Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.01.2005, 14:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Hallo Leute,
ich konnte einige Zeit nicht hier sein, weil die Krankheit meines LG sich sehr verschlimmert hat.Ich war nur noch im Krankenhaus und an seinem Krankenbett. Mußte aber voll arbeiten - das ist eine wahnsinniger Streß und hat mich auch sehr mitgenommen. Er ist vor Weihnachten wieder nach Hause und ist nicht zu mir, sondern zu seinen Eltern in das Haus und läßt sich von denen und seinen Töchtern pflegen. Das allein hat mir schon sehr weh getan, aber ich akzeptiere, das er sich dort jetzt wohler fühlt bei seiner Familie.
Wir sind seit 13 Jahren zusammen, haben aber nur im letzten Jahr, nachdem ich ein Haus gebaut habe, zusammen gelebt. Es war die schönste Zeit! Ehrlich.
Seit einer Woche hat er jeden Kontakt zu mir abgebrochen. Er läßt mich nicht mehr zu sich, geht nicht ans Telefon, antwortet nicht auf SMS und ignoriert völlig meine verzweifelten Versuche, Kontakt zu ihm zu bekommen.
Wir haben Silvester und den 1. Januar noch zusammen verbracht und ich habe sogar die zwei Nächte mit ihm verbringen können - am Montag wollten wir uns treffen und ich konnte wegen Stau nicht pünktlich sein. Dann hatte ich den nächsten Termin und sagte ihm, das ich es wirklich! nicht schaffe. Daraufhin brüllte er mich am Telefon an und knallte den Hörer auf.
Seit Mittwoch bin ich ein nervliches Frack, mußte zum Arzt und nehme Beruhigungs- und Schlaftabletten. Ich zermatere mir den Kopf, was eigentlich passiert ist. Ich verstehe diese Situation nicht und ich kann damit auch nicht umgehen. Bin nur am weinen, am grübeln und langsam kommt die Wut bei mir hoch.
Ich war die letzten 5 Jahre für ihn und diese Schei.. Krankheit da und jetzt weiß ich einfach nicht mehr, warum er mir das antut. Ich bin so sehr verzweifelt. Ich weiß, das er nicht mehr lange leben wird, die Ärzte haben es schonungslos offen gesagt. Er hat jetzt auch schon 17 kg abgenommen und sieht ganz schrecklich aus. Aber das macht mir nichts aus - ich liebe ihn doch.
Wie kann ein Mensch, einem anderen, der immer da war, so etwas antun? Ich weiß, das das Morphium ihn verändert hat und er auch teilweise in sich selbst verfallen ist und ungerecht. Aber deshalb habe ich doch das Recht, wenigstens den Grund zu erfahren oder?
Seine Eltern haben in all den 13 Jahren kein Wort mit mir gesprochen und mich in ihrem Haus nur geduldet. Die Töchter von ihm wollen sich da nicht reinhängen. Aber meint ihr nicht auch, das das so ziemlich das Grausamste ist, was ein Mensch einem anderen antun kann?
Wie soll ich jetzt mit ihm weiter kämpfen?
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 09.01.2005, 17:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Hallo Carwoman,
tja- der Krebs verändert die Menschen schon sehr. Meine Ma ist zum Schluss auch teilweise sehr agressiv geworden und ungerecht. Als wenn sie irgendeinem die Schuld an ihrer Qual geben wollen. Oftmals sind das grade die, die einen am meisten lieben. Fremden gegenüber war meine Ma auch bis zu letzt stark und weltmännisch. Ich habe es oft volle Breitseite bekommen. Es ist wirklich unfair. Aber wir sollten es nicht persönlich nehmen. Es geht(ging) ihnen schlecht, sie haben gelitten. Die ganze Angst, die Wut über diese Situation muss irgendwie raus. Vielleicht sucht er auch nach dem Grud dieser Krankheit in Dir, wer weiss. Es ist gemein Dir gegenüber. Wirklich gemein. Versuche es nicht persönlich zu nehmen, wenn es irgendwie geht. Sprich mit seinen Töchtern, ob Du ihn nicht besuchen darfst. Vielleicht schreibst Du ihm auch einen Brief. Ich habe schon öfters hier im Forum gelesen, dass manche Menschen so gemein zu Ihren Lieben waren. Ein Vater wollte seine Kinder nicht mehr sehen etc. Meine Ma wollte dann ja auch unbedingt in Griechenland sterben. Das hat mich auch sehr getroffen, dass Sie Ihre letzten Tage nicht mit Ihrer einzigen Tochter verbringen wollte. Obwohl ich sooo für sie gekämpft habe. Inzwischen habe ich ihr "verziehen". Es war Ihr gutes Recht zu bestimmen, wie es zuende gehen soll.
Ich drücke Dich ganz doll und wünsche Dir, dass er sich noch eines Besseren besinnt.
LG
Katharina
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 09.01.2005, 18:56
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwoman,
auch mir geht es in letzter Zeit nicht so gut. Gewichtsabnahme,immer wieder Schmerzen, Schlaflosigkeit....
Vielleicht benimmt sich Dein LG nicht nur, wie von unserer Katharina beschrieben "so", weil der ganze Schmerz/die Wut auf den BSDK/ die Verzweiflung irgendwie heraus müssen,sondern vielleicht gerade deswegen,weil er Dich mehr liebt als alles andere auf dieser Welt. Er spürt vielleicht,dass er es dieses mal nicht mehr packt und möchte:
1.Dass Du ihn physisch anders in Erinnerung behälst,als das in der nächsten Zeit der Fall sein wird,

2.Vielleicht möchte er Dich- WEIL ER DICH SO LIEBT - "frei" geben für Dein normales Leben und nicht noch mehr Stress mit ihm nebst Arbeit u.a.hast. Es ist schwierig,Dir zu empfehlen,wie Du Dich verhalten könntest.Der einzige Weg ist m.E. konfrontiere ihn per Brief oder mail mit diesen Überlegungen. Wenn er nicht reagiert,dann wirst Du die Ursache vermutlich erst "danach" erfahren.Ansonsten kannst Du nur abwarten.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 09.01.2005, 20:37
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Hallo Katharina,
gerade muß ich weinen, weil du das mit deiner Ma geschrieben hast.Es muß furchtbar sein, das sie dich verlassen hat. Und gerade weil ich jetzt in dieser Situation bin kann ich deine Verzweiflung fühlen.
Deinen Rat, einen Brief zu schreiben, hatte ich schon in Erwägung gezogen, aber er liest generell keine Briefe von mir, weil er meine Wahrheiten nicht ertragen kann. So sagte er das jedenfalls immer, er findet Briefe sinnlos. Die Töchter reden auch nicht mehr mit mir. Auf eine SMS haben sie geantwortet, das sie sich da nicht reinhängen wollen.
Aber ich danke dir, das du mit mir fühlst, es ist wie eine Umarmung!

Lieber Wolfgang,
ich würde dir so gern helfen, aber ich weiß durch die Krankheit meines LG, das es nicht möglich ist. Oft saß ich neben ihm und war über seine Schmerzen und Hilflosigkeit so verzweifelt traurig weil ich wußte, ich kann ihm nicht helfen - nur da sein.
Deine Theorie ist interessant, aber ich glaube nicht, das es der Grund ist. Er war schon immer (Geschäftsmann) sehr egoistisch und wollte immer schon seinen Kopf durchsetzen. Immer mußte ich verstehen, warum er zu Hause bei seinen Eltern wohnt und immer mußte ich akzeptieren, das er nicht heiraten wollte. Naja, das Thema habe ich längst abgehakt, aber es kommt mir in den letzen Tagen immer wieder in den Sinn, das es schön gewesen wäre, wenn wir nach Außen gezeigt hätten, das wir "wirklich" zusammen gehören.
Wolfgang, gemessen an deinen Schmerzen sind meine eine Kleinigkeit, weil sie irgendwann vergehen werden. Ich wünsche dir das auch auf jeden Fall. Bekommst du denn etwas gegen diese Schmerzen? Morphium o. ä.?
Weißt du, seine Psyche ist vor anderen Menschen, genau, wie Katharina bei ihrer Ma erlebt, sehr stark und er meint immer, es geht ihm prima. Vor mir ist er immer zusammen gefallen und ich bekam all die schlechten Tage mit. Bei mir konnte er sich fallen lassen.
Natürlich fühlt er sich nicht mehr als vollwertiger Mann, mit einem Beutel an der Seite und sehr sehr dünn...aber mir hat das überhaupt gar nichts ausgemacht! Ich habe ihm das auch immer wieder gesagt, wir gehörten doch zusammen und ich habe doch auch schon alles mitgemacht. Es war für mich nichts Neues. Es hat ihn belastet, das er mich mit 41 ohne Zärztlichkeiten läßt, aber das war sowieso seit über einem Jahr kein Thema mehr und ganz ehrlich: es hat mir nicht gefehlt, weil ich mit ihm nach Wegen gesucht habe, wie wir diese Krankheit schaffen.
Je mehr ich über deine Worte nachdenke könnte es sein, das er einen Grund gebraucht hat, um "mich loszuwerden", damit ich seinen Verfall nicht sehe. Ja, das könnte sein.
Wolfgang, du mußt weiter kämpfen, auch wenn wir "Gesunden" das leicht sagen können. Ich werde heute Abend an dich denken! Vor allem aber danke ich dir, das du hier bist und anderen Mut zusprichst, obwohl du selbst Mut brauchst.
Liebe Grüße und für dich eine dicke Umarmung: Carwomen
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 09.01.2005, 21:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

@carwoman

das sehe ich auch wie wolfgang und habe das auch schon so erlebt.....zum einen ist natürlich die Wut da und die angst die man loswerden muss....aber auch dieser gedanke...ich bin schwach und du solltest mich so nicht sehen sondern so wie ich war...und ich will nicht das du leidest, sondern ein leben leben kannst. das kann durchaus oft ein zeichen gerade von liebe sein.

hab gerade neulich sogar von einem jungen mädchen gelesen (17) das in einem kinderhospitz liegt und mit ihrem freund aus diesem grund schluss gemacht hat....eben weil sie ihn nicht weinen sehen will....und ich denke ich würde ähnlch handlen....ich würde nicht alle leiden sehen wollen.

das tut sicher weh und ist schwer zu verstehen, weil man wirklihc helfen will und da sein will....aber ja man denkt in so einer situation als erkrankter nicht rational.

ein brief ist sicher wertvoll....und sprich das thema auch offen an...deine gefühle....und das leben mit der krankheit....es ist die chance die zeit zu nutzn die man noch hat udn wirklich bedeutendes zu sagen...danach denkt man sich sosnt ein leben lang...ich wollte doch noch dies und das sagen und das er dies und das wusste.

ich wünsch dir viel kraft und das du es schaffst

udn @wolfgang dir auch viel kraft...ich hoffe das die symptome bald besser werden und das du diesen ver...... krebs besiegst. finde es toll das du hier leuten als betroffener hilfst.

lg
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 10.01.2005, 08:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Hallo liebe Carwomen,
es tut mir sehr leid, dass Dir das widerfährt. Doch dass er sich von Eltern und Töchtern pflegen läßt hat sicher damit zu tun, dass er Dich nicht noch mehr belasten will. Du mußt arbeiten, Dein Geld verdienen und mußt -so hart es auch klingt- auch nach ihm Deine Zukunft meistern. Die Eltern hingegen haben sicher Zeit und zusammen mit den Töchtern ist auch immer jemand im Haus, der sich kümmern kann. Er will Dir aus Liebe nicht noch mehr aufbürden und glaubt sicher wenn er schroff zu Dir ist, bzw. Dich ignoriert wirst Du wütend und es fällt es Dir leichter diese Situation zu akzeptieren.
Du kannst sicher schriftlich versuchen Deine Gefühle für ihn deutlich zu machen, ihm zu sagen, wie wichtig er für Dich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Briefe ungelesen zur Seite legt. Auch wenn er nicht antwortet, wird es ihm sicher guttun.
Liebe Carwomen, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und sende Dir ganz viele liebe Montagsgrüsse
Elfie
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 10.01.2005, 11:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Hallo Carwomen,
aus Deinen Zeilen meine ich herauszulesen, dass die Eltern Deines LG eine nicht sehr positive Rolle spielen: Sie haben Dich die 13 Jahre über nur geduldet = abgelehnt. Von solchen "Eltern" ist leider nichts Gutes zu erwarten sondern anzunehmen, dass sie Dich in nicht gutem Licht dastehen lassen.
Dein LG ist schwer krank, hinfällig und schwach. In dieser Situation ist er möglicherweise empfänglich dafür, dass seine Eltern nicht nur Deine Hilfestellung der vergangenen Jahre ignorieren, sondern dich auch darüber hinaus schlecht machen ("wir sind doch die Einzigen, die jetzt wirklich etwas für Dich tun können ..., sie ist nicht gut (genug?) für Dich ..."). Ich vermute deshalb am ehesten die Eltern als Störfaktor in Eurer Beziehung sowohl in der Vergangenheit und erst recht jetzt, da sie ihren Sohn "endlich wieder für sich haben".
Vor dieser Familienkonstellation kapitulieren wohl auch seine Töchter (wie alt?), die sich offenbar mit den Großeltern nicht in der letzten Lebensphase ihres Vaters anlegen wollen. Seine Eltern haben - so vermute ich - schon während Eurer Beziehung für einen Restzweifel bei ihm gesorgt, so dass ihn das eventuell von einer Heirat hat Abstand nehmen lassen? Jetzt haben sie ihn wieder im Griff und er hat, wenn er Dich noch liebt, zumindest nicht mehr die Kraft, den Konflikt zwischen seinen Eltern, Dir und ihm aufzumachen und auszutragen; das ist, vermute ich, auch die letzten 13 Jahre nicht ernstlich passiert.
Liebe Carwomen, das sind jetzt nur so meine Gedanken und Ideen zu dem, was Du schreibst. Vielleicht ist ja alles ganz anders ... Du weist, dass Du Abschied nehmen musst. Hoffen wir, dass er bei seinen merkwürdigen Eltern wenigstens im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Pflege und Zuwendung erhält, die er braucht. Verzeih ihm die Schwäche - nicht die körperliche, sondern die psychische, die ihn nicht bei Dir sondern bei seinen Eltern hat letzten Schutz suchen lassen. Es tut mir sehr leid für Dich. Gruß, Lea
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 10.01.2005, 12:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwomen,

Ich kann mich da nur den Worten der anderen anschliessen, vorallem die von Wolfgang. Mir geht es in etwa ähnlich, meine Mom hat vielleicht noch ein paar Tage (Wochen?) und sie enfernt sich sehr von mir...........sie möchte nicht mehr so meine Nähe oder geknuddelt werden von mir. Das hat sie aber offen und ehrlich gesagt sie muss loslassen........... Manchmal denke ich, ich hindere sie am sterben, denn so lange sie mich so oft sieht und körperlich spürt "kann" sie nicht gehen. Es tut ihr zu weh. Wenn Du mich fragst, tut dein Schatz es aus Liebe zu Dir!!!!!!Wie meine MOM!!!!!! Er will Dir dies alles ersparen.........auch Morphin verändert das Wesen eines Menschen. Meine Mom phantasiert teilweise.......aber ich gebe ihr immer recht......die Aufregung einer Diskussion will ich ihr ersparen, sie bekommt ja kaum mehr Luft. Seh das nicht als schmerzliche Trennung, sondern als eine Trennung aus "grosser Liebe"...........
Viel Kraft für Dich!
LG Gabi
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 10.01.2005, 16:37
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Ihr Lieben alle hier,
es tut mir sehr gut, eure Meinungen zu lesen und kann euch fast in allem zustimmen. Ich mußte mich heute krank schreiben lassen, weil es wirklich! nicht mehr ging. Meine Kunden konnten mich nicht mehr ertragen und mein Chef hat mir heute geraden, ein paar Tage zu Hause zu bleiben, damit ich mich auf meine Zukunft vorbereiten kann.
Ihr habt recht, seine Eltern sind in all den Jahren ein sehr großer Störfaktor gewesen und seinen Töchtern 24, und 28 Jahre alt mußte er versprechen, mich niemals zu heiraten. Das hat er mir erst vor einem guten Jahr erzählen können. Seine Exfrau versucht wieder in die Familie integriert zu werden, obwohl sie einen neuen LG hat.Als er vor fünf Jahren mit der Diagnose BSDK konfroniert wurde und die Ärzte ihm nur noch 6 Monate gaben, da ging sie zu ihm und sagte, das es weder ich noch ihr LG erfahren muß, wenn sie heimlich wieder heiraten. Das ist schon alles eigenartig und verlangt mir zusätzlich Kraft ab. Auf der anderen Seite ist das alles lächerlich. Viele Jahre habe ich versucht, Klarheit zu schaffen, aber mein LG hat sich immer gewunden und nie klare! Verhältnisse geschaffen.
Das letzte Jahr war das schönste, auch wenn es von Chemo und OP's begleitet war.
Meine Ärztin meinte heute, das er die Krankheit niemals akzeptiert hat und jetzt aber merkt, das es zu Ende geht. Damit löst die Krankheit bei ihm Wut aus und die bekomme ich volle Breitseite ab.
Ich werde euern Rat befolgen und ihm einen Brief schreiben. Auch wenn er ihn nicht lies oder beantwortet - ihr habt recht - ich wollte ihm noch sooooo viel sagen. Wollte so gern noch einmal in seinem Arm liegen und einfach nur den Kopf gestreichelt bekommen. So werde ich es ihm schreiben - dann geht es mir sicherlich besser.
Ich war heute bei seinen Angestellten und habe versucht die Situation zu erklären und dann erzählten sie mir folgendes:
er hat ihnen für den letzten Montag telefonisch frei gegeben und drauf bestanden, das sie diesen Tag zu Hause bleiben. Am Dienstag darauf war er mit seinem Vater in der Firma - total verwirrt und schwach - und wollte die Mitarbeiter abmahnen, weil sie am Montag nicht gearbeitet haben...
Die MA waren natürlich völlig perplex und die anderen zwei Geschäftsführer haben die Situation dann geregelt.
Das zeigt mir, das er wahrscheinlich nicht weiß, was er sagt oder tut.
Danke für Eure Meinungen, es tut mir in meiner Verzweiflung sehr gut, liebe Grüße Carwomen
name@domain.dename@domain.de
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 10.01.2005, 17:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwoman,

ich möchte dem was Wolfgang schreibt auch voll zustimmen. Dein Entschluss ihm den Brief zu schreiben finde ich gut, insbesondere weil ich denke es hilft insbesondere auch Dir in Deiner jetzigen Situation.

Ich wünsche Dir viel Kraft.
Sei lieb gegrüßt von
GabyF
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 10.01.2005, 19:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwomen,
so schwer es auch fällt, -wenn Du den Brief geschrieben hast und er nicht antwortet, mußt Du die Situation sicher akzeptieren und auf jeden Fall auch an Dich denken. Versuche-auch wenns schwerfällt- etwas egoistischer zu sein. Dein Leben geht weiter. Du kannst nicht alleine alle Steine aus dem Weg räumen, die Dir 4 oder noch mehr Personen in den Weg räumen, wenn Du von der Seite Deines LG keine Unterstützung hast. Der Brief. evt. noch der Versuch eines Telefonates mit den Töchtern ist sicher der letzte Versuch.
Ich kann die erwachsenen Töchter nicht verstehen,
statt froh zu sein, daß ihr Vater eine neue Beziehung hat und glücklich ist, ringen sie ihm ein Versprechen ab. Hatten sie Angst um ihr Erbe? Doch das hätte man ja auch regeln können.
Du mußt jetzt wirklich an Dich denken, Dein Leben geht weiter und eines Tages wirst Du hoffentlich wieder glücklich sein, das wünscht Dir Elfie.
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 11.01.2005, 12:41
Benutzerbild von Petra Loos
Petra Loos Petra Loos ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.03.2003
Ort: NRW
Beiträge: 627
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwoman,
ich finde den Ratschlag deinem LG einen Brief zu schreiben eine sehr gute Idee.
Selbst , wenn er den Brief nicht lesen sollte, was ich sehr schade fänd, hast du ihm aber ganz persönlich deine Gefühle geschrieben. Es erleichtert ein bischen dein Herz und du wirst nicht mit dem Gefühl herum gehen: Ich hätte ihm noch soviel sagen sollen... und hab es aber nicht. Auch wenn er den Brief nicht liest, hast du ihm all dies persönlich geschrieben.
Es nimmt dir sicher nicht deinen Kummer und all deinen Schmerz, aber vielleicht ist der Brief ein Weg, damit du all dies besser verarbeiten kannst.

Liebe Grüße Petra
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 11.01.2005, 20:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwomen,
es tut mir so leid, daß Dein LG sich so verändert hat. Diese Krankheit ist einfach nur schrecklich. Das er seinen Angestellten freigegeben hat um sie dann für den freien Tag abzumahnen zeigt meiner Meinung nach, daß er wirklich nicht mehr genau weiß, was er sagt oder tut. Dies ist noch mehr ein Grund, ihm einen Brief zu schreiben. Du kannst dort Deine Gefühle, Gedanken und Wünsche niederschreiben. Es wird Dir helfen, Deine Gefühlswelt zu ordnen und er wird den Brief bestimmt lesen. Vielleicht nicht sofort, vielleicht an einem späteren Tag, wenn er sich besser und etwas stärker fühlt. Das Du von seiner Familie ausgeschlossen wirst, tut mir sehr leid. Schließlich kannst Du jetzt auch eine ganze Menge Kraft und Unterstützung gebrauchen. Schade, daß seine Familie dies anscheinend nicht sieht. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Dein LG sich doch noch entscheidet, mit Dir zu sprechen und das Ihr Euch sehen könnt. Sicherlich will er Dich nur beschützen und ist deswegen und wegen der Medikamente so gemein zu Dir. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, diese furchtbare Zeit durchzustehen.
Meine Gedanken sind bei Dir!
Liebe Grüße
Frauke
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 12.01.2005, 17:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard der Brief...

Ihr Lieben alle hier,
ich danke euch herzlich für eure Meinungen und für die lieben Worte und Wünsche. Sie bedeuten mir viel.
Ich habe gestern den Brief geschrieben und ihm gesagt, das ich ihn sehr vermisse, ihn über alles liebe und ihm gedankt für die 13 Jahre, die wir miteinander verbringen durften. Habe ihm gesagt, das es mir schwer fällt zu akzeptieren, das er mich nicht mehr braucht, aber das das Leben von mir verlangt, das es irgendwie weiter geht. Das meine Tochter ihn sehr liebt und ihn vermißt, weil er ihr Vorbild ist und weil er in ihren Augen ihr Papa war (sie ist 15). Habe ihm gesagt, das es mir weh tut, wenn ich nicht bei ihm sein darf, er aber bestimmt einen guten Grund dafür hat. Aber auch von meinen Sorgen und Ängsten der letzten Monate um ihn habe ich geschrieben und das es nicht immer leicht für mich war und ich vielleicht auch mal falsch reagiert habe. In der Hoffnung, das er das verstehen kann habe ich ihm auch gesagt, das ich immer ehrlich war und Angst vor dem Alleinsein hatte und das der Zeitpunkt jetzt eingetreten ist. Aber das Leben nimmt keine Rücksicht darauf!
Mir war wichtig, das er weiß, das er in meinem Herzen ganz tief drin ist und er dort auch immer! bleiben wird.

Danach ging es mir besser und ich habe den Brief selbst zur Post gebracht. Es kann sein, das seine Eltern oder Töchter diesen Brief abblocken - aber das kann ich nicht beeinflussen.
Genau so wie ich nicht beeinflussen kann, das ich es nicht verstehe...
LG - Carwomen
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 12.01.2005, 21:45
Kerstin Kerstin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.09.2004
Beiträge: 330
Standard ratlos - was ist nur passiert

Liebe Carwomen,

es ist gut, dass du diesen Brief geschrieben hast und ich wünsche dir, dass er bei deinem LG ankommt und er vielleicht darauf reagiert. Auf jeden Fall war es für dich gut, den Brief zu schreiben. So was reinigt oftmals und hilft einem, die Welt wieder ein wenig anders zu sehen.

Ich bewundere dich, dass du hier so vielen Tipps und Ratschläge gibst. Du hast es gerade wirklich nicht einfach. Danke Carwomen !

LG und alles Gute für dich
Kerstin
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:14 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55