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  #1  
Alt 15.12.2004, 17:44
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Hallo Zusammen
Bei meiner Tante wurde nach längerer immer wiederkehrender Übelkeit nach Ultraschall, CT und Biopsie folgende Diagnose gestellt:
Im US-Abdomen 1.6 cm grosser Herd im Pankreaskorpus mit Dilatation des Ductus pancreaticus, DD: intraductale papilläre mucinöse Neoplasie (IPMN)
Es wurde ihr dabei erläutert, dass es sich um ein gutartiges Karzinom handelt und einfach gut beobachtet werden muss. Meine Tante ist 79 und lehnt einen schwerwiegenden operativen Eingriff ab, was vom behandelnden Arzt (und auch von mir) auch als sinnvoll erachtet wird.
Was ich nun im Internet gefunden habe, irritiert mich aber doch: Das Unispital Zürich erachtet eine operative Entfernung immer als notwendig, da bösartige Anteile enthalten sein können.
Wer weiss mehr über diese Erkrankung bzw. Therapie und kann mir weiterhelfen?
Vielen Dank einstweilen und liebe Grüsse
Barbara
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  #2  
Alt 15.12.2004, 18:14
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Hallo Barbara,

tatsächlich ist nahezu jede Therapie beim
Pankreas-Karzinom sehr belastend für den
Patienten. Ob nun OP (Whipple) Radio oder
Chemotherapie - jede kann dem Patienten
erheblich schaden - und sogar umbringen.
Das trifft umso mehr zu, je älter der Patient
ist.
Ebenfalls ist aber richtig, das auch gutartige
Tumore entarten können - oder durch Wachs-
tum Probleme verursachen (Abdrücken von
Gefässen oder Verdauungswegen).

Wenn Deine Tante eine sehr rüstige Dame
ist, deren Eltern und Geschwister alle über
100 Jahre alt geworden sind, macht es durch-
aus Sinn, noch etwas zu versuchen.
Andernfalls würde ich auch eher zur Haltung
„wait and see” raten und nur im akuten Fall
eine risikoreiche OP versuchen...

Letzlich muss aber Deine Tante selber ent-
scheiden, wie sie vorgehen will.

LG - und viel Glück, ole
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  #3  
Alt 15.12.2004, 19:28
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Lieber Ole
Du hast mir sehr geholfen. Meine Tante ist zwar sehr rüstig, aber 100-jährig ist von ihrer Seite niemand geworden (und ich arbeite noch daran, hab grad die erste Hälfte hinter mir) Mir ging es lediglich darum, nichts zu verpassen aber nicht um jeden Preis und schon gar nicht auf Kosten ihrer Lebensqualität. Da mein Mann im April nach heftigen Therapien (OP und Chemo) an einem (an und für sich nicht therapierbaren) Nierenzell-Ca innerhalb von vier Monaten gestorben ist, bin ich in dieser Beziehung sowieso sehr sehr skeptisch.
Ich liebe meine Tante sehr, bin aber bereit, sie allenfalls früher herzugeben, wenn dafür das kürzere Leben noch lebenswert ist!
Ich danke dir und wünsche dir alles Gute. Liebe Grüsse Barbara
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  #4  
Alt 17.12.2004, 18:51
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Liebe Barbara,

ich habe gar nicht gewusst, dass es BDSK in 'gutartiger' Form auch gibt... ich weiss, dass es zwei Typen BDSK-Krebs gibt, aber die sind beide böööse...
Ich (39) bin selber davon betroffen, allerdings ist das Ding schon recht weit fortgeschritten, ich habe auch Metastasen in der Leber.

Das Karzinom bei Deiner Tante ist noch nicht so gross, darum würde ich selber in diesem Falle ev. einer OP zustimmen, dies aber nur unter der Voraussetzung, dass sich nirgendwo Ableger gebildet haben und Dein Tantchen sich auch fit genug fühlt für so einen Eingriff und es auch will - sonst lasst es lieber sein.
Es ist aber ein schwerer Eingriff, die Lebensqualität ist danach vielleicht nicht mehr so, wie es einmal war; ev. wäre eine Chemo-Therapie dann etwas weniger belastend für Dein Tantchen.
Hauptsache ist, dass der Tumor nicht mehr weiter wachsen kann - und die Lebensqualität möglichst erhalten bleibt - das ist das Wichtigste!

Wurde das bei Deiner Tante wirklich gut untersucht? Wird der Tumormarker C19.9 gemessen? Wurden Leber, Lunge etc auch eingehend
untersucht? Sind allenfalls Gewebeproben entnommen worden?
Wo in Zürich ist sie in Behandlung?
(Ich bin im Inselspital in Bern in Behandlung)

Gell, ich frage da ein bisschen viel, aber es wichtig, dass wir Patienten und auch die Angehörigen über alles informiert werden, somit können wir auch viel besser entscheiden, ob eine Therapie oder eine OP für uns sinnvoller ist rsp. wie wir mit dem Krebs umgehen wollen.

Ich wünsche Dir und Deiner Tante alles, alles Gute und ganz schöne Weihnachtstage...

Alles Liebe und liebe Grüsse aus dem nass-kalten Berner-Seeland
Nathalie
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  #5  
Alt 17.12.2004, 20:17
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Hallo Barbara,

ich möchte nicht besserwisserisch sein, aber es gibt kein gutartiges Karzinom. Entweder es ist ein Karzinom - und damit bösartig - oder es ist ein Tumor, der gutartig sein kann. Vielleicht meinten die Ärzte, dass es ein gut behandelbarer Tumor ist?

LG + alles Gute
Kerstin
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  #6  
Alt 18.12.2004, 13:02
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Hallo Nathalie,

habe schon einiges von Dir gelesen. Hätte mal eine Frage an Dich. Bei Pit ist der Tumormarker gestiegen von 28 auf 51. Nun wird die Chemo etwas umgestellt. Er bekommt jetzt Gemzar mit 5FU, bisher nur Gemzar.
Hast Du das auch schon mal bekommen. ?
Falls ja, wie erging es Dir dabei.

Liebe Grüße

Petra
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  #7  
Alt 18.12.2004, 14:26
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Aus der Abteilung Wissenschaft:

Es gibt sehr viele verschiedene „Krebse” an der BSD.
(So rund um die zwanzig, glaube ich.) Darunter sind
sehr bösartige Karzinome, wie z.B. das übliche und
üble duktale Adenokarzinom - aber auch die weniger
aggressiven Formen, z.B. neuroendokrine und peri-
ampulläre Tumore. Darüberhinaus gibt es auch die
sogenannten GIST-Tumore (gastrointestinalen Stro-
matumor) die auch ganz anders behandelt werden
müssen. Zusätzlich spielt das Grading (G1-G4) eine
sehr grosse Rolle: Ein G4 CA ist sehr viel bösartiger
als ein eher seltenes G1 CA.
Aber - und da hat Kerstin recht - ein Karzinom ist
IMMER bösartig. (Es gibt aber auch Karzinoide, die
wiederum andere Behandlungen brauchen...)

Deshalb: Immer nachfragen! Immer alles genau er-
klären lassen!

LG, ole
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  #8  
Alt 19.12.2004, 18:22
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Standard Gutartiges Pankreaskarzinom - Nachhilfe

Hallo Barbara,

bei mir liegt ein ähnlicher Fall vor. Bei meiner 81jährigen Tante wurde, allerdings lediglich aufgrund einer Kernspint, die Diagnose BSDK gestellt. Krankenhaus und niedergelassener Onkologe
haben meiner Tante nun nahegelegt 3 Monate abzuwarten und dann wieder eine Kernspint zu machen,
das wird Ende januar 05 sein. Dann wird man sehen, ob sich das Gebilde verändert hat. Von einer Operation wurde jedenfalls sofort abgeraten und auch eine Chemo würde die Lebensqualität beeinflussen. Meiner Tante geht es nämlich bis jetzt noch sehr gut. Sie war damans nur aufgrund des
"Blähbauches" und Gewichtsabnahme, die sich aber wieder gefangen hat, zum Arzt gegangen.
Ich denke aber, daß die Ärzte natürlich das Alter im Blickfeld haben. Wenn es den älteren Leuten gut geht, warum soll man dann Maßnahmen einleiten, die die Lebensqualität beeinflussen und so schmerzhaft es auch sein mag, wir müssen alle den Weg einmal gehen. Dessen wird man sich in solchen Situationen sehr bewußt.
Ich wünsche Dir und Deiner Tante viel Kraft, alles Liebe und Gotte Segen. Elfie
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  #9  
Alt 22.12.2004, 13:03
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Hallo Petra,

ja ich hatte ja ca ein halbes Jahr Gemzar, welches ich ganz gut toleriert hatte (es ging mir suuuper gut), dann hat aber die Wirkung etwas nachgelassen und wir haben dann die 5FU-Therapie probiert; musste aber nach 3 mal die Therapie abbrechen, ich habe sie gar nicht gut vertragen.
Die 5FU kann verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen, es kommt ein bisschen drauf an, was da kombiniert wird; ich bekam die Kombination Eloxatin(Oxaliplatin) - Leucovorin - und Fluorouracil mittels einer Infusion, dann erhielt ich jeweils noch eine 48-Stunden-Pumpe Fluorouracil.

Ab Januar kriege ich dann wieder Gemzar in Kombination mit einem anderen Mittel, weiss aber noch nicht genau was....

Du, hatte Pit bis jetzt keine Entzündungen in den Venen mit der Gemzar-Therapie (er hat ja glaub ich keinen Port, gell)? Mir haben die Schwestern gesagt, Gemzar sei relativ scharf und gebe gerne Venenentzündungen... überlegt vielleicht doch, ob Pit sich nicht einen Port einsetzen lassen will, er kann dann trotzdem viel Sport treiben - ausser extreme Belastungen (Golf, Krafttraining mit viel Gewicht) kann man mit dem Ding so ziemlich alles machen, und es ist halt einfach praktisch, man hat so nicht dauern verstochene Arme und der Einstich spürt man auch nicht, da die Haut vorher mit einer Salbe unempfindlich gemacht wird.

Ich wünsche Dir und Pit ganz schöne Weihnachtstage - geniesst die Zeit zusammen ))

Liebe Grüsse
Nathalie
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  #10  
Alt 22.12.2004, 17:49
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Hallo Nathalie,

nein Pit hat bisher keinen Port und er möchte auch noch keinen, so lange es noch gut klappt.

Er hatte bisher überhaupt keine Probleme mit den Venen, das klappt eigentlich immer super gut bei uns.

Liebe Grüße

Petra
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  #11  
Alt 26.03.2005, 13:20
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Hallo Zusammen, da bin ich mal wieder. Nachdem zuerst alles ein bisschen verharmlost wurde, wurde bei meiner Tante nun nochmals Ultraschall gemacht. Da sie inzwischen mit Vorhofflimmern und allgemeiner Herzschwäche im KH (ich war leider im Urlaub) war, ist mir nun folgender Austrittsbericht mit unter anderem was das Herz betrifft, folgender Diagnose in die Hände gefallen: "Adeno Karcinom Pankreas, histologisch nicht gesichert". Kann jemand mit dieser Aussage etwas anfangen und mir ev. sagen, was da so auf mich zukommt. Nach Aussage meiner Tante wurde ihr mitgeteilt, dass die Geschwulste sich inzwischen Richtung Leber vergrössert hätten. Offenbar lebt sie aber immer noch im Glauben, dass es sich um etwas Gutartiges handelt.
Ich denke, dass ich am Dienstag mal den behandelnden Prof. anrufe. Was meint ihr?
Für eure Hilfe bin ich euch sehr dankbar.
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  #12  
Alt 26.03.2005, 17:42
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Hallo Barbara,

histologisch sichern kann man nur von einer Gewebeprobe bzw wenn der Tumor entfernt worden ist und histologisch untersucht wird, um festzustellen um welche Art von Tumor es sich handelt.

Wenn deine Tante Herzprobleme hat würde ich in diesem Alter von einer Operation absehen. Was alles von der BSD befallen ist bzw ob die angrenzenden Organe befallen sind kann oft erst während der OP gesehen werden. Dann dauert die OP mehrere Stunden. Oft ist aber der Fall das direkt wieder zu gemacht wird, weil der Tumor nicht zu entfernen ist. Das alles würde ich deiner Tante nicht mehr antun.

Sprech mit dem Prof. und versucht deiner Tante das Leben so schön wie möglich zu machen.

Gruß

Volker
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  #13  
Alt 26.03.2005, 18:23
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Hallo Volker
Meine Tante hatte bereits im Vorfeld (Entdeckung der Tumore) von einer OP Abstand genommen und auch der Professor war derselben Ansicht, eben wegen ihres Alters und der Herzprobleme, die sie hat.
Aber mit dem Chefarzt werde ich auf alle Fälle sprechen.
Vielen Dank lieber Volker und frohe Ostern.
Alles Gute Barbara
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  #14  
Alt 26.03.2005, 18:34
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Hallo Barbara,

wichtig ist, dass alle behandelnden Ärzte von
der Herzgeschichte wissen, denn manche bei
Pancreas-CA verabreichten Zytostatika sind -
oder können - herztoxisch sein!

Trotzdem - nicht aufgeben! - und...

Schöne Ostern an alle!

ole
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