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  #1  
Alt 02.09.2011, 22:05
asj asj ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Die "Schadenfrohen" hab ich bewusst ausgelassen. Die sind es nämlich am allerwenigsten wert, dass man sich um sie Gedanken macht. Außerdem hatten sie vermutlich sowieso eine Abneigung gegen mich und wissen einfach nicht, was sie da erzählen.

Ehrlich gesagt, ich hatte mir sogar Sorgen gemacht jemandem hier auf die Füße zu treten mit meiner ruppigen Einstellung. Andernortens unter Krebspatienten und deren Angehörigen bin ich durchaus auf die Einstellung getroffen "Solange man noch nicht auf der Palliativen liegt, lässt sich sowas leicht sagen". Und auf andere Patienten zu treffen, die ihre Krankheit s u b j e k t i v besser meistern, macht manchem sogar ein schlechtes Gewissen.

So gesehen hoffe ich, dass ich manchem (stillen?) Mitleser trotzdem etwas Mut machen konnte.
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  #2  
Alt 03.09.2011, 11:29
eda.2653589 eda.2653589 ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Zitat:
Zitat von asj Beitrag anzeigen
Die "Schadenfrohen" hab ich bewusst ausgelassen. Die sind es nämlich am allerwenigsten wert, dass man sich um sie Gedanken macht.
vielleicht nicht. Aber wenn es Leute sind, die in der einen oder anderen Form Macht über den Krebspatienten haben (Chef, Kollegen, Vereinsvorstände ...), wird man nicht umhin kommen, sich mit deren Einstellungen zu beschäftigen.

Viele können das nicht nachvollziehen, wie es ist, mit Krebs im Beruf, Karrieredruck usw. Das durchschnittliche Erkrankungsalter für Krebs liegt ja in der Nähe des Rentenalters. Das ist aber verdammt weit weg, wenn man in den 20ern erkrankt.

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  #3  
Alt 04.09.2011, 00:27
asj asj ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Hallo!

Studium + Krebs mache ich auch gerade durch. Das Verständnis bei Dozenten und Mitstudenten ist da, und ich hab aufgrund der Modalitäten wenigstens Zeit zum Lernen (keine Parties).

Dass es für Berufstätige bei uneinsichtigen Chefs noch schwerer ist, sehe ich ein. Aber da sollte doch was zu machen sein, etwa über den Betriebsrat.
Und wenn nicht - auch wenn sich das leicht dahersagen lässt - sollte man sich ab einem gewissen Grad auch fragen, ob man für so einen Chef noch arbeiten will.
Gehässige Kollegen? Drauf gesch*****. Andere Gestalten in der Freizeit? Drauf gesch*****. Es ist Dein Leben, und Du entscheidest, was Dir nahe geht und was nicht. Und wenn es zu nahe geht, gilt dasselbe wie oben - warum sollte man sich in einem Verein engagieren, in dem man so behandelt wird?

Alles Gute!
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  #4  
Alt 04.09.2011, 01:14
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Hallo asj,

du hast mit vielem, was du schreibst, sicher recht, aber von Chefs und Kollegen und was die über einen denken, ist man leider doch sehr oft abhängig, ganz einfach, weil man das Geld zum Leben verdienen muß und wenn man wie ich schon um die 50 ist und schon mal Krebs hatte, findet man nicht mal so eben eine neue Stelle.......Betriebsrat gibt es in kleineren Firmen nicht (z.B. Arztpraxis). Es ist schon manchmal ein Dilemma, man weiß, dass der ganze Stress einem nur schadet und kann nichts ändern. Ich bin nach meiner ersten Krebserkrankung mit 43 entlassen worden. Bei der letzten Praxis, in der ich bis kurz vor meinem Rezidiv ( mit 50) gearbeitet hatte, gabs ständig Generve mit einer Kollegin und einer Chefin (die andere war O.K.) und ich denke, dass das auch zum Rückfall beigetragen hat, aber ich hab nichts anderes gefunden.........

Liebe Grüße

Petra
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  #5  
Alt 04.09.2011, 02:08
asj asj ist offline
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Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Ausgerechnet ein Arzt bringt dafür kein Verständnis auf* ?!

Das tut mir leid. Wie gesagt, ich will niemandem mit meiner ruppigen Einstellung auf den Schlips treten.

*Zahnärzte ausgenommen.

Alles Gute!
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  #6  
Alt 04.09.2011, 08:22
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Cool AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

@all


es ist tatsächlich sehr lehrreich, wie viele Ansichten und Erlebtes hier im Forum zu o.a. Thema berichtet werden :

Euch allen alles Gute

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse
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  #7  
Alt 18.09.2011, 09:39
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Beiträge: 3.389
Standard AW: Anteilnahme oder Neugier der Mitmenschen

Liebe Bienie


Du hast ein Musterbeispiel geschildert - s o sollte es sein.

In kleineren Betrieben (Arztpraxen etc.) die keinen Betriebsrat haben, sind die von Dir geschilderten Krisensitzungen sicher eine gute Lösung.

Die Frage sei aber erlaubt: Wie wäre es verlaufen, wenn Du nicht so tüchtig und beliebt wärst

Oder - Du wirst nur von Einigen als beliebt und tüchtig eingeschätzt, aber 2 oder 3 Leutchen "mögen" Dich nun doch nicht

Deine Schilderung sagt dann vielleicht aus: Betroffene seien vollkommen abhängig vom Wohlwollen der KollegInnen .


Ich habe nach meiner Diagnose sehr faire Vorgesetzte und KollegInnen vorgefunden, weiß allerdings nicht, wie sie sich auf Dauer verhalten hätten, wenn ich nicht in die SchwerbehindertenAltersRente gegangen wäre....
Immerhin ging es mir in den vergangenen 8 Jahren ja auch immer mal "nicht so toll" und ich hätte dann vielleicht mehr als einmal eine Vertretung benötigt.....

Allerdings ist das bei mir pure Spekulation; bei meinem früheren Arbeitgeber (weit über 300 Angestellte in Hauptstelle und Filialen) ist mir noch nie unfaires Verhalten aufgefallen - das kann ich als ehemaliges Personalrats-Mitglied beurteilen


Dir, liebe Biene, und natürlich allen Betroffenen wünsche ich weit über die Therapie hinaus wohlmeinende Mitmenschen

privat und am Arbeitsplatz

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse
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