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Alt 28.09.2006, 11:33
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Warum bei BSDK in eine spezialisierte Klinik?

Hallo Ole,

man kann die Sache so oder so sehen. Eine Klinik, die operationstechnisch mehr Erfahrung hat, ist bei noch so geringer möglicher Überlebenschance einfach vorzuziehen.

Ich selbst habe eine so genannte A...karte gezogen. Seit März laborierte ich mit einem unklaren Pankreasbefund herum; ich sollte mal operiert werden, mal wieder nicht. Im letzten Moment vor einer OP hier in der Charite Virchow habe ich mich entschlossen, ins Pankreaszentrum nach Bochum zu fahren. Leider stellte sich bei der beabsichtigten OP nach Whipple heraus, dass ich eine nicht operable Mammametastase von außen um den Pankreaskopf herum habe, der von einem Brustkrebs im absoluten Anfangsstadium vor mehr als 6 Jahren herrührte. Es wurden lediglich Bypasse für den Magenaussgang und der Gallengänge gelegt, habe aber einen 40 cm langen noch schmerzhaften Bauchschnitt. Die OP ist jetzt 4 Wochen her, fühle mich sehr schwach. Über die Qualität kann ich nichts sagen - weiß also nicht, ob man in Berlin ebenso gut hätte operieren können.

Die nachfolgende Pflege und Zuwendung und Aufklärung habe ich dann aber als reinste Katastrophe empfunden - mit Ausnahmen natürlich. Die Ärzte waren bereit aufzuklären, waren aber einfach nicht da bzw. konnten sich aus Zeitgründen mit meiner Situation nicht so genau beschäftigen. So wusste ich erst 3 Wochen später, wo der Tumor eigentlich wirklich lag.

Als ich wegen eines Fieberschubs von 39,5 Grad ein Oberbauch-CT bekommen sollte, wurde ich von dem diensthabenden Herrn nach eineinhalbstündiger Wartezeit im Kellerraum angeschrien, ich solle doch auf der linken Seite liegen bleiben, was mir unmöglich war, nun sei alles zu spät. Als ich nicht in der Lage war, meinen Bauch zu strecken, riss er diesen einfach so auseinander, dass ich es nicht aushielt und ihm (zugegebenermaßen in einer Verzweiflungsstimmung) sagte, dass ich nicht mehr leben möchte. Daraufhin sagte er: "Sagen Sie das nicht noch einmal, das macht mich hier langsam depressiv." Ein extremer Einzelfall, aber viele fast so extreme Einzelfälle (auch auf meine vor Schmerzen weinende Zimmergenossin) kamen zusammen.

In Bochum besteht die absolut dünnste Personaldecke und was auf der Homepage steht, stimmt nicht. Das hat mir sogar eine Schwester bestätigt ("Sie sind nicht die erste und nicht die letzte, die das sagt. Und Sie haben recht"). Es stimmt, dass das Personal ununterbrochen ackert, der Stationsarzt 7 Tage in der Woche teilweise von 8 bis 21 Uhr anwesend war, allerdings mit langen Zeiten im OP oder im Untersuchungsbereich. Es ist unverantwortlich, unter solchen Bedingungen immer wieder neue Patienten aufzunehmen. Ich habe mich über den ADAC auf eigene Kosten mit dem Krankenwagen nach Hause fahren lassen und bin bereits im Fahrstuhl angesichts der sehr freundlichen und hilfsbereiten Männer in Tränen ausgebrochen.

Gruß
Karin
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