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  #31  
Alt 31.08.2004, 13:30
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Ihr Lieben,
Reinhold ist gestern in den Armen meiner Mutter und mir eingeschlafen.
So unendlich traurig wir auch sind, so erleichtert sind wir auch, dass er bis zum letzten Atemzug keine Sekund allein war.
Allen, die mir in dieser Zeit zugehört oder geschrieben haben, vielen Dank
Karin B.
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  #32  
Alt 31.08.2004, 13:37
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Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.320
Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Liebe Karin,

Ich nehme Dich nur ganz still und fest in den Arm. Mein tiefstes Beileid Dir und Deiner Mutter.

Liebe Grüße
Jutta
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  #33  
Alt 12.09.2004, 12:36
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Hallo liebe Karin,
auch mein aufrichtiges Beileid.
Ich habe mir soeben den ganzen Tread durchgelesen und mir liefen die Tränen.
Meiner Mom geht es immer schlechter und ich suche Rat, was man in dieser Situation tun kann.
Sie isst nicht. Kommt kaum noch aus dem Bett, nimmt Morphium und schläft fast nur.
Das schlimme ist, dass wir zwar alle sehen, das es bergab geht, aber keiner hat den Mut, darüber zu sprechen. Ich versuch es zwar manchmal, werde aber abgewürgt mit Sprüchen "Hör auf, das wird schon wieder..." ..... "Nein, wird nicht", will ich dann manchmal schreien, aber ich kann doch auch nicht allen die Hoffnung nehmen...... Hoffnung! Kann man das noch haben, wenn man einen lieben Menschen so leiden sieht?
Ich bis so ratlos.
Anja
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  #34  
Alt 12.09.2004, 15:43
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Liebe Anja,
wir kennen uns vom CUP-Syndrom. Ich kann dir nur sagen, sag deiner Mutter nicht, dass du denkst, dass es bergab geht. Die Kranken klammern sich an jeden positiven Gedanken. Mein Mann hat z.B. in den letzten Tagen Blut erbrochen, das war für alle klar, aber er meinte, das kommt von dem Ramazotti, den ich letztens unbedingt trinken wollte, da trink ich jetzt sowas nicht mehr. Er hat erst 2 Tage vor seinem Tod zu mir gesagt, dass es jetzt mit ihm zu ende geht. Und da war er schon geistig nicht immer ganz da. Versuch, niemandem die Hoffnung zu nehmen und lass alle an ihre positiven Gedanken glauben. Ich weiß, dass das unheimlich schwer ist, aber du schaffst das!
Vor allem, versuch so viel wie möglich bei deiner Mom zu sein, auch wenn du einfach nur ohne zu reden an ihrem Bett sitzt. Und versucht vor allem, dass sie viel zu Hause sein kann.
Wenn ihr am Mittwoch zum Arzt geht, wägt genau ab, was für deine Mom das Beste ist.
Von daher, versuch mit deiner Familie zu sprechen, dass ihr alles tun wollt, was deiner Mom hilft und das muss nicht unbedingt eine neue Chemo sein.
Liebe und traurige Grüße von Beate
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  #35  
Alt 12.09.2004, 20:03
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Liebe Beate,
danke für Deine Zeilen.
Natürlich werde ich nie gegenüber meiner Ma äußern, was ich denke. Ihr gegenüber bin ich immer gut drauf, wenn man das so sagen kann. Sie soll nicht merken, wie es in mir aussieht. Noch nicht!
Wir haben zwar schon Gespräche der einen oder anderen Art geführt, aber mehr so allgemein......
Ich hab nur Angst, weil es ihr nun von Tag zu Tag schlechter geht. Aber irgendwann musste es ja kommen. Wir hatten fast ein Jahr, in dem sie keine Schmerzen hatte und dafür bin ich dankbar.
Ich kann derzeit nicht all zu oft bei ihr sein, versuche es aber so oft wie möglich einzurichten. Mein Pa und mein Bruder haben jetzt noch zwei Wochen Urlaub und da ist sie nie alleine. Ich fahr ab und zu nach Arbeit mal hin, aber oft ist da großer Streß, weil sie wieder an den Tropf kommt und dann auch gleich einschläft. Heut wollte sie gar nicht, das jemand kommt. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe. Mit Pa hab ich lange telefoniert. Er ist auch sehr ratlos. Er sagt, sie schläft fast den ganzen Tag und das Reden strengt sie an. Aber sie wollte trotzdem kurz mit mir am Telefon schwatzen. Da war ich happy.
Mein Gott, was so ein Paar Worte anrichten......
Sie sagte, wir sehen uns ja am Mittwoch und da hat sie Recht. Sie soll sich ausruhen. Morgen muss sie wieder zum Urologen, das wird wieder eine harte Tour. Pa fährt sie hin. Er tut sehr viel, und ich hab Angst, dass er sich übernimmt.
Wir haben nun auch einen Pflegeantrag gestellt. Aber die Bearbeitung dauert sehr lang. Ich weis noch nicht, was wird, wenn Pa wieder arbeiten muss. Wahrscheinlich werde ich dann Urlaub nehmen, hab ja noch genug.
Ich werde am Mittwoch berichten, was der Doc gesagt hat. Ich denke, wir werden erstmal keine Chemo machen. Sie wiegt wohl derzeit grad mal noch 46 Kilo, und der Doc sagte damals, das sie wenigstens 50 wiegen sollte. Auch ihr Zustand ist sehr kritisch. Durch die Morphine hat sie starke Verstopfung und Schmerzen. Bekommt zwar Abführmittel, aber die helfen nicht.
Hast Du da Erfahrungen, was helfen kann?
So, das war es erst mal von mir.
Liebe Grüße von Anja
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  #36  
Alt 12.09.2004, 22:43
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Liebe Anja,
so war es bei meinem Mann auch, er konnte Tage nicht mehr auf die Toilette gehen. Es gibt nichts, was richtig hilft. Wir hatten Abführ- und Entwässerungsmittel, aber es war nicht das Richtige. Was bekommt deine Mom gegen die Schmerzen?? Verlangt bitte unbedingt Durogesic-Pflaster (sofern sie die verträgt), die helfen sehr gut. Und lasst euch nicht verrückt machen, von wegen Abhängigkeit! Mein Mann hatte zum Schluss 300µg/h, das geht auch. Das Schlimmste ist, wenn gegen die Schmerzen nichts mehr geht. Aber das ist bei jedem anders.
Wir hatten zum Schluß auch einen Pflegedienst, aber ich habe den Antrag viel zu spät gestellt.
Liebe Anja, ich denke fast jeden Tag an dich. Sei deinen Eltern eine Stütze, ich bin so froh, dass ich meine Kinder habe.
Liebe Grüße von Beate
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  #37  
Alt 13.09.2004, 00:08
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Hallo Anja,

ich habe mit meinem Vater immer nur solche Themen besprochen, die er zuließ. Er hatte bis wenige Tage vor seinem Tod Hoffnung und war an einem Endzeit/Sterbegepräch nicht interessiert.
Eine Woche vor seinem Tod als ich ging hielt er einmal meine Hand so fest er noch konnte sah mir in die Augen und sagte: "Bitte hilf mir wieder gesund zu werden." Diese Szene werde ich so lange ich lebe nicht vergessen. Ich denke man sollte den Kranken wenn er es so wünscht, helfen die Hoffnung zu bewahren.

Zu Krankheitsbeginn sagten wir auch immer "Dies und das machen wir wenn du wieder gesund bist" später sind wir dann umgeschwenkt auf "Das machen wir wenn es dir besser geht". Natürlich hat er selbst gemerkt wie seine Bauchwandmetastasen wuchsen und seine Leber immer größer wurde und über haupt die Krankheit trotz Chemo fortgeschritten ist. Aber er blieb immer zuversichtlich dass es irgendwann wieder besser wird.
Und dabei sind wir bis zum Ende eigentlich geblieben.

Aber da muss man eben abchecken, wie will es der Kranke ?

Ich habe trotzdem das halbe Jahr das uns blieb, genützt um alles Unausgesprochene was zwischen uns stand, behutsam auszuräumen, habe viel über die Vergangenheit gesprochen und wie dankbar ich ihm bin.

Ich war völlig im Reinen mit Ihm als er auf seine letzte große Reise gegangen ist und das ist bei aller Trauer ein wunderbares Gefühl. Weil eben absolut nichts zwischen uns stand konnte ich ihn gut losgelassen. Es ist nun 1 Monat her dass er gegangen ist und ich denke oft an ihn aber nicht voll Gram und Trauer sondern so wie man an jemand denkt der sehr sehr weit weg ist. So weit dass man eben dort nicht hinkommt.

Ich schicke dir viel Kraft.

Ciao
Friedl
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  #38  
Alt 26.11.2004, 16:13
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

An Claudia,
ich finde schon das es hier reingehört. Mein Vater ist
im Oktober 2004 verstorben. Und ich wäre froh gewesen
auf "manches" vorbereitet gewesen zu sein. Auch kann einem
"WISSENDEN" so schnell keiner (Ärzte) etwas vormachen.
Ich habe 8 Monate mit meinem Vater alles durchgemacht.
Man sagte ihm anfang September er solle in Kur!!!! NACH
BORKUM!! Ich habe die Kur sofort beantragt, er freute sich drauf es ging ihm da noch gut. WAS WAR= die haben die Kur solange hinausgezögert das er zwischenzeitlich verstarbt.
Ich habe noch keine AHB gesehen die 2 Monate auf sich warten lässt. Man wird leider sehr viel verkasperlt um es mal so zu sagen. Und da finde ich sollte man diese Themen hier auch
anschneiden.
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  #39  
Alt 26.11.2004, 18:26
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Ich weiß, daß kommt alles ein wenig spät, aber vielleicht hilft es anderen, die das hier lesen und sich ähnliche Fragen stellen, wir ihr...

Den Pflegedienst könnt ihr sofort beauftragen, ihr müßt nicht warten, bis die Krankenkasse eure Anträge bearbeitet hat!!! Die zahlen auch rückwirkend. Ihr müßt den Pflegedienst dann halt "nur" erstmal selbst bezahlen.

Gegen die Verstopfung bei Morphineinnahme hilft Bifiteral Sirup. Ruhig hoch dosieren... Der macht keinen Durchfall, sondern regt einfach nur die Darmtätigkeit an.

Über Abhängigkeiten braucht sich doch kein Mensch Gedanken machen, wenn die Lebenserwartung eh immer weiter sinkt. Lasst euch nicht einreden, daß ihr sterbenden Menschen keine süchtig machenden Präparate geben dürft!!!! Und bei den Durogesic Pflastern stellen sich manche Ärzte auch an, sie zu verschreiben, weil sie teuer sind (Ärzte haben ja nur ein bestimmtes Budget...), aber dann müßt ihr drauf bestehen. Lasst euch nicht irre machen.

Ich weiß, es ist schwierig, klar zu denken und sich durchzusetzen, wenn man in dieser Situation ist. Aber was anderes kann man denn noch tun?!

Ich hab all dies weinend gelesen, denn ich hab in so vielem das wiedererkannt, was gerade meiner Mutter und unserer Familie passiert ist... Tina
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  #40  
Alt 27.11.2004, 14:39
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Standard Was kann kommen, was kann ich machen....?

Hallo,
ich muß Tina beipflichten, was nützt es wenn der Kranke sich vor Schmerzen windet und er durch die Mittel süchtig wird ? Ja und, er wird eh sterben, so hart das klingt, und da ist es doch egal, hauptsache er kann schmerzfrei die letzen Wochen verbringen, den kein Mensch hat es verdient die Schmerzen auszuhalten !

Ich weiß mein Dad ist dort noch nicht angekommen, wir haben noch Hoffnung daß er ein paar Jahre noch vor sich hat, hoffentlich !

Aber wenn es soweit sein sollte, werde ich alles dafür tun, damit er keine Schmerzen erleiden muß und wenn er noch so süchtig werden sollte, den den Vorwurf würde ich mir nie machen wollen, hätte man doch mehr Schmerzmittel gegeben etc., nein niemals !!!!

Also versucht euch von den Ärzten nicht´s einreden zu lassen, das einzige was in der Situation zählt ist das der Pat. diese unerträglichen Schmerzen nicht erleiden muß, und wenn er die ganze Zeit nur pennt, ist doch egal, ich rede jetzt als Arzthelferin und weiß aus Erfahrung( von Patienten ) das da manche Ärzte eher ein bischen vorsichtig sind, ist aber in dem moment wurscht.

Entschuldigt die harten Worte, und ich bin total entsetzt und gelähmt von dem was ich hier gelesen habe, den ein leichter Weg wird es nicht, aber vor der Warheit die Augen zu verschließen bringt ja auch nicht`s, leider. Wenn man mal in andere Länder schaut wie dort mit dem Tod umgegangen wird dort ist es für die Menschen bestimmt auch nicht leichter, aber sie gehen anders damit um und ich finde besser.

Es muß aufhören daß es bei uns ein Tabuthema ist, den damit ist keinem geholfen, weder den Betroffenen noch den Angehörigen, und vor allem jedem steht der Weg mal bevor, das bringt leider die Menschheit so mit sich, leider bringt sie auch diese heimtückischen Krankheiten wie Krebs, Aids etc. mit sich und man ist machtlos dagegen, und wenn ich in den Zeitungen lese die Ärzte haben endlich ein Mittel gefunden den Krebs zu heilen, dann lache ich verbittert innerlich, den irgendwo sind den Menschen die Hände gebunden und vor allem meinem Dad wird es nicht mehr helfen, den bis es dann mal auf den Markt kommt werden noch jahrzehnte vergehen !!!

Traurige Grüße

Petra

Ich hoffe ich habe niemanden auf die Zehen getreten und wenn tut es mir leid, war nicht meine Absicht, aber ich habe Angst wenn es dann mal soweit sein sollte, ich weiß nicht ob ich die Kraft haben werde.
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