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  #1  
Alt 19.12.2009, 22:44
KGM KGM ist offline
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Beiträge: 319
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Auch heute, ein lieber Gruß und in Gedanken fest bei euch!

Und warum sollte das Grab nicht schön sein, ihr gestaltet ist in Mel´s Sinn und das ist sicher wunderschön! Und einzigartig wie euer Engel!!
__________________
Liebe Grüße von Steffi
mit Annika (*17.06.2001) und Luca (*14.03.2005)
2* im Herzen und
Stefan *28.11.1983 +15.04.2010
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  #2  
Alt 20.12.2009, 20:40
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Ute08 Ute08 ist offline
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Registriert seit: 26.02.2009
Beiträge: 939
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Danke
Ich freue mich über jeden, der hier schreibt

Liebe Mahanuala, ich habe bestimmt nicht alles richtig verstanden. Du meinst nicht, dass ich froh sein soll, über die Jahre, die meine Tochter bei uns war, weil sie ein Frühchen war, oder?
Mel war zwar ein Frühchen von 930 Gramm, aber sie war von Anfang an fit und brauchte keine Beatmung oder so was. Sie musste nur wachsen, gottseidank, und hat sich dann ganz normal entwickelt. Sie hatte also keine Behinderung o.ä. War vielleicht ziemlich klein, aber das war kein Problem.

Wenn ich bedenke, dass sie im Sommer trotz der ganzen Therapie noch ihr Latinum bestanden hat, war sie sogar ziemlich ergeizig und wollte was aus ihrem Leben machen. Glücklicherweise hatte Mel immer Hoffnung und Durchhaltevermögen, dass alles gut geht und hat Zukunftspläne gemacht. Das kann man ja nicht von jedem Heranwachsenden in dem Alter sagen.
Umso mehr trifft es uns, dass Mel sich ihre Träume nun nicht verwirklichen kann. Eigentlich sind auch unsere Zukunftspläne mit ihr gestorben, wenn ich jetzt an Enkel und so denke. Wir haben vor 9 Jahren ein Haus gekauft, damit wir ihr was vererben können, später mal. Jetzt weiß ich gar nicht, was wir damit noch sollen.
Es tut einfach unendlich weh, wenn das einzige Kind vor einem geht und es ist nicht einfach, falls überhaupt möglich, einen neuen Sinn im eigenen leben zu finden.
Ich wüsste nicht, was das sein sollte!

Euch allen alles Liebe
Ute
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #3  
Alt 20.12.2009, 22:30
vintage vintage ist offline
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Beiträge: 745
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

liebe ute,

ich glaube, das mahanuala meinte, das mel als frühchen mit verhältnismässig wenig gewicht geboren wurde und dann dem *schicksal* siebzehn lebensjahre abgestrotzt hat, ihr leben bewusst für pläne und ziele genutzt hat, und schon von anfang an eine kämpferin war, bis ganz zuletzt!
so habe ich ihre zeilen verstanden.

ich glaube dir, dass es sehr schwer ist, sich von zukunftsplänen des einzigen kindes zu lösen und wieder eigene zu entwickeln, weil vielleicht in diesem trauerstadium alles, aber auch alles sinnlos und leer erscheint. natürlich sieht man vorerst auch nur das eigene, tragische schicksal. und da ist keine fairness und keine gerechtigkeit und kein trost.

in unserem bekanntenkreis ist ein ehepaar, das sein einziges kind verloren hat. ihr sohn hatte glasknochenkrankheit und starb im alter von 20 jahren.
sie haben ihrem sohn eine lehre ermöglicht, obwohl er schon stark eingeschränkt war und die lebenserwartung gering ist und immer mehr mit einer verschlechterung des gesundheitsstandes gerechnet werden musste. ich denke, sie haben für ihr kind alles getan. beide verwaisten elternteile arbeiten in "normalen" berufen, obwohl sie viel vermögen haben und es nicht müssten. anscheinend haben sie in der zeit des abschieds, der ja ab diagnose sozusagen begann, und nach der endgültigkeit des todes ihres einzigen kindes noch einen sinn für ihr leben finden können.
so ein austausch mit anderen verwaisten eltern kann vielleicht helfen. wenn es noch keine derartige gruppe in deinem wohnort gibt: es gibt sicherlich verwaiste eltern in deiner stadt und vielleicht habt ihr irgendwann die kraft, so eine gruppe zu gründen. das netzwerk hilft euch sicherlich bei den ersten schritten. aber es kostet anfangs sicher auch kraft.

ich denke, es ist wichtig, immer auch auf die "haben"-seite zu schauen.
ihr habt alles für euer kind getan, hattet ein gutes, liebevolles verhältnis zueinander (das liest man aus deinen zeilen) und eine intensive zeit miteinander. der schmerz um den verlust eurer einzigen tochter ist ganz sicher unerträglich und wir hier können ihn nur erahnen.
jetzt habt ihr noch einander und was ein sinn eures lebens noch werden kann, wird die zukunft zeigen.

das schicksal von mel und deiner familie macht sehr betroffen. es unterscheidet sich so von den anderen schicksalen hier im forum, da ihr als eltern euer kind verloren habt, während sonst töchter oder söhne ihre mutter oder ihren vater verlieren oder enkel ihre oma oder ihren opa usw.
siebzehn jahre: das ist eine lange zeit sich nah zu sein, die trennung vom elternhaus durch ausbildung, auszug, volljährigkeit ist noch nicht vollzogen und dann endet es so abrupt. und mel konnte ihr erwachsenensein nie erleben und ihr mit ihr auch nicht. das sind die träume, die nicht gelebt werden konnten.

ich denke jeden tag an euch, auch wenn das euch den schmerz nicht lindern kann.

liebe gruesse, vintage
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Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #4  
Alt 21.12.2009, 13:26
mahanuala mahanuala ist offline
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Ort: norddeutschland
Beiträge: 944
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

hallo ute
nein das meinte ich so nicht...bin leider auf der arbeit, ich schreibe heute abend oder morgen nochmal was ich meinte.
liebe , leicht gestreßte grüße,
mahanuala
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leonardo da vinci
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  #5  
Alt 21.12.2009, 23:47
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Ute08 Ute08 ist offline
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Beiträge: 939
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Ich könnte schreien, toben, heulen und alles durcheinander
Ich kann diese Ungerechtigkeit nicht ertragen
Wir haben als kleine Familie schon so vieles in unserem gemeinsamen Leben tapfer und stark ertragen. Warum musste es wieder uns treffen? Das ist doch nicht fair. Reicht es dem da oben nicht, dass ich seit 3 Jahren unheilbar an PBC erkrankt bin? Es musste doch mal gut sein!
Da muss man doch am Leben verzweifeln!
Mel, ich sehne den Tag herbei, an dem wir wieder vereint sind! Bis dahin passe ich hier noch was auf Papa auf
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Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
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  #6  
Alt 22.12.2009, 00:41
mahanuala mahanuala ist offline
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Ort: norddeutschland
Beiträge: 944
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

liebe ute

vielleicht ist es am ehesten das, was du schreibst, was ich gemeint habe:
ich weiss nicht ob es *da oben* überhaupt jemanden oder etwas gibt.
ich bin auch sicher, daß es keine gerechtigkeit gibt...so blind kann man gar nicht sein, daß man diese welt für gerecht hält
was ich bzgl. des *frühchens* gemeint habe ist, daß da ja am ehesten zu *erwarten* war, daß was schief läuft, aber daß es (wie du schreibst sogar ohne beatmung) gut lief....und daß euer engelchen offenbar kämpfen konnte.
dass das alles 17 jahre später nicht mehr geholfen oder gereicht hat zu kämpfen und trotz aller behandlung ihr leben vorbei ist...das ist eines dieser rätsel die sich nicht lösen lassen.
ich glaube aber auch, daß nicht alles weg ist was ihr aneinander hattet und habt...aber ich kann sehr gut verstehen, daß dich die fragen und der verlust so sehr quälen.
ich befürchte auch, daß es keine antwort auf das warum geben wird....
ich bin schon, obwohl nicht betroffen, allergisch gegen (vor allem biblische) sprüche, daß alles einen sinn macht....oder gott einen plan hat.
ich hoffe ich konnte es diesesmal besser erklären, meine persönlichen erlklärungsversuche sind offenbar ab und zu schwer zu verstehen
liebe grüße und vor allem wünsche ioch dir menschen, die dir beistehen können!
mahanuala
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leonardo da vinci
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  #7  
Alt 22.12.2009, 08:36
Benutzerbild von mondkalb
mondkalb mondkalb ist offline
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Beiträge: 133
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Liebe Ute!
Ich habe nun schon einige deiner Texte gelesen und ich kenne leider selbst diesen nagenden, bohrenden atemraubenden Schmerz der einem fest in seinem eisigen Griff hält. Meine Schwester war ein Teil von mir ohne den mir meine Ausgeglichenheit fehlt und mein Leben in einen Trudel stürzt.
Einer meiner Söhne ist ziemlich genau so alt wie deine Tochter, und ich glaube man kann sich diesen Schmerz, den man nach dem Tod eines Kindes erfährt, erst wirklich vorstellen wenn man ihn erleben muss. Ich kann es erahnen, denn der Tod meiner Schwester zieht mir schon den Boden unter den Füßen weg.
Ich weiß nicht, was ich dir sagen könnte, das dich wirklich trösten würde. Aber meine Schwester selbst sagte während ihrer schweren Krankheit: "Ich frage nicht nach dem Warum, denn das macht das Leben nur schwerer, weil es keine Antwort gibt."
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