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  #1  
Alt 15.12.2011, 17:10
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard ich brauche hilfe...

hallo ich bin ansonsten im leberkrebs-abteil. gerne könnt ihr dort meine geschichte lesen.
es geht um meine mutter. sie hat hcc, wegen einer leberzirrhose, entstanden durch eine hepatitisinfektion. wir wissen seit nov. letzten jahres vom krebs.
mein problem liegt in folgendem:
durch die zirrhose hat meine mutter auch eine enzephalopathie. das bedeutet, daß sich quasi ihr hirn aufweicht und sie ähnliche symptome wie eine demenzkranke person hat. sie ist soweit noch gut fit, kann ihre sachen erledigen. sie wohnt allein. meine schwester wohnt 10km entfernt und kümmert sich hauptsächlich um sie. das bedeutet, sie geht mit ihr einkaufen, ämter- oder ärztegänge begleitet sie auch. meine mutter wird immer verwirrter, vergesslicher. auch ihre körperliche pflege läßt sie etwas nach und auch zuhause sieht es nicht mehr so sauber aus wie früher.wir merken einfach, daß die enzephalopathie weiter wächst. sie kann sich sachen sehr schlecht merken und erzählt auch gern zweimal das gleiche hintereinander.
leider stürzt sie auch gerne. erst vorgestern geschah es wieder, sie hatte eine platzwunde am kopf und ging einfach nicht zum arzt, obwohl sie voll geblutet hat. ich könnt noch einiges mehr erzählen.
will aber jetzt zum problem kommen. es geht mir darum, was für möglichkeiten wir haben, denn so kann es nicht weitergehen. meine schwester ist überfordert, zumal sie zuhause drei kinder zu versorgen hat und auch noch arbeiten geht. sie ist ziemlich fertig und ich wohn leider 80 km entfernt und arbeite auch den ganzen tag.
wer weiß, was für möglichkeiten wir hätten ,damit meine mutter besser versorgt wäre. gibt es für sowas auch einstufungen? wir brauchen auf jeden fall hilfe. wir wissen, daß unsere mutter nicht mehr allzu lange bei uns sein wird, und es ist auch besprochen, daß sie zu gegebener zeit ins hospiz will.
ich mach mir ernsthafte sorgen, nicht nur um meine mutter, sondern auch um meine schwester.
sie ruft täglich bei ihr an und es gab jetzt schon vorfälle, wo meine mutter einfach nicht ans telefon oder handy ging. meine schwester machte sich große sorge um sie. sie lag schon mal paar stunden in der wohnung bis sie gefunden wurde.
ich schreib ein bißerl konfus, bin ich aber grad auch..
ich danke schon mal, falls mir jemand rat weiß.
lg tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #2  
Alt 15.12.2011, 17:27
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: ich brauche hilfe...

Hallo Tine,

ich würde so schnell wie möglich 2 Wege gehen...Versorgungsamt anrufen, Antrag auf Schwerbehinderung kommen lassen, dafür gibt es sicherlich ne Einstufung.
Parallel einen Antrag auf Pflegestufe stellen, das ist superwichtig, sollte Deine Mutter echt mal in ein Pflegeheim müssen. Mit der Einstufung könnt Ihr einen Pflegedienst beauftragen oder die Mutter schweren Herzens, wenn nichts mehr geht in ein Seniorenheim unterbringen, da bekommt man auch mehr Geld für.
Aber wenn nen Pflegedienst schonmal ins Haus kommt, wird man doch sehr entlastet.
Mein Mann hatte auch HCC und als die Diagnose da war, ging diese Behördenmühle los...am Ende brauchten wir das zwar nicht mehr, da er sehr schnell verstarb, aber ich hab rückwirkend das Pflegegeld bekommen, da der Antrag so schnell nicht zu bearbeiten war.
Aber so wie ich das sehe, könnt ihr die Frau nicht mehr ohne Beobachtung alleine wohnen lassen...ich würde mir ernsthaft Gedanken über eine stationäre Pflegeeinrichtung machen.
Diakonie und Co oder auch die Gemeinden helfen da mit Beratungsgesprächen.
Reicht die Rente und das Pflegegeld für eine Unterbringung nicht aus, springt der Staat mit ein, sollten die Kinder selbst nur ein normales Einkommen haben.
LG
Mel
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  #3  
Alt 15.12.2011, 21:54
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.780
Standard AW: ich brauche hilfe...

Hallo Tine,

bei uns in der Nachbarschaft gab es so einen ähnlichen Fall - und es wurde nach Genehmigung der Pflegestufe vom Hausarzt eine Krankenschwester aus Polen vermittelt, die quasi bei dem Herrn eingezogen ist und ihn und Haushalt usw. versorgt hat, ihn zum Arzt und zum Einkaufen begleitet hat und auch nachts für den Notfall da war.

Die deutschen Hilfen könnte man sich bei so einer 24-Std.-Betreuung nicht leisten, daher wird hier in unserer Ecke viel mit Polinnen gearbeitet, die gut ausgebildet sind. Sie bleiben meist 4 - 6 Monate und dann sorgen sie oft selbst für Ersatz, wenn sie mal einige Zeit nach Hause fahren wollen.

Falls es sowas in eurer Ecke gibt, wäre das evtl. eine Alternative zum Heim.

LG Monika
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  #4  
Alt 16.12.2011, 09:20
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: ich brauche hilfe...

Liebe Tine,

Es tut mir leid, dass deine Mama nun so verwirrt ist - ich weiß genau, was das heisst. Die Mutter meines Mannes hatte Alzheimer und wir haben sie auch eine Zeitlang zuhause betreut, bis es einfach nicht mehr ging. Ich kann dir leider keinen Rat geben, denn ich weiß nicht wie das alles in Deutschland funktioniert. Was ist aber ganz sicher sagen kann: holt euch unbedingt Hilfe, denn mit der Betreuung zuhause ist deine Schwester ganz sicher überfordert. Die alleinige Betreuung eines verwirrten Menschen wird so anstrengend, dass man am Schluß vom Betreuer selbst zum Patienten wird.

Liebe Grüße
Edith
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  #5  
Alt 16.12.2011, 17:00
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: ich brauche hilfe...

ich danke euch für eure antworten.
hab mit meinen geschwistern gesprochen. als allererstes werden wir mit meiner mutter reden müssen. wird schwer, sie auf das alles hinzuweisen und ihr ein stück heile welt zu nehmen . aber es geht nicht anders.wir müssen sie informieren, daß sich was ändern muß.
danach will meine schwester mit ihrem hausarzt sprechen.mal sehen, was dem einfällt.
dann hab ich heut mit der leitenden ärztin vom hospiz gesprochen. sie kennt uns noch, weil meine tante dort vor drei jahren verstorben ist.sie meinte, wir können mama auch bald bringen. das schockte mich sehr und seither gehts mir beschissen. das bringt das thema tod so nahe. ich will es grad nicht wahrhaben. aber sie meinte bei so fortgeschrittener enzephalopathie würde es schnell gehen. mir ist schlecht und ich könnt nur heulen.wir sind noch nicht so weit.
nochmals danke für eure hilfe...
schönes wochenende euch allen.
lg tine
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MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #6  
Alt 16.12.2011, 17:58
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Standard AW: ich brauche hilfe...

Hallo Tine,

es stimmt, wenn es schon soweit ist, dass der Patient durch den Lebertumor und der langsam schleichenden Vergiftung so "durch den Wind" ist, geht es oft sehr schnell.
Bei meinem Mann konnte man sagen, er hatte solch Zustände und dann ging es verdammt schnell :-(
Ich wünsch Euch viel Kraft in der schweren Zeit.
LG
Mel
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