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Alt 26.06.2008, 13:17
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 844
Standard Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Hallo,

an dieser Stelle zuerst ein herzliches Dankeschön für all die vielen nützlichen Infos, die ich in diesem Forum schon bekommen konnte. Ich habe mich zu diesem Beitrag entschlossen, weil ich hoffe, damit meiner Angst einen Kanal zu geben. Und vielleicht gehört der Beitrag dann irgendwann zu den positiven Erfolgsgeschichten.

Vor 5 Wochen wurde bei meinem Vater im Pankreaskopf ein Tumor von 4-5 cm entdeckt. Beim Einsetzen eines Stents in den Gallengang hatte es Probleme gegeben, die eine weitere Diagnose erschwerten. Mittlerweile gibts aber keinen Zweifel mehr, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt.

Gestern hatte mein Vater einen Termin in Bochum bei Prof. Uhl. Zu unserer Erleichterung sagte er nach Betrachtung der vorliegenden CT-Bilder, dass eine OP möglich und sinnvoll ist. Nach allem, was ich gelesen habe, ist das doch ein positives Signal und eine gute Chance. Die OP soll in 2,5 Wochen stattfinden.

Problem ist: die CT-Bilder sind 5 Wochen alt. Hier sind noch keine Auffälligkeiten in der Leber zu sehen. Nach Aussagen des letzten Arztes sind auf den aktuellen Bilder aber "dringende" Hinweise auf Lebermetastasen zu erkennen. Aber die neueren Bilder lagen gestern leider nicht vor.

Jetzt habe ich so viele Fragen/Ängste, die mir (verständlicherweise) keiner beantworten kann.
Kann sich in den dann bis zur OP vergangenen 7 Wochen so viel verändern, dass eine OP dann doch nicht mehr durchgeführt werden kann? Können in 7 Wochen so viele Metastasen entstehen, dass die verlorenen 7 Wochen ausschlaggebend waren?

Seit 5 Wochen sind mein Mann (für mich die größte denkbare Hilfe) und ich an den Wochenenden bei meinen Eltern vor Ort (ca. 150 km). Am letzten Wochenende erstmalig nur von Samstag bis Sonntag. Bis zur OP sinds nun noch drei Wochenenden, von denen wir evtl. das nächste Wochenende mal nicht fahren wollen. Auch wenn ich überzeugt bin, dass dies notwendig und gut ist, habe ich doch schon jetzt ein schlechtes Gewissen. Und die Angst, ein Wochenende nicht zu nutzen. Die Sorge, nicht genug da zu sein.

Ich habe für meinen Papa die Aufgabe übernommen, mich schlau zu machen und zu informieren und ihm bei Bedarf ggfs. Tips (z.B. Bochum) und wichtige Hinweise zu liefern (er möchte sich nicht zu tief mit der Diagnose und den Folgen auseinander setzen, was ich respektiere). Außerdem möchte er mit mir einen Fahrplan aufstellen, für die Zeit, in der er evtl. nicht mehr da ist. Bislang klappt das gut, weil ich es meist schaffe, dass Gelesene/Gehörte/Gesehene emotional nicht mit meinem Papa zu verbinden. Was passiert nur, wenn ich das nicht mehr schaffe?

Mein Papa hat mich auch gebeten, mich um meine Mama zu kümmern. Er hat so Angst um sie. Seit dem letzten Wochenende haben meine Mama und ich einen Weg gefunden, miteinander über den BSDK zu reden. Ich versuche ihr immer zu sagen, dass Information helfen, sich auf die nächste Zeit vorzubereiten und damit besser für den Papa dasein zu können. Verusche ihr zu helfen, möglichst einen entspannten Alltag bis zur OP zu leben. Im Moment funktioniert das auch gut. Nur wenn die Verzweiflung meine Mutter überrennt fühle ich mich hilflos, dann bröselt mein eigener Schutz (s.o.).

Und dann kommt doch immer wieder die Hoffnung, dass doch alles gut wird, das alles vielleicht doch noch nicht so schlimm ist.

Danke für Euer offenes Ohr!
Kirsten.

Geändert von Kirsten67 (08.07.2008 um 17:30 Uhr)
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