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  #16  
Alt 29.03.2010, 15:08
Auntie Little Auntie Little ist offline
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Standard AW: MRT und PET sehr unerfreulich...

Hallo Jürgen,

wollte mal hören wie's bei Dir ausschaut.
Hoffe es geht Dir den Umständen entsprechend gut.

Liebe Grüße
Birgit
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  #17  
Alt 29.03.2010, 19:20
Nietzsche Nietzsche ist offline
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Standard AW: MRT und PET sehr unerfreulich...

Hallo Nicole und Birgit!

Endlich habe ich mich mal wieder dazu aufgerafft den Laptop hochzufahren...
Diese Müdigkeit ist derzeit mein größtes Problem...tagsüber total müde und abends nicht einschlafen können...da liege ich dann Stunden rum und wälze negative Gedanken im Kopf...und mich im Bett von rechts nach links...nun bekam ich ein anderes Medikament zum Schlafen...aber daraufhin war ich dann tagsüber noch müder...jetzt versuche ich mal wieder ohne Schlaftabletten und Co. zu schlafen...
Mitte April sind meine sechs einhalb Wochen Bestrahlung rum...dann gönne ich mir eine kleine Verschnaufspause und bin dann in Konstanz am Bodensee zur Anschlußheilbehandlung...da war ich schon mal...es ist dort um einiges erträglicher als in einer Akutklinik...und sie liegt direkt am See...
Und danach werden wir wohl mal schauen müssen, was die Bestrahlung nun gebracht hat...

Ich wünsche Euch frohe ostern und alles Gute!
Liebe Grüße, Jürgen
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  #18  
Alt 01.04.2010, 09:26
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: MRT und PET sehr unerfreulich...

Liebe Jürgen,

ich lese des öfteren noch mit im Krebskompass, schreibe aber nicht mehr ganz so häufig.

Deine Geschichte rührt mich aber wieder. Viele Menschen wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht und sind am jammern, wenn sie einen Schnupfen haben. Ich habe schon sehr viel mit wirklich ernsten Krankheiten zu tun gehabt und auch durch ein Glioblastom meinen Papa 2008 verloren. Da gehen mir solche Jammerlappen soetwas von auf den Nerv, das kann man sich gar nicht vorstellen...

Es ist toll, wie Du das alles durchstehst und in die Zukunft blickst. Positiv ist für Dich, wenn Deine Behandlungszeit um ist, ist es laut Kalender "Sommer",
eine Zeit, die Dir gut tun wird und Auftrieb geben wird.

Mir fällt auf, dass Du nie von Angehörigen oder Freunden erzählst. Bist Du alleine mit Deiner Situation? Ein Psychologe ist sehr sinnvoll, aber jemanden, der einem noch näher steht, der kann einem -glaube ich- noch besser helfen...
Und denke bitte nicht, man darf die Familie nicht mit der ganzen Krankheit belasten, denn so ist es nicht...

Also, ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und das die Sonne besonders für Dich scheint.

Petra
__________________

In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


**
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  #19  
Alt 01.04.2010, 09:46
Schlenkerbein Schlenkerbein ist offline
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Standard AW: MRT und PET sehr unerfreulich...

hallo lieber jürgen, ich bin durch zufall hier her gestossen und hab mich mal umgesehen hier, ich habe leider garkeine ahnung über diese krebsart....
trotzdem wollte ich dir alles gute wünschen nd dir ein frohes osterfest senden, hoffe das deine müdigkeit bald wieder besser wird.....

lass es dir gut gehen....

__________________
ѕтöre deιɴeɴ ғeιɴd weɴɴ er rυнeɴ wιll, нιɴdere ιнɴ zυ eѕѕeɴ, weɴɴ er ɢυт мιт ɴαнrυɴɢѕмιттelɴ verѕorɢт ιѕт..

weɴɴ deιɴ ɢeɢɴer нιтzιɢeɴ ɢeмüтeѕ ιѕт, dαɴɴ verѕυcнe ιнɴ zυ reιzeɴ. weɴɴ er ѕιcн ѕαммelɴ wιll, dαɴɴ ɢöɴɴe ιнм ĸeιɴe rυнe. weɴɴ ѕeιɴe ĸräғтe ɢeвüɴdelт ѕιɴd dαɴɴ тrαcнтe ѕιe zυ zerѕplιттeɴ...
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  #20  
Alt 01.04.2010, 09:47
Schlenkerbein Schlenkerbein ist offline
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ach so hab was vergessen, ist nietzsche dein nachname???

meiner ja
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  #21  
Alt 01.04.2010, 12:25
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Hallo Jürgen,
bald hast Du es geschafft! Ich hoffe in Konstanz wirst Du wunderschönes Wetter haben und Dich dann richtig erholen.
Meinen Mann hat die Bestrahlung auch so unglaublich geschafft. Er war total müde und hat dauernd nur noch geschlafen.
Inzwischen geht es ihm aber sehr gut und ich hoffe das wird bei Dir dann auch bald wieder der Fall sein.
Halte weiter gut durch!
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #22  
Alt 06.04.2010, 21:23
Nietzsche Nietzsche ist offline
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Hallo Nicole und Petra, Herr (oder Frau??) Nietzsche!

Nee, nee...ich bin zwar auch ein wenig philosophisch veranlagt, aber mein Nachname hat es (bisher) nicht zu sooo einer Bekanntheit gebracht wie Nietzsches. Mein Nick ist so nur eine Erinnerung an meine Studiumszeit...

Nachdem ich über Ostern auf das Klinikessen verzichten mußte (zum Glück ist mein Appetit eh zur Zeit sehr gering), bin ich heute wieder zur Klinik gefahren...ich glaube ich gebe da im Zug einen lustigen Anblick: durch die Bestrahlung habe ich auf der Stirn einen rot-braunen Streifen wie nach einem Sonnenbrand, die Haut pellt sich auch schon...ober- und unterhalb davon ist die Haut viel heller. Sieht aus wie ein Stirnband...

Also so alleine, wie es hier vielleicht anklang, bin ich nicht. Meine Schwester begleitet mich zu allen Sprechstunden in Kliniken und den Untersuchungen (MRT/PET), und glücklicherweise ist sie ein wenig vom Fach und vertritt so sehr gut meine Interessen...sie ist von daher also eine sehr große Hilfe für mich und kann mit Ärzten auch ganz anders umgehen als ich...

Sie wird sicherlich wissen, vielleicht deutlicher als ich, wie es um mich bestellt ist...meine Eltern kennen wohl auch gewisse Fakten...aber über meine innersten Gedanken, Gefühle, Ängste usw. konnte ich mich da bisher nicht äußern...das mache ich eben außerhalb bei einer Psychologin...ich möchte niemanden aus meiner Familie weinen sehen. Ich fürchte daß kommt noch früh genug...

Was Freunde oder Bekannte anbelangt...das ist leider eine unangenehme Seite dieser ganzen chose...ich habe neue hinzugewonnen...und alte verloren...
Ich glaube man sollte sich niemandem aufdrängen...was ich auch nicht getan habe...ich bin die letzten zwei Jahre viel durch Frankreich gereist und habe dort in Jugendherbergen viele kennengelernt...früher oder später gelangt man im Gespräch dann an dem Punkt an, an dem es darum geht, was man denn so "macht", also arbeitet...scheinbar definiert sich alles dadurch...je nach Interesse der anderen sage ich dann, ich mache nichts (mehr)...sei berentet...wenn das Interesse dann aber weitergeht, decke ich eben meine Krankheit auf...aber ich trage sie nicht auf meiner Stirn tätowiert und dränge auch niemanden meine Email- und sonstigen Adressen auf...von manchen, die mir ihrerseits anboten, in Kontakt zu bleiben, habe ich dann allerdings immer wieder über kurz oder lang nichts mehr gehört...
Aber es gibt auch Ausnahmen...ich habe auch sehr belastbare Beziehung aufbauen können...aber auch da dränge ich meine Probleme nicht in den Vordergrund und versuche keinen Anlaß zu geben, den Kontakt zu mir abzubrechen...denn nicht jeder scheint mit so einer Situation wie der meinigen (unsrigen) umgehen zu können... Dann schließen sie eben den Entschluß, ohne Kommentar zu verschwinden. Da gehört schon was dazu...leider kann ich gerade jetzt zwei Bekannte abschreiben, die ich schon über zehn Jahre kannte...

Ja, wenn ich am Bodensee bin, blüht schon alles und es ist schön warm...als ich das letzte mal da war, war es ziemlich kalt...und die Bäume waren ohne Blätter...und ich werde auch aufblühen: von der Akutklinik mit Zweibettzimmer in eine Rehaklinik mit Einbettzimmer...so werde ich langsam wieder an die Zivilisation gewöhnt und kann danach wieder ins Leben entlassen werden

Nun habe ich aber genug philosophiert!
Machts gut!
Liebe Grüße, Jürgen
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  #23  
Alt 08.04.2010, 08:06
Auntie Little Auntie Little ist offline
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Lieber Jürgen,

freue mich auch wieder von Dir zu lesen.

Schön, dass Deine Schwester Dich so unterstützt.

Thema Freunde.... ist ohnehin ein schwieriges Thema. In solchen Situation stellt sich heraus, wer die wirklichen Freunde sind. Die Anderen kann man eh vergessen.

Ich habe es mittlerweile zum Glück gelernt, dass "Freundschaften" so dermaßen schnell an Kleinigkeiten zerbrechen, dass ich mich gut selbst schützen kann.

Schön, dass Du Deinen Humor behalten kannst (Stirnband).

Drücke Dir von Herzen die Daumen, dass es bald wieder steil bergauf geht.

Liebe Grüße
Birgit
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  #24  
Alt 08.04.2010, 10:01
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Lieber Jürgen,
bald hast Du es geschafft! Ich beneide Dich richtig um die Zeit am Bodensee. Das wird um diese Jahreszeit bestimmt wunderschön!
Tja, was Freunde angeht... das ist ein schwieriges Thema. Mein Mann hat Glück. Er hat nur wenige, sehr gute Freunde und die kümmern sich rührend um ihn, das muss ich wirklich sagen.

Aber auf meiner Seite gibt es schon auch einige, die sich nie wieder gemeldet haben, oder nie auch nur mit einem Wort nachfragen wie es uns geht. Das finde ich dann schon sehr traurig. Ich muss aber selbst gestehen, dass ich vermutlich ohne die Krankheit meines Mannes, auch jemand wäre, der sich zwar nicht zurückzieht, aber doch eine große Scheu hätte den Kranken auf die Krankheit anzusprechen. Aus Angst ihm zu nahe zu treten oder irgendwelche Wundern aufzureißen. Ich weiß aber jetzt aus unserer Erfahrung, dass man sich wirklich freut, wenn die Menschen Anteilnahme zeigen und sich erkundigen. Heute würde ich also ganz anders reagieren.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #25  
Alt 08.04.2010, 15:20
teich1 teich1 ist offline
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Hallo Jürgen,

schön, dass Du nicht alleine bist. Das mit den Freunden ist so eine Sache.
Bei meinem Papa sind manche Verwandte nicht zu Besuch gekommen (mein Papa war zu Hause), weil sie den Anblick nicht ertragen konnten. Wahrscheinlich seinen und unseren nicht... Aber ich weiß auch, wie schwierig es ist, bei dem Kranken zu sein. Ich saß stundenlang am Bett bei meinem Papa, aber geredet haben wir kaum. Er nicht, weil er nicht mehr konnte, ich nicht, weil ich nicht wußte, was ich hätte sagen sollen. Wir haben nur Händchen gehalten, aber das hat er gespürt und meine Hand immer gedrückt.
Manchmal musste ich wegschauen, denn mein Papa hat einen immer ganz intensiv angeschaut, so als wenn er wußte, dass er das Bett nie wieder verlassen wird, und dann stiegen mir die Tränen in die Augen, denn das sollte er nicht sehen. Wie Du auch sagst, er sollte nicht sehen, welchen Kummer seine Erkrankung uns bereitet und er hat uns nicht gezeigt, als er noch konnte, was für Schmerzen er hatte und was für Ängste er durchstand.

Das Problem ist heutzutage auch mit Freunden, man hat selber viel um die Ohren, alles andere ist wichtiger (ich sehe es schon, wenn man mal mit alten Freunden sich treffen will; macht man nicht Anfang des Jahres einen Termin, kommt nie etwas zustande). Irgendwie lebt jeder für sich und in seinem Leben. Darum ist Außenstehenden auch nicht bewusst -weil sie nunmal nicht viel mitbekommen- wie gefährlich manche Krankheiten sind, welche Ausmaße sie nehmen können, was der Betroffene und die Angehörigen durchmachen und wie wichtig dann eine Freundschaft wäre... Man weiß allgemein: Krebs ist schlimm, aber solange man nicht selber oder ein ganz naher Angehöriger betroffen ist, ist die Realität sehr weit weg....(gerade Krankheit und Tod, man geht nie davon aus, dass es einen selber treffen könnte).

Wie Du schreibst, hast Du schon Einiges von der Welt gesehen. Das ist toll, jeder sollte das machen, wozu er sich berufen fühlt...

Also, für heute alles erdenklich Gute und vielleicht denken alle Leute auch nur mit Deinem "Stirnband", dass Du im Skiurlaub warst und irgendwie die Mütze falsch aufhattest.....

Dir alles erdenklich Gute und schöne Grüße

Petra
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In liebevoller Erinnerung
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Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
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Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
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  #26  
Alt 10.04.2010, 08:53
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Rosalisa Rosalisa ist offline
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Hallo Jürgen!! Du hattest gestern Geburtstag!!?
Herzlichen Glückwunsch!!! Ein schönes neues Lebensjahr wünsche ich Dir!!

Wenn auch nachträglich, habe es gestern leider verpasst.
Wann geht es los nach Konstanz? Ich wünsche Dir alles Gute!!
Lieben Gruß
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  #27  
Alt 13.04.2010, 21:04
Nietzsche Nietzsche ist offline
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Hallo Rosalisa und Petra, Andorra97, Birgit und Auntie Little!!!

Schön, daß ihr mich hier wieder empfangt!!!

Nun bricht meine letzte Woche an, und im Rückblick auf die erste Woche erkennt man doch, wie man sich so stimmungs- und kräftemäßig verändert hat...tagsüber schlafe ich mittlerweile gut ...aber nachts...

Hm, Rosalisa...Du gibts mir Rätsel auf... ich und ein Jahr ÄLTER??? Wo glaubst Du an solch brisante Daten gekommen zu sein...ich pflege es allgemein nicht, sensible Daten dieser Art bekannt zu geben noch mit meinem Alter anzugeben oder sogar mitzuteilen, daß ich mich nun in der Tat um gefühlte drei Jahre jünger fühle...die Feier war ganz nett, im kleinen Kreis von Familie und Bekannten. Blöd nur, daß sie in der Klinik ihren Anfang nahm! Vielen Danke für die Glückwünsche!

Ja, nachdem ich mir das Leben und die Welt seit Auftreten der Krankheit mit so etwas wie einem Blick von der anderen Seite des Lebens ansehen kann, hat sich meine Einstellung dem Leben gegenüber radikal geändert. Vor allem materielle Interessen sind in den Hintergrund getreten und ganz verblaßt...oder mußten dies, da die Grundsicherung einen eh nicht mehr sehr vermögend werden läßt...und man sich von Vermögen nicht in jedem Fall wieder gesund kaufen kann...in gewisser Hinsicht ist dies eine heilsame Erkenntnis.

Erhält jemand am Arzttisch sitzend von jetzt auf gleich eine vernichtende Diagnose übermittelt, von der man nie ausgegangen war, daß sie einen auch mal selbst betreffen könnte, fällt man sicher in ein tiefes Loch, hat nichts, an dem man sich festhalten kann und vieles, was einem mal viel bis alles bedeutete, hat plötzlich mitunter jeglichen Wert verloren...
Was nützt noch ein angenommenes Haus in Südfrankreich, wenn man es nicht mehr abbezahlen kann, der Ferrari, wenn man ihn nicht mehr fahren darf, und der akademische Grad, an dem man sein halbes Leben lang gearbeitet hat? (der muß selbst noch in der Sterbeanzeige herhalten...am liebsten würde man seine gesamten irdischen Errungenschaften mit ins Jenseits oder sonstwohin nehmen...aber sie enden schlußendlich in einer Zeitungsanzeige...vielleicht lasse ich mich einfach nur als "Mensch" titulieren, wenn es mal soweit ist...klingt bescheiden...aber fast schon wieder provozierend...aber das werde ich anderen überlassen...)

Manchmal könnte man denken, das Leben sei eine Einbahnstraße: im Kindergarten schon Englischunterricht, auf weiterführenden Schulen mindestens 1 Instrument erlernen, 2 Schulklassen überspringen und einen Auslandsaufenthalt...Dasselbe gilt fürs Studium...also: mein Haus, mein Boot, meine Pferde, höher, schneller, weiter. Und die Parteien werben mit "Reichtum für alle", "Deutschland kann noch mehr"...und "Leistung muß sich wieder lohnen"...Amen....und schon ist man glücklich und zufrieden...
Aber es wird keinem vermittelt, in was oder wie man Halt finden kann, wenn eine Krankheit einem von jetzt auf gleich alles raubt, für was man bisher gelebt hat, was man sich aufgebaut hat...

Es wird wohl nur die Familie/Erziehung vermitteln können, wie man selbst wieder Halt findet, wenn einem die Krankheit manches nimmt...und sie kann helfen begreiflich zu machen, wie man mit Menschen umgeht, denen es so ergangen ist...ein wenig Aufklärung wäre von Nöten...

Schluß nun mit meiner kleinen "Kapitalismuskritik" (kritisieren gäbe es mehr)...aber manchmal muß ich mir immer wieder solche Gedanken machen...

Ja, meine Familie ist das wichtigste...aber noch sind nicht alle eingebunden. Meine Nichte und mein Neffe...meine Schwester will sie wohl noch schützen...vor mir? Immer wenn ich in Kliniken lag, mußte ich runter ins Café kommen und dann hieß es: ich mache da Urlaub...und das konnte schon mal zwei Monate am Stück sein...Für die beiden muß ich der ewige Urlauber sein...natürlich kann und ich will ich meine Schwester nicht dazu bringen, zur Überbringerin einer Hiobsbotschaft zu werden. Und an mir ist es auch nicht, Kinder aufzuklären...ich werde das Thema mal ansprechen...sie fragen, wie das weitergehen soll...
Meine knappe Handvoll Freunde im Hintergrund sind nicht zu verachten...so kann ich einer Krankheit schon sehr bestimmt entgegentreten...

So, ich werde nun mal langsam beginnen, mich vor der schlaflosen Nacht zu fürchten...

Alles Gute und liebe Grüße, Jürgen
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  #28  
Alt 14.04.2010, 23:21
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Rosalisa Rosalisa ist offline
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Moin Jürgen!!
So was....da habe ich dir also ein Rätsel aufgegeben.
Und hast schön die Nacht durch geraten und überlegt???
Damit Du besser schläfst kommt hier die Lösung:
Du hast deinen Geburtstag im letzten Jahr in chris' Thread erwähnt, ist mir wieder eingefallen und es war nicht zu spät zum Gratulieren.
Hoffentlich hast Du am Bodensee so schönes Wetter wie wir hier im Norden.
Sonne satt den ganzen Tag...???

Es ist wirklich schwierig mit Kindern über ernste, bedrohliche Dinge zu reden, da kann ich deine Schwester gut verstehen. Man möchte den Kindern nicht die heile Welt kaputt machen, ihnen keine Angst machen und ihnen nie weh tun. Aber die Beiden wissen doch dass du krank bist oder?? Sie müssen ja nicht genau wissen wie es um dich steht. Unsere Kinder wussten was los ist und sie haben immer Antworten auf ihre Fragen bekommen. Oft kamen auch keine Fragen...dann war es ok für sie.

Materielles ist nett aber nicht wichtig, nur Beiwerk des Lebens. Was wirklich wichtig ist, lernen die meisten Menschen leider erst zu erkennen, wenn das eigene Leben komplett auf den Kopf oder in Frage gestellt wird. Wenn man jedoch gelernt hat, was wirklich wichtig ist, gelangt man in den Zustand der Zufriedenheit, Ruhe und Stärke. So habe ich es erlebt. Es ergeben sich völlig neue Sichtweisen auf viele Dinge im Leben.

Einen lieben Gruß
rosa
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  #29  
Alt 16.04.2010, 14:58
teich1 teich1 ist offline
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Hallo Jürgen,

ich kann Dir aus persönlicher Erfahrung auch sagen, dass die Gesundheit das Wichtigste ist. Man weiß es leider nicht zu schätzen. Mit 36 ist mein Mann an drei schwarzen Melanomen erkrankt, Zwei Jahre später hatte er einen Tumor im Nacken in der Wirbelsäule im Nervenkanal, wo man nicht wusste, ob er ohne Lähmungen aus der OP kommt, aber alles ist gut verlaufen. Bis heute hatte er Gott sei Dank Ruhe, aber diese Gefühle in diesen Zeiten.

Danach hat man bei mir Hautkrebs festgestellt, aber -nur Level I- und 2008 ist mein Papa innerhalb von fünf Monaten an einen Gehirntumor gestorben.

Ich kann Dir sagen, wir wissen, was Gesundheit bedeutet. Weiterhin kann ich Dir sagen, im Nachhinein vergisst man - Gott sei Dank- auch ziemlich schnell die Strapazen und das Leben ist dann wieder schön. (Natürlich ist der Tod meines Papas nicht so einfach zu verkraften...).

Aber was ich Dir sagen will, später kommt einem das alles so weit weg vor und ich wünsche Dir, dass Du schnell in diese Phase kommst, wo Dein Leben wieder normal weiterläuft....

Alles Liebe

Petra
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  #30  
Alt 21.04.2010, 19:23
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Salut aleyna, rosa, Petra!

Endlich bin ich wieder in meinem eigenen Zimmer...und muß dieses mit keiner fremden Person teilen...

Ich bin heute ziemlich geschafft...wir waren bei *kea einen Schrank kaufen, und alles was dazugehört: Regalbretter, Schubladen, was für die Verstauung von Hemden und Hosen...das alles in die Wohnung hochzuschleppen war anstrengend...aber es wird sich lohnen: der Schrank ist todschick und heißt beruhigend: PAX...mittlerweile ist mein Zimmer sogar in drei Farben angestrichen: helles Grün, dunkles Grün, Zitronengelb...das wurde alles während meiner Abwesenheit erledigt...jetzt warte ich noch auf eine Couch, die ich schon bestellt habe...schon bald sieht es bei mir dann endlich mal gemütlich aus...und ich fühle mich bestimmt wohler in den eigenen vier Wänden...

Hm...bei mir hat das mit dem Glauben an Gott wohl nicht so recht geklappt...obwohl ich Meßdiener usw. war und auch Kirchen weiterhin besuche...ein Glaube hat sich dennoch nie eingestellt...Wie ist das so, zu glauben? Beschreib mal, aleyna...aber irgendwie fühle ich nichts und habe auch keine Gewißheit...es ist glaube ich eher Angst oder die naive Ansicht, daß es nicht schaden kann, vorsichtshalber mal abends ein Vaterunser zu beten...man kann ja nie wissen, wo man nach dem Tod landet...ich glaube allerdings nicht, daß wir als Menschen durch unser Handeln oder dem Wechseln von einer Religion zur anderen einen so großen Einfluß darauf nehmen können, wie es nach dem Tod mit uns weitergeht. Ich denke, daß unser aller Weg vorbestimmt und einheitlich ist bzw. wir alle nach dem Tod "am selben Ort landen" werden...egal ob wir nun Buddisten, katholisch, evangelisch oder Moslems sind... Lassen wir uns überraschen und zerbrechen wir uns nicht den Kopf...wenn das so einfach wäre...manchmal habe ich mehr Angst vor dem was nach dem Tod kommt als davor, was mich in Zukunft noch im jetzigen Leben bis zum Tod erwartet...in den letzten Wochen habe ich im Rückblick auf dieses Leben entschieden, daß mir eigentlich ein Leben reicht...ich möchte kein neues, schließlich gibt es zu viele Variablen und keine Gewißheit, daß es ein gutes oder zumindest besseres Leben wird...und dann könnte es auch noch schlimmer werden...diese Ängste oder Überlegungen klingen vielleicht ein wenig naiv...aber laut Aussage des Klinikpsychologen sind sie durchaus berechtigt! Zumal ich als passionierter "Domian"-Seher auf WDR oftmals in dieser Sendung höre, daß die Möglichkeit der Wiedergeburt Angehörigen Verstorbener ein Trost ist...aber da kann ich nicht zustimmen...ich denke es wäre gut, wenn der Tod ein Schlußstrich sei und alles vergessen wäre...einfach vorbei, in Wohlgefallen aufgelöst...

Mein Klinikpsychologe hat mir die letzten Wochen zur "Hausaufgabe" gemacht, über ein mögliches neues Leben nachzudenken, also: wie das aussehen solle, was ich anders oder überhaupt machen würde...ich fand, daß das keine schöne Aufgabe war...ich habe mit meinem jetzigen Leben ja noch genug zu tun (und hoffentlich noch lange)...aber vielleicht wollte er ja auch nur ausloten, was ich mir denn so wünsche und dann herausfinden, was davon ich noch in diesem Leben realisieren könnte...who knows...

Petra...es gibt Kraft zu hören, daß es trotz allem Leid auch wieder besser werden kann...mit Hautkrebs kenne ich mich nicht aus...ich hoffe, daß es Dir weiterhin gut geht...

Also nach meinem Wissen wissen weder meine Nichte noch mein Neffe von meiner Krankheit...sie haben jetzt nur mal das Wort "Bestrahlung" aufgeschnappt (aber da hat meine Schwester schnell für Ablenkung gesorgt), wundern und amüsieren sich über meine Frisur und die eigenartige Hautfarbe der Stirn...sie haben zwar schon zwei Beerdigungen erlebt (die haben sie auch sehr traurig gemacht)...aber mich hatten sie noch nicht zum Anlaß, traurig zu sein...im Gegenteil: sie meinen immer wieder mal, ich mache tolle Witze...hm...meine Krankheit ist ja genauso "alt" wie die beiden...und so war ich nie gerade sehr unterhaltsam oder unternehmungslustig. Ich dachte auch oft daran, daß es vielleicht ganz gut ist, wenn sie mich erst gar nicht so lieb gewinnen, daß sie mich später mal vermissen würden...aber das ist wohl zum Glück mißlungen...

Am Bodensee wird das Wetter mit Sicherheit besser sein als November auf Dezember 2008, während der letzten Reha...ich freue mich schon auf die Insel Mainau...und das Schmetterlinghaus...wo die riesigen Brummer auf einem landen...ah: während meines Aufenthalts in Konstanz muß ich dann kurz zur ersten Nachsorgeuntersuchung...mal sehen, was das MRT dann zeigt.

Tja, bald ist wieder Nacht...ich wünschte es gäbe einen Schalter zum ausschalten...und morgen werde ich wieder angeschaltet...die negativen Klinik/Krebsträume wären dann gleich mit ausgeklammert...

Ich wünsche Euch alles Gute!

Bis bald und liebe Grüße, Jürgen
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