entschuldigung, aber ich werde mich bessern
Gut zu hören, dass die Nebenwirkungen sich einigermassen in Grenze halten. Das mit dem Zweierzimmer ist natürlich doof, besonders wenn es der anderen Person schlecht geht.
Das Problem mit den Haltungsschäden kenne ich. Kannst Du Dir nicht mal etwas Massage verschreiben lassen? Musst halt im richtigen Moment darauf hinweisen, dass du total verspannt bist
Du bist ja richtig fleissig. Bewerbungsunterlagen fürs Stipendium suchen usw. Die Pfarrer werden Dir sicher auch eine gute Bewertung schreiben.
Ich bin heute schon früh raus um Brownies zu backen. Um 10.00 Uhr muss ich im Büro sein, wir "dürfen" heute arbeiten. Ich aber nur bis 2 Uhr, denn danach ist das Geburtstagsfest meines Papa.

Ich wünsche Dir ein gutes Wochenende.
Flyyy
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  #6  
Alt 26.04.2008, 10:39
hafed hafed ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 21
Standard AW: Krebs und Studium

hallo kerstin,

ich habe bis jetzt deine geschichte nur verfolgt, mich freut dir jetzt was zu schreiben, ich freue mich auch dass es dir besser geht, und dass du dir den schwierigen teil hinter dir hast, nich so wie ich ein neue einsteiger
fange dienstag mit der chemo an.
für deine bewerbungen druck ich dir auch die daumen, toi toi toi

greetz
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"Das Leben hat nur für sich Sinn "
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Also verschwinde keine Zeit beim Suchen!
Annehmen oder beenden!
Aber niemals am Rand leben!
-----------------------------------

Wer ist Gott?

Wenn du die Augen zu machst und dir ganz doll was wünschst! Ist Gott derjenige, der dich ignoriert!
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  #7  
Alt 27.04.2008, 11:15
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 874
Standard AW: Krebs und Studium

Hallo!
Herzlich Wilkommen Hafed!
Ich verzeih dir mal Flyyy. Ich hoffe, der Geburtstag war nett. Es geht mir weiterhin gut. Morgens mach ich immer meine paar Fitnessübungen. Aufs Laufband kann ich leider am Wochenende nicht. Ich hab mir von meiner Mutter ein Kochbuch mitbringen lassen, um mir zu überlegen, was ich mir koche, wenn ich wieder in meiner Wohnung bin. Ich hab richtig Lust mir was Gesundes, ruhig ein bisschen aufwendiger, zu kochen. Gestern war mein Vater mal wieder da. Er wäre ja schon öfter gekommen, aber er war sich mit den Hygiene-Vorschriften unsicher. Neulich hat er mich angerufen, weil er ja immer neue überraschende Schreckensnachrichten (Fieber) von mir hört. Der Mann hat keine Ahnung, was ich hier für eine Behandlung bekomme. Mir ist bewusst, dass diese Behandlung lebensgefährlich ist, ich auf der Intensivstation landen könnte und hier im Moment ganz locker durchspaziere. Ich hab von einer Thrombozytengabe erzählt. Ob das normal sei. Nur so zur Info: Das ist meine zweite Hochdosis und Stammzellentransplantation. Ich erklärte ihm, dass ich ja im Moment kein Blut produziere, was ihm auch neu war. Ich frage mich, was ihm überhaupt klar ist. Ich weiß, dass ich das nicht persönlich nehmen sollte, dass der Mann Probleme mit sich und seiner Umwelt hat, alles nicht so meint wie er es sagt und es nichts mit mir zu tun hat. Eigentlich kann er einem nur leid tun. Meine Bettnachbarin musste wegen Einblutunge im Gehirn und Lunge und einer Lungenentzündung wieder ins künstliche Koma gelegt werden. Die Arme! Vorher lag sie wohl schon drei Wochen im Koma, sie wusste aber nur von einer Woche.
Liebe Grüße aus dem Chemo-Knast in Berlin
Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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